Das Jahr der Entscheidung

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tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
Das Jahr der Entscheidung
Was tun wir unseren Kindern bitte an.... unglücklich

ZDF - 37° - Das Jahr der Entscheidung

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Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Hab ich gestern gesehen im sog. "Fernsehen".

Find ich auch richtig hart. Das hat sich offenbar verschlimmert, ich habe das nicht so grausam in Erinnerung. Bei uns gabs damals ein Übertrittszeugnis, kurz nach dem Zwischenzeugnis. Das hatte im Wesentlichen die selben Noten und es war unten angekreuzt (oder eben nicht):
geeignet für
ein Gym
auch für ein musisches Gym
Realschule
Hauptschule

Das hat auch niemanden gejuckt und ich müsste lügen, würde ich sagen, dass da irgend welche Schüler deshalb besonders Druck empfunden haben und sich besonders anstrengen mussten oder es freiwillig getan haben.

Unwichtige Beispielgeschichte: Die Stempel haben uns die Lehrer schon früher aufgesetzt. Da gab es den Martin und mich und wir waren die Klassenbesten. Offenbar gabs eine Notenquote, denn bei 9 Fächern konnte immer nur einer von uns 5 1er und 4er haben, der andere hatte es umgekehrt. Bei den Proben und vor allem Aufsätzen hat man auch oft Wände gespürt, wo es nicht weiter ging, wo man aber auch nicht zurückfallen konnte bei einer schlechten Leistung. Genauso gab es auch die ewigen Verlierer. Und das muss richtig hart sein. Da kannte ich Leute, die konnten doch genauso gut rechnen wie ich aber kamen nie von der 3 runter. Das würde ja nicht ins Bild passen, bei sovielen 4ern woanders. Ein Kumpel von mir kam mit 1 2 4 aufs Gym (gerade so, 4 in Deu) und hat später den selben Abischnitt gehabt wie ich mit 1 1 2. Und was draus geworden ist (ich kann mich noch recht gut erinnern): Von uns ca. 45 in zwei Klassen haben ohne Umwege und Wiederholungen 5 Leute ihr Abitur gemacht. Mit Wiederholern und Fachabi werden es wohl um die 10 sein.

Und weiter zum Thema:
Ich finde die Eltern im Beitrag tragen eine große Mitschuld. Die machen ihrem Kind (wie man ja bei der einen gesehen hat, die noch abends am Bett ans Lernen erinnert) Druck, der weniger Begründung hat als sie selbst denken. Es ist wahr, dass das Kind in dem Alter noch kaum begreifen kann, worum es geht. Das wäre ein Grund vielleicht Druck zu machen um die Bedeutung zu betonen. Aber dieser Druck hat doch Grenzen! Und es gibt keinen Grund ihn so ausarten zu lassen, wie das im Beitrag zu sehen ist. Denn das Schulsystem in Bayern ist durchlässiger als behauptet (wenn auch nicht unbegrenzt). Das Gymnasium ist keine Studiumsgarantie und die Realschule genausowenig ein Ausschlusskriterium.
Vom Gym (da dürfen laut Statistik 40% drauf) sind bei unserem Jahrgang 2/3 bis zum Abitur durchgefallen und von den Durchfallern fast alle (also insgesamt ca. 1/2) von der Schule.
Analog gab es Zuzügler von der Realschule (selten) und im Studium dann jede Menge Leute mit Fachabitur. Sogar Menschen ganz ohne Abitur, sondern einem Meister.

Trotz dieser Klarstellung bin ich nach wie vor gegen das "dreigliedrige" Schulsystem, das in Bayern längst ein zweigliedriges geworden ist, mit einem
Mainstream-Gymnasium für fast jeden, auch die weniger geeigneten, die sich dann enorm quälen und einer
Realschule, die mittlerweile Grundvoraussetzung ist für eine handwerkliche Ausbildung, denn die
Hauptschule ist ein Auffangbecken geworden für sehr schwache Schüler und sogar Lernbehinderte und Schülern mit nicht ausreichenden Sprachkenntnissen (für die die Hauptschule nicht vorgesehen ist!).

Ich schiebe die Schuld auf die CSU und den (ihren) verfluchten Philologenverband. Die sitzen so fest im Sattel und züchten massenhaft unkritischen, bequemen und gewissenlosen Nachwuchs, sodass sinnvolle Reformen schon im Keim erstickt werden und Andersdenkende um ihren Job/ihre Beförderung fürchten müssen.

Mir fällt kein Argument ein, das wenigstens bis zu seiner Nennung in den folgenden Zeilen haltbar wäre, das für eine Lebensentscheidung im vierten Jahr der Grundschule.

Puh da fällt mir ein, das war ja in Erding. Also nahe München. Demnach haben da sogar Abgänger mit einem Quali eine recht sichere Aussicht auf einen Beruf. Ich fand daher die Haltung der Mutter, deren Sohn freiwillig den Probeunterricht an der RS gemacht hat (und ihn bestanden hat) am verträglichsten für das Kind und trotzdem am realistischsten.

Schlimm sind einfach Eltern die diese frühe Entscheidungsphase nutzen (ob absichtlich oder nicht) und ihren Kindern schonmal die Klassengesellschaft einimpfen.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe das heute Nacht im Fernsehen gesehen. Es hat mich echt traurig gemacht. Kinder solchem Druck auszusetzen... "Ich bin schlecht, meine Mama ist dann enttäuscht" Wirklich hart fand ich die kleine, die nach 9 nicht mehr Lernen kann. Mir fiel spontan nur ein.. "Öhm, um die Zeit lag ich schon längst im Bett und habe geschlafen".

Auch ich habe die Grundschule nicht so in Erinnerung, das wir unter einander diskutiert haben, ob man es aufs "Gymmi" schafft. Auch von Gauss habe ich damals noch nichts gemerkt (ich wahr wohl naiv unwissend). Und welchen Sinn (den ich ja generell anzweifle) soll das denn haben? Dann schicke ich mein Kind eben auf eine Grundschule, wo die Konkurrenz schlechter ist, damit ich sicher im oberen Bereich bin... unglücklich

Und warum soll ich mein Kind mit dem Druck "denk an deine Zukunft" so belasten? Das sind imho nachgeprabbelte Floskeln von den Kindern. Da steht imho "Mama ist enttäuscht" und "ich verliere Freunde", "ich bin schlechter als die anderen" im Fordergrund. Als Eltern sollte man ein Auge darauf haben, dass die Kinder ihre Hausaufgaben machen und eine gesunde Arbeitsmoral entwickeln. Die Weitsicht müssen die Eltern haben, aber nicht von den Kindern erwarten, dass sie das schon alles verstehen.

Heftig fand ich auch den Probeunterricht. Das ist doch nur: Du kannst nach den Ferien noch mal einen Test schreiben, mit Glück bestehst du. Was sollen den 3 Tage, nach Ferien, in einer neuen Umgebung bei neuen Lehren besser über ein Kind aussagen als eine Beurteilung von einem Lehrer, der das Kind mind. 1 Jahr lang im Unterricht hatte. Da ist doch "Versagen" vorprogrammiert. Da wäre eine "Wildcard" Verlosung ja sinnvoller...
Bakatan Auf diesen Beitrag antworten »

Fernsehen überdehnt das Thema immer etwas und ich bin mir nicht sicher, in wie weit man sich auf diese Quellen verlassen kann. Bei solchen Ausschnitten ist es ebenfalls gut denkbar, dass sie wild zusammen geschnitten oder die Aufnahme gestellt haben.
Es ist aber sicherlich wahr, dass man unser Schulsystem in die Tonne treten kann.
Manche Dinge, die dort besprochen wurden sind aber absoluter Schwachsinn ( ich habe es nur durch-geskippt ). Alle Kinder bis zur 10. in eine Klasse bei dem jetzigen Schulsystem? Na viel Spass, ich wohne dann nicht mehr hier.


Ich will hier einmal kurz ( kurz war zumindest mein Plan... ) die wohl größten Probleme des deutschen Schulsystems aus meiner Sicht beschreiben:

Lehrplan I:
Ein Großteil des gelehrten Stoffes ist keinesfalls erwiesener Maßen wichtig. Man wird gezwungen, einen Haufen nicht allgemein wichtiger Informationen zu lernen. Jedes Fach hat zwar seine Daseinsberechtigung, sollte aber keineswegs Pflicht sein. Fächerwahl sollte viel früher und viel extremer möglich sein. Hätte ich z.B. Deutsch, Kunst, Musik, Geschichte, Sozialkunde und Französisch ab der 8. Klasse nur stark eingeschränkt gehabt ( In unserem Schulsystem hätte weglassen denselben Effekt ), würde mir jetzt nichts fehlen. Ich hätte jedoch stattdessen viel mehr sinnvolle Dinge lernen können.
Hier ist auch eine Unterteilung notwendig - bemerke dazu auch das oben geschriebene "stark eingeschränkt". Es besteht eben ein großer Unterschied, ob man eine Art Leistungskurs für Mathe besucht oder eben nur die Grundstufe ( Es kann ruhig drei oder mehr Stufen geben )
Andere interessieren sich vielleicht mehr für Bereiche dieser Fächer und können diese dann auch in größerem Umfang lernen. Deutsch im größeren Umfang? Dabei kommen wir gleich zum nächsten Punkt.
Lehrplan II:
Man lernt in Deutsch kein Deutsch. Ich habe Abitur in Bayern geschrieben, hatte 13 Jahre Deutsch in der Schule und bin muttersprachlich ebenfalls Deutsch. Gebt mir ein einigermaßen schweres Diktat und sucht nach Fehlern. Es werden eine Menge ( vor allem in Kommasetzung ) vorhanden sein. Dabei spreche ich noch nicht einmal von Wortwahl oder ähnlichem. Wir wurden in der 13. noch gezwungen, Gedichte auswendig zu lernen. Ich habe gedacht, ich bin im Irrenhaus gelandet. Man kann gerne Wahlfächer "Deutsch: Poesie" oder ähnliches anbieten. Dort kann man gerne auch Gedichtanalysen oder ( meines Erachtens ) ähnlichen Schwachsinn anbieten ( nicht mein Problem, wenn andere unbedingt etwas in Gedichte hineininterpretieren wollen, was der Autor garantiert nicht beabsichtigt hatte. Da kann man gleich die Bibel interpretieren - das machen ja auch noch genug heutzutage. Aber wer will, der kann. )

Anmerkung: Wenn man diese beiden Punkte berichtigt, fällt das Problem des Drucks automatisch in sinnvollem Rahmen weg. Es gibt trotzdem eine Unterteilung, wodurch in Teilbereichen begabte sich nicht ständig von anderen aufhalten lassen müssen. Man kann aber in gewisser Hinsicht gleichzeitig die Hauptschule und das Gymnasium besuchen - in unterschiedlichen Fächern eben. Die höchste Stufe wäre wohl sogar noch schwerer als das Gymnasium, bzw würde außerdem mehr Zeit in Anspruch nehmen, wodurch noch einmal mehr vermittelt werden könnte. Ein gewisser Druck ist jedoch notwendig, denn Kinder sehen selten von sich aus ein, dass sie besser lernen als zu spielen.
Die Wahl der Fächer kann jedoch in jungem Alter noch nicht von den Schülern selbst getroffen werden. Hier kommen wir zuerst du den

Eltern:
Es gibt viele Kinder, deren Eltern sich einfach nicht kümmern. Die ihnen nicht nur keine Hilfe anbieten, sondern sie eventuell sogar behindern. Dieses Problem kann man wie ich es sehe nicht durch Regelungen beheben. Man benötigt ebenfalls gut ausgebildete und freundliche Eltern. Ein richtiges Schulsystem würde aber genau dies nach ein paar Generationen bewirken. Wo man eher ansetzen kann sind die

Lehrer:
Ich gebe nur ein paar Beispiele:
1. Schneeball-/Kreideschlacht im Klassenzimmer - die Lehrerin konnte sich nicht durchsetzen. Zwei Jahre für die Katz, gelernt haben wir alle Null. Das beste Kommentar bei dieser Referendarin ( wurde aber auf Schüler losgelassen ) kam, als sie einen Schüler fragte: "Hast du den Papierflieger geworfen?"
Die Antwort "Wenn er von mir wäre, würde er brennen!" hat sie etwas verwirrt.
2. Allgemeine Kinderhasser, Lehrer die Personen bevorzugen/benachteiligen. Er war allgemein bekannt. Ebenfalls der Umstand, dass er ein alter Kumpel des Schulleiters war. Folglich hatte man als Schüler keine Chance. Typische Situation:
Frage in einem Test: "Wie hieß der Bundeskanzler von [Jahreszahl]?". Antwort durchgestrichen, Null Punkte. Bei Nachfrage wurde einem gesagt, man hätte die Partei und das Wahlprogramm vergessen. Das war kein Einzelfall, nach einem Test stand fast die halbe Klasse vorne und versuchte verzweifelt zu argumentieren. Seine Antwort: "Hahaha, da kann man nichts machen."
Er war zudem Kettenraucher und jedes seiner Blätter roch nach Rauch. Abgesehen von seinen gelben Fingernägeln und Zähnen...
3. Gespräch von zwei Schülerinnen vor einer Stunde:
"Hey, dir ist schon klar, dass er dich heute ausfragen wird?"
"Ja klar, deshalb habe ich heute einen extra großen Ausschnitt!"
Und kein Witz! Es hat OFFENSICHTLICH funktioniert. Es war kein Unterschied der Zufall hätte sein können. Eine Note mehr oder weniger, das wäre komisch, aber man selbst kann es ja nicht bewerten. Aber es lief von "ähn öhm... naja... hast ja eigentlich alles gewusst" in Fällen absoluten Unwissens bis hin zu "Sei nicht traurig, ich frag' dich nächste Stunde nochmal aus, dann können wir diese Note streichen!"

