Trends in der Mathematik - Diskussion

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Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
Trends in der Mathematik - Diskussion
Wie alles verändert sich auch die Mathematik und wie sie gelernt wird. Ich denke es gibt die folgenden Trends:

-> Geschlechterverhältnis
Seit wenigen Jahren machen mehr Mädchen als Jungen Abitur (das Verhältnis ist gekippt) und sind somit bei den Neueinschreibungen in der Mehrheit.
Bei mathematischen Fächern sind sie noch lange keine Mehrheit, der weibliche Anteil steigt jedoch.

-> Schule
Mehr Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Schulen und weniger Bereitschaft ein schlechteres Unterrichtsniveau zu akzeptieren. Das alles entwickelt sich durch mehr Transparenz und die Pisa-Tests.

-> Bologna-Prozess
Zukünftig wird es nur noch Bachelor/Master statt Diplom/Staatsexamen geben. Der Bachelor ist stark verschult, was ein insgesamt zügigeres Studium ergibt. Beim Master wird durch vorgeschriebene Mindestnoten beim vorherigen Bachelor-Studium eine zweite Zugangsbarriere aufgebaut. Bachelor/Master sind aber endlich international angepasst und machen einen Wechsel ins Ausland leichter.

-> Studiengebühren
Gebühren vom ersten Semester an erzwingen eine höhere Effizienz beim Studieren. Dass ohne grundlegende weitere Reformen die Ausbildung besser wird, denke ich nicht. Das Master-Studium könnte speziell das Ganze mit deutlich höheren Gebühren toppen.

-> Fächervielfalt
Bisher gibt es etwa Techno-/Wirtschafts-/Reine Mathematik. In Zukunft wird sich diese Fächervielfalt deutlich weiter ausdehnen.
Die Leute werden eher mehrere Studienabschlüsse haben und sich in nicht nur einem Fachgebiet auskennen. Speziell verschiedenste Master-Grade werden zu einer Vielzahl von Spezialisierungsrichtungen führen. Interdisziplinäres Arbeiten wird verstärkt stattfinden.

-> CAS, Computer
Computer und insbesondere die Computer-Algebra-Systeme werden immer besser. Mit diesen Systemen wird verstärkt gearbeitet werden und dadurch sollte die Effizienz math. Arbeit weiterhin steigen.

-> Wissenschaft
In letzter Zeit sind eine Reihe schwieriger, math. Probleme gelöst worden. Es gibt demnach eine Reihe von Leuten, die mathematisch recht gut drauf sind. Ggf. ist die Spannweite math. Fähigkeiten gewachsen?

-> Internet, Verfügbarkeit von Informationen
Math. Wissen lässt sich immer schneller recherchieren. Eine breiter werdende Schicht von Leuten wird grundlegendes math. Wissen anwenden können.

-> Wirtschaft
Der Bedarf an stark spezialisierten Leuten wird weiter wachsen, im unteren Bereich wird weiter Kapital durch Humankapital ersetzt.


Was meint ihr? Wink
20_Cent Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Trends in der Mathematik - Diskussion
Zitat:
Original von Abakus
-> Wirtschaft
Der Bedarf an stark spezialisierten Leuten wird weiter wachsen, im unteren Bereich wird weiter Kapital durch Humankapital ersetzt.


habs nur kurz überflogen, aber das wort ist mir sofort aufgefallen...

ich mag das nicht.
Ein Mensch ist weit mehr als Kapital. Auch in einer Firma, wo er für Kapital sorgt.
mfG 20
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Trends in der Mathematik - Diskussion
Zitat:
Original von Abakus
-> Internet, Verfügbarkeit von Informationen
Math. Wissen lässt sich immer schneller recherchieren. Eine breiter werdende Schicht von Leuten wird grundlegendes math. Wissen anwenden können.


Woraus schließt du das denn? Die Verfügbarkeit der Information reicht doch noch nicht für deren Anwendung aus, wie man gerade hier sieht? Oder beziehst du quasi das matheboard mit ein, mit all den Usern, die schlauer hier rausgehen und dann mehr Wissen anwenden können? smile
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Trends in der Mathematik - Diskussion
@ 20Cent: Natürlich ist ein Mensch mehr als nur seine Arbeitskraft. Ich wollte hier nur aus einer immer stärker kapitalintensiv arbeitenden Wirtschaft einen Trend zu mehr Spezialisierung auch in der Mathematik folgern.

@ Ben Sisko: Um ein Problem lösen zu können, braucht man als erstes das Wissen darüber. Das löst das Internet. Nicht jeder wird solches Problem-Löse-Wissen anwenden können, ja.
Aber der erste Schritt zur Problemlösung ist mit dem Wissen über ein Problem gemacht. Und - ich denke - gerade in der Mathematik werden es einige anwenden können bzw. zumindest wissen, mit was sie sich beschäftigen müssen, um bestimmte math. Methoden zu verstehen. Das Matheboard hilft da natürlich auch ganz toll. smile
PK Auf diesen Beitrag antworten »

Das Internet unterstützt viel eher die Kommunikation zwischen den anwendenden Leuten (bsp. matheboard), aber die Information und das Wissen kann man (bzw. ich) viel besser in Büchern verstehen.
Außerdem bietet das Internet bei weitem nicht so viele Informationen gut zusammengetragen und verständlich wie ein Buch.
Bei anderen Naturwissenschaften (Bio, Chemie) sehe ich das allerdings auch anders, weil das Internet dort wesentlich mehr Up-to-Date ist. Bei Mathe ist das allerdings nicht so schlimm, nicht up-to-date zu sein, das der Kram in den Büchern meistens eh so bleibt, wie er ist.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von PK
Bei anderen Naturwissenschaften (Bio, Chemie) sehe ich das allerdings auch anders, weil das Internet dort wesentlich mehr Up-to-Date ist. Bei Mathe ist das allerdings nicht so schlimm, nicht up-to-date zu sein, das der Kram in den Büchern meistens eh so bleibt, wie er ist.


Das gilt aber auch nur, solange man im Standard-bzw. Grundlagenstoff bleibt. Sobald man sich etwas spezialisiert bzw. auf ein Niveau in Nähe der (nicht unbedingt ganz aktuellen) Forschung begibt, ist das Internet wiederum sehr hilfreich. Hier gibt es dann teilweise gar keine Lehrbücher mehr, sondern nur noch Papers/Artikel, die in Zeitschriften erscheinen. Und diese findet man wiederum dann auch häufig als pdfs/postscripts, was dann genauso aussieht wie in den Zeitschriften und teilweise einfacher zu beschaffen ist.

Gruß vom Ben
 
 
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