Elemente von F9

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jester. Auf diesen Beitrag antworten »
Elemente von F9
Hallo.

Ich soll zeigen, dass ein Körper mit 9 Elementen ist.

Ich frage mich zuerst mal, welche Elemente dieser Körper überhaupt enthält. verwirrt

Also auf jeden Fall ja die 0, 1 und 2 aus . Aber welche 6 nun noch? Es wird sich dabei ja um Polynome handeln, oder?

Ich könnte jetzt raten, aber das würde ja nichts bringen, daher meine Frage: Wie finde ich die Elemente?
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Es handelt sich nicht um Polynome sondern um eine Nullstelle des Polynoms .
Nennen wir sie a, dann ist a²+1=0, und {1,a} ist eine Basis des 2-dimensionalen Vektorraums .
Damit haben wir die 9 Elemente 0=(0,0), 1=(1,0), 2=(2,0); a=(0,1), 1+a=(1,1), 2+a=(2,1); 2a=(0,2), 1+2a=(1,2), 2+2a=(2,2).
Mit diesen Elementen kannst du rechnen, und zunächst mal die Gruppentafeln aufstellen für und .

Zum Beispiel ist a²+1=0, also a²=2.

(Ich hoffe, ich habe da keine Fehler eingebaut, mir kommt das alles ganz plausibel und richtig vor - bis zum Beweis des Gegenteils Augenzwinkern )
jester. Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, so in etwa habe ich das jetzt auch bestätigt bekommen. Es handelt sich um die Restklassen der Polynome mit Koeffizienten aus .

Das sind also quasi alle Polynome aus

Also folgt: .

Danke für die Hilfe. smile
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, so kann man das auch sehen. Genauer sind es die Restklassen dieser Polynome im Körper , das ist der Restklassenring nach dem maximalen Ideal . Bis auf Isomorphie gibt es zu jeder Primzahl p und jeder natürlichen Zahl n genau einen endlichen Körper mit Elementen.
Die Adjunktion einer Nullstelle a , so wie ich das vorschlage , hat vielleicht den Vorteil, daß man die Gruppentafel für die Multiplikation einfacher berechnen kann (wegen a²=2=-1). Man spart sich die vielen Polynomdivisionen.
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo, jester

ich habe noch mal ein bißchen nachgedacht und rumgerechnet. Die 9 Vektoren, die ich angegeben hatte, sind nichts anderes als die Polynome, die du angibst. Ein Polynom ist die Folge seiner Koeffizienten, von denen alle bis auf endlich viele 0 sind. Korrekterweise muß man statt die Restklasse benutzen, und das ist genau eine Nullstelle des Polynoms im Zerfällungskörper über . Ich nenne diese Nullstelle a, es ist a=X(mod(X²+1)) und damit ist a²=2, a³=2a, ...

Endliche Körper bekommt man als Restklassenkörper nach einem Primpolynom, das ist dasselbe wie ein irreduzibles Polynom . Die Elemente von sind "quasi" alle Polynome vom Grad kleiner als n.

Die Addition in ist die Polynomaddition, wobei die Koeffizienten modulo p addiert werden. Die Multiplikation in ergibt sich daraus, daß man aus dem Primpolynom kennt, nach dem faktorisiert wurde.

(Als lehrreiches Beispiel habe ich die Gruppentafeln und berechnet mit .)
jester. Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Elvis, und erstmal Danke für deine zusätzliche Mühe.

Ja, ich sehe ein, dass es eigentlich nicht richtig ist, so wie ich es aufgeschrieben habe. Es sollte sich bei eher um die Vertreter der Restklassen handeln, also würde man die einzelnen Elemente besser in eckige Klammern setzen o.Ä.
Noch eleganter ist es aber, und da stimme ich dir zu, sich ein a oder so etwas zu definieren.

Leider kann ich das mit der Nullstelle nicht so ganz verstehen. Welches liefert mir denn eine Nullstelle zu . Ich glaube keines. Oder meinst du das nicht so? Ich muss sagen, dass ich nicht weiß, was ein Zerfällungkörper ist...
 
 
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »

In gibt es keine Nullstelle von , das ist genau so wie mit reellen und komplexen Zahlen.
In der Algebra wird bewiesen, daß es zu jedem Körper und jedem Polynom n-ten Grades einen Körper gibt mit , der n Nullstellen von enthält. Das ist der Zerfällungskörper von , und zerfällt in n Linearfaktoren . (L.Kronecker)
Darüberhinaus gibt es sogar einen Körper, den algebraischen Abschluß von , der alle Nullstellen aller Polynome aus enthält. (E.Artin) Für reelle Polynome ist der algebraische Abschluß der Körper der komplexen Zahlen. Das ist der Fundamentalsatz der klassischen Algebra. (C.F.Gauß)

Wenn man das weiß, kann man sagen: "Man nehme eine Nullstelle a ..."
Wenn man das noch nicht weiß, dann nimmt man die konkrete Nullstelle [X]:=X(mod(X²+1)) aus dem Restklassenkörper - und nennt sie a Augenzwinkern .
jester. Auf diesen Beitrag antworten »

Verstehe. Das ist echt interessant. Aber da das noch nicht vorgekommen ist (und wahrscheinlich in LA auch nicht vorkommen wird), arbeite ich dann leiber mit der konkreten Nullstelle.
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