Doppelintegral, Vertauschen

Neue Frage »

StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »
Doppelintegral, Vertauschen
Meine Frage:
Beim Vertauschen von zwei Integralen wird häufig in Texten zitiert:" Die Vertauschung der Integrationsreihenfolge, die hierbei vorgenommen wurde, ist wegen der absoluten Konvergenz der Integrale möglich." Nun was hat die absolute Konvergenz der Integrale damit zu tun, dass man die Integrale vertauschen darf?


Meine Ideen:
Als beispiel:
Bekannt ist
Nun will ich die Integrationsreihenfolge vertauschen.

Nach Satz in der Vorlesung:
Seien und kompakte Intervalle und
eine stetige Funktion ist gilt

EDIT: Aufgabenstellung korregiert
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Strunzmagi,

das ist der Satz von Tonelli (oder Fubini-Tonelli). Du kannst ihn zum Beispiel bei Wikipedia als Unterpunkt zum Satz von Fubini nachschlagen.

In deinem Beispiel kannst du natürlich nicht ohne weiteres die Reihenfolge tauschen, weil das äußere Integral eine variable Grenze hat. Die müsstest du vor dem Vertauschen erst loswerden.

Edit: Bei näherer Betrachtung fällt mir auf, dass dein Integral so garkeinen Sinn macht. Schau dir nochmal genau an, ob du dich nicht vertippt hast.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Hinsichtlich deines letzten Edits - ist mir auch gerade aufgefallen: Nach üblicher Lesart ist das äußere Integral und das innere . Wenn wir mal darüber hinwegsehen, dass beim äußeren Integral Grenzen und Integrationsvariablensymbol eigentlich nicht kollidieren sollten, dann kommt in einem ersten Schritt sofort



heraus. verwirrt

Möglicherweise ist jedoch statt gemeint, das muss der Threadersteller klären.
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Genau ein dx muss da hin!

Ich will bestimmen.

Bekanntlich ist
mittels Subsitution:
D.h.
Nun wollte ich eben wissen wann ich die Integrationsgrenzen vertauschen darf!
Warum scheitert da der Satz von Fubini? Wegen der Unendlich-Grenze?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Zunächst sollten wir uns klar machen, dass wir hier ein uneigentliches Riemann-Integral betrachten. Als Lebesgueintegral existiert der ganze Spaß garnicht.

Für festes kannst du nun sehr wohl in der untersten Zeile den Satz von Tonelli anwenden. Wer hat gesagt, dass das scheitert? Ich jedenfalls nicht.

Du musst eben nur die Voraussetzung prüfen, dass

oder endlich ist. Ich würde an deiner Stelle letzteres zeigen.
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
ZZ.: endlich



Grenzen einsetzten:

Aus vorgigen Bsp kann ich integrieren und ausrechnen.
Aber weiter weiß ich nicht wirklich, auch nicht ob ich überhaupt das integral auseinanderziehen darf!
 
 
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn mich nicht alles täuscht, kannst du die partielle Integration hier nicht anwenden, zumindest nicht so einfach, weil die Voraussetzungen dafür nicht erfüllt sind. Du könntest aber zum Beispiel abschätzen.

Edit: Ich glaube die Abschätzung reicht sogar auch.
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Welche Voraussetzung ist denn nicht erfüllt um partiell zu integrieren? Mittels partielle Integration kann ich dann nur das gewünschte Integral ausrechnen( wenn ich gezeigt habe, dass man die Integralgrenzen vertauschen darf). Hängt dein Einwand mit dem betrag zusammen?

Ich glaub ich hab mich da geirrt:
Wenn ich verwende bekomme ich
Da für
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Hängt dein Einwand mit dem betrag zusammen?


Ja, du müsstest dafür die Voraussetzungen genau nachschlagen. Dann siehst du, dass sie hier nicht erfüllt sind. Zumindest nicht ohne weiteres.

Die letzte Abschätzung in deiner Rechnung ist nicht richtig. Beachte, dass ein Minuszeichen die Ungleichung umdreht.

Hier würde ich an deiner Stelle zeigen, dass sich der Integrand stetig in 0 fortsetzen lässt. Somit ist die Integration über ein kompaktes Intervall kein Problem und du musst nur noch zeigen, dass der Integrand auch im Unendlichen genügend schnell abfällt.
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Ah danke! Ja die stetige Differenzierbarkeit bei der Partiellen Integration hab ich ganz vergessen.

mit , Da wenn folgt auch .
Integrand lässt sich also mit 1 stetig in t=0 fortsetzen.
Es genügt daher, den Grenzwert
zu untersuchen für ein festes (hier )

Das Integral konvergiert und demnach auch unser zu untersuchendes Integral.
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Genau, sehr gut! Freude

(Eigentlich fehlt da irgendwo ein s, das geht aber dann genauso.)
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Supa, danke!
Es heißt dann doch aber mit , Da wenn folgt auch .


Nun hab ich aber versucht das Integral(mit den vertauschten Integrationsgrenzen) auszurechnen wie schon im Beitrag zuvor (ohne den betrag).
Ich erhalte


Ich weiß aus vorigen Bsp.,den Wert des Integrals .

Ich habe nun überlegt:
Nun fragt sich aber wie ich die Vertauschung begründe. Ich weiß nicht ob es bei unendlichen Grenzen genauso geht wie bei endlichen? Sonst ist immer als Kriterium, dass der Integrand gleichmäßig konvergent in ist.
Oder hast du eine andere Idee um das Integral auszurechnen?
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Es geht doch nun noch darum, zu zeigen, dass , dann bist du fertig.

Hier bietet sich etwa der Satz über majorisierte Konvergenz an.
(Du musst ihn nicht benutzen, das wäre nur eine Möglichkeit. Lass mich wissen, wenn du ihn noch nicht zur Verfügung hast.)
StrunzMagi Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
Ja genau nur das ist noch zuzeigen!
Nein den Satz habe ich nicht zur Verfügung, ich schätze der kommt erst in Maßtheorie im Master.
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin gerade nur mit Handy unterwegs, deswegen fasse ich mich kurz.

Versuche, die Abschätzung so fortzuführen, dass du das Integral ausrechnen kannst und den Limes danach berechnen kannst. Ein Aufteilen des Integrals mit Zwischenpunkt 1/sqrt(s) oder ähnlich könnte dabei vielleicht hilfreich sein. Ich habs noch nicht im Detail durchgerechnet, probiere einfach mal ein bisschen rum.
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »