Studentenverbindungen

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Hülfe!! Auf diesen Beitrag antworten »
Studentenverbindungen
Taugen die was?? Oder stimmen die Vorurteile (nur Saufen, rechts, "schmocks") Wer hat da bissel Ahnung??
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,
hier hast du eine Liste mit Kritikpunkten: http://de.wikipedia.org/wiki/Studentenverbindungen#Kritik
Dort sind auch ein paar Artikel verlinkt, die dich interessieren könnten.


EDIT: Verschoben


Gruß, therisen
fishbone Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn jemand als Studienanfänger in eine neue Stadt zieht, lernt man in einer Studentenverbindung gleich mal einen Haufen Leute kennen, viel leichter als in der Uni. Meistens gibts dort auch sehr günstige Wohnungen.
Übrigens gibts verschiedene Studentenverbindungen:

- Burschenschaften: schlagend (also verpflichtende Fechtausbildung mit abschließendem Turnier, bei dem's schon mal eine Schramme im Gesicht geben kann), farbentragend (Mitglieder tragen Verbindungsfarben und Mützen nicht nur intern, sondern meist auch in der Öffentlichkeit), nehmen zum Teil keine Zivildienstleistenden und Ausländer auf, Mitglieder sind zum Teil arrogant und halten sich für die Elite Deutschlands, gewisser Nationalstolz, normalerweise aber nicht rechtsradikal

- Katholische Studentenverbindungen: nicht-schlagend, nehmen auch Zivis und Ausländer auf, haben keine politische Orientierung, zum Teil farbentragend (www.cartellverband.de) oder nicht-farbentragend (www.kartellverband.de)

- Landsmannschaften, Turnerverbindung, Akademischer Gesangsverein...: ähnlich wie Katholische Studentenverbindungen, kenn mich da aber nicht so aus

Bei allen gemeinsam ist ein Semesterprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen, wie allgemeinbildenden Vorträgen, Feiern, Stiftungsfest (=Geburtstagsfeier), Kneipen (=festliche Feier mit Gesängen und Biergenuss, aber nicht bis zum Umfallen), Ausflügen, Besichtigungen, Partys ...
Die Vereinsmitglieder organisieren sich in die Alten Herren (ehemalige Studenten) und Aktive (aktuelle Studenten). Jede bilden einen Vorstand mit Vorsitzendem, Vize, Schriftführer, Kassier und einem, der sich um den Nachwuchs kümmert.
Ein Prinzip jeder Verbindung ist, dass man nach dem Aktiven-Dasein Alter Herr wird und die Verbindung und die Aktiven finanziell unterstützt. Als Aktiver hat man ja nicht so viel Geld und bekommt dafür eine billige Wohnung und wird öfters von den Alten Herren eingeladen.

=> Praktisch um leicht Bekanntschaften zu machen, bringt was fürn Lebenslauf (wenn man im Vorstand war), macht Spass, man lernt Leute in höheren Positionen in Firmen kennen (-> Praktikanten- und Arbeitsplatz).
Nachteil kann sein, dass die Veranstaltungen zum Teil zeitaufwendig sind, vor allem wenn man im Vorstand ist.

Bei Fragen: Einfach E-Mail an mich schreiben
MatheBlaster Auf diesen Beitrag antworten »

Hi fishbone, bist Du in einer Verbindung?
brunsi Auf diesen Beitrag antworten »

jo, würde mcih auch mal interessieren @fishbone wie und wo man sich denn einer verbindung empfehlen kann. ich brauche das nämlich bis ungefähr 2.09. diesen Jahres. Muss schließlich alle Anfangsprobleme schnell und ohne großen AUfwand geklärt haben bzw. klären können.


