Wieso ist man egoistisch? |
05.04.2010, 22:12 | Ichhhh | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Wieso ist man egoistisch? Manchmal hat man es einfach diesen inneren schweinehund, wieso kann man es nicht einfach überspielen und den mitmenschen, es gönnen, das sie auch in einen oder anderen dingen besser sind, woher kommt diese kraft? Meine Ideen: kann keine vermutungen aufstellen |
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05.04.2010, 22:13 | Kääsee | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Wir sind im MATHEboard?!! |
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05.04.2010, 22:18 | IfindU | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an jeden gedacht. Ein anderes Modell, dass Egoismus kategorisch ausschließt ist zu komplex, ums allen Menschen verständlich zu machen. |
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05.04.2010, 22:33 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Eine gute Antwort würde es liefern, sich dazu zu belesen. Zum Einen der triviale Ansatz, einfach mal auf wikipedia zu schauen. Desweiteren würde man natürlich etwas psychologisches Grundwissen benötigen, um zu verstehen, woher eine solche Charaktereigenschaft kommt. Im Übrigen finde ich nicht, dass Egoismus prinzipiell eine schlechte Eigenschaft ist. Eine gewisse Portion davon ist m.M.n. sehr gesund. Allerdings würde man das vielleicht nicht direkt Egoismus nennen. air |
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05.04.2010, 22:54 | sulo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
RE: Wieso ist man egoistisch?
Diese Kraft scheint mir weniger Egoismus zu sein sondern einfach nur Neid bzw. Eifersucht. Wenn jemand es anderen Menschen nicht gönnt, dass sie besser sind als er, dann ist diese Person zum einen sehr ehrgeizig, zum anderen aber auch sehr unsicher. Man muss lernen, seine Grenzen zu akzeptieren. Es gibt immer Leute, die etwas besser können als man selbst. Man muss auch lernen, auf das stolz zu sein, was man mit seinen (evtl. bescheidenen) Mitteln erreicht. Wichtig ist einfach, dass man sich nicht immer mit anderen vergleicht, sonst kann man nie zufrieden mit dem werden, was man selbst macht. |
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05.04.2010, 23:04 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Wenn ich eine "Alternative" vorschlagen darf: Gefühle sind nichts Gutes oder Schlechtes, Gefühle sind einfach. Es ist vielleicht nicht immer ganz einfach, aber am Gesündesten ist es, zu lernen, seine Gefühle zu akzeptieren. Sie mit aller Gewalt zu unterdrücken oder sich einzureden, man hätte "schlechte Gefühle", ist auf lange Zeit hin ungesund bis unmöglich. Ich ganz persönlich kann in einem gewissen Rahmen ein Gefühl wie "Neid" auch genießen. Zum Einen muss ich darüber schmunzeln, wie wenig "Ich" eigentlich von mir (= meinem Bewusstsein) kommt und wie in mir etwas vorgeht, das ich eigentlich nur von außen beobachten kann. Zum anderen nehme ich dieses Gefühl als Zeichen dafür, dass ich ein Mensch bin und "lebe". Ich denke, ein gewisser (nicht "krankhaft übertriebener") Drang zum Vergleichen liegt in unserer Natur und etwas Schlechtes sehe ich darin bei Weitem nicht. Man kann ja auch was daraus machen - zum Beispiel kann man daraus die Erkenntniss gewinnen, dass man etwas noch besser können könnte; und auch gewissermaßen gleich eine (nicht die) Motivation, dies auch zu erreichen. (Das hält sich bei mir natürlich auch in Grenzen. Es ist für mich ein erstrebenswerter Zustand, stets so zu denken. Ob es möglich ist? Wer weiß. Zu guter letzt ist eben niemand 'perfekt'.) Im Übrigen ist der letzte genannte Punkt von sulo (Zufriedenheit mit sich selbst) ebenfalls erfüllt, wenn man seine Gefühle zu akzeptieren lernt. air |
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05.04.2010, 23:19 | sulo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
@Air Deine Ausführungen sind nicht verkehrt, und in der Tat kann Neid auch sehr beflügelnd wirken, d.h. jemand strengt sich mehr an, um etwas zu erreichen. Ich merke auch, dass ich da schon einen anderen Standpunkt habe als junge Menschen. Ihr habt noch einiges vor, die Berufsausbildung muss abgeschlossen werden, ein Arbeitsplatz gefunden, sonstige Pläne, die vielleicht noch gar nicht aktuell sind, wollen noch erfüllt werden (Ehe, Kinder, eigenes Haus...). Wenn noch so viel erreicht werden muss, darf man schon mal eifersüchtig sein, völlig normal. Es sollte bloß nicht soweit gehen, dass dieses Gefühl dominierend wird, das wäre fatal, denn dann blockiert man sich selbst. Man sollte über solche negativen Gefühle nachdenken: Warum hat man sie, was sagen sie einem, was möchte man erreichen, was kann man erreichen etc. So kann man vielleicht auch etwas Gutes herausholen. Ich habe übrigens gemerkt, dass viele Menschen, die ich früher beneidet habe (jetzt kein rasender Neid, nur der Gedanke: Ach ja, so gut hätte ich es auch gerne), auch ihr Päckchen zu tragen haben, und manchmal ist das wesentlich schwerer als meines. |
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05.04.2010, 23:51 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Ich hatte es oben ja bereits angemerkt. Sollte ein solches Gefühl (einen) dominieren, so ist das eine deutliche Beeinträchtigung des Denkens (und ggf. Handelns) und könnte daher krankhafter Natur sein. Dieser Fall ist also etwas völlig anderes und ich denke, dass er auch nicht wirklich zur Debatte steht.
