Mathestudium - Uniwahl

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Dummy-Cool Auf diesen Beitrag antworten »
Mathestudium - Uniwahl
Hallo,
derzeit kann man sich ja für Universitäten und Fachhochschulen bewerben. Deshalb habe ich mich im Internet informiert und folgende Unis stehen für mein Mathestudium zur Auswahl.

Uni Bonn, Uni Göttingen, Uni Münster und die Uni Hannover

Die Unis in Hannover und Münster habe ich mir schon mal vor Ort angesehen. Professoren und die Studenten waren wirklich super drauf.
Aber wie sieht es mit Bonn und Göttingen aus?

Ich zähle mal einige Vorteile und Nachteile auf.

Vorteile:
-Keine Studienbeiträge (Uni Bonn und Uni Münster)
-Hannover und Münster sind für mich schnell erreichbar und der Bruder von einer Freundin studiert Maschinenbau an der Uni Hannover
-Bonn und Göttingen sind laut Rankings sehr gut

Nachteile:
-Bonn und Göttingen haben sehr viele Studenten, wodurch vielleicht die Betreuung für den einzelnen schlechter wird ( stimmt das ? )
- In Göttingen und in Hannover muss man immer noch Studienbeiträge zahlen

So zurzeit tendiere ich ein bisschen zu der Uni Bonn, weil ich mal etwas Neues sehen will und die Uni einen sehr guten Ruf genießt( bestimmt irrelevant für Mathe B.Sc oder? )... außerdem muss ich dort keine Studienbeiträge zahlen. Aber mich schreckt die große Anzahl an Mathestudenten etwas ab, weil dadurch wie oben geschrieben die Betreuung dann nicht mehr gut sein werden könnte. Denn für mich steht die Betreuung und der Unterricht der Professoren an erster Stelle, ohne guten Professor, der die Mathematik halbswegs verständlich erklärt, werde ich bestimmt durchfallen ( wie in Mathe-lk: zuvor 13-14 punkte , dann Lehrerwechsel nur noch 8-9, weil er einfach keine Lust hatte zu unterrichten -.-).

Welche Uni würdet ihr denn mir empfehlen?

Ich bedanke mich im Voraus
Boerne Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathestudium - Uniwahl
Also vielleicht kann ich dir ja ein wenig helfen, ich bin gerade in einer ähnlichen Situation Augenzwinkern

Kurz zu mir: Ich habe mir Münster, Bonn und Heidelberg näher angeguckt. Ich selbst wohne in der Nähe von Göttingen und kenne die Uni daher auch ganz gut. Sie stand für mich selbst jedoch nie zur Auswahl, da ich einfach ein bisschen "weg" möchte smile

Bonn ist meiner Meinung nach keine schöne Stadt. Insgesamt sehr dreckig und wenn man wie ich vom Land kommt fült man sich dort einfach nicht wirklich wohl, was, auch wenn mir nicht 100%ig klar ist wieso, in Münster und Heidelberg nicht so schlimm war. Man merkt einfach, dass es keine typische Universitätsstadt ist.

Münster ist ne tolle Uni, gehört aber im Gegensatz zu Göttingen und Bonn nicht zur "Exzellenzinitiative", ist also keine anerkannte Elite-Uni. Inwieweit sich das auf das Studium auswirkt, kann ich nicht sagen Big Laugh Ich bin selbst (wie gesagt) noch Schüler.

Göttingen ist eine sehr schöne Stadt. Eine angemessene Fußgängerzone, viele Studenten, nen großes Cinemaxx und 1-2 Möglichkeiten zu feiern, was du aber in jeder der anderen Städte wohl auch haben wirst.
In Göttingen hast du natürlich eine rühmende Vergangenheit (Gauß). Jedoch muss man sagen, dass der räumliche Zustand der mathematischen Fakultät nicht soooo toll ist. Und falls du, wie ich, Physik als Nebenfach wählen möchtest, sei gesagt, dass die physikalische Fakultät weit entfernt von der mathematischen ist.

Hoffe ich konnte dir helfen Augenzwinkern
JdPL Auf diesen Beitrag antworten »

Hi, ich studiere Mathe mit Nebenfach Info im 2. Semester in Göttingen.

Ich kann Boerne mit der Aussage, dass die Mathe "etwas" außerhalb liegt, rechtgeben:
Als ich meinen Studienausweis abgeholt habe, habe ich drei Pläne (ich glaube Campus, Innenstadt und Nord-Uni) bekommen mit dem freundlichen Hinweis, dass das Mathegebäude auf keinem der Pläne zu finden ist^^

Ansonsten: Die Übungsgruppen (werden meines Wissens von den Studiengebühren bezahlt) und enthalten (falls sich genug Hiwis finden) ca. 20 Leute (also im ersten Semester ca. 15, die anwesend sind). Außerdem sind bei uns außerhalb der Vorlesungszeit pro Fach 4 Stunden pro Woche eingeplant, in denen man im Übungsraum fragen stellen kann; in 2 der Stunden ist sogar der Professor da, um Fragen zu beantworten.

Für die Vorlesungen waren im ersten Semester 400 Leute angemeldet, da auch Physiker und Lehrämtler dabei waren (im zweiten Semester wurde das deutlich weniger), also sind die Vorlesungen ziemlich unpersönlich.

Ein weiterer Vorteil von Göttingen: zwischen Hannover und Göttingen fährt der Metronom (im Semesterticket enthalten).

Ein kleiner Nachteil noch falls du als Nebenfach Informatik studieren möchtest: Es ist nicht nur die gleiche Entfernung zwischen den Vorlesungsräumen wie mit Nebenfach Physik, sondern lag, zumindest in den letzten Jahren, der Termin der Infovorlesung zeitgleich mit der oben erwähnten "Fragestunde". Das wurde allerdings super durch das Vorlesungsskript in Info ausgeglichen (welches wirklich fast nur Vorgelesen wird).

edit: Außerdem ist das Mathegebäude sehr schön; Man muss nur leider sehr auf seine Sachen achten (und die Fahrräder anschließen), da es leider in letzter Zeit ein paar Diebstähle gab.
Seawave Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo =)

Also ich werde wohl nach Bonn gehen, zum einen weil die Uni einen sehr guten Ruf hat, aber auch, weil ich dann pendeln kann.

Was die Stadt angeht ist mein Eindruck anders als der von Boerne, besonders im Vergleich zu Köln finde ich Bonn doch sehr gemütlich und schön. Im Sommer liegen immer sehr viele Studenten auf der Wiese im Hofgarten, das ist wirklich idyllisch dort. Bonn hat einfach nicht dieses Großstadt-Feeling, ich fühle mich dort wohl. Aber die Geschmäcker sind ja auch verschieden.

Da das mathematische Institut nicht am Hauptgebäude ist, kann man gut in Bonn-Endenich wohnen, wo es einige sehr günstige Wohnheime gibt (meine Schwester hat dort mal gewohnt, daher weiß ich das). Jedoch läuft man auch vom Hauptbahnhof nur ca. 15 Minuten, ist also einigermaßen zentral und die Mensa ist gleich um die Ecke.

Fachlich kann ich die Uni als angehende Studentin nicht beurteilen, aber ich war mal in den Herbstferien dort (da fing das Semester gerade an) und der Analysis-Prof machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck, er hat sich auch die Zeit genommen Fragen zu beantworten, obwohl die Vorlesung sehr voll war (schätze, dass der große Hörsaal so um die 300 Plätze hat und die waren auch belegt).
Allerdings habe ich auch gehört, dass die Ansprüche in Bonn sehr hoch sein sollen. Im ersten Semester darf man aber beide Klausurtermine mitschreiben (auch wenn man im ersten nicht durchgefallen ist) und die bessere Klausur wird dann gewertet.

Ich hoffe, dass dir meine Eindrücke ein bisschen bei der Entscheidung helfen.
Vielleicht sehen wir uns ja im Oktober wieder bzw. im September bei den Vorkursen smile
Dummy-Cool Auf diesen Beitrag antworten »

Danke erstmal für eure Antworten.

Ihr macht es mir mit euren Berichten die Entscheidung sehr schwer Big Laugh
Jeder berichtet über seine Uni nur das Beste. Da fällt mir es dann natürlich sehr schwer, mich für eine der Unis zu entscheiden.

OK, es bliebe dann nur noch Bonn, Göttingen und Münster.
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

Ich studiere in Münster und kann daher dafür ein bisschen die Werbetrommel schwingen. smile

Münster ist zunächst einmal eine typische Studentenstadt. ca. 300.000 Einwohner hat Münster, davon etwa 50.000 Studenten, die sich auf 9 Hochschulen verteilen, der Großteil von fast 40.000 auf die Uni Münster. Dementsprechend ist die ganze Stadt sehr ausgelegt auf die Studentenschaft, sei es durch die zahlreichen Kneipen, Preise, Angebote für Studenten, Mietpreise etc.
Münster genießt als Stadt einen guten Ruf, da es einen guten Mittelweg zwischen Großstadt und Provinz bietet und ein überaus angenehmer Lebensort ist. Die Auszeichnung der "lebenswertesten Stadt der Welt" hat Münster vor einigen Jahren auch schon abgeräumt.

Das Stadtbild wird umso mehr deshalb von der Universität bestimmt, weil Münster keine Campus-Universität ist. Die einzelnen Institute sind über die gesamte Stadt verteilt und sind sozusagen flüssig eingegliedert. Nur einzelne "Ballungszentren" gibt es, wie z.B. die naturwissenschaftlichen Fakultäten um das Coesfelder Kreuz herum. Die Mathematik gehört auch dazu. In der Mitte dieses "Zentrums" steht die größte Mensa im Münsterland. Sie ist IMO sehr gut mit großer Auswahl und moderaten Preisen, und einen Katzensprung von allen Naturwissenschaftlern entfernt.

Nun zur Mathematik in Münster. Ich denke, es bringt nichts, etwas zu den ersten Fachsemestern des Studiums zu sagen. Der ist bei den meisten Unis sowieso fast identisch, sei es stofflich oder vom Anspruch her. Dies unterscheidet sich von Prof zu Prof wahrscheinlich genauso viel wie von Uni zu Uni. Fest steht auch hier wie bei allen anderen größeren mathematischen Fakultäten, dass es viele Studienanfänger gibt und man im ersten Semester noch oft mit 300 Leuten in einem Saal sitzt. Das ändert sich aber sehr schnell, wie überall sonst auch.
Das Betreuungsverhältnis hat sich in den letzten Jahren mithilfe diverser Reformen sehr verbessert. Bedingt durch die Bologna-Reformen sind die Professoren im Schnitt sehr viel besser pädagogisch ausgebildet in den Grundvorlesungen. Die Studiengebühren werden andererseits sinnvoll in Kurse investiert wie Repititorien, die man zusätzlich wöchentlich auf freiwilliger Basis besuchen kann, um Stoff zu wiederholen und Fragen an qualifizierte Hilfskräfte zu stellen. Im Vergleich zu meiner Anfangszeit ist das aus meiner Sicht fast schon Luxus. Big Laugh

Von Uni zu Uni unterscheiden sich eher die fortgeschrittenen Semester. Grob gesprochen kann man sagen, dass Münster eine starke Ausrichtung auf theoretitsche Mathematik hat. Dies ist für mich auch der wahrscheinlichste Grund, warum Münster in den Rankings nicht hoch genug platziert werden kann: mit angewandter Forschung wird in der Regel mehr Kohle gemacht und den Medien kann auch leichter vermittelt werden, was man tut. Zwar haben wir hier auch durchaus fähige Leute in der angewandten Mathematik, aber der Schwerpunkt liegt eben eindeutig in der Theorie. In diversen Gebieten wie arithmetischer Geometrie, Differentialgeometrie, nichtkommutativer Geometrie und Topologie beherbergt Münster hochkarätige Experten und deshalb wird auf den Gebieten hier Weltspitzen-Forschung betrieben. Das sind aber eher Dinge, die man später schätzen lernen kann, wenn man mitten im Studium steckt und einem die innermathematischen Interessen klar werden.
 
 
Louis1991 Auf diesen Beitrag antworten »

Hey Dummy,

Ich studiere ab dem Wintersemester Mathe auf Bachelor in Bonn. Ich denke, ich liste einfach mal auf, was mich zu der Wahl der Uni bewegt hat. Schlussendlich bleibt und ist das trotzdem immer eine subjektive Entscheidung.

Zuerst stand bei mir fest, dass ich nicht "zu Hause" in Regensburg studieren wollte, da ich unbedingt weg aus dem warmen Nest will. Das wird sicher nicht einfach, aber irgendwann muss man diesen Schritt ja mal wagen - umso eher, desto besser. Ich habe mich dann informiert, welche Unis für Mathe einen "guten Ruf" haben (ich denke zwar, dass der im Bsc. noch nicht so entscheidend ist, und auch später nicht allzu aussagekräftig, aber irgendeine Grundlage für eine erste Siebung brauchte ich ja). Dadurch hab ich die Auswahl dann auf so etwa ein Dutzend Unis einschränken können (genaue Unis und Anzahl weiß ich nichtmehr, außer Bonn waren z.B. noch die RWTH, die TUM oder die LMU dabei). Die Technischen Universitäten scheinen alle etwas stärker anwendungsorientiert zu sein, was mir jetzt nicht so gefällt. Damit fiel dann schonmal eine relativ große Zahl an "Kandidaten" raus.

Vor der Größe der Uni Bonn hab ich auch eher weniger Angst, weil ich niemand bin, der tausendmal nachfragt. Ich lasse mir ungern zweimal Sachen erklären, sondern habe mehr Spaß dabei, mir Schwierigkeiten selber oder zusammen mit anderen zu erarbeiten. Deswegen sehe ich eventuelle "Betreuungsmängel" wegen zu vieler Studenten jetzt nicht zu eng. Ansonsten kann ich zur Lehre in Bonn nichts sagen... die Stadt ist weit weg von meinem jetzigen Heimatort, deswegen habe ich mir die Uni (zumindest von Innen) nicht groß angeschaut.

Allerdings war ich eine halbe Woche zu Besuch in Bonn, denn so ganz ohne zu wissen, wo es hingeht, kann man seine neue Heimat ja doch nicht wählen. Meine Gefühle gegenüber der Stadt waren zunächst eher gemischt. Es gibt unglaublich hässliche Ecken, meiner Meinung nach. Zum Schluss überwog dann aber doch das Schöne, vor allem die Straßen rund um die Uni haben einen unglaublichen Charme. Dazu kommen noch so Sachen wie eine recht niedrige Arbeitslosenquote, die Nähe zu Köln, zum Flughafen, zu Frankreich und BeNeLux. Nur mit Karneval und dem rheinischen Dialekt kann ich leider etwas weniger anfangen.

Ich hatte damit gerechnet, dass es in Bonn ziemlich hohen Leerstand geben würde, da ja mit dem Umzug der Bundesregierung einiges an Wohnraum freigeworden sein dürfte. So leicht fiel mir die Wohnungssuche allerdings doch nicht, ich habe jetzt erstmal übergangsweise was. Habe aber auch sehr spät angefangen zu suchen und habe keinen Vergleich zu anderen Städten.

Was sonst noch für Bonn spricht: keine Studiengebühren, kostenlos Bahn fahren in ganz NRW (okay, das bieten andere Unis vielleicht auch...)


Abschließend: für mich war Bonn sicher nicht DIE Entscheidung, aber sicher EINE gute Entscheidung. Andere Unis mögen sich als besser herausstellen, aber ich handele da lieber nach dem gusto "halte dich nicht zu lange auf, nimm es, wenn es sehr gut ist, denn auch wenn es was besseres gibt, hast du dabei nichts verloren". Schlecht bedient bin ich auf keinen Fall, und falls die Uni anspruchsvoll sein sollte: umso besser, wenn ich Weichspülung gewollt hätte, hätte ich mich für BWL an der FH eingeschrieben.

jm2c

kai


EDIT: Vielleicht sehen wir uns ja, zusammen mit seawave? :p
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Seawave
Also ich werde wohl nach Bonn gehen, zum einen weil die Uni einen sehr guten Ruf hat, aber auch, weil ich dann pendeln kann.


Bisher ist Bonn in der "Plagiatsaffäre" mit mindestens 2 Arbeiten dabei und die bisherigen Stellungsnahmen dazu waren nicht das Gelbe vom Ei verwirrt .

Aber ok, das hat vielleicht ja nur wenig mit dem normalen Lehrbetrieb zu tun.

Abakus smile
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