Konstruieren eines Ringhomomorphismus |
02.09.2016, 12:32 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Konstruieren eines Ringhomomorphismus Ich soll einen Ringhomomorphismus f: R[X]->C finden mit folgenden Eigenschaften: 1. f(a)=a R 2. f(X)= = 3,14... Meine Ideen: In einem Ringhomomorphismus müssen ja die 3 Eigenschaften gelten: 1) f(1)= 1 2) f(ab)= f(a)f(b) 3) f(a+b)= f(a)+f(b) Zu 1): f(1)= 1 ist durch die vorgebene Eigenschaft 1. bereits erfüllt, da 1 R Zu 2) Man weiß, dass f(aX)= f(a)f(X)=a Außerdem muss gelten f(2a)= 2a Zu 3)Es gilt: f(a+X) = f(a)+f(X) = a+ und f(a+b)=a+b mit b R Könnte ich mir den Ringhomomorphismus dann wie folgt definieren? f: f : R[X]->C + : (ka+mX)+(k'a'+m'X)-> k(a+a')+(m+m') . : (ka+mX).(k'a'+m'X)-> kk'aa'+kam' +mk'a'+mm' ^2 =kk'aa'+(kam'+mk'a')+mm' ^2 Das kann nicht stimmen oder? Denn mein Ringhomomorphismus hätte ja in meinem Fall Zielbereich R, er soll aber eigentlich Zielbereich C haben. |
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02.09.2016, 13:35 | tatmas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Hallo, der Homomorphismus ist durch diese Bedingung bereits eindeutig definiert (nennt sich universelle Eigenschaft des Polynomrings) und das Bild sind die reellen Zahlen. Der Homomorphismus hat sogar einen Namen: Einsetzhomomorphismus. Dein Beweis ist aber leider komplett falsch, ebenso wie deine Definition. Du sollst hier einen Homomorphismus definierem, was du hinschreibst ist aber + und * auf dem Polynomring. Du musst hier definieren worauf ein beliebiges Polynom (also auch eines vom Grad größer als 1) abgebildet wird. Ein Homomorphismus ist ja insbesondere eine Abbildung. Für die Hom.eigenschaft gilt es wieder für beliebige Polynome p,q zu zeigen, dass f(p+q)=f(p)+f(q) f(p*q)=f(p)*f(q). Du zeigst das leider nur für spezielle. |
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02.09.2016, 17:37 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
R[X] ist ja der Potenzreihenring. In diesem sind Addition und Multiplikation ja definiert wie im folgenden Skript S. 67, Definition 6.18. https://www.uni-frankfurt.de/60889078/St...-Skript2016.pdf Ich stehe glaube ich gerade auf dem Schlauch. Was du meinst, dass ich für die Addition zeigen soll ist doch das hier oder? f ( ) + f ( ) = f ( ) Dabei ist a = und b = Falls du das meinst verstehe ich nicht recht wie ich das zeigen soll. |
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02.09.2016, 17:49 | tatmas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Nein, R[X] ist der Polynomring. Der Potenzreihenring hat zwei paare von eckigen Klammern.
