Mathestudium <=> Berufschancen?

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Airblader Auf diesen Beitrag antworten »
Mathestudium <=> Berufschancen?
Hi,

ich bin ja nun in der 11. Klasse (also am Ende der 11.) und informiere mich natürlich auch über Studiengänge etc.
Für mich kamen/kommen eig. nur Physik oder Mathematik als Studiengang in Frage ...
Nun, inzwischen zieht es mich zum Mathestudium, die Gründe sollen mal eher uninteressant sein.

Nun ist allerdings die Frage: Inwiefern darf man sich ein Mathestudium "erlauben"? Wie sind die Jobchance für Mathematiker nach dem Studium?

Die ZEIT hat dazu ja interessante Daten und da sieht es ja leider so aus, dass Mathematiker durch große Konkurrenz mit anderen Studiengängen eine nicht allzu gute Situation durchleben und diese Situation soll sich ja sogar noch verschlechtern.
Physiker dagegen haben im allg. ja sehr gute Aussichten, gerade, weil sie auch eine so hohe Einsatzvielfalt bieten.

Die Frage richtet sich auch speziell an diejenigen, die vllt. momentan Mathe studieren.
Wie seht ihr die Chancen als Mathematiker jetzt und in der Zukunft? Muss man sich überlegen, vllt. doch einfach einen Studiengang mit besseren Aussichten zu wählen im Gegensatz zu dem, den man eigentlich präferiert?

Ich muss dazusagen, für mich persönlich ist ein Mathestudium frühestens in 7-8 Jahren vorbei, d.h. bis dahin würde sich für mich natürlich auf dem Markt (evtl.) sehr viel verändern, aber wie gesagt wird sich die Situation laut der ZEIT ja noch eher verschlechtern.
Es ist jetzt nicht direkt so, dass ich die typische "Zukunftsangst" habe, ich will die ganze Situation einfachst nur rational und so gut wie möglich einschätzen, denn vom Studium hängt schließlich viel ab smile

Danke schonmal an alle, die hier mitüberlegen und antworten smile

air
Fletcher Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

also ich kann dir nur empfehlen, dein Studiengang nach anderen Kriterien, als die spätere Situation am Arbeitsmarkt und Beurfschancen zu wählen. Erstens bin ich der Meinung, dass einem der Studiengang wirklich Spaß machen sollte und das genügend Interesse dafür vorhanden sein sollte. Zweitens bin ich der Meinung, dass jeder der wirklich gut ist, auch einen guten Job finden wird, wenn man dementsprechend etwas dafür tut. Kommt ja auch darauf an was du später machen willst? Willst du ehr in die Industrie, ehr in die Wirstschaft, oder lieber ehr an der Hochschule bleiben? Willst du forschen oder ins Management?
Also bei uns an der Uni lief vor ein paar Monaten so ein Vortrag, der sich vor allem an Wirtschafts- und Technomathematiker orientiert hatte, und da sahen die Berufschancen alles andere als schlecht aus. Auch der Mathematiker ist vielseitig einsetzbar und wenn du dein Nebenfach richtig wählst, sollte das auch kein Problem sein dort den passenden Job zu finden.
Der Professor von diesem Vortrag meinte sogar, dass zig Topmanager Mathematik studiert haben und das gerade Mathematiker viele Keyfacts mit bringen.
Ich studiere selbst Mathematik auf die DIplom mit Physik als Nebenfach, diese Fächerkombination würde ich mir im Nachhinein nochmal überlegen, aber mir hat es eben persönlich interessiert und ich für meinen Teil bin sehr glücklich darüber mich nicht für Physik als Hauptstudium entschlossen zu haben, da finde ich die Mathematik viel faszinierender, aber das ist meine persönliche Meinung!
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Gute Mathematiker wird man immer brauchen. http://www.spiegel.de/spiegelspecial/0,1518,479184,00.html
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

@therisen

Vielen Dank, interessanter Link smile

@Fletcher
Was genau ich machen will weiß ich noch nicht (obwohl sich Uni für mich immer gut anhört Augenzwinkern ).
Nebenfach ... nun, momentan tendiere ich dazu als NF Informatik zu wählen. Gibt es denn da Erfahrungen, ob es nützlich ist oder eher zu überdenken? (Nicht, ob es langweilig ist, wie ich ab und zu höre, das sollte leicht im Hintergrund stehen Augenzwinkern ).

Ich will Mathe eig. auch einem Physikstudium vorziehen, weil ich
I) Mathe einfach im Großen und Ganzen interessanter finde (dass ich z.B. gewisse astronomische Dinge der Physik mehr mag als andere Dinge der Mathematik soll da nicht zählen Augenzwinkern )
II) Im Physikstudium kommen halt auch Dinge wie Chemie o.ä./u.ä.. Ich bin in Chemie jetzt weder direkt schlecht noch uninteressiert (ist immerhin die nächsten 2 Jahre mein Neigungsfach Augenzwinkern ), aber es ist jetzt nicht so direkt das "Tollste", wenn du/ihr versteh(s)t.
III) Kommen auch in der Physik selbst Dinge öfters mal vor, die mich nicht so arg interessieren. Klar, das wird/könnte in Mathe auch der Fall sein, dass einen nicht alles total in seinen Bann zieht, aber im Physikstudium ist es für meinen Geschmack einfach häufig.

Die 3 Gründe sind übrigens von wichtig nach unwichtig sortiert Augenzwinkern Also tendiere ich eig. hauptsächlich wegen des größeren Interesse zu Mathematik.

Nun, der Link von therisen war wirklich gut und die Meinungen sind ja (wenn bisher auch nur 2) recht eindeutig. Da kann ich euch schonmal echt danken, weil es meine schlagartig aufgetretene und fast panikartige Zweifel schonmal etwas dämpft Augenzwinkern

air
Menelaos Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, was ein angehender Mathematiker wissen sollte, ist, dass sich sein Beruf mit 94%iger Wahrscheinlichkeit in einer dieser Kategorien abspielen wird:

- Versicherung
- Bank
- Management
- Software-Branche
- Lehrer

Ich persönlich finde das nicht besonders attraktiv. Im Gegensatz dazu: "Etwa jeder fünfte Physikabsolvent arbeitet in der Forschung" (Zeit, 2007).
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Nun, Lehrer wäre für mich ein "letzter Ausweg", aber nicht absolut unattraktiv (auch wenn man natürlich mehr "Erfolg" anpeilt).

Im Management oder in einer Bank zu arbeiten finde ich persönlich schon attraktiv, Versicherungen wäre auch noch Okay ... Softwarebranche - für mich durchaus attraktiv.

Aber das ist halt immer für jeden persönlich Augenzwinkern

air
 
 
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Eine Anmerkung zur Chemie: in der Kollegstufe war bei uns organische Chemie dran. Das läuftanders als davor. Will dir jetzt keine Angst machen oder so, aber es ist ne Veränderung. Ist dann mehr Auswendiglernen wie Bio, weils einfach viele Namen sind und viele mit Mitteln der Schulchemie unerklärbare Eigenschaften, die man einfach wissen muss.
Hmm also bei mir an der Uni steht bei Physik für die, die es nicht als Nebenfach gewählt haben, nur 4 Stunden (ANorganische) Chemie die Woche und nur im ersten Semester aufm Plan.

Aber wenn du mit den Berufsaussichten zufrieden bist, hochinteressiert am Fach bist und es auch gut kannst, dann ist es sicher nicht falsch das zu machen Augenzwinkern
chrizke Auf diesen Beitrag antworten »

Wie sieht das eigentlich aus? Muss man irgendwie Statistik Stochastik bwl studiert haben um leicht in die Wirtschaft zu kommen oder schafft man das auch mit nem Analysis Algebra Geometrie Schwerpunkt und nem anderen Nebenfach außer BWL????



chrizke
mercany Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chrizke
Wie sieht das eigentlich aus? Muss man irgendwie Statistik Stochastik bwl studiert haben um leicht in die Wirtschaft zu kommen oder schafft man das auch mit nem Analysis Algebra Geometrie Schwerpunkt und nem anderen Nebenfach außer BWL????


Die Frage ist immer, was du in der Wirtschaft tun willst.

Bei einer Bank oder Versicherung wirst du sicherlich mit einem Studium der Wirtschaftsmathematik oder zumindest Nebenfach BWL besser ankommen, als mit einem normalen Mathematikstudium mit Nebenfach Physik/Chemie.

Aber da gibt es sicher auch Ausnahmen.


Du musst eben für dich entscheiden, was dir mehr Spaß macht. Du kannst am Anfang ja auch z.B. Physik/Informatik und BWL als Nebenfach wählen. Anschließend schaust du, was dich mehr anspricht.



Grüße, Jan
Lazarus Auf diesen Beitrag antworten »

Aus aktuellem Anlass möchte ich jetzt doch in eine dieser vielen "Was mache ich mit einem Mathestudium"-Disskusionen einsteigen und einen kurzen Beitrag dazu abgeben. Der Anlass ist, dass ich mich in Vorbereitung auf mein Studium nach einem geeigneten Studienort umgesehn habe und dazu natürlich mit mehreren Leuten Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht habe. Zwei davon (beide mittlerweile Anfang 40) sind für mich dabei besonders prägend, weil hilfreich gewesen. Diese beiden Geschichten möchte ich euch erzählen.