Wo stehen denn die gesamten Studentenverbindungen auf den Homepagen der UNis FHs etc.? unter welchem Stichwort?
Trazom Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von fishbone
Wenn jemand als Studienanfänger in eine neue Stadt zieht, lernt man in einer Studentenverbindung gleich mal einen Haufen Leute kennen, viel leichter als in der Uni. Meistens gibts dort auch sehr günstige Wohnungen.
Übrigens gibts verschiedene Studentenverbindungen:


Das ist richtig, man lernt Leute kennen. Frage ist, will man die kennenlernen, weil sie in derselben Verbindung sind, oder weil sie einem sympathisch sind. Man lernt in der Uni genug Leute kennen, zu denen man kein Verhältnis aufbauen muss, das von mittelalterlichen Regeln geprägt ist.
Zitat:


- Burschenschaften: schlagend (also verpflichtende Fechtausbildung mit abschließendem Turnier, bei dem's schon mal eine Schramme im Gesicht geben kann), farbentragend (Mitglieder tragen Verbindungsfarben und Mützen nicht nur intern, sondern meist auch in der Öffentlichkeit), nehmen zum Teil keine Zivildienstleistenden und Ausländer auf, Mitglieder sind zum Teil arrogant und halten sich für die Elite Deutschlands, gewisser Nationalstolz, normalerweise aber nicht rechtsradikal
ne, bestimmt nicht rechtsradikal. Sind zwar gegen Ausländer, halten wenig von tolerantem individuellem Zusammenleben, aber dass die rechtsradikal wären, da wär ja nun wirklich keiner drauf gekommen. Gut, dass Du es nochmal erwähnst.
Zitat:


Bei allen gemeinsam ist ein Semesterprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen, wie allgemeinbildenden
nationalistischen
Zitat:
Vorträgen, Feiern, Stiftungsfest (=Geburtstagsfeier), Kneipen (=festliche Feier mit Gesängen und Biergenuss, aber nicht bis zum Umfallen)
Umgefallen wird wahrscheinlich ebenfalls auf Kommando
Zitat:
, Ausflügen, Besichtigungen, Partys ...
Die Vereinsmitglieder organisieren sich in die Alten Herren (ehemalige Studenten) und Aktive (aktuelle Studenten). Jede bilden einen Vorstand mit Vorsitzendem, Vize, Schriftführer, Kassier und einem, der sich um den Nachwuchs kümmert.
Heißt auf Deutsch: Nicht Deine Ausbildung, sondern die Seilschaft zählt.
Zitat:

Ein Prinzip jeder Verbindung ist, dass man nach dem Aktiven-Dasein Alter Herr wird und die Verbindung und die Aktiven finanziell unterstützt. Als Aktiver hat man ja nicht so viel Geld und bekommt dafür eine billige Wohnung und wird öfters von den Alten Herren eingeladen.

=> Praktisch um leicht Bekanntschaften zu machen, bringt was fürn Lebenslauf (wenn man im Vorstand war), macht Spass, man lernt Leute in höheren Positionen in Firmen kennen (-> Praktikanten- und Arbeitsplatz).
Nachteil kann sein, dass die Veranstaltungen zum Teil zeitaufwendig sind, vor allem wenn man im Vorstand ist.

Bei Fragen: Einfach E-Mail an mich schreiben



@Threadstarter: Such Dir lieber echte Freunde.
 
 
brunsi Auf diesen Beitrag antworten »

@Trazom: Du meinst er sollte sich "echte" Freunde suchen, die einen nur ausnutzen, die einen im Stich lassen, wenn man sie am Nötigsten braucht oder wenn man ihnen aus einer beklemmenden Lage heraushilft und sie einen dann im Stich lassen?

Meinst du solche "echten" Freunde? denn das ist mir in der 8.Klasse passiert, dem helfe ich aus einer Sache heraus, die ihn vermutlich noch weiter ins gesellschaftliche Ausseits gedrängt hätte und der verzieht sich einfach und ich war der angea... bzw. dann noch in der 10. wo mein damals bester Kumpel nur seinen vorteil gesehen hatte und dann als ich mal seine Hilfe brauchte er einfach kein Bock hatte mir zu helfen.

Ich hoffe bloß, dass du so etwas nicht unter dem begriff "echte Freunde" verstehst?!! traurig
Bier17 Auf diesen Beitrag antworten »

@Trazom

Woher beziehst du deine Infos? Hast du das selbst so erlebt oder gibst du nur Vorurteile bzw die meinung anderer wieder?
Thomas Auf diesen Beitrag antworten »

Hi brunsi,

du widersprichst dir selbst - genau deine Erfahrungen haben gezeigt, dass das eben keine echten Freunde waren.
Und solche meint Trazom sicher auch nicht.

