Differentialgleichung lösen

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pddy Auf diesen Beitrag antworten »
Differentialgleichung lösen
Meine Frage:
Hallo zusammen

Ich möchte eine Differentialgleichung lösen, die aus einem thermodynamischen System stammt. Ich suche die Lösung von Ti

Die Gleichung lautet:

In der Gleichung sind k und A konstant. Weiterhin lassen sich folgende Zusammenhänge darstellen:

und


Meine Ideen:
Mein Problem ist, dass TW nicht konstant ist. Deshalb weis ich nicht einmal wo ich anfangen soll.
Unter der Annahme, dass TW konstant ist, ergibt sich der Temperaturverlauf Ti mit der Anfangsbedingung Ti(0)=Ti0 zu:
Ehos Auf diesen Beitrag antworten »

Beseitige die Variable , indem du die 2.Gleichung in die beiden anderen Gleichungen einsetzt. Dann hat man nur noch ein Gleichungssystem aus 2 Differenzialgleichungen

__________(Gleichung A)

________________________(Gleichung B)

Integriert man die Gleichung B auf beiden Seiten, so erhält man



Dabei ist C eine Integrationskonstante, die sich später ergibt. Umstellen der letzten Gleichung nach und einsetzen in Gleichung A liefert eine Differenzialgleichung für



Umordnen liefert eine lineare, inhomogene Differenzialgleichung für mit konstanten Koeffizienten, wobei die Inhomogenität auf der rechten Seite eine Konstante ist



Die Lösung dieser Gleichung lautet mit der Anfangsbedingung



Für große Zeiten konvergiert die Lösung gegen



Man kann also die Integrationskonstante C so wählen, dass der gewünschte Grenzwert herauskommt.
pddy Auf diesen Beitrag antworten »

Danke für die Hilfe. Die Ergebnisse kamen ja schneller als ich nachrechnen konnte geschockt
So mit der Struktur sieht es für mich dann auch schon wesentlich vertrauter aus. Bis zur Aufstellung der Differentialgleichung konnte ich alle Schritte nachvollziehen. Könntest du noch die Schritte zur Lösung der Differentialgleichung mit der Anfangsbedingung T(0)=T0 zeigen?

In welchem Schritt wird die Integrationskonstante C bestimmt?
Ehos Auf diesen Beitrag antworten »

Ich hatte folgende lineare, inhomogene Differenzialgleichung hergeleitet

______________________(Gleichung 1)

Die Konstanten a, b hatten die Gestalt




Darin war C die Integrationskonstante, welche nach Integration der Gleichung B in meinem letzten Beitrag entstand.

Die Anfangsbedingung ist


------------------------------------------------------------------------------------------
Lösung:
Durch Einsetzen kannst du schnell nachprüfen, dass die Lösung lautet (ohne Berücksichtigung der Anfangsbedingung)



Durch die Anfangsbedingung wird die Konstante festgelegt. Einsetzen liefert die endgültige Lösung



Da der Quotient seinerseits noch die beliebige Integrationskonstante C enthält (siehe meinen letzten Beitrag), können wir diesen Quotienten einfach durch die Konstante C ersetzen und erhalten die Lösung

mit

Für große Zeiten konvergiert diese Lösung offenbar gegen die Konstante C. Du kannst diese Konstante C so wählen, dass der von dir gewünschte Grenzwert herauskommt.
pddy Auf diesen Beitrag antworten »

Die Lösung gefällt mir.

Wenn in dem gleichen System ein zufließender Massenstrom hinzu kommt und die Temperatur TW nicht mehr konstant ist, erhalte ich die Gleichungen aus dem angehängten Bild.
Lassen sich diese überhaupt noch analytisch lösen?
Mit Matlab Simulink habe ich versucht das System analytisch zu lösen. Jedoch kommt die Berechnung je nach Eingangsgrößen an seine Grenzen. Was wäre eine sinnvolle Variante um die Gleichungen zu lösen?
Ehos Auf diesen Beitrag antworten »

Dieses Gleichungssystem ist nicht linaer, so dass i.A. keine Lösungstheorie existiert. Nur in wenigen "Glücksfällen" gibt es eine analytische Lösung. Meist muss man numerisch lösen.

Du schreibst, dass bei deinem nichtlinearen Gleichungssystem die Temperatur nicht mehr konstant sei. Beachte, dass auch bei dem gelösten linearen Gleichungssystem nicht konstant war, sondern sich zeitlich änderte. Die 3.Formel in meinem 1.Beitrag lautete nämlich



Diese Gleichung bedeutet folgendes:
Betrachtet man ein Koordinatensystem mit einer -Achse und einer -Achse, so liegt Punkte zu jedem Zeitpunkt t auf einer Geraden, ähnlich wie die Punkte (x|y) auf einer Geraden y=mx+n liegen. Wir hatten ausgerechnet, dass die Temperatur monoton wächst und und für gegen einen festen Wert konvergiert. Folglich bewegt sich der Punkt entlang der Geraden nach rechts, wobei immer kleiner wird. Für konvergiert der Punkt gegen einen Endpunkt, der natürlich ebenfalls auf der Geraden liegt.
 
 
pddy Auf diesen Beitrag antworten »

Alles klar.

Was ist, wenn TW konstant ist, so dass alles außer Ti und pi konstant wird?

Wie ich das sehe, wird es dadurch auch nicht linear.
Ehos Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn konstant ist, dann gilt . Damit wird aus der 2.Gleichung



Das ist keine Differenzialgleichung mehr. Umstellen nach liefert



Das bedeutet, dass ebenfalls konstant ist, woraus folgt . Setzt man wiederum in die erste gegebene Differnzailgleichung ein, so kann man auch diese nach umstellen. Mir schein das etwas unrealistisch. Prüfe mal, ob dein nichtlineares Gleichungssystem richtig ist.
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