Ich möchte hier einmal dringlichst anmerken, dass es genauso auch positiv auffallende Lehrer gegeben hat. Trotzdem:
Diesen Umstand mit "inakzeptabel" zu beschreiben ist großzügig.
Es ist unbedingt notwendig, hoch qualifizierte, geduldige, unparteiische und freundliche Lehrer zu haben. Wenn dies gegeben ist, könnte man sogar den Lehrplan nur grob angeben und den Rest den Lehrern überlassen. Leider ist es nicht ganz so einfach, an diese heran zu kommen.
Was vielen nicht gefallen wird ist ( wobei wir hier im Matheforum sind, vielleicht ist die Verteilung ja anders ) eine teilweise Privatisierung der Schulen. Das Prinzip wurde bereits öfters Debattiert:
Man gibt von staatlicher Seite einen "Gutschein für Schulbildung" aus, den Schüler bei einer Schule ihrer Wahl einlösen können. Im Falle von teuren Privatschulen muss eben der Zusatzbetrag selbstständig bezahlt werden. Das die Ausgaben im Bereich Bildung Drastisch erhöht werden müssen, ist eigentlich klar. Die Tests werden dann immer noch von staatlicher Seite herausgegeben, wodurch der Konkurrenzkampf bei den Schulen sich lediglich auf "wie gut bereite ich die Schüler vor" und "wie freundlich sind die Lehrer" hinaus läuft. Durch höhere Löhne für Lehrer wird dann rein Wirtschaftlich die "Qualität" dieser steigen. Wenn es ein gut bezahlter, angesehener Job ist, kommt er auch wieder für mehr Leute in frage, die sonst einfach in die Industrie gehen. Im Moment wird unser Qualitätsdurchschnitt der Lehrer lediglich von altruistischen Menschen, die trotz relativ hoher Qualifikation als Lehrer arbeiten, oben gehalten.
Wenn die meisten Lehrer "gut" sind, können die Eltern sie auch ohne Bedenken nach der Fächerwahl ihres Kindes fragen. Sie müssen aber eben auch in der Lage sein, nicht zwangsläufig ihre eigenen Fächer zu bevorzugen, sondern objektiv für das Kind entscheiden können.

Schüler:
Mobbing. Man hört es letztlich immer häufiger. Im Endeffekt ist es ein Problem der Lehrer, wodurch wir eigentlich noch bei dem vorherigen Punkt sind. Es gibt jedoch Schüler, die einfach nicht normal zu erziehen sind. Da in diesem System eigentlich alles zusammen auf eine große Schule geht ( dort allerdings in unterschiedliche Fächer ) würde man auch Problemkinder mit in den Topf werfen. Deshalb muss ich hier noch anmerken, dass es doch noch eine Unterteilung gibt:
Kinder, die sich benehmen können und die, die nicht. Wie man mit denen verfährt, die man zum Schutz der anderen nicht auf die "normale" Schule lassen kann, ist eine Frage die man am besten Pädagogen etc stellt. Ob man sie überhaupt zusammen auf eine Schule schicken kann? Wie sie erneut aufgeteilt werden müssen? Das fällt allerdings unter Behandlung von Problemkindern und soll hier nicht weiter stören.
Alles was klar sein muss ist: Alle Schüler auf der "normalen" Schule dürfen sich nicht gegenseitig durch mobbing stören. Man kann noch so dumm sein ( es gibt eben leider auch Kinder, die aus was-auch-immer für Gründen zwangsläufig nicht so intelligent sein können wie andere ), solange man freundlich ist besteht keinerlei Problem.

Es ist relativ schwer, dieses Thema einigermaßen gebündelt aufzuschreiben. Vor allem, da die Probleme, die man bemerkt, oft erst beim besprechen anderer Teilbereiche geklärt werden. von daher noch einmal ohne Erklärungen eine Beschreibung des vorgeschlagenen Systems:
Zusammenfassung:
- Teilprivatisierung der Schulen, Tests werden von staatlicher Seite herausgegeben
- Herausgabe von "Schulgutscheinen" an Kinder ( bzw deren Eltern natürlich )
- Wer mobbt fliegt. Sofort. Ein Rückwechsel nach einem Besuch einer Schule, die explizit diese Verhaltensstörung versucht zu beheben ( und natürlich den normalen Stoff ebenfalls lehrt ) ist möglich.
- Extreme Verminderung der Pflichtfächer
- Weitere Aufspaltung der Fächer und Wahlfachangebot
- Erhöhung des Budgets für Bildung und damit verbunden: erhöhung von Lehrergehalten

Endanmerkung: Dieser Text ist vermutlich etwas wirr formuliert. Ebenso kann ich ihn nicht überall auf Missverständliche Sätze prüfen, denn ihn in einen Artikel zu verwandeln dauert Stunden. Dafür bin ich zu faul Big Laugh . Es hat ja allein schon lange genug gedauert, ihn so zu schreiben. Das meiste davon klärt man eh nicht "mal so eben" ab, sondern diskutiert Stunden und Tage. Folglich fehlen an allen Ecken und Enden sicherlich Details, die ich einfach nicht alle so schnell aufschreiben kann. Dafür ist es ja aber ein Forum, damit hier eben diskutiert werden kann...
PS:
[attach]11482[/attach]
oder auf Deutsch: Entschuldigung für den langen wirren Post Lehrer
Gualtiero Auf diesen Beitrag antworten »

@Bakatan
Ich habe endlich diesen umfangreichen Beitrag zu Schule und Schulerfahrungen ganz gelesen und möchte Dir gleich in dem Recht geben, was Du im Nachwort sagst: es ist zuviel angesprochen, als dass man auf alles eingehen könnte, noch dazu, wo ich keinen oder nur indirekten Einblick in die Bildungspolitik in Deutschland habe. Das ist auch gleichzeitig die Antwort auf diesen Beitrag von Dir im Wut-Thread.