Gruß,
Thomas
Xytras Auf diesen Beitrag antworten »

politisch gesehen kannste mich mit dem ganzen Kameradschaftskram sowas von jagen...

Und: Ob man durch Freizeitgestaltung im Rahmen von ner Verbindung sich viele neue Freundeskreise erschliesst und sich den Kontakt zu anderen Studenten am Fachbereich oder so veranfacht, wage ich mal zu bezweifeln.

Such dir lieber n Hobby - da weisste wenigstens dass Du mit den Leuten mit denen Du in Kontakt kommst was gemeinsam hast - ausser nem diffusen Kameradschaftsbegriff.

Hab als ich auf wohnungssuche war 2 mal aus versehen bei ner Verbindung vor der Tuer gestanden die mir in beiden faellen vor der Nase wieder zugeknallt wurde wegen meiner (damals) schulterlangen haare... Soviel zu toleranz und so smile

Egal - wie heissts so schoen "Jeder soll nach seiner Fasson seelig werden"
brunsi Auf diesen Beitrag antworten »

huhu thomas,

ich weiß, daher auch in Anführungsstrichen. Denn Freunde sind das garantiert nicht, einen nur ausnutzen wollen und dann nicht helfen.


gruß

dennis
Trazom Auf diesen Beitrag antworten »

Ich glaube nicht, dass meine Bewertung von Verbindungen per se zu verallgemeinern ist, aber sie ist nicht so selten zutreffend, als dass ich sie als unpassend bezeichnen würde.


Und zum Thema "echte Freunde": Jeder macht seine Erfahrungen und da muss jeder durch. Diesem soll man sich nicht entziehen, in dem man sich seine Freunde durch die Verhaltensordnung einer Verbindung bescheinigen lässt.
fishbone Auf diesen Beitrag antworten »

@MatheBlaster: Ja, ich bin in einer katholischen nicht-farbentragenden Verbindung. Kann deswegen viel daraus erzählen.
Von Corps hab ich die Erfahrung, dass sie sehr prunkvolle Häuser haben, sehr trinkfest und arrogant sind.

@brunsi: Hab noch nie auf den Homepages von Unis und FHs Links zu Studenverbindungen gesehn. Schau mal auf

http://www.kartellverband.de/index.php?id=84&no_cache=1
http://www.cartellverband.de/pub/b/frame...=58&sid=21&m=58
http://www.burschenschaft.de/studieninformationen/index.htm
http://www.neuedb.de/neuedb/mitgliedsbuende.php

Dort gibts Adressen der einzelnen Verbindungen. Als ich damals nach München zum Studiern gekommen bin, hab ich mich zuerst um eine Wohnung umgeschaut. Auf dem normalen Wohnungsmarkt findet man zwar schon was, ist aber sehr teuer und meistens auch nicht in Uni-Nähe. Bei Studentenwohnheimen des Studentenwerks (finanziert auch die Mensen) gibts Wartezeiten von 2-4 Semestern, ging also auch nicht. Hab dann von einem Bekannten gehört, dass es Studentenverbindungen gibt. Hab mich dann bei mehreren Katholischen beworben, d.h. einen Brief geschrieben, dass ich nach München zum Studiern komm und eine Wohnung such und ob die ein Zimmer hätten. Hab mir dann ein paar angschaut und mich für eine entschieden, die das schönste Zimmer hatte. War aber auch sehr skeptisch, ob eine Verbindung was für mich ist. Mir hats da aber dann ganz gut gefallen, cool war auch, dass drei Kommilitonen, die das gleiche wie ich studieren, auch dort eingezogen sind. Das erste Semester war dann ein Probesemester, bei dem die Verbindung schaut, ob der Neue zu ihr passt und umgekehrt. Ich bin dann beigetreten, würd ich auch wieder tun. Weitere Tipps zur Wohnungssuche und für Wohnheime gibts beim Studentenwerk.

