Summe messbarer Funktionen

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steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »
Summe messbarer Funktionen
Meine Frage:
Hallo Leute, ich möchte zeigen, dass die Summe zweier messbarer Funktionen wieder messbar ist. Ich weiß, dass es ganz einfach über die Stetigkeit von aber ich wir hatten in Wahrscheinlichkeitstheorie leider nur sehr wenige Sätze zur Maßtheorie, daher würde ich gerne versuchen es etwas elementarer zu zeigen.

Meine Ideen:
Also sei messbar. Dann gilt: und messbar sind. Wobei gilt:



Ich muss jetzt also zeigen, dass: messbar ist.

Folgende Idee:

Ich schreibe mir: um, zu: jetzt setze ich:

es gilt dann: und da messbar war ist dann auch h messbar.

Nun ist also messbar..

schließlich: messbar.

Geht das in die richtige Richtung?? Danke für Korrektur.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
es gilt dann: und da messbar war ist dann auch h messbar.

Das ist so geschrieben formal inkorrekt: ist ein (im Rahmen der -Definition) fester Wert. Wenn du die Messbarkeit von nachweisen willst, musst du die Messbarkeit der Mengen für alle reellen (nicht nur wie du für ) nachweisen, was natürlich über

,

auch nicht schwerer ist.


Zitat:
Original von steviehawk
Nun ist also messbar..

Die nächste Inkorrektheit: ist überabzählbar - die Sigma-Algebra-Eigenschaften sichern aber nur die Zugehörigkeit von abzählbaren Vereinigungen!!! Ist aber auch reparierbar, wenn auch nicht so einfach sehbar (für Laien). Augenzwinkern
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Hal 9000

für die Vereinigung nehme ich natürlich wir hatten in der VL auch schon gesagt, dass das geht.

mit der Korrektur am t zu t' ist ja dann messbar..

passt dann der Rest?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
für die Vereinigung nehme ich natürlich wir hatten in der VL auch schon gesagt, dass das geht.

Nein, das geht hier nicht so einfach - denk mal genau nach. Augenzwinkern

Zur Untermalung: Nehmen wir z.B. mal sowie . Dann ist zweifelsohne .


Deine "reparierte" Gleichung



liefert dann aber rechts die Menge

statt .

Was nun? Augenzwinkern
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

wie wäres es mit statt ?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Genau, denn



stimmt wieder aufgrund der Dichtheit von in . Also: Aufpassen bei Analogieschlüssen! smile
 
 
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Dann fange ich vielleicht den ganzen Beweis gleich an mit:

Seien messbar, dann gilt und messbar.
(hier kann ich ja noch das gleich t wählen, da ich das für beliebige t möchte)

Zeige Hilfsaussage: k,h messbare Funktionen, dann gilt: ist messbar. denn .

wichtig: sind hier ja alle äquivalent, was die Messbarkeit von angeht.

zu zeigen ist nun: ist messbar. Sei dann folgt die Messbarkeit von wegen:

schließlich: messbar, wegen der Hilfsaussage.

hoffe so passt es..

Danke HAL 9000

FÜR und müsste es doch so ähnlich laufen oder?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Bis auf den Fehler ist es Ok - richtig ist da (s.o.)

.


Zitat:
Original von steviehawk
FÜR und müsste es doch so ähnlich laufen oder?


Bei ist es etwas haarig, das mit den Vorzeichen richtig hinzutrimmen. Ich kenne da folgenden, eleganteren Weg.

1. messbar, reelle Konstante messbar
2. messbar messbar
3. Nutze in Kombination mit 1./2. sowie der bekannten Messbarkeit der Summe.

Und bei der Division reicht es dann noch

4. messbar messbar

nachzuweisen.
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Danke HAL 9000, ich versuch mal mein bestes smile

1) Sei messbar und .

und also steht es ja direkt da.

2) hier komme ich auf nichts unglücklich

3) hier ist man ja mit 1) und 2) direkt fertig.

4) hier habe ich wieder: falls g postiv

und falls g negativ war. Und da g messbar ist dies auch wieder messbar..

noch einen Tipp zu 2?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
4) hier habe ich wieder: falls g postiv

und falls g negativ war. Und da g messbar ist dies auch wieder messbar..

Wieder mal: Genauer arbeiten! Es ist

.

Für wird daraus

,

während für abweichend



herauskommt, und ist mit



eh klar.


Und zu : Für gilt

.

Und für ist eh .
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo, ich habe mir gerade meinen alten Beitrag angeschaut, weil ich mich mal wieder mit Maßtheorie beschäftige.

Was hier gezeigt wurde ist doch genau genommen "nur" die Borel-Messbarkeit der Funktionen oder?

Müsste ich für eine Abbildung i.A. den Beweis nicht anders führen?

Hier wüsste ich dann: mb. dann und



hieraus müsste ich dann den Rest folgern oder? Ich muss den Beweis jetzt nicht unbedingt führen smile ging mir nur um das Verständnis..

Danke Wink
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
Müsste ich für eine Abbildung i.A. den Beweis nicht anders führen?

Welchen Beweis? Wenn es um die Meßbarkeit von oder geht, dann brauchst du ja erstmal eine algebraische Struktur auf (zumindest Ring) !!! Welche wäre das bei dir nun in diesem allgemeinen Fall? verwirrt
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Ich dachte jetzt einfach an eine Abbildung zwischen zwei Messräumen. Die algebraische Struktur wäre dann die

Wir haben als Definition einer messbaren Abbildung vereinbart: Eine Abbildung heißt messbar, wenn das Urbild jeder messbaren Menge (also die Elemente von ) wieder messbar sind (also in liegen).

kurz:

es reicht auch dies für ein ERZS nachzuweisen. Genau das haben wir ja in diesem Thread für die Borel-Sigma Algebra und das ERZS gemacht.

Also habe ich gezeigt, dass die Summe zweier Borel-messbaren Funktionen wieder Borel-messbar ist.

Ich kann ja aber auch zwei endliche Räume nehmen zum Beispiel:

jetzt brauche ich noch 2 Algebren: und



jetzt nehme ich 2 messbare Abbildungen, die kann ich mir ja konstruieren.

f(x) = 2 (konstant) ist messbar, das sieht man leicht (alle Urbilder messbarer Mengen sind messbar)

g(x) = 1 (konstant) ist messbar...

wenn ich jetzt sie Summe von f und g betrachte habe ich ja:

f+g(x) = f(x) + g(x) = 2+1=3 (konstant) ist auch messbar, sieht man wieder über die Urbilder..

Also das Beispiel macht jetzt nicht besonders viel Sinn, ich wollte nur andeuten, dass es ja Messbarkeit ein relativ allgemeiner Begriff ist und ich das Gefühlt hatte, dass ich bislang nur gezeigt habe, dass die Summe von Borel-Messbaren Abbildung wieder Borel-Messbar ist..
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
Ich dachte jetzt einfach an eine Abbildung zwischen zwei Messräumen. Die algebraische Struktur wäre dann die

Du hast überhaupt nicht verstanden, was ich mit algebraische Struktur gemeint habe. Finger1

Zitat:
Original von steviehawk
jetzt nehme ich 2 messbare Abbildungen, die kann ich mir ja konstruieren.

f(x) = 2 (konstant) ist messbar, das sieht man leicht (alle Urbilder messbarer Mengen sind messbar)

g(x) = 1 (konstant) ist messbar...

Ich nehme mal ein anderes Beispiel:

f(x)=2 und g(x)=3, beide messbar.

Was ist denn bei dir nun bitteschön h:=f+g für eine Funktion, die ja nun auch abbilden soll....

Vielleicht ist es dir jetzt klar, warum ich gefragt habe.

-----------------------------------

Freundlich formuliert: Die Frage nach Messbarkeit von oder für Funktionen mit einem , wo die algebraischen Operationen +,* gar nicht definiert sind bzw. aus der Menge herausführen, ist bestenfalls "verfehlt" oder "unüberlegt" zu nennen.
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Okay, jetzt verstehe ich worauf du hinaus wolltest. Du hattest ja schon das Wort "Ring" erwähnt.

Aber es gibt doch auf nicht nur die Borel-Sigma Algebra oder?

Wahrscheinlich verstehe ich es noch nicht wirklich. Ich habe immer noch das Gefühl, als hätte ich nur gezeigt, dass die Summe zweier Borel-messbaren Fkt. wieder Borel-messbar ist. verwirrt
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von steviehawk
Ich habe immer noch das Gefühl, als hätte ich nur gezeigt, dass die Summe zweier Borel-messbaren Fkt. wieder Borel-messbar ist. verwirrt

Ja, hast du. Aber was meinst du mit "nur"?
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Vielleicht ist das jetzt ne blöde Frage. Aber gibt es denn nicht auch Abbildungen zum Beispiel von die messbar sind (bzgl. einer Algebra) aber nicht Borel-messbar?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Es besteht die Übereinkunft, dass man bei Funktionen unter "messbar" ohne Nennung der Sigma-Algebren immer die Borel-Messbarkeit meint. Wenn du Messbarkeiten bzgl. anderer Sigma-Algebren betrachten willst, dann musst du das dazusagen!
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Okay, dann nehme ich jetzt mal und die Algebra:



Wenn ich jetzt eine Abbildung betrachte, dann sieht die Situation doch anders aus.

Jetzt kann ich ja nicht Mengen der Form betrachten für den Beweis. Das war eben was spezielles bei der Borel-Messbarkeit. Richtig?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Stimmt, das macht keinen Sinn: Diese Mengen wurden ja betrachtet, weil die Mengen ein Erzeugendensystem der Borel-Sigma-Algebra bilden. Sie sind kein Erzeugendensystem deines - sie gehören nicht mal selbst dazu.

Du musst nun "einfach" für jedes zeigen, dass auch gilt, um diese deine "andere" Messbarkeit zu zeigen - streng nach Definition. Es reicht natürlich auch, dies für ein Erzeugendensystem von zu tun - das wären z.B. alle einelementigen Mengen.
steviehawk Auf diesen Beitrag antworten »

Okay, perfekt. Dann habe ich jetzt meine Unklarheit beseitigen können. Danke HAL 9000
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