Um noch im Allgemeinen zu bleiben, würde ich Deine Darstellung als eine Sammlung sehr genauer Beobachtungen und Erlebnisse während der Schulzeit sehen. Und mit solchen Negativerfahrungen stehst Du sicher nicht alleine da. Es liegt aber ganz klar auf der Hand, dass man nicht für jeden Schüler einen speziellen Lehrplan entwickeln kann. Was ich in diesem Beitrag über Spezialbegabung gesagt habe, ist nur ein kleiner Teilaspekt. Ich bin auch dafür, dass Begabte gefördert werden sollen und das wird auch die Absicht jeder Schulpoitik sein. Das Problem ist die praktische Durchführbarkeit; soviele Schulen kann niemand bauen und betreiben, dass jeder den geeigneten Schultyp vor der Nase hat. Für viele Begabtere bleiben nur die Möglichkeiten, entweder weiter weg in ein Internat zu gehen, oder in nächster Nähe einen Schultyp mit vielleicht nur allgemeiner Richtung zu wählen, wo die Begabung nicht extra gefördert wird.

Ich denke aber, dass Lehrer ohnehin jeden Schüler bis zu einem gewissen Grad speziell beurteilen müssen und daher auch die Tatsache eines außergewöhnlichen Talentes berücksichtigen. Wieviel, hängt sicher zu einem so großen Teil vom sonstigen Lernwillen des Schülers ab, dass keiner eine Schule wegen seiner Sonderbegabung verlassen muss.

Weiter kann ich zu dieser Diskussion nichts beitragen, weil dazu mehr Fachwissen und höhere Qualifikation gehört. Nur zu zwei Punkten Deines Beitrages möchte ich schon etwas sagen, und zwar einmal zum Auswendiglernen.

Deine Assoziation mit Irrenhaus kann ich da einfach nicht nachvollziehen; ich kann sie nur auf allgemeine negative Begleitumstände in Deinem Deutschunterricht zurückführen. Da ich einen Gymnasiumstyp besucht habe, der in Richtung musische Ausbildung ging, habe ich vielleicht schon deswegen eine positive Einstellung zum Auswendiglernen. Im Wesentlichen habe ich sie von meinem Lateinlehrer übernommen, der uns einige Strophen Ovid zum Rezitieren aufgegeben hatte und dies sinngemäß so begründete: in der Antike, als Schrifttum noch nicht so weit verbreitet und so leicht zu erlangen war wie heutzutage, war das Memorieren vielfach die einzige Möglichkeit, geistige Inhalte zu speichern. Als Beispiel nannte er fahrende Sänger - und da vor allen anderen seinen geliebten Homer - , die mussten diese Fähigkeit besitzen bzw. ständig üben.

Damit wollte er nur an einem Beispiel zeigen, wie nützlich ein gutes Gedächtnis sein kann und dass der Sinn hinter der Übung ist, die Merkfähigkeit zu stärken, die uns auch sonst im Leben gute Dienste leistet. Denn je mehr Wissen uns jederzeit abrufbar zur Verfügung steht, und je weniger wir nachfragen müssen, desto schneller und effizienter können wir arbeiten. Um nicht nur von Kunst und Musik zu reden - hier gibt es unter Dirigenten und Solisten viele, die ganze Sinfoniern, Konzerte, Soloabende Note für Note im Kopf haben und sich somit voll und ganz auf die Interpretation konzentrieren können - kann ich auf einen ehemaligen Arbeitskollegen verweisen, der einfach ein phänomenales Gedächtnis hatte und sich die meiste Arbeit enorm erleichtert hat: Aktenzahlen und Punktnummern aus Jahre zurückliegenden Geschäftsfällen, Koordinaten, Lage von Fixpunkten hatte der einfach im Kopf, als ob er sie eben grade jetzt gesehen hätte, eine für andere Kollegen mühsame Suche nach einem alten Akt war für ihn eine Spielerei.

Was Du zu Gedichtinterpretation sagst, kann meiner Meinung nach nur auf einem Missverständnis beruhen, das natürlich auch durch unpassende Unterrichtsmethoden hervorgerufen werden kann. Ich möchte ganz allgemein behaupten: jeder literarische Text ist dafür geschrieben, interpretiert zu werden; damit meine ich auch die Bibel und andere religiöse Texte. Denn es ist nichts schlimmer, als religiöse Überlieferung wie eine Paragraphensammlung zu sehen, die dann strikte auf das Leben angewendet wird. Genau so unsinnig ist es, in der Meinung, ja nichts hineinzuinterpretieren, solche Texte wortwörtlich zu nehmen. Denn das führt dann unweigerlich dazu, z. B. die Genesis als naturgeschichtlichen Bericht anzusehen oder aus einer Stelle im Buch Daniel das Datum des Weltuntergangs herauszulesen. Nur durch Lektüre und Beschäftigung mit Literatur kann man den reichen Bilderschatz der Sprache erfahren, und sehr gut geht das eben mit Gedichten.