Du musst als allererstes den Homomorphismus/ die Abbildung f definieren, sonst kannst du hier auch gar nichts beweisen. Dann musst du dir klar machen was ein Polynom überhaupt ist. Ein Polynom a (vom Grad kleiner n) lässt sich schreiben als , oder auch als damit sind die jeweils aus dem Grundring, hier also den rationalen Zahlen. |
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02.09.2016, 18:22 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Achso. Ok dann nochmal neu: Meine Idee: Sei p= + X + X^2+... + X^n mit n< f: R[X] ->C p -> + + ^2+... + ^n mit n< Allerdings kommt mir das etwas zu einfach vor... Sei m<=n Z.z. f ( ) + f ( ) = f ( ) Mit = 0 für alle k>m f ( ) + f ( ) = + + ^2+... + ^n + + + ^2+... + ^m = ( + ) + ( + ) + ( + ) + ... + ( + ) = f ( ) Könnte man das so für die Addition machen? |
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02.09.2016, 18:34 | tatmas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ne, das ist komplett richtig. Das ist ja gerade der Einsetzhomomorphismus, da setzt für X pi ein. Du kannst die Abbildungsvorschrift von f auch evtl. etwas prägnanter so schreiben: Nach was stilistisches: Statt
Prinzipiell ja; allerdings gehören die Indizes überall in die Summen. |
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02.09.2016, 18:39 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ok vielen Dank für deine Hilfe und Geduld. Das mit den Indizes weiß ich, allerdings bin ich wie man wahrscheinlich merkt noch relativ neu hier und bekomme das mit den Tools noch nicht so ganz auf die Reihe. |
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02.09.2016, 18:43 | tatmas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Index schreibt sich hier wie auch sonst in LaTeX mit Unterstrich; b_k ergibt . LaTeX üben sollte man so früh wie möglich einfangen, das spart Zeit und nerven bei der Abschlussarbeit, die wirst du es spätestens dann massiv brauchen. |
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03.09.2016, 00:11 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ja ist auf jeden Fall sehr sinnvoll für Bachelor Studenten, aber ich studiere nur gymnasiales Lehramt, aber trotzdem finde ich es interessant zu lernen, also danke schön. |
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03.09.2016, 09:59 | Elvis | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Bitte sage und denke nicht "nur gymnasiales Lehramt". Du trägst Verantwortung für die nächste Generation und die Menschheit. Lerne gut, werde weise, lehre gut und verbessere die Welt. |
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06.09.2016, 02:16 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Erweiterte Fragestellung Frage: Ich möchte nun i) noch den Kern bestimmen und ii) ein normiertes Polynom ker(f) finden Meine Idee: i) Also der Kern bzgl. Addition ist ker(f) =0, also alle Elemente die auf 0 abgebildet werden. = 0 Auf jeden Fall die 0 liegt im Kern und z.B. auch X^(k-1) - X^k Das gleiche kann man natürlich auch mit ^a X^k -X^(k+a) machen. Ich weiß aber nicht wie ich dies zusammengefasst aufschreiben kann. Zu ii) normiert bedeutet ja das = 1 ist. Somit könnte man z.B. doch das Polynom: 1*X^n - ^(n-1) * X ker(f) nehmen oder? Zuletzt noch eine Frage nebenbei: Ist der Kern eines Ringhomomorphismus immer ein Ideal? |
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06.09.2016, 11:34 | Elvis | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
1. Um welchen Polynomring R[X] geht es hier ? Wo sollen die Koeffizienten herkommen ? Meinst Du reelle Polynome aus oder rationale Polynome aus oder was ? Im reellen Fall ist die Antwort völlig klar (schätzungsweise seit C.F.Gauß um 1800), im rationalen seit 1882 (F.Lindemann) auch. 2. Ja. Bei Gruppen sind die Kerne von Homomorphismen genau die Normalteiler. Bei Ringen sind die Kerne von Homomorphismen genau die Ideale. |
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06.09.2016, 17:18 | Julia 004 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Ich betrachte weiterhin den Ringhomomorphismus f: R[X] ->C p -> + + ^2+... + ^n Somit sind meine Elemente aus R[X]. Was meinst du mit völlig klar? Bezieht sich das auf das normierte Polynom? Ich weiß allerdings immer noch nicht wie ich den Kern eindeutig bestimmen kann. |
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06.09.2016, 18:59 | Elvis | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||
Wenn Du es mir nicht verraten möchtest, nehme ich mal an, Du meinst mit R= die reellen Zahlen. Wir wissen doch, dass ein Polynom genau dann eine Nullstelle in einem beliebigen Ring hat, wenn das Polynom durch teilbar ist. Also gilt , und es ist nicht sehr erstaunlich, dass der Kern ein Hauptideal in einem Hauptidealring ist. |
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