Problem mit Mathematik

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Reddl Auf diesen Beitrag antworten »
Problem mit Mathematik
Hallo liebe User,
ich habe ein Anliegen was ich gerne hier besprechen möchte und zwar:

Bis zur neunten Klasse war Mathe für mich kein Problem, da alles noch einfach war.
Aber seitdem ich in der zehnten bin, komme ich GAR NICHT mehr klar. Es kommen nur noch Textaufgaben die mich vollkommen überfordern... die letzten beiden Klausuren habe ich mit ungenügend zurück erhalten, da ich im mündlichen in Mathe auch so gut wie gar nichts Reiße stehe ich auch dementsprechend ungenügend. Bleibt es so, so könnte ich nicht in die Oberstufe versetzt werden, obwohl ich in allen anderen Fächer mindestens befriedigend stehe...

Mein Mathe-Lehrer sieht bei mir glaube ich keine Hoffnung mehr.. und sagt mir ich soll mir eine Ausbildung suchen... Mein Traum ist es Polizist zu werden, und ich habe auch nur das vor Augen. Was anderes kommt für mich gar nicht in Frage.-

Ich will mich in Mathematik verbessern, aber ich habe ein paar Probleme

- Sobald ich Textaufgaben sehe, baut sich irgendwie Druck in mein Kopf aus. Manchmal kribbelt auch mein Magen...
- Ich fühle, dass ich Mathe nicht nachvollziehen kann/werde.
- Dementsprechend bin ich auch total demotiviert.

Weiß jemand was dagegen hilft? Wenn ich im Sommer aufgrund von Mathe nicht versetzt werde ist der Sommer die Hölle für mich...



Gruß
MeMeansMe Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Problem mit Mathematik
Hey,

ich vermute, dass du vorher nicht viel mit Textaufgaben zu tun hattest, oder? Gerade in/kurz vor der Oberstufe wird da, soweit ich weiß, immer mehr Wert drauf gelegt, dass man Textaufgaben löst. Was in der Schule allerdings absolut zu kurz kommt, ist, dass man schlicht und ergreifend nicht vermittelt kriegt, dass etwas nicht sofort zu können, nicht bedeutet, dass man es generell nicht schafft. Gerade in der Schule gibt es meistens Leute, die es sofort schaffen, und andere, bei denen es was länger dauert. Wenn man zu der letzten Gruppe gehört und die Lehrer dann auch noch so unglaubliche Kommentare fallen lassen, wie deiner es getan hat, dann ist es klar, dass man verzweifelt.

Was ich sagen will: Wenn das Thema größtenteils neu für dich ist, dann ist es komplett normal, dass du dich erst daran gewöhnen musst. Gerade in der Mathematik kann neuer Stoff oft sehr frustrierend sein. Wichtig ist dann, dass man wirklich versucht, sich damit auseinander zu setzen und die Frustration zunächst einmal zu akzeptieren. Viele sind frustriert und versuchen aus dem Grund gar nicht erst, sich damit zu beschäftigen, obwohl genau das der richtige Weg ist.

Das heißt, versuche zu akzeptieren, dass die Frustration, die du erlebst, vollkommen normal ist und mit Übung tatsächlich verschwinden kann. Wenn du Bauchschmerzen bekommst, wenn du eine Textaufgabe siehst, dann sag dir, dass es durchaus sein kann, dass du wieder frustriert sein wirst, aber nimm dir genauso vor, die Lösung (wenn du sie dann hast) wirklich genau nachzuvollziehen. Denn das bringt den Lernprozess in Gang. Zugegeben: Das kann was dauern, aber ist absolut nicht unmöglich.

Du stehst jetzt unter Druck und auch die Beiträge deines Lehrers sind genau das Gegenteil von hilfreich. Meine eigene Erfahrung ist, dass man mit dem Bewusstsein, dass es schwer sein kann, aber trotzdem möglich ist, und dass es nicht schlimm ist, wenn man ein Thema nicht sofort begreift, extrem weit kommt. Mach dir also klar, dass in der Schule leider ein falsches Bild vermittelt wird (nach dem Motto "versteh es sofort oder nie").