Vor allem aber sollte man darüber nachdenken, warum man glaubt, dass das Gefühl etwas 'Negatives' sei. Weil es die Gesellschaft und damit meine Moral vorschreibt? Da frage ich mich, wer diese Regel prägt, wo er sie doch selbst gar nicht einhalten kann. Wir können Neid nicht einfach 'weglassen', denn es gehört genauso zu unserem Gefühlsrepertoire wie Glück und Freude. Warum ich etwas "negativ" nennen soll, das mir dabei hilft, mich zu entwickeln, kann ich nicht nachvollziehen. Man muss aufhören, es als etwas Schlechtes zu sehen, das man ablegen sollte - und beginnen, es zu akzeptieren und zum Guten zu nutzen. In dem Moment verliert es auch jegliche "negative" Eigenschaft. In der Mathematik ist das oft ähnlich: Einen Fehler zu machen ist erstmal schlecht, wir wollen es nicht. Andererseits können wir daraus ungemein viel lernen - ja, sogar mehr als durch eine korrekte Lösung! -, was, einmal erkannt, einen Fehler gar nicht mehr in so schlechtem Licht erscheinen lässt. Wenn ich meinen Neid akzeptiere, annehme und den Gedanken folge, dann laufe ich vielleicht gegen die ein oder andere Mauer, aber vor allem lerne ich viele neue Wege kennen und wer weiß - vielleicht führen einige davon schneller zu manchen Zielen als die anderen Wege, die ich bisher kannte. Lieber erkunde ich mich auf meiner Landkarte, scheitere manchmal und suche einen anderen Weg, als dass ich einfach auf der Stelle trete und stets nur den selben alten Trampelpfad hin- und hergehe. "The map is not the territory." - Alfred Korzybski ... und eine Landkarte mit nur einem Weg ist nutzlos. air Edit: Das Ganze ist natürlich nur die Meinung, die ich vertrete. Ich respektiere jede andere Ansicht und Auffassung der Thematik! |
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06.04.2010, 00:11 | sulo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Ja, wenn man bereit ist, zu lernen, dann können auch negative Gefühle sinnvoll sein. Das würde voraussetzen, dass man zu sich selber ehrlich ist, akzeptiert, dass die missgünstigen Gedanken Teil der eigenen Persönlichkeit sind. Und man müsste in sich hineinhorchen, was da in einem rumort, und es analysieren und sich so selbst besser verstehen und was draus machen. Aber: Nicht umsonst ist Neid eine der sieben Todsünden... |
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06.04.2010, 00:24 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Wer zu sich selbst nicht ehrlich ist, der hat ein viel größeres Problem, als dass er vielleicht zu neidisch ist!
