Differentialgleichungen - Konstante C

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Gregor99 Auf diesen Beitrag antworten »
Differentialgleichungen - Konstante C
Meine Frage:
Hallo,

ich bereite gerade eine Mathematik-Vorlesung nach und bin über etwas gestolpert, dass ich nicht ganz verstehe.

Differentialgleichungen sind Gleichungssysteme, die eine Funktion f(x) und deren Ableitung f´(x) beinhalten.

Im Falle:

f´(x) = f(x)

Stellt die Exponentialfunktion die Lösung dar. Also gilt:

f(x) = exp(x)
f´(x) = exp(x)

Nun gilt aber, dass alle Funktionen der Form:

f(x) = c*exp(x)

(wobei c eine beliebige reelle Zahl ist) eine mögliche Lösung darstellen.




Meine Ideen:
Das irritiert mich.

Wenn ich c*exp(x) ableite, erhalte ich über die Ketten- und Faktorregel wieder c*exp(x).

exp(x) = c*exp(x) ist nicht gleich.

Wenn ich also f´(x) = f(x) lösen möchte,

kann ich f(x) = c*exp(x) nicht als Lösung nachvollziehen, wenn f´(x) = exp(x) sein soll.



Wenn f(x) = exp(cx) gelten würde, dann könnte ich das nachvollziehen.
Denn dann wäre f´(x) = c*exp(cx)

Die Bedingung f´(x)=c*f(x) wäre demnach erfüllt mit:

c*exp(cx)=c*exp(cx)
Mulder Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Differentialgleichungen - Konstante C
Zitat:
Original von Gregor99
Im Falle:

f´(x) = f(x)

Stellt die Exponentialfunktion die Lösung dar. Also gilt:

f(x) = exp(x)
f´(x) = exp(x)

Wie habt ihr diese Lösung denn hergeleitet? Das ist eine mögliche Lösung, ja. In dieser Situation ist eben .

Aber wie du ja selbst schon festgestellt hast, wird die DGL durch alle Funktionen der Form gelöst.

Zitat:
Wenn ich c*exp(x) ableite, erhalte ich über die Ketten- und Faktorregel wieder c*exp(x).

Genau. Und damit ist die Bedingung doch erfüllt. Da bleiben keine Wünsche offen, alles gut.

Das Wesentliche, nämlich dass sein muss, scheinst du bei deinen Überlegungen irgendwie aus den Augen verloren zu haben, wenn du sowas schreibst wie

Zitat:
Wenn f(x) = exp(cx) gelten würde, dann könnte ich das nachvollziehen.Denn dann wäre f´(x) = c*exp(cx)

Denn da wäre doch . Jedenfalls für .
Gregor999 Auf diesen Beitrag antworten »

Vielen Dank für deine Antwort, jetzt verstehe die Intentention meines Dozenten.

f´(x) = f(x) wird einerseits durch f(x)=exp(x) gelöst, aber auch durch f(x)=c*exp(x), da die Ableitung in beiden Fällen wieder der Funktion entspricht.

Wenn aber gelten würde f´(x) = c*f(x), dann müsste aber f(x) = exp(cx) gelten.

Wenn ich solch eine Differentialgleichung mit einem Wachstumsfaktor c lösen soll wie bspw.

P´(t) = c*P(t) löse ich nach c auf und erhalte:

P´(t)/P(t) = c leite ich auf beiden Seiten auf erhalte ich

ln(P(t)) = c*t + k

Jetzt folgt aber wieder ein Schritt, der mich verunsichert:

P(t) = K*exp(ct)

Indem wir die e-Funktion verwenden, verschwindet der Logarithmus und auf der anderen Seite entsteht eine Exponentialfunktion.

Doch warum wird diese e-Funktion jetzt noch mit einer Konstanten K multipliziert?
Mit dem kleinen k aus der Stammfunktion hat das wohl nichts zu tun, oder doch? Bzw. warum verschwindet die Konstante k aus der Stammfunktion im nächsten Schritt einfach?

Die Aufgabe der Konstante K ist mir bewusst.

K = K*exp(0) = P(0)

K legt quasi unsere Population o. Ä. zum Zeitpunkt t=0 fest. Mir ist nur nicht ganz klar wie diese Konstante eingeführt wird, bzw. wie man es mathematisch begründen kann.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Gregor999
ln(P(t)) = c*t + k

Jetzt folgt aber wieder ein Schritt, der mich verunsichert:

P(t) = K*exp(ct)

Ist ja auch korrekt: Die Exponenzierung ergibt rechts laut Potenzregeln, was man auch als schreiben kann, wenn man setzt (man beachte den Unterschied zwischen Klein- und Groß-).
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