Mischverhältnis

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tokue Auf diesen Beitrag antworten »
Mischverhältnis
Hallo Matheasse,

über Eure Hilfe bei meiner Frage zum korrekten Mischverhältnis verschiedener Mehltypen würde ich mich freuen.

Gegeben ist ein Teil folgenden Brotezeptes:

138 g Weizenmehl Type 1050
180 g Weizenmehl Type 812

Das Mehl 1050 habe ich bevorratet. Das Mehl 812 ist relativ schwer zu bekommen und nicht in meinem Bestand. Ich habe aber das Mehl 550.

Frage:
Wie kann ich berechnen, wieviel vom Mehl 1050 extra und wieviel vom Mehl 550 genommen werden muss, um am Ende auf die korrekte Type (812) zu kommen?

(An alle (Hobby)bäcker hier im Forum:
Dass ein solches Mischen der verschiednen Typen nicht 100%ig vergleichbar mit der ursprünglich geforderten Type ist, soll hier jetzt nicht das Problem darstellen. Augenzwinkern )

Gruß und vielen Dank für Eure Hilfe
tokue
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mischverhältnis
Da müßte man erst mal wissen, was die einzelnen Typ-Angaben bedeuten. smile
Gast1008 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mischverhältnis
Die Typenangabe, z.B. bei Weizenmehl Type 405 (Weissmehl) besagt, dass 100g Weizenmehl ca. 405 mg Mineralstoffe enthalten, die höchste Typensorte 1700 enthält 1700mg Mineralstoffe und ist entsprechend dunkler und gesünder.
Gast1008 Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mischverhältnis
PS:
Klar soweit und ausreichend zum Weiterhelfen? Augenzwinkern

Wink
tokue Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Klarsoweit,

danke für Deine Antwort!

Das ist im Prinzip aber nicht relevant für die Berechnung. Relevant zur Berechnung sind nur die Werte der Typen.



Mehltypen bezeichen, wie viele Bestandteile des ganzen Korns noch im Mehl vorhanden sind.

Vollkornmehl kann man mit Type 1700/1800 bezeichnen, in dem sind dann nahezu alle Bestandteile des vollen Korns beinhaltet. Beim Mehl Type 405 bspw. sind so gut wie keine Schalenreste (z.B. Kleie etc.) mehr drin. Dabei andelt es sich nur um die weißen Bestandteile des Korns.
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von tokue
Das ist im Prinzip aber nicht relevant für die Berechnung. Relevant zur Berechnung sind nur die Werte der Typen.

Wenn ich mir den Beitrag von Gast1008 anschaue, sehe ich das anders. Du mußt ja irgendwie Weizenmehl Type 1050 und Weizenmehl Type 550 mischen um auf den benötigten Type 812 zu kommen. Und ohne Kenntnis der Bedeutung dieser Werte kann man auch nicht wissen, wie diese zu verwenden sind. Mit dem Beitrag von Gast1008 ist das jetzt aber geklärt und man kann ans Rechnen gehen.
 
 
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

@tokue
Dennoch ist die Frage nach der Bedeutung der Typen noch immer nicht ausreichend geklärt.
Worauf bezieht sich die Angabe des Bestandteiles, also auf welche Grundmenge?

100 oder 1800?

Diese Angaben und im Grunde auch die von Gast1008 erwähnte Spezifikation sind allerdings gar nicht nötig, solange sich der Bestandteil auf dieselbe Grundmenge bezieht, denn diese kürzt sich (wie z.B. auch 1/100 bei Prozentangaben oder 1/100g) aus der Gleichung heraus und somit kann die Mischungsrechnung dennoch durchgeführt werden:

x*1050+y*550=(x + y)*812

Mit x Gramm Mehl 1050 und y Gramm Mehl 550 können also (x + y) Gramm Mehl 812 erzeugt werden. Daraus kann u.a. auch das Mischungsverhältnis bestimmt werden.

Für das Brotrezept ist ausserdem x + y = 180. Somit lassen sich die benötigten Mengen eindeutig bestimmen, indem das lin. GS nach x und y aufgelöst wird.

mY+
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo, zu deiner Anfrage:

In meiner Antwort auf deinen Beitrag war ja auch angesprochen, dass die Angabe des Bezugswertes nicht essentiell ist, denn dieser ist für alle Ausgangstypen/Sorten gleich und steht in der Gleichung bei allen Termen im Nenner und kann somit entfallen, wenn die ganze Gleichung mit diesem multipliziert wird.
Die Typenbezeichnungen 1050, 550, 812, .. sind bei der Rechnung als "Feingehalt" zu interpretieren, [allgemein als Anteil von bestimmten Größen (Vollkorn, Mineralien, bestimmte reine Stoffe, aber auch Preis/Gewichts-/Volumseinheit, usw.)] in einer bestimmten Grundmenge (100 g, 1000g, 1 Liter, usw.)

Somit kann zunächst - unabhängig vom Brotrezept - das Mischungsverhältnis bestimmt werden, wenn aus den zwei Sorten Mehl 1050 und 850 die (neue) Sorte 812 hergestellt werden soll:







Das sogenannte "Mischungskreuz" leistet (ohne Gleichungen) dasselbe, es resultiert jedoch klarerweise aus der obigen Gleichung.
Der Vorteil der Gleichung ist, dass man nachvollziehen kann, wie sie entsteht, das Mischungskreuz ist rein stereotyp.

Im gegenständlichen Fall des Brotrezeptes können die Zutaten der Sorten 1050 und 550 mengenmäßig direkt bestimmt werden, weil noch gelten muss:

(es werden 180 g Mehl der Sorte 812 benötigt)

Damit liegen 2 Gleichungen mit 2 Unbekannten vor, die mit den Mitteln der Algebra zu lösen sind.

z.B aus , in (1) einsetzen

Das Mischungsverhältnis x : y ist natürlich auch hier das gleiche.

Gr
mY+
tokue Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo mYthos,

auch hier noch einmal vielen Dank, dass Du Dich meines Problems angenommen und Dir diese Mühe gemacht hast. Allerdings, bitte nicht krumm nehmen, bin ich absolut nicht in der Lage, Deiner Ausführung zu folgen. Ich habe mir die Gleichungen eine zeitlang zu Gemüte geführt, aber das ist einfach zu hoch für mich. Allerdings hat mich Dein Post dann doch zu einem eigenen Lösungsweg inspirieren können.

Alle Mathegenies bitte ab hier nicht weiterlesen, oder zumindest lautes Lachen verkneifen!

Lösungsschritte:
1) Differenz zwischen den vorhandenen und der benötigten Type bestimmen.

1050 – 812 = 238
812 – 550 = 262

2) 238 x 8,12 = 1932,56
262 x 8,12 = 2127,44

3) 1932,56 + 2127,44 = 4060

4) 4060 / 180 = 22,556

5) 1932,56 / 22,556 = 85,68
2127,44 / 22,556 = 94,32

Danke nochmal, mYthos!!!

Gruß
tokue
mYthos Auf diesen Beitrag antworten »

Auf Grund der Aufgabenstellung müssen für das komplette Brotrezept natürlich noch die 138 g Mehl der Type 1050 zu den 94,32 g addiert werden.

mY+
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