Abitur in 12 Jahren

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tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
Abitur in 12 Jahren
Es häufen sich immer mehr Beiträge im Fernsehen zum Thema "Abitur in Zwölf Jahren". Ich selbst bin von der Materie viel zu weit weg, als das ich beurteilen könnte , wie groß der Stressfaktor ist und ob nun eine "andere Art der Selektion" vorliegt. Nehmen z.B. nun mehr Leute Nachhilfe, oder wiederholen Klassen? Kommen zu den "üblichen Verdächtigen" für einen Fünfer im Zeugnis nun noch weitere Fächer hinzu? Wie ist der "web-z support" in diesen Fächern? Wie hilfreich ist das Matheboard für Euch?

Mich würden daher eure Eindrücke interessieren.

Vielen Dank,
tigerbine Wink
ushi Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Abitur in 12 Jahren
ich selbst habe mein abitur in zwölf jahren hinter mich gebracht (ist in sachsen standart) und ich kann nicht von mir behaupten, dass ich mir ein bein ausgerissen hätte. sicher gab es einige leute, die nachhilfe in anspruch nahmen. das war aber eher die ausnahme. und ein paar "rundendreher" waren auch hin und wieder dabei. ich versteh die diskussion nicht so recht, aber ich kenns halt auch nicht anders.

geht es aber bei der debatte nicht eher darum wie diese reform umgesetzt wurde/wird, als um die reform selber?

ich persönlich kann mich nicht beklagen. ich habe auch keine defizite gegenüber nicht-"TURBO"-abiturlern feststellen können.

meiner meinung nach sollte bildungspolitik bundesweit einheitlich betrieben werden. so würden auch die unterschiede im anspruch des abiturs wegfallen. das finde ich viel wichtiger.

nun ja...schönen tag noch. Freude

edit: leider hab ich das matheboard erst nach meinem abi kennen gelernt...wobei...ich hatte eigentlich keine probleme in mathe.
NatürlicheZahl Auf diesen Beitrag antworten »

Ich selbst werde nächstes Jahr nach 12 Jahren die Schule verlassen, was aber nicht daran liegt, dass man hier in Berlin i.d.R. nur 12 Jahre zur Schule geht, sondern daran, dass ich die 8. Klasse übersprungen haben (den s.g. Schnellläuferzug).

Der Lehrplan sieht für Klassen vor, die die 8. Klasse überspringen, den Stoff des ersten Halbjahres der (zu überspringenden) 8. Klasse im zweiten Halbjahr der 7. Klasse durchzunehmen und dementsprechend den Stoff des zweiten Halbjahres der 8. Klasse im ersten Halbjahr der 9. Klasse. Dadurch wird der Stoff in der 7. und 9. Klasse natürlich gewaltig komprimiert.

Ich selber - ehrlich gesagt - hatte kaum das Gefühl, dass dies einen als Schüler irgendwie überfordert. Sicherlich braucht es eine gewisse Einstellung zum Arbeiten, wenn man diesen Weg wählt, aber es sollte eigentlich ohne Probleme zu schaffen sein.

Sicherlich gab es auch in meiner Klasse Schüler, die durch diese beiden Jahre, wo man mehr zu tun hatte, einige 5en dazu bekamen und im Zweifel sitzengeblieben sind bzw. vor dem überspringen der 8. Klasse in einen normalen Zug (mit 8. Klasse) gegangen sind. Ein relativ großer Anteil von Schülern bekam auch Nachhilfe in diversen Fächern (wobei ich sagen muss, dass selbst in meinem Mathe Leistungskurs 30% der Schüler Nachhilfe nehmen!?).

Und zu dem generellen Thema "Abitur in 12 Jahren" kann ich nur sagen, dass ich das garnicht so schlecht finde. Dadurch würde vom Lehrplan her die 11. Klasse wegfallen und somit die s.g. Einführungsphase übersprungen werden, welches - meiner Meinung nach - kein großes Problem darstellt, da man in diesem Jahr eh nicht so einen großen Haufen an Unterrichtsstoff zu erledigen hat und viele sowieso ins Ausland gehen.

Sicherlich geben 13 Schuljahre auch schwächeren Schülern dagegen die Möglichkeit, ein Jahr länger an ihren Schwächen zu arbeiten und sich länger auf das Abitur vorzubereiten.

Ich selber kann dazu sagen, dass ich nächstes Jahr die Schule mit frischen 18 Jahren verlasse und dann anfangen kann zu studieren. Wenn ich mir andere anschaue, die nicht übersprungen haben, ein Jahr später eingeschult wurden und dann im Zweifel noch sitzengeblieben sind, bin ich - persönlich(!) - schon ganz froh darüber, nicht noch mit 20 oder 21 in der Schule zu hocken.


Das Matheboard benutze ich seit einigen Monaten regelmäßig. Auch wenn mein Wissenstand noch nicht so weitreichend ist (wie z.B. nach einem abgeschlossenem Mathestudium), versuche ich immer den anderen hier zu helfen und stelle selber häufig Fragen. Demnach ist das Matheboard auch sehr hilfreich für mich und da sich meine Vorliebe für Mathematik/Informatik auch immer mehr ausbildet und ich vorhabe auch etwas in dieser Richtung zu studieren, werde ich wahrscheinlich auch noch längere Zeit hier nachschauen, hoffentlich viele Beiträge schreiben und anderen helfen können.

Und noch zum Schluss:

Zitat:
meiner meinung nach sollte bildungspolitik bundesweit einheitlich betrieben werden. so würden auch die unterschiede im anspruch des abiturs wegfallen. das finde ich viel wichtiger.


Das entspricht ganz meiner Meinung! Freude



So jetzt genug gelabert Big Laugh ...

EDIT: Meine Nachhilfe Schülerin (Mathe Lehrer ) ist auch aus den Schnellläuferzug rausgegangen und auch bei ihr kann ich feststellen, dass ihre 5 in Mathe und ihre 4en auf dem Zeugnis ziemlich sicher durch einen großen Teil Faulheit und falscher Einstellung zustande kommen. Was ich damit sagen will, dass dies meine Aussage von oben bestätigt, dass man mit den 12 Jahren Schulzeit keine Probleme haben muss, wenn man mit der richtigen Einstellung an die Sache geht smile
ushi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von NatürlicheZahl

Ich selber kann dazu sagen, dass ich nächstes Jahr die Schule mit frischen 18 Jahren verlasse und dann anfangen kann zu studieren.


in deutschland herrscht allgemeine wehrpflicht. Big Laugh
NatürlicheZahl Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von ushi
Zitat:
Original von NatürlicheZahl

Ich selber kann dazu sagen, dass ich nächstes Jahr die Schule mit frischen 18 Jahren verlasse und dann anfangen kann zu studieren.


in deutschland herrscht allgemeine wehrpflicht. Big Laugh


ausgemustert Big Laugh
ushi Auf diesen Beitrag antworten »

drückeberger! böse
 
 
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Wo wir gerade bei der Wehrpflicht sind: Das 12 jährige Abitur wurde ja auch mit der Begründung durchgedrückt, Abiturienten seien im internationalen Vergleich zu alt.
So ein schwachsinniges Argument habe ich angesichts der immer noch bestehenden (und meiner Interpretation nach verfassungswidrigen - wenn auch im GG stehenden) Wehrpflicht noch nie gehört...
Aber gut, wer den Kleinbetrug nicht scheut, kann sich ja auch ausmustern lassen (es sei denn, er hat tatsächlich Krankheiten, die einen Ausmusterungsgrund darstellen - damit will ich also nicht sagen, dass alle ausgemusterten betrogen haben Augenzwinkern )...

Ich habe ja ein 13 jähriges Abitur hinter mir - und ich muss sagen, ich habe mich trotz zweier Auslandsaufenthalte besonders in der Oberstufe vorwiegend gelangweilt. Ich kann wohl nicht sagen, dass ich in dem Zusammenhang ein guter Maßstab bin - aber dennoch war ich auch nicht allein. Und über die gesamte Schulzeit gesehen kann man auch nicht behaupten, dass das 13 jährige Abitur für das Gros der Abiturienten ein Full-Time-Job wäre.
Meine Schwester hingegen macht gerade das Abitur in 12 Jahren - und bis auf seltenen Nachmittagsunterricht hat sie eigentlich sogar weniger Stunden als ich und tut ungefähr genauso wenig. Das einzige, was ihr zu schaffen macht, ist der frühe Lernbeginn der 2. Fremdsprache.

Ich denke, das Hauptproblem liegt in all dem überflüssigen Stoff, der in der Schule vermittelt wird. Dazu gehören zum Beispiel ein Großteil der Inhalte in den Fächern Geschichte, Politik und Erdkunde.
Das liegt nicht daran, dass der Stoff wirklich überflüssig ist - oftmals ganz im Gegenteil (zumindest die Inhalte des Geschichts- und Erdkundeunterrichts halte ich für absolut wichtig) - aber wenn er komplett wieder vergessen worden ist, dann braucht man mit dem Unterricht erst gar nicht zu beginnen. Meiner Meinung nach müsste also an Lehrplänen und Lehrinhalten geschraubt werden - und dann sollte es kein Problem sein, innerhalb von 12 Jahren sein Abitur zu machen.


Das web-z Angebot habe ich selbst eigentlich nur als Hilfesteller in Anspruch genommen - von daher kann ich mich da nicht wirklich äußern. Nur ein SpanischBoard würde mir persönlich fehlen, aber ich weiß ja, dass da betreuende Personen fehlen...

Gruß
MI
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Hey ich bin im Moment noch mittendrin in den 12 Jahren Abitur.
Ich bin im Moment in der 9. Klasse und somit die erste Jahrgansstufe mit nur 12 Jahren.

Ich muss dazu, jetzt nach dem Halbjahreszeugnis sagen, dass so wie ich es sehe, viel mehr gefährdet sind als in G9 in der 9. Klasse die Schüler. Demnach nehmen mehr als die Hälfe meiner Klasse Nachhilfe. Und dadurch, dass die 2. Fremdsprache früher ist, steigt natürlich auch die Anzahl der Fächer, in denen man schon früh versetzungsgefährdet werden kann

Was ich an diesen 12 Jahren hier in Bayern schlecht finde ist, dass es einem als Schüler scheint, als ob sich das Kultusministerium keine Gedanken darüber gemacht hätte, was das G8 für Auswirkungen hat:

Der Stundenplan ist immer so vollgestopft. Man hat so gut wie jeden Tag in der Woche Nachmittagsunterricht, die Hausaufgaben nehmen dann auch sehr viel Zeit in Anspruch.
Wenn dann noch Schulaufgaben anstehen, hat man nach den Hausaufgaben noch kaum Zeit zu lernen, da viele ja auch noch in Sportvereinen sind. Außerdem möchte ich doch stark bezweiflen, dass jemand um 22 Uhr noch Lust hat zu lernen.
Und was mich auch noch stört, ist dass einem als erster Jahrgang immer die verdammten Bücher fehlen!
In manchen Fächern sind die Lehrpläne so vollgestopft, dass die Lehrer noch nicht einmal wissen, wie sie den Stoff in einem Schuljahr durchbringen sollen! So hat Kunst so viel Stoff, dass unser Lehrer letztes Jahr vielleicht die Hälfte geschafft hat, von dem was eigentlich auf dem Lehrplan steht. Der hat uns letztes Jahr auch in seiner ersten Unterrichtsstunde den Lehrplan für Kunst vorgelesen. Das hat eine viertelstunde gedauert.

Ach ja:irgendwie lernen wir auch Stoff der im 13-Jährigen erst in der 11. dran kommt, z.B. in Physik. Total seltsam...

Ich auch der Meinung wie MI, dass es wirklich Fächer gibt, wo viel zu viel überflüssiges unterrichtet wird. So finde ich, dass man Religion z.B. nicht 2 Schulstunden unterrichten müsste. Dass Religion zu den Pflichtfächren im Abitur gehören wird ist absoluter Schwachsinn meiner Meinung nach und überflüssig, auch wenn Bayern ein äußerst katholisches Bundesland ist. Aber das ist ja im Abitur in 13 Jahren auch nicht sooo viel anders.

@MI: Ich versteh das gar nicht, dass deine Schwester so wenig Stunden hat, denn ich habe im Moment genauso viel Schulstunden, wie unsere K13 (ohne Wahlfächer).

Und meiner Meinung nach hilft das Matheboard schon sehr. Hier sind oft schon Einträge über verschiedene Themen, die bei uns jetzt dran kommen, zusammen mit einer Lösung. Also hat man praktisch gleich ein Beispiel für die Aufgaben aus dem Mathebuch.
Meistens nütze ich das Matheboard aber auch nur zum Fragen stellen.

Meine letzten Sätze noch dazu: Für einen durchschnitts Schüler ist das Abitur in 12 Jahren der absolute Horror. Ich habe auch noch nie erlebt, dass in einer Klasse so viele durchfallen, Schule wechseln oder nur mit hängen und würgen die Klasse schaffen wie in meiner Jahrgangsstufe. Das Abitur in 12 Jahrren ist schon ziemlich stressig, wenn einem ständig die Bücher fehlen und man nicht weiß wie man dann das gelernte üben oder noch einmal durchlesen kann.
aber dazu gibts ja auch das Matheboard!

Zu aller letzt schließe ich mich noch MI an: Ich bin auch der Meinung, dass ein SpanischBoard fehlt. Aber das Problem mit dem betreuenden Personal verstehe ich.
Dann kann ich da noch einen Tip geben: es gibt auch die Seite uni-protokolle.de. Bei den Foren gibts auch ein Spanischforum. (war das jetzt sowas wie Werbung?)



So, ich hab jetzt wohl genug dazu gesagt (so viel hab ich hier noch nie geschrieben....)

ganz liebe Grüße Blumen
chocolate
ushi Auf diesen Beitrag antworten »

das was das schokoladenmädchen hier anbringt ist ja genau der punkt.

diese reform ist an sich nicht das problem sondern ihre umsetzung. man hätte sich vorher um neue lehrpläne kümmern müssen und die passenden bücher dazu bereit stellen. diese reform ist noch überstürzter umgesetzt worden als die einführung von bachelor und master.

mfg
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, dass die Umsetzung von Theorie und Praxis wohl eines der größten Probleme ist, kann ich nachvollziehen - wir waren der erste Zentralabijahrgang und mussten in einigen Fächern nacharbeiten, weil wir die Lehrpläne für das jeweilige Fach in der 11 nicht beachtet hatten (kein Wunder: die gab's damals einfach nicht - unsere Lehrpläne für die komplette Oberstufe kamen erst in der 12...)

Gerade heute stand in der WZ (eine der großen Regionalzeitungen am Niederrhein - für alle, die die nicht kennen Augenzwinkern ) ein Bericht über die G8, wo auch über höhere Stundenzahlen, etc. gestöhnt wurde, aber vor allen Dingen, dass die Infrastruktur für den Nachmittagsunterricht fehlte (sprich: es gibt kein warmes Essen, etc.).

Dennoch: Ich war ein halbes Jahr in Frankreich und habe dort 3 mal die Woche von 8:00 - 18:00 Uhr Unterricht gehabt, einmal die Woche von 8:00 - 17:00 und zweimal die Woche von 8:00-12:30 Uhr (richtig, macht sechs Tage Augenzwinkern ). Zusätzlich kamen noch Hausaufgaben, die man an den beiden Nachmittagen machte, an denen man nur bis 12 hatte.
Ich möchte damit nicht sagen, dass ich so ein System gerne in Deutschlan haben möchte - ich möchte lediglich betonen, dass es in anderen Ländern einen ganz anderen Lernaufwand gibt, der auch zu bewältigen ist! Wenn das Ganze also ordentlich geplant wäre, dann wäre es vermutlich kein allzu großes Problem.

Unser Vereinssystem würde natürlich darunter leiden und inwiefern Kinder darunter leiden, ist natürlich auch eine Frage...

@chocolate4ever:
Ich verstehe ja auch nicht, warum meine Schwester nicht so viel Schule hat - aber vielleicht kommt das noch, wenn die in der 9 ist?
In der Klasse ist der Lernaufwand auch insgesamt wohl nicht so hoch. Insgesamt hatte meine Schul damals überlegt, ob man überhaupt Nachmittagsunterricht einführen müsse - es wäre wohl auch mit einigen Malen 7. Stunde gegangen (zumindest für die 7 und 8)!

Zu Spanisch: Ja, es gibt auch noch das Babelboard (meine Wahl) - allerdings, da hier ja insgesamt versucht wird, alles unter einen Hut zu bringen und ich mich hier sehr wohl fühle, wäre es eigentlich sehr schön, so etwas zu haben - nur, wenn man sich allein das Franze-Board anschaut - es gäbe wahrscheinlich auch nicht genügend Auflauf...

Gruß
MI
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Tagesthemen vom 06.03.08
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

ja ich hab die Tagesthemen auch angeschaut und ich muss echt sagen:
so Projekt und Übungsstunden bringen eigentlich nicht all zu viel. Man kann da zwar FRagen stellen, bei uns heißen die Stunden Intensivierungsstunden, aber in manchen Fächern, sieht man praktisch kein Ergebnis bei Schülern, die diese Stunden besetzen.

So ich musste mich einfach wieder dazu äußern.

ach ja:
@ MI: was für nen Zweig hat denn deine Schwester? sprachlich oder? mit Latein?

@ushi: die Bezeichnung Schokoladenmädchen gefällt mir nicht. Bitte unterlasse dies in Zukunft und nenne mich Schoki oder chocolate, weil Schokoladenmädchen ein bisschen wie, äh ja ne ich sag das nicht, ihr wisst schon eine leichte Beliedigung für schwarze halt klingt. und Schoki is ja nur ne Übersetzung.
danke

lg chocolate
MI Auf diesen Beitrag antworten »

So etwas wie einen "Zweig" gibt's bei uns in NRW nicht. Zweite Fremdsprache in der 6 (früher 7) ist Pflicht - wählen kann man nirgends (außer ob man nun Franze oder Latein machen möchte). Eine Differenzierung erfolgt erst in der 8 (früher 9) - und selbst die steht zur Disposition.

Dennoch: Insgesamt verstehe ich nicht, warum ihr dann so VIEL Unterricht hat. In den Medien kursieren ja immer diese "265 Wochenstunden". Wenn ich mich nicht verrechne bedeutet das, dass man pro Woche 33,125 Stunden hat. 30 ist kein Problem (6*5) und die letzten drei kann man durch 2*7 Stunden (oder einen Nachmittag) in der Unterstufe + 4*7 Stunden (oder zwei Nachmittage - wobei "Nachmittag" bis 4 heißt) in der Mittel- und Oberstufe doch locker ausgleichen. Wieso dann "jeden Nachmittag?".
Meine Schwester hätte nach dieser Rechnung zwar wesentlich zu wenig - ihr aber wesentlich zu viel Arbeit.

Gruß
MI
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chocolate4ever
weil Schokoladenmädchen ein bisschen wie, äh ja ne ich sag das nicht, ihr wisst schon eine leichte Beliedigung für schwarze halt klingt.


Leicht übertrieben für meinen Geschmack. Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Ich auch nicht. Wenn man sich einen "Schokoladen"-Nick gibt und "weiblich" angibt, liegt dieser Name doch nun nicht so fern. Wenn Du ihn nicht magst, ok, aber so etwas kann man auch erstmal als PN besprechen. "In dubio pro reo" Augenzwinkern
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von tigerbine
"In dubio pro reo"


ich strafe ja nicht, war ja nur ein Hinweis. Außerdem:
Nemo prudens punit, quia peccatum est, sed ne peccetur.

@MI: ah okay. ich versteh leider auch nicht, warum deine Schwester nur so wenig hat. ich weiß nur, dass ich im moment 36 Stunden die Woche habe. und 2011 werde ich in etwa 34 Stunden die Woche haben beim Abi. Zumindest bis jetzt. Es kann sich ja noch viel verändern jetzt die nächsten Jahre.

lg chocolate
Tjamke Auf diesen Beitrag antworten »

Um wieder zum Thema zurück zu kommen. Ich hab zwar auch noch in 13 Jahren Abi gemacht, aber wie auch schon erwähnt wurde ist das Problem wohl eher die Umsetzung. Meiner Meinung nach wurde auf die PISA-Studie in Deutschland überstürzt und kopflos reagiert. Man sah, dass etwas passieren musste, nahm sich aber nicht genügend Zeit um alles richtig und ordnetlich durch zu planen und durch zu denken.

lg tjamke
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich bin trotzallem, was ich bis jetzt hier geschrieben habe FÜR das G8.
Ich bin auch der Meinung, dass das Problem daran lag, dass zu wenig überlegt wurde, als das G8 eingeführt wurde.

Im übrigen, sind diese ganzen Probleme, die im Moment in den Medien angesprochen werden, meinen Mitschülern und mir schon vor 2 Jahren aufgefallen. Damals haben wir einen Brief and den lieben Herrn Schneider, Bayerns Kultusminister, geschrieben und bekamen als Antwort, dass die Probleme ja bereits versucht werden zu lösen. Das Ergebnis, von dem, was schon vor 2 Jahren angesprochen wurde sieht man aber erst jetzt.

lg chocolate
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich befürchte ja, dass bei 12 Schuljahren die Schüler noch weniger vorgebildet (Bruchrechnung etc.) in die Uni kommen. Kann mir da jemand ein Argument entgegenhalten? Würde mich beruhigen. Augenzwinkern
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

@WebFritzi:
warum denn weniger vorgebildet? Es ist ja nur so, dass alles schneller unterrichtet wird. und okay es wird schon was rausgestrichen,anders gehts ja nicht, aba auch viel unterrichtet. schließlich lernen wir stoff, der in 13 Schuljahren z.b. erst in der 11 drankommt. Es wird halt dann einfach leichter erklärt und nicht so stark vertieft wie früher.
Ich weiß ja nicht. Wann beginnt man im G9 mit Laplace? in der zwölften oder so glaub ich (zumindest meinte das eine Freundin von mir(jetzt in der K13)).
und naja ich hatte das in der achten. aber das was ich über Laplace gelernt hab war viel einfacher als das, was die in der zwölften dran hatten logischerweise.

und zu dem mit der Bruchrechnung: gelernt wird das bei uns in der sechsten glaub ich, ich weiß es leider nicht mehr. aber auf alle fälle ham wir das gelernt. und auch sonst alles, was im Lehrplan vom G9 drinsteht.vielleicht nur ein bisschen später.

Ich hoffe ich hab dich jetzt etwas beruhigt in bezug auf deine Befürchtungen.
Tjamke Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chocolate4ever
Es wird halt dann einfach leichter erklärt und nicht so stark vertieft wie früher.


Aber ich denke das ist häufig das Probelm. Man muss eben vieles vertiefen, damit es auch wirklich sitzt und nicht nur für die nächste Arbeit gelernt ist und danach wieder vergessen wird. Ich glaub auch nciht, das WebFritzi gemeint hat, manche lernen dann kein Bruchrechnen, sondern eher, dass es zwar gelehr wird, aber trotzdem nicht gekonnt.

lg tjamke
ushi Auf diesen Beitrag antworten »

entschuldigt das ich hier jetz so reinplatze. aber mich würde mal interresieren wieviele wochenstunden die "nichturboabiturler" in der oberstufe hatten/haben.

mfg
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Das hängt ja von der Anzahl der Kurse (und sicher auch vom Bundesland) ab. Ich habe in Berlin 06/07 mein Abi gemacht und hatte im Grundkurs 3, im Leistungskurs 5 Wochenstunden. Aber ich glaube eher, dass das Meiste eh in den unteren Klassen komprimiert wird und sich die letzten beiden Jahre im Vergleich dazu eher geringfügig ändern.
ushi Auf diesen Beitrag antworten »

aha. wir mussten in der 11 und 12 zusammen auf 65 stunden kommen, aber pro jahr nicht weniger als 30. also zum beispiel in der 11ten 34 und in der 12ten 31. die kurskombinationen gingen meist nicht auf, so hatten die meisten 66 stunden, also 33 und 33, oder so.

wollts nur wissen. danke
gugelhupf Auf diesen Beitrag antworten »

ich habe 38h.


ist aber machbar.
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Ich hatte maximal 31 ohne Sport, aber eigentlich hatte ich immer so um die 30-32 mit Sport. Ich hätte aber (außer Philosophie und das mochte ich in der Schule nicht) auch nichts mehr nehmen können - habe schon mehr gehabt, als andere (die hatten in der 13 <30 Stunden).

Gruß
MI
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Tjamke

Aber ich denke das ist häufig das Probelm. Man muss eben vieles vertiefen, damit es auch wirklich sitzt und nicht nur für die nächste Arbeit gelernt ist und danach wieder vergessen wird.


Es wird vllt nicht so stark vertieft, aba auch ab und zu wiederholt. und eigentlich ist es auch gar nicht soooooo schlimm, dass es nicht vertieft wird.
Auch wenn die Lehrehr es nicht vertiefen, es gibt nur wenige themen, die dann auch vergessen werden, denn das Vergessen sollte im G8 nicht passieren.
Dadurch, dass es nicht vertieft wird, erwarten die Lehrer halt einfach, dass man auch selber immerwieder alles wiederholt.
Zudem wird ja viel von dem Stoff im nächsten Schuljahr auch wieder drangenommen.
So kann man ja auch nicht die Stochastik drannehmen, ohne dass z.B. Laplace nochmal kurz wiederholt wird.
Ansosnten: wenn man was vergessen hat, und des im Unterricht aber grad wieder drankommt, dann gibt's bei mri and er SChule noch die Intensivierungsstunden und, speziell in Mathe, das Mathetraining.

Hm und zu dem mit der Bruchrechnung: Also meine Klasse kanns, aber keiner aus unserer Klasse rechnet gerne mit Bruchrechnungen, auch wenns eigentlich ja zum Teil sogar einfacher ist.

lg chocolate
Markus.D Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

ich bin gerade zum ersten mal über dieses forum gestolpert und habe diesen threat hier entdeckt. Schon lange verfolge ich die umstellung von abi in 12 jahren in deutschland und kann die sich wiederholenden beschwerden von schülern eltern etc nur schwer nachvollziehen. Oft heißt es da in nachrichtenbeiträgen die schüler würden unter enormem stress leiden und hätten außer schule quasi kaum noch zeit irgendwelchen anderen freizeitaktivitäten nachzugehen.

Ich selbst habe im sommer vor 2 jahren in Brüssel (Belgien) an der Eurpäischen Schule abitur nach 12 jahren gemacht.

Kleines Profil des Schulsystems:

Ganztagsschule vom ersten schultag an ( 8:05 - 16:50)
Aussnahme ist mittwoch. Da endet die schule bereits um 12:30

Ab der Sekundarstufe (wie Gymnasium) gibt es pro tag 2 pausen. Vormittags 20 min, mittags 45 min. Eine Schulstunde hat 45 min. Pro tag hat man also normalerweise maximal 7 Schulstunden.

An der Schule gibt es, je nach größe der einzelnen Schulen mehrer Sektionen also jeweils eine für jedes Land, das Mitglied in der EU ist; vergleichbar mit Parallelklassen in Deutschland.

Nun zurück zum thema.

Als ich Abitur gemacht habe hatte ich 3 Leistungskurse (Geo, Franz, Physik), jeweils 4 Stunden pro Woche. In zwei dieser fächer muss man sich im abitur schrifftlich prüfen lassen. Hinzu kommen die sich daraus ergebenden 2 stündigen pflichtfächer Philosophie und Geschichte. Ausserdem andere Pflichtfächer wie, Deutsch 4 stunden, Englisch 4stunden, Mathe 5 stunden (normaler kurs hat 3) Sport 2 stunden und noch ein zweistündiges wahlfach, Labophysik. Macht insg. eine Anzahl von 33 Stunden die Woche. Die maximale erlaubte Stundenanzahl beträgt 35; ich hatte also noch zwei Freistunden.

Im abitur wird man in den beiden gewählten Wahlfächern schriftlich geprüft sowie in allen anderen mehr als zweistündigen pflichtfächern, also Deutsch, Englisch und Mathe. Die mündlichen Prüfungen ergeben sich aus 2 Fächern der Wahlfächer und die sich daraus ergebenden zweistündigen pflichtfächer die nicht als schriftlich gewählt wurden. In meinem fall, Physik und Franz schriftlich, Geo und Geschichte mündlich. Aßerdem auch Deutsch, und Englisch mündlich.

Ein ziemlich vollgepacktes Programm, dass mit sicherheit in Deutschland auf starke kritik stoßen würde. Andere würden sagen, moment mal, du gehst ja auf eine Ganztagsschule etc, stimmt aber in sofern nicht da man nach Schulschluss jeden Tag gerade in den höheren Klassen noch sehr viel Hausaufgaben hat. Während der Schulzeit bleibt einem zwar dazu auch etwas zeit während der paar wenigen freistunden jedoch nicht genug um das Gesamt täglich Pensum abzuarbeiten.
Hinzu kommt auch, dass durch die variität an Nationen ein einheitliches Schulsystem, welches in alle Sprachen übersetzt wird unmöglich ist. Daher gleichen die Lehrpläne stark deren der Heimatnationen und es werden auch normaler Deutsche Schulbücher eingestzt.

Beispiel: Im Leistungskurs Physik benutzten wir das gleiche Physikbuch (Dorn-Bader) und haben den Gesamten Stoff der in Deutschland in 3 Jahren teilweise in sogar bis zu sechsstündigen Kursen durchgenommen wird in 2 Jahren gemacht. Zugegebener maßen konnten wir manche bereiche nicht so tief bearbeiten allerdings basiert unser lehrplan auf dem Nordrhein westfalens glaube ich.

Gründe für Sitzenbleibende an dieser Schule würde ich auf Falsche Arbeitseinstellung zurückführen und nicht auf überforderung. Allgemein ist die Quote auch sehr gering. In meiner Klasse sind von der 6ten bis zu 12ten Klasse gerade mal 2 Leute sitzengeblieben, bei einer Klassenstärke von durchschnittlich 23 Leuten.

Ich finde daher, dass deutsche schüler sich auf sehr hohem niveau beklagen. Europäische Schulen gibt es auch in Deutschland ( Karlsruhe, Frankfurt a.M., München)

Ich habe mein Abitur mit Umgerechnet 2,2 bestanden, habe ein Latinum gemacht und spreche 3 Sprache fließend. In meiner Klasse zählte ich eher nicht zu den Überfliegern sondern zum normalen Fußfolk und bin alles andere als ein lernfreak.

Zum vergleich wollte ich dieses Beispiel mal heranziehen. Ich muss zugeben, dass ich mit den Deutschen Schulsystemen nicht sehr vertraut bin jedoch von dem was ich aus den Medien so mitbekomme muss ich sagen, dass sehr viel wirble um die ganze Sache gemacht wird un viele Leute sich ziemlich anstellen.

Bitte gebt eure Kommentare oder frgen dazu, würde mich sehr interessieren.

Markus
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

zu Markus D.'s Beitrag:

schön dass du den Weg zu diesem Board gefunden hast Markus D. freut uns, dass du dich auch an diesem interessanten Gespräch über das G8 beteiligst! Willkommen

also du hattest 7 Schulstunden am Tag und 2 Pausen. Okay ich hab schon ein bisschen mehr Pause: an Schultagen mit Nachmittagsunterricht 3 Pausen a 20, 15 und 55 Minuten.
aber sowas wie maximal 7 Schulstunden am Tag gibts bei mir zweimal in der Woche. ansonsten sinds bei mir immer 10 Schulstunden. Man muss aber auch hinzufügen, dass die 7. Stunde bei uns an der Schule die Mittagspause ist.


Und jetzt mal kurz zu deinem Abitur:

Ganz ehrlich: ich find 33 Stunde nicht viel, weil ich hatte in der 5. Klasse beraits 31 stunden die Woche. Im Moment sind es so im Durchschnitt 36 ohne sämtliche Wahlunterrichte.

Also ich kenn mich mit europäishcen Schulen in Deutschland eigentlich ganz gut aus, weil ich selber Freunde habe, die auf eine solche hier in München gehen. zudem wohne ich auch in der Nähe von der. Also meine Freunde haben öftr als ich Nachmittagsunterricht, d.h. vllt. so 3/4 mal die WOche, je nachdem in was für einer Klasse man ist. ABER: Dei müssen auch erst später zum Unterricht kommen! So fängt bei denen die Schule ja oft erst so um halb 9 an. Deshalb ist das ja dann doch nicht sooo schlimm, dass sie noch so lange Nachmittagsunterricht haben.
Das is tmeine Meinung zum Thema 'Europäische Schule'.


Und nun zu deinem Problem, dass du unsere Probleme nicht nachvollziehen kannst:

Du musst dir immer vor Augen führen, dass ein Gymnasiast normalerweise 13 Schuljahre hat. Dem entsprechend ist der Schulstoff dann auch angepasst.
Nun ist es so, dass wir lieben G8-ler nun aber alles in 8 Jahren lernen müssen. Damit ist nicht nur der Schulstoff von 12 Jahren gemeint, sonder der von 13 Jahren. Aber dieser soll halt nun in 12 Jahren gelernt werden.

Ein G8-Schüler, wie ich z.B., im ersten Jahrgang des G8 muss diesen Stoff aber in NOCH schnellerer Zeit lernen, denn unsere 5.Klasse war noch nach dem Lehrplan vom G9.
Ein weiteres Problem ist halt noch einfach, dass das Kultusministerium eigentlich keine Ahnung hat, wie es den Stoff in 12 Jahren unterbrimgen soll.
Was den Stress verursacht, ist dass meistens beim ersten Jahrgang bis so mitte des Schuljahres oft noch die Bücher fehlen. Also müssen die Lehrer den Stoff irgendwie so unterrichten. Die SChüler haben jedoch keine Möglcihkeit das gelernte noch einmal nachzulesen. Außerdem erwarten die Lehrer, dass man sich für jedes verdammte Fach mindestens eine Stunde am Tag hinsetzt und des gelernte dann wiederholt. Aber wie zum Henker soll das funktionieren, wenn man doch so viel Nachmittagsunterricht hat! und der Tag hat schließlich nur 24 Stunden.

Außerdem: So viel ich weiß waren es in Belgien doch schon immer, oder halt schon lange, 12 Jahre für Gymnasiasten. Tja und bei uns wurde das praktisch von heute auf morgen beschlossen.
Hätten sich unsere lieben Politiker mal mehr Gedanken darüber gemacht, oder einfach mal alles besser durchgeplant, dann wäre das G8 siche nicht so ein großes Thema.

Denn grunsätzlich bin ich ja der Meinung, dass das G8 eine hervorragende Idee war.


Naja, irgendwie hab ich das ja irgendwo schon einmal gesagt... Big Laugh


lg Chocolate

und btw: könnte man nicht mal einen von diesen netten Politikern holen, damit sie mal ihre Meinung sagen? wäre doch sicherlich sehr interessant! Big Laugh Big Laugh
Markus.D Auf diesen Beitrag antworten »

Nochmal zu meinem Schulsystem.

Es scheint, dass die Schule in München ein kleinwenig anders funktioniert als bei uns in Brüssel. Hier fing der Unterricht immer um 8:05 an und endet um 16:50 außer Mittwochs wo schon um 12:30 Schluss ist. Also ein Tag an dem man sport aktivitäten etc nachgehen kann , oder ein bischen mehr zeit hat um projekte und andere zeitaufwändigere projekte vorbereiten kann.
Das mit den 33 Schulstunden pro Woche in meinem Fall war auch schon so in den unteren Klassen der "Gymnasiumsstufe". Es hängt immer ein bischen von den Fächern die man so gewählt hat ab. Manche reizen es mehr aus als andere, haben dadurch auch mehr wahlmöglichkeiten später beim Abitur was schriftlich/mündliche Prüfungen angeht. Mindeststundenanzahl war glaube ich 29 in der letzten Klasse.