Interpretieren heißt, in den Sprachbildern gewisse Zusammenhänge, eigene Erlebnisse und Erfahrungen zu erkennen. Die Menschen haben immer gespürt, dass in Geschichten - ob Gedichte, Dramen, Erzählungen, egal - sehr viel vom eigenen Leben, von der eigenen Person drinsteckt, und darüber im Unterricht offen zu sprechen ist nicht jedermanns Sache. Das war zu meiner Zeit auch so. Aber heutzutage wundert es mich, wo es andererseits den Trend zu Talk-Shows gibt, wo man sich "outen" kann, also für einen Moment aus dem anonymen Leben heraus ins Rampenlicht tritt und zu den aberwitzigsten Fragen, die vor allem die Privat- und Intimsphäre betreffen ("Wie oft sind Sie schon fremdgegangen?" usw.), Stellung bezieht.

Also kurz und gut, die zwei Punkte machen für mich jedenfalls Sinn, und die Schule ist der beste Ort und die Schulzeit die beste Zeit, sie zu üben - wo und wann sonst?

Edit: Ich wollte mich auch kurz halten, jetzt sehe ich, was für Monstrum das geworden ist. geschockt
Bakatan Auf diesen Beitrag antworten »

Diesmal schaffe ich es hoffentlich, mich etwas kompakter zu fassen Big Laugh
( naja... fast... oder auch nicht )

Ich stimme dir im großen und Ganzen zu:
- Aufgrund fehlenden Fachwissens über Schulsysteme kann man vieles nur vermuten
- Ein gutes Gedächtnis ist hilfreich
- Texte in einer gewissen Weise zu interpretieren und nicht wörtlich zu nehmen ist oft sinnvoll

ABER:
Das derzeitige System scheint mir so katastrophal ( nicht nur meine Meinung ), dass es an der Zeit wäre es über den Haufen zu werfen und etwas neues zu versuchen. Dabei kann, vor allem am Anfang, natürlich viel schief gehen. Trotzdem ist es nahezu eine Notwendigkeit.

Bei dem Auswendiglernen im Hinblick auf das Irrenhaus bezog ich mich hauptsächlich auf das Objekt, was auswendig gelernt werden musste: Gedichte. Manche mögen dies vielleicht, andere jedoch nicht. Als im Allgemeinen hilfreich und für das spätere Leben wichtig ist es auch keinesfalls erwiesen bzw auch nicht stark vermutet. Würde man es allgemein als Gedächtnis-training behandeln und jeden ein Gebiet wählen lassen, aus dem dann etwas auswendig gelernt wird hätte ich weniger Probleme damit. Dennoch würde ich es noch lange nicht als "gut" abstempeln, es bewegt sich aber näher an das erwünschte System heran.
Beispiel: Ich hätte lieber ein paar mathematische bzw physikalische Definitionen und Formeln auswendig gelernt.

Textinterpretation in der Form, wie es in der Schule behandelt wird ist eine Farce. Ein Gedicht oder ähnliches kann auf nahezu beliebig viele Weisen interpretiert werden. Zusätzlich kann man Texte auch als schwachsinnig ansehen, in diesem Fall ist sogar keine ausführliche Interpretation möglich. Ich erinnere mich hier nur an Dichter, deren Werke bekanntermaßen im Drogenrausch entstanden sind, oder die sie ihrem Freund mit der Anmerkung "Ich kann nicht schreiben, bitte verbrenne sie" ( Original ähnlich ) hinterlassen haben. Diese Freunde veröffentlichten aber natürlich die Werke ( *husthust* Kafka *hust* ). Dementsprechend ist die Aufgabe einer Textinterpretation von einem solchen Werk fragwürdig, die objektive Benotung praktisch unmöglich.
Das Interpretieren einer Aussage ist zwar eine hilfreiche Fähigkeit, die jedoch nicht zwanghaft auf etwas angewendet werden kann. Der Versuch zwanghaft etwas umzuinterpretieren ist meistens nicht nützlich. Man verwendet diese Fertigkeit, um die wahre Aussage zu erkennen, jedoch nicht, um überhaupt erst eine zu erzeugen ( "Wenn das wahr ist fress ich nen Besen" würde auch nie jemand wörtlich nehmen, es hat dennoch eine klare Aussage. Wenn andererseits jemand einen Elektroschock bekommt und daraufhin "blllblslsllssls" von sich gibt lohnt es sich wenig, zu versuchen dies zu interpretieren ). Genau dies wird meines Erachtens im Deutschunterricht ( und auch oft in der Religion, siehe z.B. die sich ständig ändernde Aussage der Bibel - je nachdem wie es gerade passt eben ) allerdings getan. Man muss bedenken, dass es eventuell keinen übergreifenden Sinn gibt, sondern die Intention lediglich eine simple Aussage ist ( oder niemals zu erkennen ). Ohne den Autor zu fragen kann man hier allerdings hier nichts sicher wissen. Wieso erhält bei einem Naturgedicht die Abgabe von "Der Text beinhaltet keine tiefere Aussage, sondern ist als Beschreibung seines Vorgartens zu sehen" jedoch sicherlich keine gute Note?
 