Wenn du konkrete Hilfe brauchst, kannst du hier immer posten smile Gib dir selber Zeit und erlaube dir Frustration, ohne die Hoffnung zu verlieren. Denn (nochmals) Frustration ist normal und kann auch ein extrem starker Antrieb sein, es jetzt erst recht verstehen zu wollen smile
Mathema Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Wenn du konkrete Hilfe brauchst, kannst du hier immer posten


Das stimmt natürlich, aber dieses Forum kann sicherlich keine professionelle (bezahlte) Nachhilfe ersetzen. Wenn es möglich ist, würde ich dir dieses aber anraten.

PS:

Zitat:
Mach dir also klar, dass in der Schule leider ein falsches Bild vermittelt wird (nach dem Motto "versteh es sofort oder nie").


Wieso so pauschal? Das Wort "deiner" hätte mir hier besser gefallen. Es steht dir frei meinen Beruf zu erraten...
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Bis zur neunten Klasse war Mathe für mich kein Problem, da alles noch einfach war. Aber seitdem ich in der zehnten bin, komme ich GAR NICHT mehr klar. Es kommen nur noch Textaufgaben die mich vollkommen überfordern


Vielleicht magst du da ja noch etwas konketer werden.
Zu einer vernünftigen Klassenarbeit gehören meiner Meinung nach in der Regel immer auch Textaufgaben, um eben die Fähigkeit, gewisse Dinge im Sachzusammenhang zu erkennen, zu überprüfen.
Es liegt jedoch beim Lehrer, ob er das auch so handhaben möchte.
Du kannst Lehrer haben, die unabhängig von der Klassenstufe in Arbeiten einfach immer/hauptsächlich nur irgendwelche kurzen Rechenaufgaben stellen - das empfinden Schüler dann oft als klar und einfach.
Oder aber du hast Lehrer, die dir dann seitenweise Arbeitsblätter bei einer Arbeit austeilen, welche dann voll mit umfangreicheren Textaufgaben sind.
Der Sprung von der Gewöhnung des zuerst genannten Lehrertyps zum zweiten, kann dann natürlich groß sein.

Vielleicht meinst du aber auch nur die Art der in diesem Schuljahr gestellten Textaufgaben, die dir Probleme bereiten - da könntest du ja mal konkreter werden.
In NRW ist es so, dass in der 10. Klasse (EF) das zentrale Thema dann auch "der Weg zur Ableitung" ist.
Falls du Themen wie Dreisatz,Prozentrechung, Brüche etc. als einfach empfunden hast - sowas brauchst du in der 10 dann natürlich alles nicht mehr (wenn dann am Rande).

Zitat:
Mein Mathe-Lehrer sieht bei mir glaube ich keine Hoffnung mehr.. und sagt mir ich soll mir eine Ausbildung suchen


Wenn er das wirklich so gesagt hat, wohl wissend, dass es ja nur bei ihm in Mathe so schlecht bei dir läuft und du in anderen Fächern keine Probleme hast, dann würde ich zum einen diese Aussage und viel mehr ebenso ihn selbst nicht mehr ernst nehmen.
Lehrer sind auch nur Menschen, es gibt keinen Grund ihnen blind zu vertrauen.
Auch sie sind oft das Produkt ihrer gegenwärtigen Gefühlslagen (im Gegensatz zu einer Maschine) und wenn jemand gerade in dem Augenblick nicht verstehen kann/will, wie du in seinen Klausuren immer nur Sechsen schreiben kannst, dann verleitet ihn das womöglich zu solch einer destruktiven Schwachsinnsaussage.
Konstruktiv wäre es gewesen, wenn auch der Lehrer sich selbst in die Verantwortung nimmt und hinterfragt - eher selten ist die "Schuld" nur einseitig zu suchen.
Oder hat er seine Empfehlung an dich in irgendeiner Form sinnvoll begründet ?
Wenn du dich in (fast) jedem Fach nur quälen würdest, dann könnte man ja noch nachvollziehen, wenn man dir Ratschläge hinsichtlich möglicher Alternativen gibt.

Ich würde ebenso den Gedanken an eine gezielte Nachhilfe stark in Erwägung ziehen.
Du brauchst vielleicht einfach nur jemanden, der dich etwas führt, der für dich bzw mit dir filtert (was ist wichtig und was nicht) und dir einfach das geben kann, was dein Mathematiklehrer dir nicht bieten kann.
Besonders Textaufgaben wirken nur so abschreckend und überladen, weil man nicht weiß, wo genau man beginnen soll und sich deshalb in Dingen verliert, die den wirklichen Prozess des Verstehens hemmen. Wenn man also immer wieder einfach nur irgendwie und eigentlich ziellos an solche Textaufgaben herangeht, dann wird man auch vergeblich auf ein Erfolgserlebnis warten und die Blockade wird nur noch intensiver.
Da du ja durchaus gewillt und motiviert zu sein scheinst, könnte der Nachhilfegedanke auf jeden Fall spannend für dich sein.