Ich gebe dir natürlich Recht, dass die art der und weise wie das neue schulsystem in deutschland eingeführt wird von der völlig falschen seite angefangen wurde und dass schüler sich über plötzliche riesege massen an arbeit beklagen und lehrer unstimmig werden weil ihnen das nötige unterrichtsmaterial fehlt wie bücher, vernünftige lehrpläne etc kann ich auch nachvollziehen. Diese jetzt auf gleich tour kann einfach nicht funktionieren.
Oft sieht man aber auch Leute die sich allgemein über das Abitur nach 12 Jahren beschweren und gegen die generelle idee protestieren, da sie der Meinung sind, dass schon jetzt zu viel arbeit auf sie zukommt mit dem alten system.
Das finde ich dann wiederum lächerlich da mein Beispiel doch zeigt, dass es auch mit 12 Jahren funktionieren kann selbst wenn man sich an eine abgeleitete version deutscher Lehrpläne, die für 13 Jahre bestimmt sind. Bei uns dienten in allen Fächern die in Deutsch unterrichtet wurden Lehrpläne aus Baden Wüttemberg und Bayern als vorlagen.

Markus
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Markus.D

Oft sieht man aber auch Leute die sich allgemein über das Abitur nach 12 Jahren beschweren und gegen die generelle idee protestieren, da sie der Meinung sind, dass schon jetzt zu viel arbeit auf sie zukommt mit dem alten system.
Das finde ich dann wiederum lächerlich da mein Beispiel doch zeigt, dass es auch mit 12 Jahren funktionieren kann selbst wenn man sich an eine abgeleitete version deutscher Lehrpläne, die für 13 Jahre bestimmt sind.
Markus



Also ich bin auch der Meinung, dass das Abitur in 12 Jahren ja eine gute Idee war. Und es funktioniert ja auch. Aber nur wenn es auch länger geplant wurde.


Zu diesen ganzen Beschwerden über das G8 muss ich aber sagen, dass bei uns an der Schule die meisten G8-Schüler das G8 eigentlich gut finden, abgesehen von den paar Problemen, die ich ja bereits genannt habe.

Die, die dann über das G8 selber protestieren, sind....die Schüler aus dem G9!!!

Man sieht also: eigentlich sind diese Probleme aus den Medien ja nur da, weil die Lehrpläne und so nicht gut genug überarbeitet wurden.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin weder Schüler noch Elternteil. Ich sehe das ganze aus der Uni-Perspektive. Man soll ja schließlich die Abiturienten unterrichten. Fest steht, dass die mathematische Ausbildung an den Schulen miserabel ist. Es ist nicht selten, dass ich es mit Studenten zu tun habe, die nicht ordentich Bruchrechnen können. Da frage ich mich, wie die ihr Abitur geschafft haben. Nach meiner Überzeugung sinkt das Niveau an den Gymnasien stetig seit Jahrzehnten. Ein Beleg dafür ist die steigende Anzahl an Gymnasiasten und Studenten. Sind die jungen Leute plötzlich alle besser geworden? Wohl nicht... Auch ich hätte es sicherlich schwerer gehabt, wäre ich 10 Jahre früher geboren worden.
Das waren die Fakten. Nun ist es interessant sich zu fragen, warum es zu dieser Entwicklung gekommen ist. Meiner Meinung nach rührt dies daher, dass nicht die Lehrer sondern die Eltern entscheiden, auf welche Schule ihr Kind kommt. Dadurch sind zweifelsohne immer mehr Schüler aufs Gymnasium gekommen, was wiederum zu einem durchschnittlichen Leistungsabfall geführt hat. Diesem ist man eben mit einer Angleichung des Niveaus entgegengekommen. Eltern haben sich gesagt: "Wenn sogar das dämliche Nachbarskind da durch kommt, kann meins das schon lange", und es wurden wieder mehr Gymnasiasten gezählt. So wurden es immer mehr, und das Niveau sank. Das ist meine Theorie.
Wenn nun auch noch weniger unterrichtet wird, habe ich die Sorge, dass das Niveau noch weiter sinkt. Ein paar Schüler könnten schlechter mitkommen, wodurch wieder einmal das Niveau angepasst wird. Auf eine solche Entwicklung habe ich keine Lust, da ich nicht will, dass ich noch mehr "Bruchrechen-Idioten" unterrichten muss, die dann später auch noch die Brücken bauen, über die ich fahre...
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

ach du unterrichtest an ner Uni? okay gut zu wissen!

ich versteh schon was du meinst.
Aber was ich nicht verstehe, ist was du damit meinst, wenn du sagst, dass die Eltern entscheiden, auf was für eine Schule die Schüler gehen. Außerdem,tut mir leid wenn ich das jetzt sag, aber es gibt echt Lehrer, die zu den eltern sagen, dass sie ihr Kind auf die Hauptschule schicken sollen, nur weil sie den Schüler nicht mögen. Mit der Begründung: "Ja der schaffts auf dem Gymnasium ja eh nicht." Ja klar, ne er schaffts nicht. Ne mit nem damaligen durchnitt von 1, 66, ne er schaffts nicht. Ey da kann man doch nicht alles den Lehrern überlassen!

Beim G8 wird halt nicht so detailliert unterrichtet. So ist z.B. in meinem Buch Vieta ein Thema, dass man nciht unterrichten muss. Man kann es unterrichten, und wenn nicht genug Zeit bleibt, wird halt weggelassen.

Was das Niveau angeht, weiß ich nicht. Aber ich meine, dass man zu deiner Schulzeit auch nicht sonderlich mehr gelernt hat, als das was ich im Moment lerne. Und es fehlt sicherlich auch an nicht sonderlich viel.

Es wird aber ja auch Hauptsächlich rur in den 'Lernfächern' Geo, Geschichte,Reli und so gekürzt. okay Physik gehört auch dazu...

Außerdem: tut mir echt Leid, wenn ich das sage, aber ich bin der Meinung, dass die Abiturienten am Ende nur so schlecht sind, weil die Lehrer zu dämlich sind ihren Stoff durch zu bringen. ich bin jetzt im 2.Jahr in Spanisch. okay das wir das Buch nicht schaffen war klar. Aber, dass wir für EIN Kapitel 5 Monate brauchen!! Hallo?? Da stimmt doch irgendwas nicht! und wir müssen ja auch noch die Hälfte vom neuen Buch schaffen!
Der fehlende stoff liegt aber auch daran, dass es praktich keine Ersatzlehrer gibt, wenn mal ein Lehrer krank ist.

Tja und wenn man will, dass die Abiturienten besser abschneiden, dann müssen mehr Leute Mathe als Lehramt studieren, lernen den Schulstoff besser zu erklären, und der Rest bleibt dann ja wohl am Schüler hängen, da es ja hauptsächlich in Mathe an Lehrern mangelt.