 
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Will garnicht so sehr in die Diskussion einsteigen. Habe ohnehin das ganze nur überflogen. Es geht ja oft um persönliche Erlebnisse, die manchmal, aber eben nicht immer verallgemeinbar sind.

Z.B. Mobber von der Schule zu entfernen und auf eine spezielle Schule zu schicken.
Als ob es den klassischen Mobber geben würde und das klassische Opfer.
Und als ob das das nonplusultra an Fehlverhalten wäre.

Und ich würde sehr wohl sagen, dass man Interpretationen auch von fragwürdig überlieferten Texten objektiv bewerten kann (natürlich nicht objektiver als es ohnehin in einer Sprache möglich ist).
Ich bin kein Deutschlehrer, aber für mich ist eine Interpretation alà:
"Ganz klar: Der Kafka war drogensüchtig und Jude, also ist das alles nicht anderes als ein Rezept für den Zionismus." weniger gut als eine, die anhand von Biographie, Textstellen, historischem Umfeld und Stilmitteln darlegt, was eine mögliche Aussage ist.
Man kann immer interpretieren. Du kannst auch einen Schritt weitergehen und sagen: Das Blssblssblss ist eine dadaistische, komische Aussage, die einer unrealistischen Darstellung in einem Comic gleichkommt. Dies kann folgende Beweggründe haben: 1 2 3.
Es ist darüber hinaus fragwürdig ob aus so wenig Information eine haltbare Interpretation entstehen kann. Jede weitere Aussage wäre rein spekulativ.
In Religion kannste den Theologen auch ruhig mal ausfragen bzgl. historischen Kontext und so. Muss ja alles standhalten.

Dann noch: Ein deutsches Schulsystem gibt es nicht. Ganz einfach Augenzwinkern Es gibt kein deutsches Schulsystem. Das kann ich ungefähr 10mal wiederholen und der Satz bleibt 100%ig wahr.
Man redet leicht davon, weil Studien bundesweit abgehalten werden und es in den meisten Bundesländern gleich lange Schulzeiten gibt und gleiche Schularten mit einem sehr ähnlichem Lehrplan.
Aber man stelle sich mal vor, man hätte in einem Land 13 Jahre elitäres Dreiklassensystem und im anderen eine Ganztags-Gesamtschule von der 1. bis zur möglichen 12. Klasse, was übrigens politisch und rechtlich durchaus möglich ist, dann würde man weniger leicht von einem deutschen Schulsystem reden, weil es dann ganz offensichtlich ein wesentlicher Unterschied ist, ob man in Land A oder Land B lernt.
Bakatan Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Als ob es den klassischen Mobber geben würde und das klassische Opfer

Das behaupte ich auch gar nicht. Es wird allerdings oft soweit ich das sehe immer noch oft zu leichtsinnig behandelt. Natürlich springen Lehrer ein, wenn sie bemerken, dass es zu weit geht. Allerdings wird fast keiner einen riesen Krawall machen, bloß weil z.B. jemand mal im Unterricht mit irgendwas beworfen wird. Das kann auch unter Freunden zum Spaß passieren, ist jedoch davon, wenn man die Leute kennt, meist gut zu unterscheiden. Ich finde solch ein Verhalten unangebracht und es sollte schnell und stark unterbunden werden. Den Leuten muss klar werden, dass wenn auch nur irgendetwas herauskommt, sie ein gehöriges Problem haben. Das erschwert das Mobbing innerhalb der Schule, da man nie weis, wo das nächste paar Augen ist. Dies kann von harten Strafen bis eben hin zu Schulverweisen führen, falls die Lage klar ist. Ich finde, dass etwas mehr Disziplin angebracht ist.

Texte kann man wie gesagt interpretieren, in manchen sind auch Aussagen klar zu erkennen. Hier ist aber vieles Ansichtssache und von Subjektiven Meinungen der Lehrer abhängig. So kann es passieren ( wurde ausprobiert ), dass ein Lehrer die Note 4 vergibt, der andere auf die selbe Schulaufgabe eine glatte 1. Da ist etwas faul. Zumindest die Art der Bewertung müsste hier geändert werden.

Im dritten Punkt kann ich wenig aussagen. Ich habe natürlich nur in einem Bundesland die Schule miterlebt und von anderen nur ansatzweise etwas gehört oder gelesen. Von dem, was ich mitbekomme ist allerdings nirgends ein ultimatives Vorbild, bei dem es nicht an allen Ecken und Enden bröselt.

