Total frustiert

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frust Auf diesen Beitrag antworten »
Total frustiert
Ich studiere jetzt seit zwei Wochen Mathematik und bin jetzt schon total frustriert. Vorgestern habe ich mein erstes Übungsblatt zurückbekommen und prompt 0 Punkte in LinA kassiert. Das Studium fällt mir so unglaublich schwer, vor allem weil die schulischen Grundlagen bei mir so lange zurück liegen. Denn bevor ich das Studium angefangen habe, habe ich einen BA in Philosophie gemacht.
Ich möchte Mathematik wirklich studieren, aber wenn ich sehe wie vielen anderen der Stoff vergleichsweise leicht fällt, macht mich das total fertig. In wie weit kann ich denn die ersten Übungsaufgaben als Indikator für den Erfolg im Studium sehen? Von höheren Semestern wurde mir gesagt, dass die ersten Aufgaben doch vergleichsweise leicht wären.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Natürlich ist für Studenten im höheren Semester ein Übungsblatt vom Studienanfang leichter. Ich habe Freunde mit mir im fünften Semester, die sagen aber, sie fanden die ersten Übungsblätter mit am Schwierigsten – natürlich aus damaliger Sicht betrachtet, nicht nach heutigem Kenntnisstand.

Auch mal keine Punkte zu bekommen würde ich nicht als unnormal einstufen. Ein Indikator muss das nicht sein. Einerseits gilt, dass man die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen sollte, andererseits sollte man sich natürlich irgendwann eingestehen, dass es nichts für einen ist. Wo da nun aber die Grenze liegt, das kann man so nicht sagen. Diese Abwägung/Entscheidung wird dir auch hier niemand abnehmen können.

Mein persönlicher Tipp wäre es, dir zu überlegen, was eigentlich die Alternative ist. Ein anderes Studium? In diesem Fall ist es nun eh zu spät und du müsstest auf das nächste Semester warten, da kannst du Mathematik auch erstmal ein bisschen weiter probieren. Arbeiten? Auch in diesem Fall verlierst du nichts, wenn du erstmal noch ein wenig abwartest.
Kurzum, nach zwei Wochen würde ich es nicht unbedingt aufgeben, sondern mir noch ein wenig Zeit lassen; Zeit, in der ich mich aber natürlich anstrenge. Das ist aber nur, was ich mir so spontan vorstelle. Ob das für dich geeignet ist können wir von der Ferne aus nicht beurteilen.

Auf jeden Fall viel Erfolg Wink

air
pseudo-nym Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Total frustiert
Zitat:
Original von frust
[...] aber wenn ich sehe wie vielen anderen der Stoff vergleichsweise leicht fällt, macht mich das total fertig.

Dieses "leicht fallen" kann viele Gründe haben.
Es gibt genug Studenten die durch eine der ersten Prüfungen durchgefallen sind oder die Anfängervorlesungen aus einem anderen Grund nochmal hören.
Denen fallen die Blätter natürlich leichter.
Und auch wenn manche Leute keine Vorerfahrung haben, kann es manchmal nur so aussehen als wären die Übungsblätter kein Problem.
Wenn sich Gruppen von Studenten zurückziehen (sei es nach Hause, oder in einen hinteren Winkel der Universität), dort ihre Übungsblätter machen und erst wieder auftauchen wenn diese gelöst sind, hast du als Aussenstehender überhaupt keine Möglichkeit den Arbeitsaufwand zu beurteilen.
Iorek Auf diesen Beitrag antworten »

Hachja, die ersten Übungsblätter...

Glaube bei meinem ersten Versuch Mathe zu studieren, hatte ich auf den ersten drei LA-Blättern zusammen 8 Punkte gesammelt. In Analysis sah es nur bedingt besser aus. Mittlerweile weiß ich, woran es bei mir lag: frühes Aufstehen und Pendeln zur Uni (Wecker ging um 05:15), zum Teil schlechte Professoren (mein damaliger Analysisprof. wurde von weiteren Studenten nur "Exmatrikulator" genannt) und ich habe mich in dieser Uni nicht wohl gefühlt. Ich habe nach einem halben Semester abgebrochen und keine Vorlesung bis zum Ende gehört geschweige denn eine Klausur geschrieben.

Nach einem Wechsel an eine (anspruchsvollere) Universität, habe ich mich reingehängt, die ersten 4-5 Wochen jeden Tag mit zwei weiteren an den Übungsblättern bis nachts um 00.00 gesessen, und jetzt fehlen mir noch zwei Veranstaltungen bis zum Staatsexamen.

Es gibt immer Überflieger, in jedem Semester, die jeden Satz des Professors sofort verstehen und nachvollziehen und anwenden können, das war ich nie. Bei mir war es (vor allem im ersten Semester) verdammt harte Arbeit, aber es ist sehr gut machbar. Lass dich also von diesem ersten Übungsblatt erstmal nicht entmutigen. Häng dich die nächsten Wochen rein, setz dich mit anderen zusammen, und natürlich kannst du gerne unser Forum nutzen, wenn du mit konkreten Aufgaben Probleme hast. smile
Telperion Auf diesen Beitrag antworten »

Ich studiere nun auch seit 2 Wochen Mathe. Ich habe mitlerweile festgestellt, dass viele Leute, die sagen, dass sie gleich alles verstehen, dies eigentlich garnicht tun. Wenn du die dann fragst, ob sie dir dann was erklären können stehen viele auf einmal dumm da.

Meine Schulzeit liegt nicht lange zurück (ich habe dieses Jahr Abi gemacht) und die Vorkenntnisse bringen dir nicht sonderlich viel, oder wusstest du in der Schule, was ein vollständig angeordneter Körper ist oder wie man Mengen von Abbildungen abbildet? Ich nicht..

Las dich nicht so schnell frustrieren, viele sind in der gleichen Situation wie du, zeigen das nur nicht und deswegen denkt man "Boah, die verstehen das ja alle, nur ich nicht".
Setz dich mit anderen Leuten zusammen, mach die Übungsblätter und arbeite (wenn die Zeit reicht) die Vorlesungen auch nach.
Es ist nicht wie in der Schule, du musst viel selbst tun! (Da es eben nicht so trivial ist wie der Schule).

Wichtig ist aber auch, dass du irgendwann mal aufhörst und sagst "Für heute reichts, jetzt geh ich ein Bier trinken". Prost

Vielleicht hilft es dir auch, wenn du die Einstellung vertritts: "Der Prof legt aber ganz schön los, jetzt zeig ich ihm es erst recht!".

Ansonsten kann ich mich Airblader nur anschließen: Gib nicht gleich auf, warte noch 2 oder 3 Monate, vielleicht kommt dann die große Erleuchtung. smile
Alita Auf diesen Beitrag antworten »

Ich schließe mich meinen Vorrednern ab, gib noch nicht auf!

Ich selbst studiere seit mittlerweile drei Jahren Mathe und habe auch des öfteren meine Schwierigkeiten. Persönlich geht es mir sogar immer wieder so, dass ich erst während der intensiven Klausurvorbereitung, sprich Ende des Semesters, plötzlich eine "Erleuchtung" habe. Wenn man den gesamten Stoff dann im Zusammenhang lernt und einem auf einmal klar wird, worauf der Prof in den ersten Wochen eigentlich hingearbeitet hat, wozu man die Sachen mal brauchen wird und wozu das alles gut war.


Zum Stichwort "Exmatrikulator" kann ich nur sagen, dass viele Analysis-Professoren diesen "Titel" tragen, aus irgendeinem Grund geht es den Erstsemestern in meiner Uni beispielsweise nicht selten so, dass sie wenig Spaß an Analysis finden. Mir selbst hatte analytische Geometrie und lineare Algebra mehr gefallen. Dementsprechend viele fallen dann natürlich auch durch.


Aber zurück zum Thema: Frustrationstoleranz wird im Zusammenhang mit dem Mathe-Studium immer wieder erwähnt, und es stimmt! Solange du aber etwas Ehrgeiz und auch einen Funken Leidenschaft für die Mathematik mitbringst, kann sich noch alles zum Guten wenden Freude

Ich drück dir die Daumen und wünsche dir ganz viel Erfolg smile
 
 
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

In einer Erstsemestervorlesung mal einen Nuller zu kassieren kann immer mal passieren. Wichtiger ist, dass man analysiert "warum". Was habe ich nicht verstanden, wo muss ich anders an die Sache rangehen. Jetzt gilt es nämlich peinlich genau darauf zu achten, dass sich keine Fehler einschleichen.

Lass dich von Überfliegern oder Posern nicht abschrecken. Wenn die keine Fragen mehr haben, gut. Dann kannst du ja diese Zeit in der Übungsgruppe in Anspruch nehmen, um deine Fragen zu stellen. Sicher gehört da Mut zu, den wünsche ich dir.

Ob Mathe wirklich was für dich ist, wirst du schon merken. Vor allem an deiner Bereitschaft dich immer wieder mit Dingen auseinanderzusetzen, sie mehr zu durchdringen.

Wie bearbeitet man einen Übungszettel?
Alita Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für den Link tigerbine Blumen
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Total frustiert
Zitat:
Original von frust
aber wenn ich sehe wie vielen anderen der Stoff vergleichsweise leicht fällt


Glaub's nicht! Die tun nur so. Jedenfalls die meisten. (Die paar Freaks und Überflieger, die man neidlos bewundern darf, mußt du abrechnen. Viele sind es aber nicht, deutlich weniger als abzählbar viele, vielleicht reicht eine Hand zum Zählen.)
Eleanor Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Total frustiert
Zitat:
Original von frust
Ich studiere jetzt seit zwei Wochen Mathematik und bin jetzt schon total frustriert. Vorgestern habe ich mein erstes Übungsblatt zurückbekommen und prompt 0 Punkte in LinA kassiert. Das Studium fällt mir so unglaublich schwer, vor allem weil die schulischen Grundlagen bei mir so lange zurück liegen. Denn bevor ich das Studium angefangen habe, habe ich einen BA in Philosophie gemacht.
Ich möchte Mathematik wirklich studieren, aber wenn ich sehe wie vielen anderen der Stoff vergleichsweise leicht fällt, macht mich das total fertig. In wie weit kann ich denn die ersten Übungsaufgaben als Indikator für den Erfolg im Studium sehen? Von höheren Semestern wurde mir gesagt, dass die ersten Aufgaben doch vergleichsweise leicht wären.


Jepp, so habe ich mich auch gefühlt. Ich war mehr als einmal kurz davor, das Skript aus dem Fenster und den Taschenrechner gegen die Wand zu werfen.

Ich denke, das man soviel noch nicht sagen kann, weil man kommt zum Teil auch in die Thematik rein (so war das bei mir) grade wenn Grundlagen fehlen, ist das etwas, was sich beheben lässt, da gibt es mittlerweile ja auch gute Literatur.
Ich war vor dem Mathestudium neun Jahre aus der Schule raus und habe mich deshalb auch sehr, sehr schwer getan. Nach einer brachial schweren Anfangsphase läuft es jetzt relativ flüssig, bis auf ein oder zwei kleine Holpersteine, wo es dann doch mal hakt

Und natürlich findet jemand die Sachen leicht, der schon weiter ist. So wie es ein Erwachsener im Gegensatz zu einem Zweijährigen leicht findet, eine Tür aus der Angel zu heben.
Okay, blöder Vergleich, gebe ich zu, aber ich denke, man versteht, was ich damit meine. Oft kommen mir selber die Sachen auch leicht vor, wenn ich sie endlich verstanden habe, nachdem ich vorher fünf Stunden daran geknobelt habe.

Was ich aber auch glaube: Ich glaube, Mathe ist mit eines der Fächer, wo man die höchste Frustrationstoleranz benötigt. Das Gefühl, das es nicht vorwärts geht, das man viel zu blöd für den Stoff ist und der einzige, der das nicht hinkriegt, wird dich wahrscheinlich noch viel öfter überkommen Augenzwinkern

(Bzw. habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, das es im höheren Semester dann doch mal aufhört Augenzwinkern )
Louis1991 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Total frustiert
Zitat:
Original von Leopold
Zitat:
Original von frust
aber wenn ich sehe wie vielen anderen der Stoff vergleichsweise leicht fällt


Glaub's nicht! Die tun nur so. Jedenfalls die meisten.


Hihihihi... die zwei anderen Leute aus meiner LinA Abgabegruppe denken das glaube ich auch immer, wenn ich ihnen am Mittwoch in unserer Gruppenbesprechung meine Lösungen vorstelle - aber die müssen ja nicht wissen, dass ich dafür meinen Sonntagnachmittag in der Bibliothek geopfert habe Augenzwinkern
Dopap Auf diesen Beitrag antworten »

wenn's bei mir geklemmt hat - lang ist es her - wurden zuerst einmal wieder alle Definitionen wiederholt, bis diese auch Nachts beim Wecken sofort parat waren.
Damit lässt sich eine Aufgabe (viel) schneller erfassen und verstehen- und das Niveau steigt ständig.
----------------
Andererseits ging es auch gemütlicher zu. Die Überflieger waren oft so nett und hatten Ihre Blätter schon einige Stunden vor Abgabe "abgelegt". Da konnte man dann schonmal kopieren. Das kam auch dem Korrektor entgegen, konnte er doch bei der Korrektur schreiben:
" siehe Übungsblatt von Staudenmeier " Augenzwinkern
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