schulischer Leistungsvergleich - Zentralabi?

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n! Auf diesen Beitrag antworten »

bei uns in Hessen sind Komplexe Zahlen nicht vorgesehen im Lehrplan.Kein Wunder auch.Hier leitet man ja Sachen wie Produkt- und Kettenregel auch nur anhand von vermutungen her. verwirrt
Im LK wohlgemerkt !!

wer in Hessen an Mathematik interessiert ist und gar studieren will,sollte schon während seiner Schulzeit damit beginnen sich so viele Themen wie möglich selbst beizubringen.Sonst ist man hier aufgeschmissen...
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von n!
Hier leitet man ja Sachen wie Produkt- und Kettenregel auch nur anhand von vermutungen her. verwirrt

Ich möchte mal sehen, dass ein Lehrer das beweist. Das wird in keinem Bundesland gemacht, denke ich! Dafür ist das "zu schwer".
hummma Auf diesen Beitrag antworten »

Welche Vermutungen meinst du? Ich haette gemeint wir haetten die Bewiesen. Ich komm aus Bayern.
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Bayern mag ne Ausnahme sein Big Laugh
Wann war das denn? Kann ja heut schon wieder anders sein.
Und dass ihr die Kettenregel da mathematisch exakt bewiesen habt, möcht ich auch bezweifeln. Augenzwinkern
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Also da gibt es wirklich schwierigere Probleme, als die Produktregel oder die Kettenregel zu beweisen.
hummma Auf diesen Beitrag antworten »

Wir ham den in der 11. gemacht. Die unterlagen hab ich leider nicht mehr. Ich hab versucht den beweis noch mal zu machen, hab des aber nicht geschaft. Ich mein mich aber errinnern zu koennen dass da irgendwas war mit: wenn x1 gegen x2 geht dann geht auch irgendwas anderes gegen was anders kann sein dass da der Fehler ist.
Vieleicht habt ihr ja nen link zu den beweis.
 
 
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Das wird jetzt ganz schön Off-Topic unglücklich
hhhm, ok. Aber hier in Berlin beweist man das nicht, nicht mal Summenregel, zumindest nach Lehrplan!

@hummma
Ich kann dir die beiden Beweise auch schnell aufschreiben (per PN dann schicken), is ganz leicht (wobei halt bei dem für die Kettenregel etwas mathematische Korrektheit fehlt bzw. man noch zusätzliches voraussetzen müsste).
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von babelfish
ich bin so unwissend... was ist eine höhere technische lehranstalt?!

soweit ich weiß, macht man komplexe zahlen bei uns erst an der uni... bin mir da aber nicht ganz sicher!


Das ist eine Schule, die man erst ab der Unterstufe besuchen kann, die mit Abi abschließt und es gibt verschiedene technische Zweige, die man wählen kann. Z.b. Elektrotechnik oder Maschinenbau usw...Das heißt, man lernt einen Beruf und macht zugleich Abi.
Aber komplexe Zahlen wird bei uns in jedem Gym gemacht. Schon allein für Physik, um Widerstände berechnen zu können.

Aber dass unsere Schulprofessoren habilitiert sind, das ist eigentlich nicht so. Die müssen bloß ein abgeschlossenes Lehramtsstudium in Mathe vorweisen können. Man nennt sie einfach nur Professoren. Lehrer heißen nur die Unterrichtenden in der Grundschule oder in der Hauptschule und die brauchen kein abgeschlossenes Studium.

