Paul Erdos und das Ziegenproblem

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Schabrak Auf diesen Beitrag antworten »
Paul Erdos und das Ziegenproblem
Hi, sorry ich wusste nicht wo sonst ich diese Frage posten soll. Habe gerade auf Wikipedia über das Ziegenproblem gelesen. In dem Artikel über Marilyn vos Savant steht dass Paul Erdos auf einer flaschen Lösung dieses Problems beharrte. Wie kann man erklären das eine derart triviale Aufgabe die mit einfacher Stochastik lösbar ist von E. falsch gelöst wurde???
giles Auf diesen Beitrag antworten »

Ja und die einzige Quelle ist ein kurzer Paragraph aus einem Artikel auf zeit.de

Wenn du schon bei wikipedia bist dann guck noch mal "Anekdote" nach Augenzwinkern
Schabrak Auf diesen Beitrag antworten »

Ich weiss jetzt nicht, was das mit Anekdoten zu tun haben soll aber gut. Ich werde mal eine Email an den Herrn Jochen Paulus schreiben und ihn um Aufklärung bitten. Wenn ich mir die ersten beiden Absätze aus seinem Artikel durchlese zweifle ich doch sehr daran, dass er richtig recherchiert hat:

"Am so genannten Ziegenproblem bissen sich sogar Nobelpreisträger die Zähne aus. Deutsche Forscher haben endlich einen Weg gefunden, die Lösung anschaulich zu erklären

Kaum eine andere mathematische Denkaufgabe hat die Gemüter (auch die der ZEIT- Leser) in den vergangenen Jahren so erhitzt wie das so genannte Ziegenproblem. Denn dem normalen, angeblich »gesunden«, Menschenverstand läuft die mathematisch korrekte Lösung derart zuwider, dass sich nur die wenigsten Zeitgenossen von ihr überzeugen lassen. Nun aber scheint erstmals eine Methode gefunden, die Sprache der Wahrscheinlichkeitsstatistik so zu übersetzen, dass sie selbst Schulkindern verständlich wird und allen Zweiflern einleuchtend erscheint."

Ist das nur mein persönlicher Eindruck oder ist das wirklich absoluter Schwachsinn?
giles Auf diesen Beitrag antworten »

... es ist halt nur eine Anekdote. Man erzählt sich eine witzige Geschichte und dann müssen ebenso prägnante Figuren wie Erdös für sowas herhalten.

Das ist halt nur ein populäres Printmedium. Als wäre die Mathematik jemals in der Popkultur korrekt dargestellt worden... der Mensch ist ohne Vorbildung einfach nicht gut im Schätzen von W.keiten und wer hat heut zu Tage schon mathematische Bildung.. smile Der Autor möchte Wohl einfach nur ausdrücken, dass es als das raus kam wirklich unberechtigten Gegenwind dagegen gab von Leuten die es einfach nicht glauben wollten, weil es ihrer Intuition widersprach.
Bezüglich Paul Erdös weiß ich dass er immerhin das berühmte Borel-Cantelli-Lemma erweitert hat, also war er definitiv kein Amateur und Stochastik und das genügt mir um dieser Geschichte bis zu einem Gegenbeweis keinen Glauben zu schenken.
Iridium Auf diesen Beitrag antworten »

Vielleicht wollte sich Erdös einfach nur einen Spaß damit machen, auf der falschen Lösung zu beharren (wenn das soweit stimmt), weil er sich insgeheim gedacht haben mag, daß es wirklich vertane Zeit ist, über die "Interpretation" eines vergleichsweise einfachen mathematischen Problems so lange zu diskutieren.

Es dürfte ihm da wie anderen Mathematikern gehen, die feststellen, daß die Probleme, die die Öffentlichkeit rauf und runter diskutiert in der Regel kaum größere mathematische Bedeutung haben. Beispiel: In wie vielen Diskussionen wird der Gödelsche Unvollständigkeitssatz besprochen, wieviele der Diskutanten dürften auch nur annähernd in der Lage sein, die Mathematik dahinter zu verstehen (oder auch nur das Problem, oder den Kerngedanken) und wie vergleichsweise unbedeutend ist Gödel für die praktischen Fortschritte der Mathematik im 20. Jahrhundert gewesen (diese Meinung stammt nicht von mir, ich könnte das gar nicht beurteilen, sondern von dem Fieldspreisträger Timothy Gowers).

Ist natürlich alles nur Spekulation meinerseits, aber Erdös hatte definitiv Humor und hat sich auch durch andere Beispiele als schrullig genug ausgezeichnet, um das zu glauben (sein Verzicht auf einen festen Wohnsitz, sein Konsum von Aufputschmitteln, sein "Buch der Beweise", von Gott geschrieben, den er alternativ als "supreme fascist" bezeichnete (womit er nicht ganz Unrecht hat, Gottes Existenz vorausgesetzt... Teufel )...und vermutlich einiges mehr).
stripe Auf diesen Beitrag antworten »

Das scheint schon so gewesen zu sein, dass Erdös da zunächst Verständnisprobleme hatte. Siehe dazu den persönlichen Bericht von Andrew Vazsonyi unter www emis de/classics/Erdos/textpdf/vazsonyi/bayes.pdf (Leerzeichen durch Punkte ersetzen)
 
 
Mentor54 Auf diesen Beitrag antworten »

So trivial ist die Lösung nicht! Mit reiner Stochastik kommt man nämlich genau zu der falschen 50:50-Antwort, welche die meisten Leute - und darunter auch viele Mathematiker (siehe Link) - intuitiv geben. Die korrekte Antwort berücksichtigt, dass der Moderator weiß, wo sich das Auto befindet, und dadurch aktiv in das Spiel eingreift.

http://marilynvossavant.com/game-show-problem
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