Ja und zu deinem Beispiel mit der Bruchrechnung:
Tja ich weiß auch nicht wie die das Abi geschafft haben. Vielleicht haben die einfach NUR fürs Abi nochmal alles wiederholt.
Weil nunja, oft genug wirds ja wiederholt-->Intensivierungstunden und Mathetraining gibts jetz bei uns...

ach ja: ich glaub ja das die steigende Anzahl an Gymnasiasten daran liegt, dass die Grenze fürs Gymi runtergesetzt wurde. also das selbe was du gesagt hast.
Aber naja kommt voll auf das jeweilige Gymnasium an. an meinem Gymnasium liegt die Grenze noch immer bei 2,00 und so wars so weit ich weiß vor 10 Jahren auch schon. (haha bin ja auch am zweitschwersten Gymnasium Münchens, zumindest hat es diesen Ruf)
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chocolate4ever
ich versteh schon was du meinst.
Aber was ich nicht verstehe, ist was du damit meinst, wenn du sagst, dass die Eltern entscheiden, auf was für eine Schule die Schüler gehen. Außerdem,tut mir leid wenn ich das jetzt sag, aber es gibt echt Lehrer, die zu den eltern sagen, dass sie ihr Kind auf die Hauptschule schicken sollen, nur weil sie den Schüler nicht mögen. Mit der Begründung: "Ja der schaffts auf dem Gymnasium ja eh nicht." Ja klar, ne er schaffts nicht. Ne mit nem damaligen durchnitt von 1, 66, ne er schaffts nicht. Ey da kann man doch nicht alles den Lehrern überlassen!


Ey, doch! Augenzwinkern Ich denke, dass so eine Antipathie (zumal bei Schülern der 4. Klasse!) nicht sehr häufig vorkommt. Man sollte die Entscheidung außerdem natürlich nicht nur einem Lehrer überlassen. So würden schon ganz gute Einschätzungen zustande kommen.


Zitat:
Original von chocolate4ever
Aber ich meine, dass man zu deiner Schulzeit auch nicht sonderlich mehr gelernt hat, als das was ich im Moment lerne. Und es fehlt sicherlich auch an nicht sonderlich viel.


Wie willst DU das denn einschätzen können? Das kannst du genauso wenig wie ich.


Zitat:
Original von chocolate4ever
Außerdem: tut mir echt Leid, wenn ich das sage, aber ich bin der Meinung, dass die Abiturienten am Ende nur so schlecht sind, weil die Lehrer zu dämlich sind ihren Stoff durch zu bringen. ich bin jetzt im 2.Jahr in Spanisch. okay das wir das Buch nicht schaffen war klar. Aber, dass wir für EIN Kapitel 5 Monate brauchen!! Hallo?? Da stimmt doch irgendwas nicht! und wir müssen ja auch noch die Hälfte vom neuen Buch schaffen!


Also sind deiner Meinung nach die Lehrer schlechter geworden? Kannst du das irgendwie begründen? Eine Vermutung würde mir reichen. Also, ich denke, mein Argument für meine These ist unschlagbar. Ich werde es nochmals wiederholen: Unumstritten hat sich die Anzahl der Gymnasiasten vervielfacht. Sind die nun alle schlauer geworden? Sicher nicht. Also MUSS das Niveau zwangsläufig gesunken sein. Zudem glaube ich nicht, dass die Lehrer schlechter geworden sind. Es gab immer schwarze Schafe, und die wird es auch in Zukunft geben.


Zitat:
Original von chocolate4ever
Tja und wenn man will, dass die Abiturienten besser abschneiden


Nein, das will ich nicht. Ich will nur, dass es weniger werden. Aber das ist wohl heutzutage kaum mehr möglich, denn allerseits schreien die Politiker, dass mehr Studenten her müssen, denn es fehlt an qualifiziertem Personal. Dass der Grund dafür im Bildungsssystem zu finden sein könnte, fällt dabei aber keinem ein. Politiker halt...


Zitat:
Original von chocolate4ever
Ja und zu deinem Beispiel mit der Bruchrechnung:
Tja ich weiß auch nicht wie die das Abi geschafft haben. Vielleicht haben die einfach NUR fürs Abi nochmal alles wiederholt.
Weil nunja, oft genug wirds ja wiederholt-->Intensivierungstunden und Mathetraining gibts jetz bei uns...


Ne. Das funktioniert vielleicht in anderen Fächern. Aber wer einmal kapiert hat, wie Bruchrechnung läuft, bei dem sitzt es auch. Und zwar nicht nur für ein paar Monate. Meiner Meinung nach liegt es eher daran, dass nur noch sehr wenig von Hand gerechnet wird, sondern alles in den Taschenrechner eingegeben wird. Auch das gehört zum Niveauverfall.


Zitat:
Original von chocolate4ever
ach ja: ich glaub ja das die steigende Anzahl an Gymnasiasten daran liegt, dass die Grenze fürs Gymi runtergesetzt wurde. also das selbe was du gesagt hast.
Aber naja kommt voll auf das jeweilige Gymnasium an. an meinem Gymnasium liegt die Grenze noch immer bei 2,00 und so wars so weit ich weiß vor 10 Jahren auch schon. (haha bin ja auch am zweitschwersten Gymnasium Münchens, zumindest hat es diesen Ruf)


Was meinst du mit Grenze? Meinst du damit den Notendurchschnitt am Ende der Grundschule?
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von WebFritzi
Also sind deiner Meinung nach die Lehrer schlechter geworden? Kannst du das irgendwie begründen? Eine Vermutung würde mir reichen.

Hmmm, wenn man dem Professor Rauin in diesem SPIEGEL-Interview glauben darf, ist vielleicht was dran:

Zitat:
Original von Professor Udo Rauin
..., denn in den letzten 20 Jahren ist immer vor allem das untere Drittel eines Abiturjahrgangs Lehrer geworden. Natürlich mit Ausnahmen, aber es gibt eine Tendenz, dass eher die schlechteren Schüler den Lehrerberuf ergreifen, weil sie sich in anderen Berufsfeldern weniger Chancen ausrechnen. Es gibt Bereiche, bei denen das nicht zutrifft, etwa bei Naturwissenschaften am Gymnasium.

Zumindest der letzte Satz gibt ein wenig Hoffnung. Augenzwinkern
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Arthur Dent
Zumindest der letzte Satz gibt ein wenig Hoffnung. Augenzwinkern

Nicht wirklich, wenn man mal künftige Mathe-Gymnasiallehrer prüfen durfte.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Professor Udo Rauin
es gibt eine Tendenz, dass eher die schlechteren Schüler den Lehrerberuf ergreifen,


Naja, wenn das Niveau auf den Gymnasien das gleiche geblieben wäre, hätte auch das Lehr-Niveau sich nicht verändert. Wenn die Lehrer schlechter geworden sein sollten, dann ist das nur auch wieder ein (indirekter) Hinweis auf den Niveauverfall.
chocolate4ever Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von WebFritzi



Zitat:
Original von chocolate4ever
Aber ich meine, dass man zu deiner Schulzeit auch nicht sonderlich mehr gelernt hat, als das was ich im Moment lerne. Und es fehlt sicherlich auch an nicht sonderlich viel.


Wie willst DU das denn einschätzen können? Das kannst du genauso wenig wie ich.

Ja okay hast recht.

Zitat:
Original von WebFritzi
Also sind deiner Meinung nach die Lehrer schlechter geworden? Kannst du das irgendwie begründen? Eine Vermutung würde mir reichen. Also, ich denke, mein Argument für meine These ist unschlagbar. Ich werde es nochmals wiederholen: Unumstritten hat sich die Anzahl der Gymnasiasten vervielfacht. Sind die nun alle schlauer geworden? Sicher nicht. Also MUSS das Niveau zwangsläufig gesunken sein. Zudem glaube ich nicht, dass die Lehrer schlechter geworden sind. Es gab immer schwarze Schafe, und die wird es auch in Zukunft geben.