Aber eine Frage hab ich auch:
Kommt bei euch beim Matheabi nicht der komplette Mathematikstoff, oder wird der schon vorher selektiert?
Bei uns ist es so, dass beim Abi 4 Aufgaben gestellt werden. Ein Beispiel zu Differnzial und Integral (da ist dann meistens noch eine Extremwertaufgabe dabei und zuvor noch Umkehraufgabe), ein Beispiel aus Vektorenrechnung (meistens Pyramide, zumindest FAST IMMER Körperberechnungen), ein Beispiel Vermessungsaufgaben dreidimensional und ein Wahrscheinlichkeitsbeispiel (ein Angabentext und dazu ca. 6 - 7 Fragen, die die komplette Schulwahrscheinlichkeitsrechnung beinhalten).
Und wie läuft das Matheabi bei euch ab?

lg kiki
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Die Bundesrepublik Deutschland besteht aus 16 Bundesländern. Nach unserer Verfassung liegt die Kulturpolitik, insbesondere auch die Schulpolitik, ganz allein in der Zuständigkeit der Bundesländer. Deshalb kann man die Frage nicht so allgemein beantworten. Ich selbst habe schon in zwei Bundesländern (Baden-Württemberg und Bayern) unterrichtet, und obwohl beide seit Jahrzehnten schwarze Kultusminister(innen) haben, sind allein hier schon die Unterschiede gewaltig - und erst recht zu Bundesländern, die seit Jahrzehnten rote Kultusminister haben. Denn nichts ist so umstritten wie Schulpolitik. Da kommt eben Ideologie und zugrundeliegendes Menschen- und Gesellschaftbild stark zum Tragen. Ich denke, daß die Abiture in den verschiedenen Bundesländern in Wirklichkeit gar nicht vergleichbar sind (auch wenn sie alle Abitur heißen und den Zugang zu einem Hochschulstudium ermöglichen), sowohl was die Inhalte als auch was das Niveau angeht.
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

Was Niveauunterschiede betrifft, so ist das bei uns genauso. Es ist allerdings nicht vom Bundesland, sondern eigentlich nur von der Schule - vielleicht auch vom Schultyp - abhängig, aber ganz eigentlich vom jeweiligen Mathematikprofessor.
Denn in Ö gibt es kein Zentralabitur; jeder Professor stellt individuell auf seine Schüler abgestimmt die Maturabeispiele zusammen und somit besagt die Note zumeist gar nix.
Es gibt Leute, die sich ihre Matura hart erarbeitet haben und zu Recht bestanden haben, aber auch solche, die nicht den blassesten Dunst von irgendwas haben.
Die scheitern dann eben auch kläglich bei jeglicher weiterer Ausbildung.
Traurig ist nur, dass solche Maturanten als Studenten den wirklich Wollenden und Könnenden die Praktikumsplätze weg nehmen und die Universitäten bei uns aus allen Nähten platzen.
Und das hat natürlich mit der roten Unterrichtspolitik der vergangenen Jahrzehnte und in Konsequenz auch mit der gegenwärtigen, schwarzen Politik zu tun.

lg kiki
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

In den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern (und ich glaube, auch im Saarland - über die Neuen Bundesländer weiß ich nicht Bescheid) gibt es ein Zentralabitur, in den anderen dagegen nicht. Es ist klar, daß es in Bundesländern ohne Zentralabitur ganz vom Lehrer abhängt, ob er seinen Schülern etwas bietet und auch etwas von ihnen verlangt, so daß das Abitur auch Auskunft über die tatsächlichen Leistungen gibt, oder ob er sich ein schönes Ergebnis zur (vorübergehenden) Freude seiner Schüler und natürlich auch zu seinem eigenen Ruhme zurechttürkt.
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

Aber was an Stoff ist bei euch beim Mathematikabitur vorgesehen bei einem Nicht-Zentralabi? Denn bei einem Zentralabi wird dann ja wohl der komplette Mathematikstoff abgeprüft, oder?
Ich frage, weil gestern eine Schülerin aus Niedersachsen, glaub ich, mir geschrieben hat, sie würde Vektoren beim Abi nicht mehr haben, da sie die Vektoren in einem Prüfungskurs nur noch pro Forma machen müsse. Zumindest hab ich das so verstanden. Oder macht sie gar nicht Abi?
Und ist es denn in irgendeinem Bundesland möglich, dass man Teilprüfungen ablegt, sodass dann beim Matheabi selbst nur mehr ein kleiner Teil an Kapiteln geprüft wird?

lg kiki
n! Auf diesen Beitrag antworten »

ich wurde glaube ich falsch verstanden.Es geht um die Herleitung der Ableitungsregeln,nicht um den Beweis.

Wenn man mit dem Differenzenquotienten umgehen kann,dann sind die Herleitungen dieser Regeln alles andere als eine Herausforderung.Da gibt's auch im Netz schöne Erklärungen.

Aber wenn ein Lehrer irgendwas an der Tafel selbst ableitet und dann fragt wie die Produktregel denn lauten könnte;das ist schon höchst komisch in einem LK
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

In Berlin wurde grad letztes Jahr ein neues Schulgesetz verabschiedet.
Der erste Jahrgang, der Veränderungen zu spüren bekommt, ist meiner.
In ca. 10. Jahren dauert das Abitur dann nur noch 12 Jahre.
Deswegen gibt es jetzt schon Rahmenplanänderungen, auch für unseren Jahrgang: Zuerst wurde ein Teil der Stochastik (Einführung) aus der 13. in die 11. Klasse vorgezogen. Außerdem wurde z.B. der Grenzwert völlig rausgenommen!
Desweiteren müssen wir jetzt eine 5. Prüfungskomponente machen und und und. Möglicherweise müssen wir auch schon Zentralabi machen.
Eisloeffel Auf diesen Beitrag antworten »

tigerbine: Inhalt auf Wunsch des users gelöscht.
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »

zu Sachsen:

Der Wahlteil enthalt eigentlich nie Stochastik. Zum mindest die der letzen 10 Jahre.

D1 Analysis, D2 Analytische Geometrie/Lineare Algebra

also wie A und B, aber Sachaufgaben (!)...das ist die Schwierigkeit.
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Mathespezialschüler
In Berlin wurde grad letztes Jahr ein neues Schulgesetz verabschiedet.
Der erste Jahrgang, der Veränderungen zu spüren bekommt, ist meiner.
In ca. 10. Jahren dauert das Abitur dann nur noch 12 Jahre.
Deswegen gibt es jetzt schon Rahmenplanänderungen, auch für unseren Jahrgang: Zuerst wurde ein Teil der Stochastik (Einführung) aus der 13. in die 11. Klasse vorgezogen. Außerdem wurde z.B. der Grenzwert völlig rausgenommen!
Desweiteren müssen wir jetzt eine 5. Prüfungskomponente machen und und und. Möglicherweise müssen wir auch schon Zentralabi machen.


Irgendwie kapier ich noch immer nicht, wie bei euch das Abi abläuft.
Bei uns ist das so:

Man geht 12 Jahre zur Schule. Das 12. Jahr besteht aus 2 Semestern, das 2. ist sehr verkürzt und endet bereits so ca. im Mai. Man erhält ein Abschlußzeugnis und wird zum Abi zugelassen, wenn man nur 1 Nicht Genügend hat. (Bei uns gibts nur 5 Noten - von 1 - 5) Da muss man dann die Nachprüfung im Rahmen der Matura nachholen.

So ca. eine Woche nach Semesterschluß beginnen die schriftlichen Prüfungen. Eine Woche lang und jeden Tag ein anderer Gegenstand.
Alle Sprachen dauern 5 Stunden. Mathe dauert 4 Stunden.
Verpflichtend ist Mathe, Deutsch und die grundständige Fremdsprache.
Also 3 Gegenstände. Man kann sich aber auch aussuchen, ob man in einer Kleinsprache noch als 4. Gegenstand schriftlich antritt.

Danach hat man so ca. 1 Monat Zeit, um sich aufs mündliche Abi vorzubereiten. Da muss man in 3 Fächern (wenn man 4 schriftliche hatte) oder in 4 Fächern (wenn man 3 schriftliche) hatte, antreten.
Diese Prüfungen finden alle an einem Tag statt.
Wenn man eine Nachprüfung hat, dann hat man eben 5 Fächer mündlich und man muss überall dort mündlich antreten, wo man die schriftliche verhaut hat. Kann also sein, dass man bis zu 7 Prüfungen an einem Tag über den gesamten Schulstoff machen muss.

Bis zur schriftlichen Matura wird ganz normal neuer Stoff (Integral, Stochastik) vorgetragen. Das heißt, man muss nebenbei die Stoffgebiete aus den Vorjahren aufholen, damit man dann die letzte Klausur im 2. Semester ( denn das ist die Zulassungsklausur, da ist eigentlich schon der gesamte Mathematikstoff drin), die meist schon die Generalprobe für die Matura ist, bestehen kann.

Bei uns werden in Mathe auch nur Beispiele zum Rechnen gegeben. Da kommt kein theoretischer Stoff - Herleitung kriegt man nur, wenn man freiwillig zur mündlichen Matura antritt.
In der Schulzeit wird das auch total vernachlässigt - Beweisführung wird überhaupt nie gemacht und eine Herleitung wird vielleicht mal kurz zur Einführung vorgerechnet, - aber nie abgeprüft. Deswegen können wir eher "praktisch" rechnen, aber das Mathekauderwelsch ist so ziemlich allen völlig fremd.
Ich z.b. kann zwar die Formeln herleiten, aber ich hab noch nie einen Beweis geführt, noch führen müssen. Daher weiß ich auch absolut nicht, wie man an sowas heran geht. Grenzwert wird bei uns nur mal kurz ( in den meisten Schulen gar nicht) mal bei Differenzialrechnung erwähnt. Oder vielleicht noch bei Folgen und Reihen - die viele Profs auch einfach auslassen, weil sie das Abi sowieso individuell zusammenstellen können. Viele machen nicht mal Wahrscheinlichkeitsrechnung, weil sie mit dem Stoff so getrödelt haben, was natürlich dann den Leuten auf der Uni abgeht.

So! Wieder Romane geschrieben.

lg kiki
Fassregel Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Calvin

Muß aber schon lang her sein. Bei mir im Mathe-LK wurde das nicht gemacht.


Hat mein Physik-Lehrer gemeint, dass Komplexe Zahlen bisher immer im Lehrplan für Mathe gewesen seien... o.k., sein Hobby ist es auch, an der Relativitätstheorie rumzuwursten, von daher.
Das komische an den Kugeln ist aber: Sie sind nicht mehr im Lehrplan, es kann aber vorkommen (Laut "Erfolg im Matheabi"-Buch), dass man qualitativ irgendwas mit Kugeln erklären muss.

Der reinste Schavansinn, die ganze re-reformierte Oberstufe in Baden-Württemberg. Mal sehen, was dabei rauskommt. In 4 Tagen ist es soweit.
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von kikira
Grenzwert wird bei uns nur mal kurz ( in den meisten Schulen gar nicht) mal bei Differenzialrechnung erwähnt.

Wie will man dann bitte die Differenzialrechnung einführen, das geht doch gar nicht verwirrt verwirrt !!!!!

Zitat:
Oder vielleicht noch bei Folgen und Reihen - die viele Profs auch einfach auslassen, weil sie das Abi sowieso individuell zusammenstellen können. Viele machen nicht mal Wahrscheinlichkeitsrechnung, weil sie mit dem Stoff so getrödelt haben, was natürlich dann den Leuten auf der Uni abgeht.

Dann hat doch aber jeder Schüler einen anderen Abschluss?? Wenn jede Schule machen kann, was sie will verwirrt

Genau das ist einer Vorteile des Zentralabiturs (/-maturas gibt es das überhaupt verwirrt ), jeder hat den gleichen Stoff gelernt und alles müssen auch den gleichen Stoff beherrschen, so lässt sich auch ein gleiches Maß für alle Schüler anlegen bzw. es ist ein besserer Vergleich. Zudem sind alles Abschlüsse gleichviel Wert.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ich finde auch, daß man ein gewisses Verständnis für den Grenzwertbegriff braucht, wenn man Analysis betreiben will. Es ist allerdings nicht nötig, eine exakte Definition des Grenzwertes Methode zu behandeln. Ein an vielen Beispielen gewonnenes naives Verständnis tut es auch.

Historisch gesehen wurde allerdings Differentialrechnung auch 150 Jahre lang ohne Verwendung des Grenzwertbegriffs betrieben. Der ist erst eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, als man versuchte, die bei einem falschen Verständnis der Differentiale aufkommenden Widersprüchlichkeiten auszumerzen und die Analysis auf eine logisch einwandfreie Grundlage zu stellen.

@ iammrvip

Im übrigen: Du betreibst doch auch Analysis auf der Menge . Aber weißt du tatsächlich, was eine reelle Zahl in Wirklichkeit ist? (Ich könnte die Frage jedenfalls nicht in einem kurzen Satz beantworten.) Denn die damit zusammenhängenden Fragen wurden erst um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert geklärt. Zu nennen wäre hier insbesondere Dedekind.
Man kann halt Analysis betreiben, ohne genau zu wissen, was ist, einfach durch den täglichen praktischen Umgang mit den Dingen.
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von iammrvip
Zitat:
Original von kikira
Grenzwert wird bei uns nur mal kurz ( in den meisten Schulen gar nicht) mal bei Differenzialrechnung erwähnt.

Wie will man dann bitte die Differenzialrechnung einführen, das geht doch gar nicht verwirrt verwirrt !!!!!


Es wird dann im Zuge der 1. Ableitung erklärt. Aber nicht sehr umfassend und ganz selten bei Klausuren abgeprüft. Und es wird auch nur gesagt, dass limes Grenzwert heißt, dass Z(z / f(z) ) sich unendlich an x annähert und dann wird kurz mal die 1. Ableitung hergeleitet. Natürlich gibts Ausnahmen an Professoren, die das ein bisserl genauer behandeln und auch bei Klausuren abprüfen anhand von Beispielen, aber das ist wirklich die Ausnahme.

Zitat:
Original von iammrvip
Zitat:
Oder vielleicht noch bei Folgen und Reihen - die viele Profs auch einfach auslassen, weil sie das Abi sowieso individuell zusammenstellen können. Viele machen nicht mal Wahrscheinlichkeitsrechnung, weil sie mit dem Stoff so getrödelt haben, was natürlich dann den Leuten auf der Uni abgeht.

Dann hat doch aber jeder Schüler einen anderen Abschluss?? Wenn jede Schule machen kann, was sie will verwirrt


Ja, arg, gell. Deswegen sagt bei uns eine Abinote absolut nix aus.
Viele Profs wissen, dass ihre Schüler nix können und um sich nicht beim Abi zu blamieren, rechnen sie die Abibeispiele vorher mit den Schülern. Und das gilt nicht nur für Mathematik, sondern auch für die anderen Gegenstände.
Und so ist es überhaupt möglich, dass soviele zu studieren beginnen, aber gleich nach dem 1. oder 2. Semester wieder aufhören müssen, weil ihnen die minimalsten Grundlagen fehlen. Weil aber so viele studieren können, gibts natürlich nicht genug Praktikumsplätze für die Anzahl der Studierenden.

Im Endeffekt ist das Abi bei uns ein Mumpitz. Natürlich gibts Professoren, die wirklich etwas verlangen und bei denen die Matura nicht geschoben ist, aber wenn ich das einschätzen müsste an Prozentsatz...dann würd ich sagen, die Hälfte der Abis ist geschoben.
Deswegen ist es total wichtig bei uns, in WELCHE Schule und Schulzweig man geht. Denn es gibt Schulen, da könnte ein Professor am Beginn der Oberstufe sagen: "Willst jetzt gleich dein Abizeugnis oder magst noch 4 Jahre bissal hier herumsitzen und so tun als ob?".
Und wenn einer 4 Jahre lang nie gefordert wird und nie auch nur einen einzigen selbstständigen Gedanken fassen muss, dann ist der mit 18 Jahren auf das Niveau eines 10-Jährigen zurück gefallen. Die Merkfähigkeit, die Systematik, das Herangehen an eine Aufgabenstellung, die Kombinationsfähigkeit ist faktisch gar nicht mehr vorhanden. Ich find das aber so derartig verantwortungslos den Schülern gegenüber, weil es nach der Matura in keiner Weiterbildung so weiter geht und dort dann aber sehr wohl Leistung und selbstständiges Denken verlangt wird. Und wie sollen solche Leute sich das dann von einer Sekunde zur nächsten aus der Nase ziehen?
Es gibt Schulen (in die kann man nach der Unterstufe eintreten), da könnte man genauso gut einen Schüler 4 Jahre lang in ein Eckerl setzen, sodass er 4 Jahre lang nix sieht und hört. Das hätte denselben Effekt. Denn der würde auch geistig versumpfen.

Daher braucht sich niemand in Österreich zu wundern, wieso wir bei der Pisastudie so derartig mies abgeschnitten haben im Vergleich zu früheren Studien.

Zitat:
Genau das ist einer Vorteile des Zentralabiturs (/-maturas gibt es das überhaupt verwirrt ), jeder hat den gleichen Stoff gelernt und alles müssen auch den gleichen Stoff beherrschen, so lässt sich auch ein gleiches Maß für alle Schüler anlegen bzw. es ist ein besserer Vergleich. Zudem sind alles Abschlüsse gleichviel Wert.


Ich find auch, dass ein Zentralabi das einzig Wahre wäre. Das wäre gerecht und es wären alle Probleme an den Universitäten mit einem Schlag gelöst. Das Modell des Zentralabiturs in Frankreich finde ich z.b. sehr gut.

lg kiki
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von kikira
[quote]Original von iammrvip
Es wird dann im Zuge der 1. Ableitung erklärt. Aber nicht sehr umfassend und ganz selten bei Klausuren abgeprüft. Und es wird auch nur gesagt, dass limes Grenzwert heißt, dass Z(z / f(z) ) sich unendlich an x annähert und dann wird kurz mal die 1. Ableitung hergeleitet. Natürlich gibts Ausnahmen an Professoren, die das ein bisserl genauer behandeln und auch bei Klausuren abprüfen anhand von Beispielen, aber das ist wirklich die Ausnahme.

Also erwähnt wird's trotzdem, wenn auch in komischer Weise.

Zitat:
Ja, arg, gell. Deswegen sagt bei uns eine Abinote absolut nix aus.
[...]
in WELCHE Schule

Das sind ja amerikanische Verhältnisse und ich dachte schon unser Bildungssystem hat mehr als Nachteile.

Zitat:
Die Merkfähigkeit, die Systematik, das Herangehen an eine Aufgabenstellung, die Kombinationsfähigkeit ist faktisch gar nicht mehr vorhanden.

Zum Glück wohne ich in Sachsen, da wird auf sowas noch Wert gelegt. Vor allem an das selbstständige Arbeiten und Schließen auf Neues.

Obwohl das bei mir besser funktioniert, wenn ich mir das selbst beibringen. Bei Mathetischem geht es so bei mir schneller.
Tobias Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin froh, dass man nicht nur an der Schule selbständiges Arbeiten und Ehrgeiz entwickeln kann....

Letztendlich ist es persönliche Einstellungssache. Wer seine Schule als Dienstleister ansieht und verlangt, dass sie einen fördere, der wird nicht weit kommen.
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

@Tobias

Das ist klar, aber wenn ein Schüler sich für nichts anstrengen muss und trotzdem immer durchkommt....dann zeig mir mal den, der sich dann freiwillig hinsetzt und darüber hinaus etwas tut. Ich weiß schon, dass es solche Schüler auch gibt, aber so vernünftig ist kaum jemand, bzw. so weitsichtig, dass er erkennt, dass es nach der Schule nur darauf ankommt.
Und wenn jemand Matura macht, dann hat er eben Vorstellungen von einem hochdotierten Job und diese Träume zerplatzen dann wie ein Seifenblaserl. Aber in dem Moment, wo man dann erkennt, was man versäumt hat, ist es leider meist zu spät oder mit so irrem Zusatzaufwand verbunden, das Versäumte nachzuholen, dass das die wenigsten schaffen.
Der Rest versucht sich dann in irgendwelchen Jobs, mit denen sie total unzufrieden sind, weil sie sich eben etwas Besseres erwartet haben.

lg kiki
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Die meisten Leistungsmessungen in deutschen Gymnasien sind gefälscht - und zwar zu Gunsten der Schüler. Vielleicht sind jetzt viele Schüler hier im Board irritiert, weil sie aus ihrer Erfahrung zu wissen glauben, daß sie bei diesem oder jenem Lehrer zu schlecht weggekommen sind. Aber ich spreche aus Überzeugung.

Wie oft habe ich in den letzten Jahren die Französischlehrerin (es könnte auch der Biologielehrer oder die Mathematiklehrerin sein) im Lehrerzimmer jammern hören: "Stell dir vor, jetzt habe ich so eine einfache Klassenarbeit in der 8b gestellt - und dennoch nur ein Schnitt von 4,4! Na, das kann ich doch so nicht zurückgeben. Ich will ihnen noch einmal eine Chance geben, also habe ich habe den Fehlerschritt erhöht, so komme ich immerhin noch auf 3,6. Aber das nächste Mal, da greife ich durch. Das werde ich der 8b auch ganz klar sagen!"
Pustekuchen! Das nächste Mal macht er oder sie es genau wieder so ...

Und warum handeln die meisten Lehrer derart?
Weil sie keine Lust oder Kraft mehr haben, sich den zwangsläufigen Auseinandersetzungen mit Schulleitung und Elternschaft (weniger mit den Schülern) zu stellen, wenn die Ergebnisse nicht so sind, wie sie sein sollen. Das Nachsehen haben dann die 30 % der Lehrer, die sich an dieses Verfahren nicht halten und eine so verwöhnte Klasse im Folgejahr übernehmen. Denn die Eltern führen die dann schlechteren Leistungen natürlich nicht auf den Vorgänger zurück, sondern auf den aktuellen Lehrer. Nach den wirklichen Ursachen des Versagens wird ja sowieso nicht gefragt ...

Die meisten Schüler selbst haben instinktiv ein gutes Gefühl für ihr tatsächliches Leistungsvermögen. Sie wissen, die 3 beim Lehrer Krause ist nicht viel wert, denn der Schnitt der Klassenarbeit war 2,1. Dagegen ist die 3 bei Frau Lehner hart erkämpft und ehrlich erworben, eine Note, auf die man stolz sein kann. Aber beschweren gegen die Krause-3 werden sie sich natürlich auch nicht. Es wäre ja auch übermenschlich, solches zu verlangen ...

Kollegen, deren Schnitte in allen Klassen immer zwischen 2,5 und 3,0 schwanken, habe ich alle im Verdacht, ihre Ergebnisse zu türken. Denn die Gesetze der Statistik sprechen dagegen. Nach ihnen muß es immer wieder Ausreißer nach oben oder unten geben. Wie machen es diese Lehrer, solche sorgfältig austarierten Schnitte zu erzielen? Ganz einfach, neben der nachträglichen Mogelei (siehe oben) gibt es ja auch die Möglichkeit, das Niveau der Arbeit von vorneherein der Leistungsfähigkeit der Klasse anzupassen. Ich nenne so etwas "relative Leistungsmessung". Bis zu einem gewissen Grade wird jeder Lehrer auch relativ messen, schon aus pädagogischen Gründen, etwa um einer demotivierten Klasse mit einem Erfolgserlebnis wieder Mut zu machen. Aber ich halte es für falsch, die relative Leistungsmessung zur Norm zu erheben. Ich gehöre folglich zu den Lehrern, die im Grundsatz "absolut" messen, was natürlich zu gelegentlich großen Schwankungsbreiten bei den Schnitten führt. So werde ich von den einen Eltern gelobt wegen meines ansprechenden und anschaulichen Unterrichts (natürlich in den "guten" Klassen mit den guten Schnitten), andere Eltern wünschen mich zum Teufel, weil ich ein unerfüllbares Anspruchsniveau hätte. Bisher habe ich allen Pressionen widerstanden. Rechtlich kann man sowieso nichts gegen einen Lehrer unternehmen, solange er sich an den Lehrplan und die Vorschriften hält. Irgendwelche Unternehmungen laufen daher immer auf der Psycho-Schiene ab, es wird im Hintergrund gegen den Lehrer gewühlt, Gerüchte werden in die Welt gesetzt ...
Wie gesagt, viele Lehrer haben deshalb inzwischen aufgegeben. Wer weiß, vielleicht denke ich auch eines Tages: Ihr könnt mich alle einmal!, und zaubere auch Schnitte zwischen 2,0 und 2,5 her. Von der Theorie her weiß ich ja, wie das geht ...
kikira Auf diesen Beitrag antworten »

@Leopold

Was du da schreibst, beobachte ich immer wieder bei Nachhilfe. Dass nicht die Schüler auf ein gewisses Niveau gebracht werden, sondern das Niveau dem Niveau der Schüler angepasst wird.
Von 2 Freunden, die bereits fertig sind mit ihrem Mathestudium und unterrichten, weiß ich, wie es in den Schulen intern zugeht. Dass der Direktor jene Lehrer unter Druck setzt, die nicht jeden Schüler einfach so durchlassen. Es gilt als guter Lehrer, der nicht mehr als 3 Schüler am Schuljahresende hat, die durchfallen oder eine Nachprüfung haben.

Ein junger Lehrer, der nicht pragmatisiert ist, kann sich nicht erlauben, als schlechter Lehrer bewertet zu werden, da er sonst keine Vertragsverlängerung bekommt.
Daher tanzen die ziemlich nach der Pfeife des Direktors, bzw. türken - so wie du das genannt hast.
Pragmatisierte Lehrer sind auch ältere Lehrer, denen meist jeglicher Idealismus abhanden gekommen ist und die nur noch ihr Programm durchziehen, egal, wer oder was auf der Strecke bleibt. Sie sind sowieso unkündbar. Gibt natürlich auch Ausnahmen. Siehe dich selbst.
Solche Lehrer kann man nämlich suchen gehen.
Aber dennoch sind das genau die Lehrer, die von den Schülern am meisten gemocht werden.
Lehrer, die Leistung verlangen, bei denem einem nicht alles geschenkt wird und die trotzdem gerecht sind.

lg kiki
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Ich hab mal ein neues Thema aus der ganzen, wie ich finde, sehr interessanten Diskussion gemacht.
Schön, dass man als Schüler auch mal erfährt, was hinter den Kulissen so los ist. Wobei einem solche Lehrer natürlich auch so auffallen, leider.
AndyRo Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

ich habe auch in Baden Württemberg Abitur gemacht und bin dann zum Physikstudium nach Hamburg gezogen.

Ich will nicht sagen es war vom Niveau der Erstsemester ein Unterschied wie Tag und Nacht, aber er wahr auf jeden Fall Spürbar!


MfG: AndyRo
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