Übungen an FH

Neue Frage »

Blulf Auf diesen Beitrag antworten »
Übungen an FH
Hi,

Ich habe mal in Berlin einen FH Mathematik Student getroffen, der gemeint das er die an der Uni üblichen obligatorischen Übungszettel an der FH nicht hat. Er muss nur die Klausur schreiben und sonst nichts. Ich hab ihn leider nicht gefragt an welcher FH er studiert, aber es scheint generell so zu sein das man an FHs zumindest weit weniger Zeit in Übungen investieren muss als an der Uni, wo sie ja fast die ganze Arbeit im Studium ausmachen.

Studiert hier vielleicht jemand an der FH, der das bestätigen kann? Ich überlege zurzeit genau aus diesem Grund an der FH zu studieren, weil ich obligatorische Übungszettel generell nicht mag und ich nicht den Eindruck habe das sie mir im Vehältnis zum Arbeitsaufwand viel bringen.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch gehört, dass Mathematik an der FH irgendwie weichgespülter ist, dass es weniger Beweise gibt und weniger tief in die Theorie geht. Das wäre dann wieder etwas was mich eher davon abbringen würde.

mfg,
Iorek Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Übungen an FH
Ob das an FHs wirklich so üblich ist, kann ich nicht sagen, ich war bisher noch an keiner FH bzw. kenne keinen der Mathematik an einer FH studiert hat. Aber:

Zitat:
Original von Blulf
Ich überlege zurzeit genau aus diesem Grund an der FH zu studieren, weil ich obligatorische Übungszettel generell nicht mag und ich nicht den Eindruck habe das sie mir im Vehältnis zum Arbeitsaufwand viel bringen


Dem würde ich dringlichst widersprechen. Zu Beginn des Studiums mag man das so sehen, habe ich auch, den Nutzen merkt man aber hinterher. Mathematik lernt man nicht durch zuhören in der Vorlesung, Mathematik lernt man nur dann, wenn man Mathematik macht. Ein sehr guter und empfehlenswerter Text zur Sinnhaftigkeit der Übungsblätter: https://www.agtz.mathematik.uni-mainz.de...r-manfred-lehn/

Ich habe schon mehrfach gesehen, dass die Studenten, die aus irgendwelchen Gründen die Übungsblätter nicht machen (müssen) und trotzdem die Klausur mitschreiben dürfen (Alte Klausurzulassung, andere Studienordnung oder sonstige Gründe) in der Regel diese Klausur nicht bestehen. Ich müsste in die Daten der letzten Jahre reingucken, ich meine aber dass die Durchfallquote bei diesen Studenten ungefähr 80-90% beträgt.

Also: Zähne zusammenbeißen und ran an die Aufgaben. Es wird ab dem zweiten/dritten Semester besser! smile
Guppi12 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn ich beisteuern darf: Von den von mir betreuten Studenten hat noch nie jemand die Klausur geschafft, wenn er aus oben genannten Gründen keine Aufgaben abgegeben hat aber dennoch mitschreiben durfte. Der Stichprobenumfang liegt etwa bei 10. Natürlich ist das Ergebnis etwas verfälscht, weil da prinzipiell nur Leute dabei sind, die schon im zweiten Anlauf sind, also vorher schonmal durch die Klausur durchgefallen sind oder garnicht erst mitschreiben wollten.

Dennoch sollten Ioreks und meine Erfahrung in dieser Richtung schon ein Indikator sein, dass Übungsaufgaben zu bearbeiten nicht ganz unwichtig ist.
Blulf Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke auch das die Übungen zu machen auf jeden Fall besser ist als nichts. Mich nervt nur das ganze Prozedere darum, was sie mir mehr als Hürde erscheinen lässt denn als eigentliche Übung.
Nachdem man die Aufgaben gerechnet hat, muss man mehr als eine Woche warten, bis man eine eventuell unklare und schlechte Korrektur bekommt, die einen so oder so nichts darüber sagt wie man es besser machen kann, geschweige denn Feinheiten die es vielleicht zu beachten gibt. Wenn man es dann also besser wissen will, kann man nur in die Tutorien gehen und dort versuchen Bruchstücke aufzuschnappen, falls überhaupt etwas besprochen wird. Wenn nicht muss man eventuell beim Tutor antanzen (wenn der wiederum überhaupt eine Sprechstunde hat) was wieder Zeit kostet.

