-1 = 1 |
19.01.2011, 15:53 | Barium | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
-1 = 1 Leider reagiert die Boardsuche nicht auf meine Eingaben bzgl. dieses Problems - der Titel scheint zu kryptisch zu sein. Das Problem ist ein Klassiker und ich müsste in diesem Forum binnen der nächsten Minuten mit lösenden Antworten bombardiert werden... Es geht um den "Beweis" von -1 = 1: Das Problem ist natürlich das vierte Gleichheitszeichen. Jetzt gilt doch aber für beliebige ( sei der Hauptzweig des komplexen Logarithmus): also alles ganz wie im Rellen. Wo ist der Fehler? |
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19.01.2011, 16:14 | René Gruber | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Die Summenregel gilt nicht für alle Paare komplexer Zahlen: Ich nehme an, du meinst mit Haupzweig jenen, für den gilt oder? Dann betrachte mal das Beispiel . P.S.: Oder natürlich schlicht dein - wie dumm von mir, nicht gleich dieses zu nennen. |
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19.01.2011, 20:28 | Barium | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Danke für deine Antwort! Ja, ich meinte diesen Hauptzweig. Anfangs hatte ich mir mal überlegt, dass die Log.-Gesetze sich nicht ins Komplexe übetragen lassen, aber wenn ichs langsam ausschreibe, seh ich keinen Fehler: Nun ist doch aber , oder? Wenn ja, wäre die Regel ja für alle komplexen Zahlen gültig! Was überseh ich? (Ja, ich sehe die Gegenbeispiele ein, aber nicht meinen Fehler! ) |
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19.01.2011, 21:07 | René Gruber | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Tja, wenn du dir nicht die konkreten Beispiele anschaust, dann wirst du wohl auch weiter an diese falsche Aussage glauben - zumindest in dieser Allgemeinheit falsch. |
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20.01.2011, 20:30 | Barium | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ich hab mir die Gegenbeispiele angesehen! Kann es sein, dass ich nicht richtig verstehe, was mit "arg" gemeint ist? Was ist falsch in folgender Rechnung? Für mein Beispiel: Es ist und damit . Außerdem - merk ich grad - versteh ich nicht, warum man berechnen kann, obwohl nur definiert ist für komplexe Zahlen aus . Danke für nichtherablassende Antworten. |
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20.01.2011, 23:55 | system-agent | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Du musst hier ein bischen mehr unterscheiden. Prinzipiell ist es möglich für jede komplexe Zahl einen Logarithmus anzugeben. Es ist sogar möglich für jedes solche [abzählbar] unendlich viele Logarithmen anzugeben. Wieso? Eine Zahl heisst ein Logarithmus von falls gilt. Aber wegen für alle bekommt man zu jedem Logarithmus von durch unendlich viele Logarithmen. Nun können wir also jeder komplexen Zahl ungleich Null einen Logarithmus zuordnen, doch welchen sollen wir nehmen? Jeder ist gleich gut. Sicher ist es mal natürlich, dass wir fordern, dass jede reelle Zahl ihren bereits bekannten Logarithmus zugeordnet kriegt. OK, dann haben wir für alle reellen Zahlen die gesuchte Logarithmusfunktion eindeutig festgelegt. Macht man nun weiter, dann stellt man fest, dass man diese Funktion nur dann stetig bekommt [und auch holomorph, was eine sehr gute Forderung ist], falls man eine von Null ausgehende Halbgerade aus entfernt. Welche man entfernt ist völlig egal. Natürlich will niemand die positive reelle Halbgerade entfernen. Also nimmt man eben die negative reelle Zalbgerade. Das liefert schlussendlich dann den Hauptzweig des komplexen Logarithmus. Das heisst im Klartext: Auch von -1 kannst du einen [sogar ganz viele] Logarithmus berechnen. Nur damit du eine wirklich anständige Funktion kriegst musst du Kompromisse eingehen und wenn man sich an den Standard hält, dann bedeutet das, den Hauptzweig des Logarithmus zu nutzen. Dieser ist definiert für und sein Wert ist durch die Forderung eindeutig festgelegt [was gerade bedeutet dass man eine Funktion hat]. |
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21.01.2011, 00:11 | René Gruber | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Herablassend ist, dass du dich nicht dazu herablässt, die konkreten Beispiele durchzurechnen, die ich dir genannt habe. Also mach ich es für dich, der du zu faul dazu bist: (1) : Es ist sowie , also Und wenn du dich herausreden willst "naja, die negative reelle Achse müssen wir herausnehmen", dann eben das zweite Beispiel: (2) : Es ist sowie , also . ----------------------------------- Was gültig ist: Für gibt es ein mit bzw. . Betrachtet man nun daraufhin dein obiges so ist das für ganzzahliges (!) durchaus richtig, für alle anderen aber i.a. falsch, d.h., auch für lassen sich stets Beispiele finden, so dass (*) falsch ist - eben etwa jenes Beispiel, welches dich zur Eröffnung dieses Threads gebracht hat. |
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24.01.2011, 10:49 | Barium | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Vielen Dank für die Erklärung, system_agent! Der letzte Absatz hat Erleuchtung gebracht. René, ich hatte das zweite Beispiel durchgerechnet - dennoch danke für deine ausführliche Arbeit. Da mein Argument von aber anders ist als deins, hab ich andere Resultate. Warum ist für dich ? Für mich ist es und damit wäre die Aussage fürs zweite Beispiel korrekt. Hat jemand definiert, dass Argumente betragsmäßig kleiner gleich sein müssen? |
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24.01.2011, 11:03 | René Gruber | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Du widersprichst dich selbst: Auf meine Frage
hast du mit
geantwortet. Nun liegt aber nicht im Intervall . Du kannst gern statt auch oder sonst irgendeinen anderen Vollkreis nehmen, was das bestehende Problem aber nicht lösen kann - nur die Gegenbeispiele sehen dann ggfs. etwas anders aus! Noch ein Wort zu deiner "Dankbarkeit zweiter Klasse":
Auf sowas kann ich gern verzichten - ich bin's gewohnt, dass mich die Leute nicht mögen, wenn ich ihnen unangenehme Wahrheiten direkt ins Gesicht sage. |
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24.01.2011, 21:48 | Barium | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Tatsächlich, da ist der Widerspruch, jetzt hab ichs!
Dann verzichte drauf. Wieso hilfst du mir, wenn du meinen Dank nicht willst? Was kann ich dir hier sonst bieten? |
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24.01.2011, 22:05 | René Gruber | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Lass es gut sein. Ebenso wie du bei der mathematischen Argumentation lange gebraucht hast, verstehst du auch hier nicht, was ich meine - aber hier ist es auch unwichtig. |
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