Ich meine nicht direkt dass sie schlecht sind. Also ich bin sicher, dass sie ihr Fach können. Das Problem liegt aba daran, dass sie es nciht erklären können. Zumindest nicht so, dass Schüler, die das Fach nicht studiert haben es verstehen.
So hab ich inzwischen schon in 2 Jahren den Zweiten Mathelehrer, der Mathe kann aber es nciht so erklöären kann, dass wir es auch verstehen. bzw. sie erklären es einmal: keiner verstehts. beim zweiten mal: das Fagezeichen wird nur größer, weil es diesmal noch komplizierter erklärt wurde.

und was genau meinst du mit Niveau gesunken?



Zitat:
Original von WebFritzi
Ich will nur, dass es weniger werden.


häh? warum denn das? das versteh ich jetzt wirklich nicht.

Zitat:
Original von WebFritzi
Meiner Meinung nach liegt es eher daran, dass nur noch sehr wenig von Hand gerechnet wird, sondern alles in den Taschenrechner eingegeben wird.


Deshalb gibts ja so Lehrer, die einem in exen nicht erlauben Taschenrechner zu benützen und einem, sobald man doch einen benützt sagt, wie Taschenrechner gestört alle Schüler doch schon sind. Augenzwinkern


Zitat:
Original von WebFritzi
Was meinst du mit Grenze? Meinst du damit den Notendurchschnitt am Ende der Grundschule?


Jap genau den mein ich.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von chocolate4ever
Zitat:
Original von WebFritzi
Also sind deiner Meinung nach die Lehrer schlechter geworden? Kannst du das irgendwie begründen? Eine Vermutung würde mir reichen.


Ich meine nicht direkt dass sie schlecht sind. Also ich bin sicher, dass sie ihr Fach können. Das Problem liegt aba daran, dass sie es nciht erklären können.


Also meinst du DOCH, dass sie schlecht(er) sind, denn das Wichtigste am Lehrerberuf ist, dass man beibringen kann. Wäre ja noch schöner, wenn die Lehrer nicht selbst verstehen würden, was sie da machen... Für mich ist ein Lehrer schlecht, wenn er nicht erklären kann. Und genau darauf spielst du ja an. Solche mag es geben. Ich kenne selbst welche. Augenzwinkern Wie gesagt denke ich aber nicht, dass das der Grund dafür ist, dass die Abiturienten heute im Durchschnitt dümmer sind als früher.


Zitat:
Original von chocolate4ever
und was genau meinst du mit Niveau gesunken?


Hä? Darüber reden wir doch die ganze Zeit... Ich meine damit, dass die Schüler heutzutage geistig weniger gefordert (mit 'o' - nicht mit 'ö'!) werden als früher. Man kann heute dümmer sein als früher, wenn man das Abitur schaffen will, denn die Schule verlangt weniger. Dass die Gymnasiastenzahlen sich über die Jahre vervielfacht haben ist sowohl ein Indiz als auch eine Ursache dafür. Das habe ich doch eigentlich schon zu genüge ausgeführt.


Zitat:
Original von chocolate4ever
Zitat:
Original von WebFritzi
Ich will nur, dass es weniger werden.


häh? warum denn das? das versteh ich jetzt wirklich nicht.


Warum? Na, damit es hinreichend schlaue Leute sind, die die Uni besuchen.


Zitat:
Original von chocolate4ever
Zitat:
Original von WebFritzi
Meiner Meinung nach liegt es eher daran, dass nur noch sehr wenig von Hand gerechnet wird, sondern alles in den Taschenrechner eingegeben wird.


Deshalb gibts ja so Lehrer, die einem in exen nicht erlauben Taschenrechner zu benützen und einem, sobald man doch einen benützt sagt, wie Taschenrechner gestört alle Schüler doch schon sind. Augenzwinkern


Die dürften rar gesäht sein...
jona89 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich klinke mich an der Stelle auch mal ein, bisher habe ich aufmerksam mitgelesen.

Also zunächst einmal die Frage an die für das Abitur in 12 Jahren sind:

"Was bringt das Abi in 12 Jahren effektiv? Worin liegt der Vorteil der verkürzten Schulbildung?"


Nun aber zu meiner persönlichen Meinung. Was WebFritzi anspricht trifft meiner Meinung nach einen wahren Kern der Problematik, auch wenn ich nicht an der Uni arbeite teile ich seine Erfahrung.
Mein Eindruck nach zwei Jahren Mathe-Lk die nun vorbei sind:

Die Schüler in meinem Lk haben genau die Probleme die WebFritzi anspricht, sie kriegen die einfachsten Umformungen nicht auf die Reihe. Auch wichtige Regeln wie die Quotientenregel beim Ableiten lernt scheinbar niemand auswendig, jedesmal muss der Lehrer gefragt werden. Für die Klausur gibt es ja die Formelsammlung.

Viel problematischer ist aber, dass kaum noch Prinzipien erläutert werden, nur noch wenige Zusammenhänge aufgezeigt werden und überhaupt der Unterricht zu einem großen Teil aus einfachen Gleichungsumformungen besteht.

Meiner persönlichen Erwartung ist der Mathe-Lk ist vieler Hinsicht so nicht gerecht geworden, was auch, ich muss es leider sagen, z.T. an den Lehrkörpern liegt. Ohne Generalisieren zu wollen besteht das Problem ganz einfach darin, dass alternative Lösungswege meistens kaum Beachtung geschenkt werden und das nur die Musterlösung auf dem Zettel des Lehrers Gültigkeit zu haben scheint. Dies liegt, meines Erachtens auch daran, das sogar bei den Lehrern das Verständnis z.T. fehlt. Dies liegt nicht zwangsweise am Intellekt, sondern oft einfach an der Unterrichtsmethodik und dem Unterrichtsziel, dieser ist heutzutage scheinbar Regeln zu vermitteln, jedoch weniger das Verständnis für diese Regeln zu transportieren.
Der Unterricht regt Schüler heute nicht mehr zu kritischen Hinterfragen an, nicht nur weil Lehrer/innen dies selten fördern, sondern auch weil vermehrt Schüler dies für zu "streberhaft" halten. Streber sein ist schließlich uncool.
Versteht mich in diesem Punkt nicht falsch, ich verabscheue Schleimer und Klinkenputzer, aber gerade das ist Interesse zeigen und Mitdenken eben nicht.

Ich denke, die Entwicklung die WebFritzi vorgezeichnet hat, dass das Niveau an Schulen stetig sinkt ist zumindest in meinem Bundesland (NRW) zutreffend.
Auch die Begründung ist völlig richtig, es liegt daran, dass wer nicht auf das Gymnasium geht ein Verlierer ist. Eltern verlangen von ihren Kindern, dass sie auf das Gymnasium gehen und wollen damit natürlich immer nur das Beste für das Kind.

In der letzten Zeit beobachtet man, dass Hauptschule praktisch ihre Existenzberechtigung verlieren, da niemand sein Kind auf die Hauptschule schicken möchte.

Unser verwöhnte Konsumgesellschaft in der sich jeder auf sein Halbwissen etwas einbildet kann durch die Schulen allein jedoch nicht "geheilt" werden, die Frage ist ob dies überhaupt möglich ist.
Das Kernproblem ist meiner Meinung nach nämlich gerade dies, die Einstellung der Gesellschaft.
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