@Trazom: In der Verbindung in der ich bin, sind mir einige Leute sehr sympathisch, andere kann ich auch nach 4 Jahren noch nicht ausstehn. Ist wohl in jedem Sportverein so. Man kann sich dann ja aussuchen, mit wem man was in der Freizeit machen will. Manchmal arbeitet man zwar auch mit Leuten zusammen, die man weniger mag, das ist aber im späteren Berufsleben genauso. Natürlich gibts Traditionen wie eine Uniform (wird zu besonderen internen Veranstaltungen und vor allem vom Vorstand getragen), die schon erwähnten Kneipen und die Einordnung in Aktive und Alte Herren. Mittelalterliche Regeln gibts nicht, die katholischen Verbindungen wurden nämlich erst nach 1860 gegründet, und da war das Mittelalter schon zu Ende.
Bevor Du ohne handfeste Beweise alles verurteilst und von Mittelalter und Rechsradikalismus redest, solltest Du Dich zuerst mal schlau machen und zu einer Verbindung unverbindlich hingehn. Nur so lernst Du richtig kennen, was dort los ist. Kannst ja mal auf die Homepages schaun und nach nationalistischen Vorträgen suchen, da wirst aber keine finden.

Der Zusammenhalt ist schon groß in einer Verbindung. Bei egal welchen Problemen findet man immer Hilfe. Ich hab übrigens nicht nur in der Verbindung Freunde und Bekannte, sondern auch in der Uni. In der Uni sind alle aber vom gleichen Studienfach, mit Studenten anderer Fächer hab ich keine gemeinsamen Vorlesungen. Eine Verbindung ist überfakultär, so sieht man auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus.

Thema Alkohol: Natürlich wird Alkohol in Form von Bier, Wein... getrunken. Bei uns gibts aber auch einen Antialkoholiker. Niemand wird zum Biertrinken gezwungen.

Thema Ausländer: Wir haben 3 Ausländer bei den Aktiven (insgesamt ca. 20), zwei davon sind auch im Vorstand.

Thema Religion: Um in eine katholische Studentenverbindung zu gehn, muss man katholisch oder evangelisch sein. Man feiert ja auch 2 mal pro Semester zusammen einen Gottesdienst.

Vor 100 Jahren war es übrigens üblich, dass man als Student in einer Studentenverbindung ist, da gabs sogar Schülerverbindungen. Wer nicht drin war galt als Außenseiter. Durchs dritte Reich sind dann die meisten Verbindungen verboten worden und die Zeit danach, in der eine Links-Tendenz zu erkennen war (68-Generation) hielt auch nix davon. Darum ist das Image aller Verbindungen zur Zeit eher schlecht. Trotzdem gibts in Deutschland immer noch mehrere hundert Verbindungen mit zig-tausend Mitgliedern. Darunter auch Prominente wie Konrad Adenauer, Thomas Goppel, der DaimlerBenz-Gründer und viele mehr. In München ist an den Unis der Allgemeine Studentische Ausschuss (ASta) sehr stark vertreten, der dort sehr links eingestellt ist. Immer wieder schreiben die sehr negativ über Verbindungen und stecken alle unter einen Hut, dass alle rechtsradikal sind usw. Alle werden über einen Kamm geschoren, obwohl nur sehr wenige wirklich rechts eingestellt sind.

In Würzburg z.B. sind die angesagtesten Unipartys nicht in den Unis sondern bei Corps und Burschenschaften. Dort ist der ASta neutral.

Gruß, Martin
abraxas Auf diesen Beitrag antworten »

vorweg:
als sozialist mag ich studenverbindungen sowieso nicht.
als atheist mag ich katholische/evangelische verbindungen genausowenig.

kameradschaft. kneipen. fechtturniere. mutproben.
herdeninstinkt. obrigkeitshörigkeit. vetternwirtschaft.
strenge hierarchie. wenig individualismus.

schon zweig hat die burschenschaften österreichs kritisiert und sie als ein von deutschland kommendes längst antiquiertes übel bezeichnet (das war anfang des letzten jahrhunderts, also schon ein jahrhundert her)

es mag verbindungen geben, auf die das weniger zutrifft.
burschenschaften jedoch sind etwas, vor dem man sich als einigermaßen intelligenter mensch immer hüten sollte!

'48 ist vorbei. deutschland eins. preußen weg. wir brauchen sie nicht mehr.
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