Mathematik studieren mit Fachhochschulreife

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johannes20 Auf diesen Beitrag antworten »
Mathematik studieren mit Fachhochschulreife
Hey, bräuchte auch mal etwas Entscheidungshilfe von euch. Ich bin schon seit Monaten am überlegen, ob ein Mathestudium das richtige für mich ist. Aber ich schildere erst mal kurz was zu mir.
Ich hatte zuerst eine Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung gemacht(die Ausbildung auch gut beendet), da ich schon während der Schulzeit gut in Mathe war und man immer sagte, das man dort wohl mathematisch gefordert wird. Letztendlich hatte es aber mit Mathe ungefähr so viel zu tun wie ein Apfel mit einem Lenkrad(ein bißchen logisch denken natürlich, aber auch das nicht wirklich) und so hatte ich dann nach einem Berufsjahr auch wieder aufgehört.
Also hatte ich mich entschieden die Fachhochschulreife auf einem 1-jährigen Berufskolleg zu machen, entweder mit dem Ziel Informatik oder Mathematik zu studieren. War dort dann leider etwas enttäuscht, da wir das ganze Jahr eigentlich nur Analysis gemacht hatten und auch das bestand eigentlich nur aus der -setze in die Formel ein- Methode. Musste zwar auch dort natürlich etwas lernen, aber es ist mir im großen und ganzen doch recht leicht gefallen.
Nun bin ich grad noch in meinem Auslandsjahr und immer noch am überlegen, ob ich Informatik oder Mathematik studieren soll. Ich will später schon wieder in die Industrie zurück, dort würde mich eigentlich am ehesten Versicherungsmathematiker bzw. Aktuar oder so was ähnliches reizen. Andererseits denke ich, das dort die Konkurrenz wohl groß sein wird und man als guter Informatiker einfach nen sicheren Job hat.
Und ich habe einfach ziemliche Bedenken, wie ich mit einem Mathestudium klarkommen würde, da ich halt meiner Meinung nach am Berufskolleg nicht wirklich was gelernt habe(so kam es mir zumindest vor). Ich weiß nicht, ob mir da nicht doch irgendwelche Grundlagen fehlen. Das Studium an sich besteht natürlich aus ganz anderem Stoff und auch aus einer anderen Art, bin mir da aber trotzdem ziemlich unsicher.
Zum Schluss noch eine letzte Frage, was haltet ihr denn von Studiengängen wie z.B. Wirtschaftsmathematik? Ich denke, das man dort einerseits bestimmt was sinnvolles für die spätere Berufswelt lernt, andererseits fehlen einem dann halt wieder ein paar Mathematikvorlesungen. (auch wenn die ersten 3 Semester ja relativ gleich aussehen bei den Hochschulen/Unis)
Hat damit jemand persönliche Erfahrungen oder Erfahrungen aus dem Freundeskreis? Wie sehen Unternehmen das bzw. die "arbeitenden" unter euch?
So, falls sich jemand den ganzen Text angetan hat würde ich mich über Meinungen natürlich freuen.
Stephan Kulla Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik studieren mit Fachhochschulreife
Ein paar Gedanken/Tipps:

* Von dem was du schreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass dir ein Mathematik-Studium gefallen wird.

* Das Schöne am Mathestudium ist, dass du schnell erfahren wirst, ob es etwas für dich ist oder nicht. Spätestens nach einem Semester weißt du, ob es dir gefällt oder nicht. Nachher kannst du immer noch auf ein anderes Studienfach wechseln.

* Wenn du in die Versicherungs- oder Finanzmathematik möchtest, dann ist Wahrscheinlichkeitstheorie ganz wichtig, welches auf der Maß- und Integrationstheorie aufbaut (dies ist wichtig zu wissen, wenn du dir später deine Nebenfächer aussuchst)

* Wenn du nach deinem Studium lieber in der Wirtschaft und nicht in der Forschung arbeiten möchtest, dann würde ich mir eine Uni aussuchen, die anwendungsorientierter ist (bspw die TU München oder andere technische Unis).

* Welches Bauchgefühl hast du? Was würdest du lieber machen? Die Antworten auf diese Fragen solltest du auf jeden Fall beachten.

* Ich habe zwar keine direkte Erfahrungen, ich glaube aber, dass du als studierter Mathematiker sehr gute Erfolgsaussichten auf einen guten Job hast (insbesondere, wenn du zusätzlich noch programmieren kannst)

* Du kannst schon im Vorfeld schauen, ob dir Mathematik liegt, indem du in entsprechende Lehrbücher schnupperst. Im Netz gibt es zum Beispiel die Bücher Grundlagen der Mathematik und Analysis 1 an denen ich mitschreibe.

Ich muss aber ergänzen, dass ich noch Mathematik-Student bin und noch keine Erfahrung in der Arbeitswelt habe.
PK Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,

ich ergänze mal zum oben stehenden: Ich habe meinen Masterabschluss zwar mittlerweile, habe aber noch eine Promotion angefangen. Alle meine Freunde / Kollegen, die mit dem Master/Diplom von der Uni gegangen sind, haben einen Job gefunden. Das schließt Versicherungen, Unternehmensberatungen, Banken ebenso mit ein wie kleinste Betriebe, wo mit angwandter Mathematik Geld verdient wird. Insofern behaupte ich aus eigener Beobachtung, dass der Markt nicht überlaufen ist.

In Bücher schnuppern ist nicht verkehrt und vermittelt einen ersten Eindruck, welche Art von Stoff und Aufgabenstellungen man gegenübergestellt wird. Ich gebe dabei zu bedenken, dass im Studium eine große Menge Stoff in kurzen Zeitintervallen gelehrt wird. Das schließt das Lösen von Übungsaufgaben und bei den Abschlussarbeiten natürlich auch selbstständiges Arbeiten. Schnuppern wird diesem Druck, der dann auf dem Studenten lastet, nicht gerecht.

Und ich schließe mich voll dem vorher geschriebenen an: Nach einem Semester weißt Du, ob Du damit klar kommst.
Ich hatte nach dem ersten Semester das Gefühl, dass ich noch nie so viel gearbeitet habe. Und dieses Arbeiten muss man mögen. Wenn man es mag, dann ist es großartig :-) .

So, das reicht erstmal Lehrer
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