Ich möchte hier noch einmal betonen, dass dies sich nicht gegen Schulpersonal ( Lehrer, Verwaltung, etc ) im allgemeinen richtet sondern nur aussagt, dass viele davon, man kann es kaum anders sagen, schlecht sind. Von den Negativbeispielen würde ich aber stark davon ausgehen, dass sie so ein Forum hier nie besuchen würden, sie rauchen lieber schnell noch eine und schreiben ein paar mal Null Punkte auf Zettel. Ich frage mich, wie man unbestört weiter machen kann, wenn ein Großteil der Schüler einen nur als den Kinderhasser kennt.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

So neues zum Thema Bildungswüste. Schon seltsam, wie da die "Fälle" ausgewählt werden. Zwischen "Tanzen" und "Drilll" bzw. "Cornflakes zum Mittagessen" versus "Gute Tischmanieren, falls man zum Sommerfest des Bundespräsidenten" eingeladen wird.

Und dafür zahlt man GEZ? ... verwirrt
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Hab ich gestern zum Einschlafen vor der ZP geschaut. (Wenn es das ist, wo die bourgeoisen Kinder gelangweilt in der Oper hocken).

OT
Übrigens 2,0 (damit meine beste ZP in meinem schlechtesten Fach!) und vielen Dank tigerbine! Die Basistrafo kam dran und ich hab sie einwandfrei erklärt! Tanzen
/OT

Das ist total unrepräsentativ und Bonzen-Streber, die so aufwachsen wie in dem "Akademiker"-Fall sind auch auf den Gymnasien Einzelfälle und werden, je nach Klassenstruktur, Einzelgänger oder wenigstens Randgruppe.
Die Streberin am Anfang ist ja auch cool. Bei uns musste keiner von der Schule, wenn er gute Noten hatte. Noten und Leistung sind auch bei Hochbegabten nicht die Welt. Nur weil man mehr leisten kann, muss man das nicht und auch nicht wollen (wenn man es jedoch will, wird es oft schwer, aber es gibt inzwischen Modellklassen für fleißige Hochbegabte).

Was allerdings leider stimmt:
Fernsehen ist eine häufige, weil billige und einfache Beschäftigung, vor allem wenn es sich um eine Alleinerziehende Mutter mit drei oder mehr Kindern handelt (ich kann es ihr kaum übel nehmen angesichts der Belastung, kenne aber viele Gegenbeispiele).

Ich erkläre mir die überproportionalen Erfolg der Mädels neben der sexistischen Förderung von Unternehmen und Staat vor allem durch die "gezügeltere" und früher eintretende Pubertät und obendrein noch systematisch anhand der Begabungs- und Intelligenzverteilung: In der Gruppe der Dümmsten und Intelligentesten tauchen überwiegend Jungs auf. Beide haben es schwer im Gymnasium.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Also dieses Internat und die Einstellungen der Eltern (Übertragung auf die Tochter) fand ich schockierend. Wehe die Rendite stimmt nicht. Kein Wunder, dass die auch nur die Führende der Notenliste gefragt haben, ob es in Ordnung ist, die Noten/den Schnitt öffentlich auszuhängen. Und wer nicht mitkommt, also die Leute aufhält, der muss eben gehen. Bei 30.000€ pro Jahr(!!!) kann man erwarten, dass man keine Rücksicht nehmen muss.

Zitat:
Was allerdings leider stimmt:
Fernsehen ist eine häufige, weil billige und einfache Beschäftigung, vor allem wenn es sich um eine Alleinerziehende Mutter mit drei oder mehr Kindern handelt (ich kann es ihr kaum übel nehmen angesichts der Belastung, kenne aber viele Gegenbeispiele).


Wen meinst du da jetzt? Die Repräsentanten der Unterschicht waren hier doch beide daheim und hatten Zeit....

Zitat:
Übrigens 2,0 (damit meine beste ZP in meinem schlechtesten Fach!) und vielen Dank tigerbine! Die Basistrafo kam dran und ich hab sie einwandfrei erklärt!


Yeah! Das freut mich aber.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, in dem Beispiel hätten die wirklich mehr mit ihren Kindern machen können.
Aber in vielen echten Fällen geht das nicht, eben dann wenn es nur ein Elternteil ist und mehr Kinder.

Mir fällt vieles ein, was ich mit den Kindern unternehmen könnte, aber fast nichts, was ich nicht durch meine eigene Erziehung und (Aus-)Bildung kennen gelernt habe.
Daher kann es sogar sein, dass die Eltern wirklich nicht weiter wissen und Hilfe brauchen - alleine schon um Anlaufstellen und Aktivitäten kennen zu lernen.
Oder auch um grundlegendes zu lernen, wie dass Schlafen mit Geräuschkulisse zu Konzentrationsstörungen führen kann (wahrscheinlich waren die Reporter neutral genug, das denen nichtmal zu sagen, obwohl es im Beitrag angedeutet wird, dass sie den Zusammenhang begriffen haben).

Die Eltern im Beitrag waren sicher auch ein Stück unkreativ wenn nicht sogar faul, aber die Situation, die dort vorlag, kann auch bei fleißigen, aber körperlich wie geistig (im Sinne von Wissen und Erfahrung, nicht im Sinne von Intellekt) überforderten Eltern vorkommen.
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