Bessel'sche Ungleichung

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Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »
Bessel'sche Ungleichung
Hallo,

ich habe die Aufgabe die bessel'sche Ungleichung zu beweisen. Ich meine, dass ich schon auf einem guten Weg bin. Aber irgendwie fehlt bei mir noch die Ungleichheit.

Behauptung:



Beweis:

Seien orthonormierte Vektoren im endlichen und zu dem sei ein Vektor aus diesem Vektorraum und



Also:



Aber so, wie es jetzt dasteht, wäre es ja nur die bessel'sche Gleichung.
Wo kommt jetzt also das Ungleichheitszeichen her?

Oder habe ich etwas falsch gemacht?

Grüße


Bullet1000
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »

Weiß jemand, woher unn das Ungleichheitszeichen kommt.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Nun, dann hast du eben mehr gezeigt. Das Ding nennt sich dann übrigens "Parsevalsche Gleichung" und nicht "Besselsche Gleichung". Vielleicht schaust du dir auch nochmal an, wie viele Alphas in der zu beweisenden Ungleichung stehen...

Nochwas: Ein Gleichheitszeichen innerhalb einer Norm macht keinen Sinn. Ich weiß, dass man in der Schule manchmal schreibt f(x = 5). Aber das ist nicht in Odnung, denn "x=5" ist eine Aussage und keine Zahl. Es muss f(5) heißen.
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bessel'sche Ungleichung
Zitat:

Diese Gleichheit gilt im Allgemeinen nicht.

Gruß,
Reksilat.
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich glaube mein Fehler liegt im Ansatz.

Die Gleichheit gilt sozusagen nur, wenn von den Basisivektoren linear abhängt.

Aber wie komme ich jetzt auf die Ungleichheit?

@Reksilat : Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass orthonormiert sind.
Dann gilt die Gleichheit natürlich.

Aber wie komme ich aus der Vorraussetzung, dass e nicht linear von den Basisvektoren abhängt auf die Ungleichheit?
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Natürlich hängt von den Basisvektoren ab. Jeder Vektor tut das. Dafür hat man ja schließlich Basen.

Außerdem solltest Du nicht fragen, woher Du jetzt die Ungleichheit bekommst, sondern lieber wo Du den Fehler gemacht hast.
Das habe ich Dir übrigens oben auch aufgeschrieben, und selbst wenn die eine Orthonormalbasis bilden, gilt die Gleichheit dort trotzdem nicht. Ein Gegenbeispiel ist leicht konstruiert.

Gruß,
Reksilat.
 
 
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bessel'sche Ungleichung
Der Fehler scheint dann also bei dieser Gleichheit zu liegen.




Also ich hatte mir gedacht, dass diese Gleichheit auf Grund der verallgemeinerten Satzes des Pythagoras gilt.
Aber dieser gilt ja nur, wenn die Vektoren darin parweise orthogonal zueinander stehen.
Da dies aber nicht der Fall ist, müsste doch aber eigentlich die Dreiecksungleichung gelten, oder?

Aber diese würde ja der Ungleichheitszeichen auch noch in die falsche Richtung drehen.

KAnn es sein, dass ich meinen Ansatz eigenbtlich völlig verwerfen kann?
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bessel'sche Ungleichung
Ok, ein Gegenbeispiel ist doch nicht leicht konstruiert. Da war ich auf dem Holzweg. Sorry! Hammer
Jedenfalls hast Du jetzt endlich die Dreiecksungleichung gesehen und somit ist doch klar, dass dort oben niemals ein echtes Ungleichheitszeichen stehen kann. Da wird auch ein anderer Ansatz nicht funktionieren.

Es gilt also weiter das, was WebFritzi oben sagt.
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ähm... also verstehe ich das jetzt richtig?

Mein Versuch die Ungleichung zu zeigen ist also definitiv falsch, weil ich zwischen diesen Normen keine Gleichung machen kann?

Ich muss mir also einen völlig neuen Anstaz ausdenken, richtig?

hmm... Hat evtl. jemand einen Tipp?

War ich vielleicht schon so halbwegs in der richtigen Richtung?
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Aufgrund der Parsevalschen Gleichung gilt

Es bleibt die Frage, was Du jetzt eigentlich noch zeigen willst.
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »

Also meine Aufgabenstellung ist eigentlich zuerst die Besselsche Ungleichung zu zeigen und dann zu zeigen, dass genau dann die Gleichheit gilt, wenn linear von der Basis abhängt.

Also eigentlich stehe ich doch jetzt wieder bei Null, oder?
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Bist Du Dir sicher, dass die eine Basis von bilden?
Ist nämlich , dann folgt die Gleichheit aus der Parsevalschen Gleichung, angewandt auf den VR . Ist dagegen , dann gibt es ein Orthonormalsystem, so dass ist. Dann schätzt man die Parsevalsche Gleichung eben etwas ab, indem man ein paar Summanden weglässt.
Bullet1000 Auf diesen Beitrag antworten »

Nein, nein, die sind lediglich orthonormierte Vektoren in

Problem ist, dass mir die Parsevalschen Gleichung eigentlich garnicht zur Verfügung steht.
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Dann hättest Du oben auch nicht einfach den verallgemeinerten Pythagoras verwenden dürfen. Das ist aber auch nicht unbedingt ein Problem, verwende an der Stelle einfach die Definition der Norm , dann solltest Du das auch gleich sehen.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bessel'sche Ungleichung
Zitat:
Original von Bullet1000



Wenn V nicht n-dimensional ist, liegt genau hier dein Fehler.
Shalec Auf diesen Beitrag antworten »

Da ich eben beim Googeln auf diesen Thread gestoßen bin, wollte ich hier auch nochmal was hinzufügen:

Also es lässt sich beweisen, dass in einem Hilbertraum gilt:


(Der Beweis baut sich wie folgt auf:
Zeige: )

Wobei J eine höchstens abzählbare Menge und ein ONS ist.
Daher müsste hier für die Ungleichung, falls die Aufgabenstellung wie folgt geheißen hätte:



Dann wäre die Grundannahme falsch. Wie Webfritzi schon vermerkt hat: Falls der Hilbertraum nicht n-dimensional ist, kann man diese Annahme nicht oBdA machen.

Ist allerdings die Aufgabenstellung wirklich:

Lassen sich hier einfach aus obiger Gleichung ein paar positive Summanden weglassen.

Nach einem weiteren Kommentar zur Folge, sollte tatsächlich die Gleichheit gezeigt werden. Dann ist es natürlich so, dass und als Annahmen korrekt sind und somit auch der gesamte Beweis. Einige Tutoren würden hier dann aber auch darauf bestehen, dass Kommentare gesetzt werden, warum gewisse Gleichheitszeichen gelten. Wie Reksilat bspw. nannte, gilt die Gleichheit

nur in einigen Fällen. Dieser Fall müsste hier dann noch gezeigt werden (falls nicht anders aus der VL bekannt).

Wir hatten z.B. den verallgemeinerten Pythagoras nicht in der Vorlesung und mussten diese Ungleichung dennoch zeigen. Allerdings war bei uns und somit

Dazu zeige:
und dass die Folge eine Cauchyfolge bildet.

Für den ersten Teil nutzt man das Skalarprodukt () und die Definition/Rechenregeln.

Der zweite Teil lässt sich mit obiger Äquivalenz zeigen, d.h.:

Mit wird sich dies auf den zweiten Summanden reduzieren, welcher dann für eine Nullfolge bilden wird.

Es bleibt also noch zu klären, warum eine Nullfolge ist. Dazu muss man nur nachweisen, dass

Ich denke, dass dies zukünftigen Fraganten hilfreich sein wird und ich hoffe, dass ich gegen keine Boardregel verstoßen habe.

Viele Grüße smile
Che Netzer Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Shalec
Wie Reksilat bspw. nannte, gilt die Gleichheit

nur in einigen Fällen.

Die gilt immer, wenn die orthogonal sind.

Es sieht hier aber noch etwas wirr aus, deswegen mal eine Klarstellung:
Es sei ein Hilbert-Raum und ein Orthonormalsystem.
Dann gilt für alle die Bessel-Ungleichung

Die Gleichheit gilt hierbei genau dann, wenn .
Insbesondere ist genau dann eine Orthonormalbasis, falls für alle oben Gleichheit (die Parseval-Gleichung) gilt.

Das ganze ist vollkommen unabhängig davon, ob die Indexmenge nun endlich, abzählbar oder überabzählbar ist.

Die Ungleichung wiederum ist schnell bewiesen, indem man

umstellt. Die zweite Gleichung entsteht dabei durch Ausmultiplizieren bzw. durch Ausnutzen der Eigenschaften des Skalarproduktes.
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