Falls du dich dafür entscheiden solltest, wünsche ich dir dabei viel Erfolg. Wink
Reddl Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank für eure Beiträge.

MeMeansMe,
es trifft genau das zu, was du auch beschreibst.. Es ist die Frustration gegenüber etwas.
Dies führt dazu, dass ich die Sachen auch wie du schon sagtest nicht mehr beachte...


Bjoern,
mein Problem mit den Textaufgaben ist wie folgt:

Wenn wir normale Übungsaufgaben kriegen, läuft alles reibungslos.
Aber sobald dann dort ein Text steht weiß ich nicht welche Formel ich anwenden soll.


Zurzeit ist die Gewinn & Verlustrechnung unser Thema.. Maximal Gewinn/Ab wann machen wir Gewinn/Verlust usw.

Dies alles machen wir mit entweder Lineare Funktionen oder Quadratische/Lineare Gleichungen.
Nun ist es bei mir so, dass ich allgemein eine Funktion nicht nachvollziehen kann.

Wir müssen beispielsweise Nullstellen berechnen, dann stelle ich mir immer die Frage was Nullstellen bezwecken und was das mit unseren Thema zu tun hat.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch gar nicht was der Unterschied zwischen einer Linearen Gleichung und einer Quadratischen Gleichung ist... und wann ich was anwenden soll...


/e Ich habe es auch versucht übers Internet zu lernen, allerdings sind die ganzen Fachwörter mir fremd...
MeMeansMe Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Reddl
es trifft genau das zu, was du auch beschreibst.. Es ist die Frustration gegenüber etwas.
Dies führt dazu, dass ich die Sachen auch wie du schon sagtest nicht mehr beachte...


Und genau dann ist es wichtig, dass du dich damit auseinander setzt, weil dann wird das Gefühl irgendwann verschwinden. Wenn du es vermeidest, wird es nur noch schlimmer, weil ihr im Stoff natürlich auch fortschreitet.


Zitat:

Wir müssen beispielsweise Nullstellen berechnen, dann stelle ich mir immer die Frage was Nullstellen bezwecken und was das mit unseren Thema zu tun hat.

Ehrlich gesagt verstehe ich auch gar nicht was der Unterschied zwischen einer Linearen Gleichung und einer Quadratischen Gleichung ist... und wann ich was anwenden soll...


Eine lineare Gleichung ist eine Gleichung der Form , wobei man oft auch sieht. und sind dabei irgendwelche Zahlen. Eine quadratische Gleichung sieht so aus: , wieder Zahlen. Der Unterschied ist, dass du bei linearen Gleichungen kein "hoch 2" hast (da steht ja und nicht ). Bei quadratischen Gleichungen ist ein enthalten. Schau dir mal diese zwei Gleichungen an:



Die rote Gerade ist eine lineare Funktion, die grüne eine quadratische. Die grüne ist also "gebogen", wenn du so willst.

Die Nullstellen einer Funktion sind schlicht und einfach die Stellen, an denen der Funktionswert (d.h. der Wert auf der y-Achse) Null wird. Im Sachzusammenhang haben diese Stellen oft eine wichtige Bedeutung. Wenn du zum Beispiel eine Funktion hast, die beschreibt, ob eine Firma Gewinn oder Verlust macht (über der x-Achse bedeutet z.B. Gewinn, unter der x-Achse Verlust), dann sind die Nullstellen die Punkte, wo die Firma anfängt Verluste/Gewinn zu machen. Eine konkretes Beispiel könntest du uns bestimmt liefern smile

Zitat:
Ich habe es auch versucht übers Internet zu lernen, allerdings sind die ganzen Fachwörter mir fremd...


Von was für Fachwörtern redest du hier? Möglicherweise schaust du dir Seiten an, die nicht für Schüler gedacht sind oder für höhere Klassenstufen. Dann ist es klar, dass du nichts verstehst smile
 
 
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