Nicht-Laplace-Experimente

Neue Frage »

mu7e35wzgr245z Auf diesen Beitrag antworten »
Nicht-Laplace-Experimente
Meine Frage:
Laplace-Experimente: Die Wahrscheinlichkeit ist Anzahl der günstigen Fälle / Anzahl der ungünstigen Fälle

Meine Ideen:
Wieso sind die folgenden beiden Experimente keine Laplace-Experimente:

a) die Gesamtaugenzahl von zwei Würfeln: Die Wahrscheinlichkeit, mit zwei Würfeln insgesamt eine 6 oder eine 7 zu würfeln, beträgt 11/36

-- Rechne ich hier nicht auch "Anzahl der günstigen/Anzahl der möglichen Fälle"?

Wieso ist das dann kein LP-Experiment mehr?

b)
Ein Würfel wird zehn Mal geworfen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus den zehn Würfen genau zwei Mal die Zahl 6 geworfen wird?

Pro Wurf ist die Wahrscheinlichkeit 1/6 - hier rechne ich ja auch wieder Anzahl der günstigen / Anzahl der möglichen Fälle, oder?
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von mu7e35wzgr245z
a) die Gesamtaugenzahl von zwei Würfeln: Die Wahrscheinlichkeit, mit zwei Würfeln insgesamt eine 6 oder eine 7 zu würfeln, beträgt 11/36

-- Rechne ich hier nicht auch "Anzahl der günstigen/Anzahl der möglichen Fälle"?

Bei Wahl der passenden Elementarereignisse (geordnete Paare von Augenzahlen) ist das doch ein Laplace-Experiment:

günstig für Summe 6: (1,5) (2,4) (3,3) (4,2) (5,1) - 5 Paare
günstig für Summe 7: (1,6) (2,5) (3,4) (4,3) (5,2) (6,1) - 6 Paare

Macht zusammen 11 Paare, bei 6²=36 möglichen - also alles in Ordnung.

Zitat:
Original von mu7e35wzgr245z
b) Ein Würfel wird zehn Mal geworfen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus den zehn Würfen genau zwei Mal die Zahl 6 geworfen wird?

Hier passt auch folgender Laplaceraum: 10-Tupel aller Würfelergebnisse, d.h. Grundraum mit Ergebnissen, wovon günstig sind.
mu7e35wzgr245z Auf diesen Beitrag antworten »

Also zu a) steht in einem Buch, das ich gerade lese Folgendes:

"Z. B. gilt diese Formel bei einfachen Würfelexperimenten mit einem gerechten
Würfel: Die Wahrscheinlichkeit, eine 3 oder eine 4 zu würfeln, beträgt genau 1
3 , da zwei Augenzahlen genau ein Drittel der sechs möglichen Ergebnisse bilden.
Doch schon für die Gesamtaugenzahl von zwei Würfeln gilt die Regel nicht mehr:
Die Wahrscheinlichkeit, mit zwei Würfeln insgesamt eine 6 oder eine 7 zu würfeln,
beträgt nicht 2/2, sondern 11/36 (denn 11 von 36 möglichen Paaren addieren sich
zu 6 oder zu 7). Betrachtet man die zwölf möglichen Gesamtaugenzahlen als
Ergebnisse, so bildet dieses Experiment keinen Laplace-Raum."

und b) wird auf dieser Seite hier als Bernoulli-Experiment angegeben:

matheguru.com/stochastik/104-bernoulli-experiment.html
magic_hero Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von mu7e35wzgr245z
Betrachtet man die zwölf möglichen Gesamtaugenzahlen als
Ergebnisse, so bildet dieses Experiment keinen Laplace-Raum.

Das stimmt so. Es ist keinesfalls gleich wahrscheinlich, mit zwei Würfeln in der Summe eine 2 oder eine 6 zu würfeln; für die 2 gibt es nur genau eine Möglichkeit, während für die 6 deutlich mehr vorhanden sind.
HAL 9000 hingegen hat die Elementarereignisse ja ganz anders gewählt, und so gesehen ist das dann ein Laplace-Experiment. Das hängt hier rein von der Modellierung ab. Für b) gilt dasselbe.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von mu7e35wzgr245z
Betrachtet man die zwölf möglichen Gesamtaugenzahlen als
Ergebnisse, so bildet dieses Experiment keinen Laplace-Raum.

Es sind übrigens nicht 12, sondern 11 mögliche Augenzahlen. Es ist richtig, wählt man direkt die Augensumme als Elementarereignis, dann ist dieses kein Laplace-Raum für das vorliegende Experiment. Aber das ist ja nicht die einzige mögliche Wahl eines Grundraums für jenes Experiment.

Es ist eben so, dass man nicht einfach für jedes stochastische Experiment willkürlich irgend einen diskreten Raum wählen und dann erwarten kann, dass dieser Laplacesch ist. Augenzwinkern
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »