Stimmt das?

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grybl Auf diesen Beitrag antworten »
Stimmt das?
Letzte Woche hatte ich in der Maturaklasse Schularbeit und da gab es viel gute Noten. Per Spass sagte ich den Schülern, dass die Schularbeit fast wiederholt werden muss, denn das Muss der Wiederholung bestehe nicht nur bei mehr als der Hälfte 5er sondern auch bei mehr als der 1er. Was natürlich nicht stimmt, nur bei den 5ern.

Das war mal die Vorgeschichte. Ich erzählte das dann im Konferenzzimmer und eine Kollegin behauptete dazu, dass in Deutschland die Klausurenbewertung nicht mehr als 10% von der Gauß'schen Glockenkurve abweichen darf, um nicht wiederholt zu werden. Stimmt das?

Wenn ja, würde mich interessieren, wie ein Lehrer das hinbiegen kann. Was ist wenn in einer Klasse mit 16 Schülern 5 MSSs oder Sciencefreaks drinnen sitzen.
PK Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich weiß jetzt nicht, wie das ist, bei mir sind bisher auch nur 2 Arbeiten in diese Abweichungsregel geraten, das war eine 5.Klasse Engl.-Arbeit und die 13er Matheklausur (die wurde aber nicht wiederholt, weill es im Prinzip nur gute und schlechte Noten gab).
hab ma gegoogelt und mal in einer Grundschulverordnung gefunden, dass eine Klassenarbeit ebentuell nicht gewertet und dann wiederholt wird, wenn mehr als ein Drittel 5 oder schlechter war.
PSM Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Stimmt das?
Hallo,

ich glaube, dass da schon etwas wahres dran sein könnte, aber 10% Abweichung von der Glockenkurve halte ich für etwas übertrieben, weil es dann mMn wenig Spielraum gäbe (wenn ich das richtig einschätze).

Jedenfalls heißt es an unserer Schule, dass eine Ex/Schulaufgabe wiederholt werden müsse, wenn sie viel zu gut (~1,5 ?), oder viel zu schlecht (schlechter als 5,0 ?) ausfalle. (Die Schnitte in Klammern sind von mir geschätzt.)

Zitat:
Wenn ja, würde mich interessieren, wie ein Lehrer das hinbiegen kann. Was ist wenn in einer Klasse mit 16 Schülern 5 MSSs oder Sciencefreaks drinnen sitzen.


Ich vermute, der/die Lehrer/in müsste dann nachweisen, dass gute Schüler in der Klasse sind, etwa, indem man zeigt, dass die Arbeit einen normalen Schwierigkeitsgrad hatte, oder den Fall hat, dass eine Arbeit der gleichen Lehrkraft in einer Parallelklasse schlechter ausgefallen ist, usw. .
Als aber bei uns die erste Matheschulaufgabe sehr gut ausgefallen ist (2,0), wurde unserem Lehrer einfach gesagt, er solle die Schulaufgaben in Zukunft schwieriger machen, obwohl eine ähnliche Schulaufgabe in einer anderen Klasse schlechter ausgefallen ist (~3,7), wir im bayerischen Jahrgangsstufentest Mathematik die beste Klasse an unserer Schule waren und die Physikschulaufgabe auch gut ausgefallen ist.

p.s.: die zweite Matheschulaufgabe war dann sogar noch besser. Big Laugh LOL Hammer
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Wir hatten schon einige Arbeiten, die extrem gut ausgefallen sind (eine 11er Lateinklausur mit 1,9 z.B.), aber niemand hat je gesagt die Arbeiten dürften nicht so gut sein - zumindest nicht uns Schülern.

Außerdem: Ab welcher Anzahl von Schülern soll das denn gelten, weil es ja nicht ungewöhnlich ist, dass Oberstufenklausuren in Nebenfächern ziemlich gut ausfallen (z.B.: Musik bei uns: 2 Schreiber, beide 1-, Philosophie: 3 Schreiber, Durchschnitt zwischen 1- und 2+) ?

Normalerweise passen die Lehrer bei uns die nächste Arbeit dann immer dem Niveau wieder neu an und freuen sich einfach, dass die erste so gut ausgefallen ist...

Gruß
MI
-felix- Auf diesen Beitrag antworten »

Kann ich mir auch eher nicht vorstellen, dass es eine solche Regelung geben sollte, das würde meiner Erfahrung aus den Orchideenfächern widersprechen (die sind freiwillig, deshalb gibt es dort auch immer relativ gute Noten):
Wir hatten dieses Halbjahr in Informatik bei den Endnoten einen Schnitt von 12 Punkten, in CAS gab es nur einen der hatte 8, ansonsten waren alle im Zweistelligen Bereich. Da hatte bestimmt mehr als die Hälfte 13 Punkte oder mehr.
Wir hatten auch dieses Jahr eine Kunstklausur, die unerwartet gut ausgefallen ist (Schnitt 11 Punkte, da waren bestimmt auch die Hälfte der Arbeiten 13 Punkte oder besser), sind aber auch ein sehr guter Kurs, der Parallelkurs bei gleicher Lehrerin schneidet immer schlechter ab.
Teutone Auf diesen Beitrag antworten »

Na sowas gibts ganz bestimmt nicht oder ist zumindestens keine Pflicht, denn tatsächlich ist die Absicht unseres Mathelehrers das Erreichen einer Normalverteilung bei den Klausurnoten...
 