Dazu kommt dann noch das man in 2er oder 3er Gruppen abgeben muss, was dann zu einem Haufen Kommunikationsoverhead führt, also noch mehr Zeitverschwendung, und eventuell auch dazu das einige auf der Strecke bleiben, weil ein Partner zum Beispiel übermächtig ist und zwangsläufig das meiste macht und korrigiert bekommt.

Ich muss dazu sagen dass ich generell nicht so der Vorlesungsgänger und Tutoriengänger bin. Ich habe Probleme mich bei sowas länger zu konzentrieren und verliere schnell den Faden. Ich habe aber trotzdem schon einige Veranstaltungen erfolgreich abgeschlossen, ich denke wenn ich mehr Zeit durch den Wegfall der Übungen hätte würde das die Sache nur einfacher machen.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Höre auf Iorek und Guppi12!

Blulf:
Zitat:
Ich muss dazu sagen dass ich generell nicht so der Vorlesungsgänger und Tutoriengänger bin. Ich habe Probleme mich bei sowas länger zu konzentrieren und verliere schnell den Faden.

Das, oder es geht einfach viel zu langsam und man verliert deshalb die Konzentration.

Ich kann deine Haltung vollkommen nachvollziehen, aber:
Dann sind Übungsblätter doch die Lösung für dich!

Mein Mathematik-Studium bestand aus genau deinen Gründen sogar nur aus Übungsblättern. (Ich musste maximal einmal pro Woche die Uni betreten und habe die meisten "meiner" Profs nie im Leben gesehen.)
Wenn die Blätter geflutscht sind --> abhaken und auf andere Baustellen konzentrieren
Wenn ich Probleme hatte --> Skript wälzen, matheboard, Kommilitonen fragen, Übung/Tutorium besuchen (ultima ratio und saurer Apfel)
Das war der zuverlässigste Indikator für Klausurerfolg. Wenn man bis zum letzten Blatt gut mitkam, war das ne sichere Sache und ne gute Note. Wenn man sich schon ab Blatt 5 die Lösungen zusammenschnorren musste, dann hat man Algebra I nachschreiben müssen smile

Die mehreren Namen draufzuschreiben ist doch nur Formalie. Schau, dass du dir ein paar Leute suchst und dich dann absprichst (WA- oder fb-Gruppe) welche Aufgaben wer übernimmt. Optimaler Weise sind das Leute, die aus der Vorlesung etwas mitnehmen (oder meinen etwas mitzunehmen) und deshalb regelmäßig die Universität aufsuchen. Denn die geben dann euer Blatt ab und holen die korrigierten Blätter ab.

Dein Anspruch sollte sein, dass du alle Aufgaben selbst nachvollziehst. Nur der formalen Arbeitsteilung wegen pickst du dir (vorzugsweise die für dich/euch schweren!) Aufgaben als deinen Anteil raus und lässt die anderen deinen Mitstreitern.
Später verläuft sich das sowieso in großen Gruppen. Wer eine Aufgabe hat, lädt sie hoch und die anderen bedienen sich, wenn sie keinen Plan dazu haben.
Der reife Student ist der, der richtig einschätzen kann, wann diese Abkürzung per Abschreiben legitime Zeitersparnis ist und wann man sie besser lassen und den Stoff aufarbeiten sollte.

Übrigens empfehle ich dir (jetzt im Nachhinein betrachtet) jedem Prof eine Chance zu geben. Manche haben genau dein Tempo, da kann sich die Vorlesung eventuell lohnen. Geh die erste Woche eines jeden Semesters in die Uni. Du musst sowieso ein paar Mitstreiter finden.
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »