Sinnloses Auswendiglernen |
06.03.2004, 09:46 | johko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Sinnloses Auswendiglernen Da stellt sich mir generell die Frage: Wem nützt derartiges Stammtisch- und Salon- Halbwissen? Was nützt es, den Brockhaus auswendig zu lernen? Was nützt es, Formel 63 runterzuleiern, aber damit kein Rechteck ausrechnen zu können? Auswendiglernen können auch Papageien. Viele Paukerkollegen sind allerdings begeisterte Papageiendompteure. Ich habe es immer so gehandhabt- z.B. bei der p,q- Formel: Es ist mir egal, ob ein Schüler die herbeten kann. Wichtiger ist mir, dass er weiss, wobei er sie anwendet, und wo und wie sie (schnell) in der Formelsammlung nachzulesen ist. (Mit genügend Übung kann er die bald auch so im Schlaf.)Dafür habe ich lieber die Zeit dafür verwendet , dass ordentlich mit Wurzeln und Brüchen gearbeitet werden konnte und nicht mit (gerundeten) Dezimalzahlen. Johko |
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06.03.2004, 12:11 | Daniel | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Da muss ich dir recht geben Jhoko. Viele Lehrer sind solfe "Papageien Dompteure" und wollen immer alles Auswendig gelernt haben. Ich habe es auch immer so gehalten das ich es erstma anwenden kann und dann kommt das auswendig können von alleine |
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06.03.2004, 14:13 | Steve_FL | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
da muss ich euch recht geben Viele Lehrer bestehen darauf, dass man viele Formeln kennt... dafür kann sie fast niemand aus der Klasse anwenden... Das ist doch nicht der Sinn von Mathe... mfg |
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06.03.2004, 14:35 | Anirahtak | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Hallo johko! Auch ich bin kein Fan vom Auswendiglernen! Dass es um Verständnis und nicht um bloße Reproduktion von Gelerntem geht, ist einer der Punkte, den ich am Mathestudium so schätze. Allerdings kann ich nicht finden, dass diese Aussage im Widerspruch zu der Suche nach einer genauen Definition eines Begriffs steht! Die Diskussion im Geometrie-Forum - die, so weit ich das sehe, nicht durch die Fernsehsendung ausgelöst wurde - basierte auch nicht auf Stammtischweisheiten oder ähnlichem, sondern einfach auf der Frage, was genau dieser Begriff denn umschreibt (und wenn man einen Begriff benutzt ist es doch durchaus sinnvoll zu wissen, wovon man redet, oder?) Bloß weil man sich für eine Definition interessiert, muss man doch kein Papagei sein, oder? Das war mein Wort zum Samstag ;-) MfG Anirahtak |
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06.03.2004, 15:09 | Ben Sisko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Da stimm ich sowohl Johko als auch Anirahtak zu |
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06.03.2004, 15:51 | johko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
@an den gereinigten Spiegel - oder die gespiegelte Reinheit?:
Ich auch nicht....
Die Diskussion dort basiert auf Lexikon - Wissen, welches mit Vorliebe an Stammtischen und in Salons das eigene Image aufpolieren soll. Es erinnert mich ein wenig an diese unsäglichen Kunstgeschichtler, die mir einreden wollen, was ich beim Betrachten eines Elaborates zu empfinden habe. Dabei ist der mathematische Sachverhalt klar formuliert: Ein Trapez ist ein Viereck mit 2 parallelen Seiten. Obwohl ich ein humanistisches Gymnasium besucht habe und dort 6 Jahre Griechisch lernen durfte, habe ich meine Schüler nicht mit solchen Nebensächlichkeiten s-trapez- iert. Meinetwegen könnte das besagte Gebilde auch auch "glatt abgeschnittenes Gürtelstückchen" heissen.:]
Hab ich auch nicht behauptet... Johohoko |
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06.03.2004, 15:53 | Gnu | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Meine Erfahrung ist, dass zwar ein gewisses auswendiges Grundwissen - welches man sich bei viel Übung auch automatisch aneignet wertvoll ist, aber oft nicht genug gelehrt wird dass es ein flexibles System ist. Beispiel: Ich bin in der 12. Klasse und wir machen Kurvendiskussionen, auch die eher nicht so starken Schüler haben jetzt kapiert wie sie die Ableitungen anwenden müssen um einen Hochpunkt etc. zu bestimmen, aber das alles nur auf Basis f(x) = .... - jetzt kam diesen Freitag etwas neues, nämlich ein Parameter a in die Funktion rein, und nahezu 80 % der Leute wissen nichts mehr damit anzufangen weil sie es nicht gewohnt sind die Formeln als flexibles System zu betrachten das sowohl mit normalen Zahlen als auch mit einem zusätzlichen Parameter fertig werden kann. Es läuft in etwa so ab dass einem die Leute nach maximal 2 Wochen Kurvendiskussion runterbeten können welche Ableitungen welchen Wert haben müssen um irgendeinen Punkt zu erhalten, aber es ein nahezu unüberwindbares Hindernis darstellt wenn eine kleine Änderung reinkommt welche ein abstrakteres denken verlangt indem man halt mal nicht nur Zahlen addieren/subtrahieren/etc. muss, und das wird meiner Ansicht nach auch von vielen Lehrern zu kurz behandelt. Ich hatte gute Lehrer aber auch schlechtere, bei denen die Schnitte halt um 1 Notenstufe schlechter ausfielen weil zu starr gelehrt wurde. Glücklicherweise siehts dieses Jahr wieder gut aus.... |
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06.03.2004, 15:59 | Poff | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Anirahtak, ich glaube nicht, dass johko das so gemeint hat :-o Ich denke eher, er hat die günstige Gelegenheit genutzt, etwas in diesem Zusammenhang, mal auf das hinzuweisen, was weit verbreitet ist und ihm in Verbindung damit an negativem in Errinnerung kommt. So in der Richtung etwa ... |
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06.03.2004, 16:00 | johko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
@gnu: Das fängt schon bei der Rechteckberechnung bis hin zum Pythagoras an. Deshalb habe ich ihn immer nur an Beispielen erklärt, in denen die Seiten NICHT a,b und c hiessen. |
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06.03.2004, 16:03 | johko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
@Poff: *GGGG*enau! Allerdings erlebe ich das auch in der Gegenwart oft genug. |
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06.03.2004, 16:07 | Anirahtak | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wenn man sich für die exakte Definition interessiert und sie aber nicht weiß, dann muss man doch irgendwo nachschauen (oder hast du eine andere Empfehlung?). Und wenn man dann feststellt, dass man mehrere widersprüchliche Informationen erhält, dann macht es doch durchaus Sinn, dem nach zu gehen, und die Problemstellung zu diskutieren, oder? Außerdem behaupte ich mal, dass niemand diese Definitionen auswendig gelernt hatte, sondern nachgeschaut hat - und das nicht, um sein Image aufzupolieren, sondern um weiter nützliche Informationen bezusteuern... (zumindest kann ich das von mir behaupten...) Dass Namen (in der Mathematik) "Schall und Rauch" sind ist auch klar, aber man sollte halt wissen, wovon man redet... Das mit dem Papagei war meinerseites übrigends nicht so ernst gemeint... EDIT: Das ich die Grundaussage unterstütze hab ich ja weiter oben schon gesagt - fand halt den Zusammenhang nicht so passend und wollte das nur kurz anmerken... :-) MfG Anirahtak |
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06.03.2004, 16:27 | johko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Das hab ich auch gleich gemerkt... 8)
Tja, und ich habe den Zusammenhang dadurch in den Hintergrund rücken wollen, dass ich einen neuen Thread aufgemacht habe, in dem es mir prinzipiell um etwas Allgemeineres ging. *axelzukk* - und immer noch geht. |
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