Leider eins der Probleme schlechthin, in meinen Augen. Es gibt ja schon eine schöne Kernfrage: Was bin ich eigentlich "ich"? Wo erfahre ich mich selbst? Man versuche mal, sich vorzustellen, wo das eigene "Ich" im Körper denn gefühlsmäßig sitzt. Je länger ich selbst das mache, desto mehr komme ich mir vor wie eine "Puppe". Ich nehme einfach nur wahr, dass ich aus dem Körper herausschauen kann. Mehr nicht. Aber das ist nur meine Erfahrung. Was im Bewusstsein vieler Menschen fehlt, ist die Erkenntniss, dass das "ich" zum großen Teil vom Unbewussten geprägt ist. Das liegt eben daran, dass man hauptsächlich nur sein eigenes Bewusstsein als "ich" wahrnimmt. Man sieht jedoch schnell, dass der größte Teil unseres Denkens und Handelns nicht vom Bewusstsein, sondern vom Unterbewusstsein bestimmt ist. Aber das Thema wechselt hier in eine andere Schiene (über die ich immer wieder sehr gerne nachdenke).
Sollte je der Tag kommen, an dem ich mein Selbst nicht mehr erforschen und mich nicht mehr weiterentwickeln möchte, dann, so bitte ich, erschießt mich. Das eigene Selbst und Sein zu erforschen ist für mich nicht nur sehr spannend, es ist für mich persönlich auch absolut essentiell.
Ich respektiere jedermanns Glauben und Überzeugungen, aber die "Todsünden" sind für mich ein riesiger Unsinn. Aber es ist ja auch nicht das Ziel der katholischen Kirche, dass die Menschen sich entwickeln, das würde diese Institution ja ad absurdum führen. Die Katholische Kirche als Institution ist für mich ... lassen wir es gut sein, das führt viel zu weit vom Thema weg! air |
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06.04.2010, 10:12 | sulo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Ja, ich wollte hier auch nicht die katholische Kirche als Maßstab heranziehen. Die führt sich gerade selbst als moralische Institution ad absurdum.... Was ich ausdrücken wollte ist, dass Neid auch traditionell nicht als positive Eigenschaft gesehen wird, also nicht im Sinne von: Ich fühle Neid, also arbeite ich daran und mache etwas Gutes draus. Und das liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten Menschen eben nichts Gutes draus machen. Sie erkennen es nicht als Signal, dass sie was ändern müssen, an sich, an ihren Einstellungen, an ihren Lebensumständen.... Das "Über-sich-selbst-Nachdenken" halte ich auch für sehr wichtig. Andererseits muss man auch hier vorsichtig sein. Ich habe das in einigen Woody Allen Filmen bemerkt. Er denkt auch die ganze Zeit über sich nach, warum er was macht und warum er was nicht macht usw. Letzten Endes kann das auch eine Sackgasse sein: Man kreist nur noch um sich selbst. Und das kann auf keinen Fall glücklich machen. Eine gesunde selbstkritische Einstellung ist eine Vorraussetzung, um sich menschlich weiterzuentwickeln, ebenso wichtig ist es, sich zurückzunehmen und für andere was machen (wie wir im Board beispielsweise ). Aber ich schweife auch wieder ab, zumal ich im Formulieren von philosophischen Gedanken mehr als dilettantisch bin. |
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06.04.2010, 13:27 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Kein Grund, diese Gedanken selbst zu verbreiten oder gar selbst zu leben! Die Änderung beginnt damit, es bei sich selbst zu ändern.
Natürlich. Wie bei allem gilt auch hier: In Maßen. Egal um was es geht - wenn man ausschließlich nur einer Sache nachgeht, dann ist das kein gesundes Menschenbild mehr.
Das klingt ja fast, als wären das gegensätzliche oder gar widersprüchliche Dinge - was sie nicht im Geringsten sind!
Es geht auch gar nicht darum, dass das, was man sagt, total toll und niveauvoll klingt, sondern viel mehr darum, dass man sagt, was man denkt oder fühlt. Wenns dann auch noch toll klingt, warum nicht ... aber ein "Muss" ist es nicht. air |
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06.04.2010, 20:43 | Sniper-Sell | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Was geht hier bloß vor sich? Also ich weiß nicht was das mit Mathe zu tun haben soll :o |
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06.04.2010, 20:46 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Ist ja auch "Off-Topic". In der Schule bist du sicher auch nicht nur am Lernen, sondern unterhälst dich ab und an mal air |
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06.04.2010, 20:47 | tigerbine | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Deswegen steht es im Off-Topic.
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06.04.2010, 21:16 | sulo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Schau dich mal im Off-Topic Forum um und du wirst staunen, über welche Themen wir uns sonst noch so auslassen. |
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06.04.2010, 21:19 | Sniper-Sell | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Huh, habe gar nicht gesehen dass das im Off-Topic Bereich war.... Naja, dass vergesst was ich gesagt habe |
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