 
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Stimmt das?
Zitat:
Original von grybl
Das war mal die Vorgeschichte. Ich erzählte das dann im Konferenzzimmer und eine Kollegin behauptete dazu, dass in Deutschland die Klausurenbewertung nicht mehr als 10% von der Gauß'schen Glockenkurve abweichen darf, um nicht wiederholt zu werden. Stimmt das?


Nein.

Zumindest bei uns in Baden-Württemberg gibt es da keinerlei Vorschriften. Das kann aber in andern Bundesländern wieder anders sein. Richtig ist jedoch, daß auf Lehrer ein enormer Druck von Seiten der Eltern und bei inkompetenter Schulleitung auch von deren Seite ausgeübt wird, wenn die Schnitte nicht der Vorstellung entsprechen. Das führt bei der Mehrheit der Lehrer dazu, das Niveau von vorneherein niedrig anzusetzen, damit sie erst gar nicht in die Bredouille kommen und ihre Ruhe haben. Das gilt für alle Fächer. Für Kollegen, die sich diesem Druck nicht beugen, waren TIMMS und PISA, über welche Studien sich die ganze Nation so herrlich aufregen konnte, daher überhaupt keine Überraschung. Es konnte doch jeder sehen, wie viele Schüler das Abitur bekommen, die nicht einmal in der Lage sind, in wenigen grammatikalisch halbwegs richtigen und verständlichen Sätzen einen wie auch immer gearteten Vorgang zu beschreiben - egal, um welches Fach es sich handelt.

Bei der inhomogenen Schülerschaft, die heute an vielen deutschen Gymnasien vorherrscht, wäre es doch alles andere als überraschend, wenn die Klassendurchschnitte nicht beträchtlich schwanken würden bei der doch geringen Grundgesamtheit. Aber vielleicht kann Arthur da aus statistischer Sicht mehr dazu sagen. Ich jedenfalls finde es umgekehrt geradezu verdächtig, wenn ein Kollege immer (!) dieselben guten Schnitte erzeugt. Das läßt mich auf geringe Differenzierung in den Aufgaben und niedriges Gesamtniveau schließen. (Das gilt übrigens auch im umgekehrten Fall, wenn jemand immer (!) schlechte Schnitte hat. Auch da scheint mir etwas nicht zu stimmen.)

In diesem Schuljahr war mein bester Schnitt in allen Klassen bisher 2,7 und mein schlechtester 4,5. Und ich habe da nichts zurückgezogen. (Übrigens hat die Klasse mit dem 4,5-Schnitt in der zweiten Klassenarbeit bereits einen 3,5-Schnitt hingelegt, obwohl ich das Niveau kein bißchen gesenkt habe. Und ich habe den Stolz in den Augen einiger Schüler gesehen, die wissen, daß sie eine eigene Leistung erbracht haben und auf keinen Gnadenerweis des Lehrers angewiesen waren.)

Das war die Meinung eines Lehrers.
sommer87 Auf diesen Beitrag antworten »

kann Leopold eigentlich nur bestätigen.
Bei uns wurde noch keine Klausur wiederholt, weil sie zu gut war.
Die einzige, die wir wiederholen musste war unsere Physik LK Klausur mit einem Schnitt von glaube 3NP, wobei die Nachschreibeklausur noch schlechter war.

Unsere erste Klausur in der 12 muss in jedem Fach vom Fachgebietsleiter nachkorrigiert werden und in der 12.2 werden wenn ich das richtig verstanden habe eigentlich nur noch vergelichsarbeiten geschrieben um auf das zentralabi vorzubereiten.

Aber ich glaube es gibt bei uns eine Sonderreglung, dass selbst wenn eine Klausur zu schlecht ist, der Leher einen Antrag bei der Schulleitung stellen kann, dass sie trotzdem gewertet wird (z.B. wenn die halbe Klasse vor der Klausur keine HAs gemacht hat und auch sonst nicht "lernwillig" war).

Wo die Verteilung der Noten aber hinkommen kann ist bei der Zeugnisnoten vergabe.
Da dürfen keine "Einheitsnoten" vergeben werden, sodass alle eine zweo oder drei bekommen.
Aber das Problem hatten wir bis jetzt noch nicht...
grybl Auf diesen Beitrag antworten »

erst mal danke für eure Antworten

Zitat:
Orginal von Leopold
Richtig ist jedoch, daß auf Lehrer ein enormer Druck von Seiten der Eltern und bei inkompetenter Schulleitung auch von deren Seite ausgeübt wird, wenn die Schnitte nicht der Vorstellung entsprechen. Das führt bei der Mehrheit der Lehrer dazu, das Niveau von vorneherein niedrig anzusetzen, damit sie erst gar nicht in die Bredouille kommen und ihre Ruhe haben.

das ist bei uns leider auch oft der Fall
ganz schlimm ist das in der Volksschule, da üben die Eltern so einen Druck auf die Lehrer aus, damit diese schlechtestens eine 2 hergeben, sodass das Kind ins Gymnasium gehen kann, obwohl es nicht einmal ordentlich lesen und rechtschreiben kann (ich beziehe mich da auf Kinder mit Muttersprache Deutsch), von den Rechenkenntnissen ganz abgesehen
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:

ganz schlimm ist das in der Volksschule, da üben die Eltern so einen Druck auf die Lehrer aus, damit diese schlechtestens eine 2 hergeben, sodass das Kind ins Gymnasium gehen kann, obwohl es nicht einmal ordentlich lesen und rechtschreiben kann (ich beziehe mich da auf Kinder mit Muttersprache Deutsch), von den Rechenkenntnissen ganz abgesehen


Das ist bei uns nicht anders... Ich kenne das leider auch von unserem Bekanntenkreis her.



Gruß, therisen
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