Der eine hat vor Jahren in Darmstadt einen Studiengang besucht, der als Ausbildungsziel den "Diplomingenieur für mathematische Anwendungen" hat. Der Studiengang setzt sich dabei aus einem Dipl. Math. zusammen mit einigen Anwendungsbezogenen Nebenfächern sowohl aus dem Physikalischen Bereich wie z.B. Strömungslehre oder auch aus Bereichen der (auch Bio-) Chemie und auch der Informatik.
Mittlerweile arbeitet er als Produktionsmanager für eine Biochemie-Firma und leitet dort den Bereich Fertigung. Auf den ersten Blick ziemlich Fachfremd, doch er hatte mehrere kleinere Geschichten parat, warum und wobei ihm seine Ausbildung für diesen Job durchaus hilft und überhaupt erst qualifiziert hat.
Auf die Frage wie anstrengend das Studium mit der Mathematik und den Faktisch drei Nebenfächern war, antwortete er: "Es gab sicherlich viele denen es einfacher gefallen ist, weil sie einfach Begabter waren als ich. Doch ich hatte Spass am Fach und dadurch war meine Motiavtion mich in den Gebieten die einem nicht so liegen notfalls mal durchzubeissen und durch Üben und Lernen das auszugleichen, was anderen zufliegt, groß genug, sodass ichs gepackt habe."

Der zweite hat ein eigenes mittelständisches Unternehmen, das hauptsächlich optische und akustische Sensoren und Rezeptoren für Spezialanwendungen verschiedenster Art herstellt. Dabei wird nicht nur die Fertigung sondern auch die Weiterentwicklung der Technik im Unternehmen betrieben. Dabei ergeben sich nun immer wieder einige Interessante Themengebiete, die in Zusammenarbeit mit einer interssierten Universität als Diplomarbeit (und bald vielleicht Masterarbeit) vergeben werden. Die Ausführungen darüber worin diese nun genau alles bestanden haben, würde zu weit führen und vermutlich bei den meisten (wie es auch bei mir war) erst eine kurze Einführung nötig machen, daher möche ich es bei einem "Es klang sehr interessant" belassen. Auf meine Frage, ob die Diplomierten dann auch nach ihrem Studium mit ihm in Kontakt standen antwortete er fast ein bisschen traurig: "Zwischenmenschlich ja, aber beruflich konnten größere Unternehmen längerfristig mehr Chancen bieten. Daher beschränkte sich die Zusammenarbeit meist auf zwei bis drei Jahre."
Dazu muss man natürlich auch sagen, das bereits für die Diplomarbeit derjenige ausgesucht wurde der am Besten zum Unternehmen passt. Das solche Leute auch von anderen umworben werden scheint verständlich.

Alles in allem erwuchs mir natürlich nicht nur doch insbesonderes bei diesen beiden Gesprächen der Eindruck, dass einerseits um das Studium erfolgreich abzuschliessen neben der Eignung hauptsächlich der Wille und die Motivation entscheident ist, und andererseits, wenn man es denn dann geschafft hat, und es gut geschafft hat, sich auf jedenfall eine Chance für einen bietet, sich zu beweisen.

Meiner Meinung nach, bekommt man, wenn man gut ist, immer etwas, egal in welchem Bereich. Und Gut wird man nicht nur durch Begabung sondern durch Arbeitseinsatz und dem Willen, das Fach zu verstehen.

So richtig kurz war das jetzt nicht, aber ich hoffe es hilft weiter Augenzwinkern
lg
uli
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

@Lazarus

Vielen Dank für die kurze (=ausführliche Augenzwinkern ) Antwort. Auch ich empfinde die Aussagen als hilfreich. Ich denke, dass ich doch wieder ohne Wellengang auf den Kurs Richting Mathematik zusteuern kann Augenzwinkern

Vielen Dank an alle!

air
Vieta Auf diesen Beitrag antworten »

Für mich steht seit Jahren fest, dass ich mich zwischen Mathe, Physik und Maschinenbau entscheiden muss.
Meine Entscheidung fällt wahrscheinlich auf Maschinenbau, weil es hier im erweiterten Umkreis eine Top-Uni gibt(Darmstadt) und weil ich mit meinem Leben noch etwas gescheites anfangen will, denn ich weiß nicht was mir die Algebra bringe, wenn ich später in einer Bank säße.
Wenn ich jetzt im Maschinenbaustudium lerne Gerät xy zu reparieren, dann könnte ich dasselbe Gerät auch bei mir zu Hause reparieren, sprich ich würde einen persönlichen Nutzen aus dem ganzen Studium ziehen.

Schöne Grüße
Vieta


Ich habe etwas an der Sprache gefeilt, den Konjunktiv benutzt und die Rechtschreibung nach bestem Wissen und Gewissen bereiningt.
sqrt4 Auf diesen Beitrag antworten »

Naja aber dann kannst du ja gleich eine Lehre als Elektriker/Mechatroniker/(sonst was praktisches) machen.... dann kannst du auch Sachen reparieren... Augenzwinkern

Noch was... also ich will jetzt nicht über MAschinenbau herziehen... aber ich hab mal ein Praktikum bei einer Firma gemacht und hab mal den Ingenieuren auf die Finger geschaut...
Maschinenbau kam mir irgendwie vor wie Lego bauen am PC ... Big Laugh
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