Das Cambridge Quintett

Neue Frage »

asphys Auf diesen Beitrag antworten »
Das Cambridge Quintett
DAS CAMBRIDGE QUINTETT
Preis: 8 Euro
hier zu finden:
Das Cambridge Quintett

AN EINEM HERBSTTAG des Jahres 1935 treffen sich fünf berühmte Wissenschaftler zu einer Salonplauderei. Während Mathematiker Alan Turing ausmalt, daß Rechenmaschinen bald wie Menschen denken werden, widerspricht ihm der Philosoph Ludwig Wittgenstein mit einleuchtenden Argumenten. Die Debatte in fünf Gängen zieht sich von technischen Grundlagen bei Fischsuppe bis zur Erkenntnisphilosophie bei Zigarren und Brandy. Das Gespräch fand so nie statt, sondern ist eine "Wissenschafts-Fiktion". Ein Leckerbissen, der das Fachgebiet der künstlichen Intelligenz verdaulich macht.

Neue Zürcher Zeitung
Literatur

Können Computer denken?

gsz. Der Mathematiker John Casti, Mitglied des Santa-Fe-Institutes in New Mexico, Professor an der Technischen Universität Wien und Herausgeber der Fachzeitschrift «Complexity», hat sein Talent, mathematische und physikalische Theorien populär darzustellen, schon mehrfach unter Beweis gestellt. Insgesamt veröffentlichte er in den vergangenen zehn Jahren ein halbes Dutzend populärwissenschaftliche Werke und ebenso viele Sachbücher. In seinem jüngsten Buch, «Das Cambridge-Quintett», setzt er sich mit der Frage auseinander, ob Computer zu menschlichem Denken fähig sein könnten. Als Mittel zur Darstellung benützt er das Genre der wissenschaftlichen Fiktion, einer Kreuzung zwischen Sachbuch, Science-fiction und Roman. Den Rahmen der Handlung bildet ein fiktives Gespräch zwischen fünf führenden Denkern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Physiker C. P. Snow lädt ? so die Geschichte ? den Mathematiker Alan Turing, den Genetiker J. B. S. Haldane, den Physiker Erwin Schrödinger und den Philosophen Ludwig Wittgenstein im Jahre 1949 zu einem Nachtessen zu sich nach Cambridge, und während des Mahls diskutieren die fünf Männer darüber, was ein Computer ist, wie das menschliche Gehirn funktioniert, was künstliche Intelligenz bedeutet.

Vor allem Turing und Wittgenstein haben diametral entgegengesetzte Ansichten. Der englische Mathematiker vertritt die Meinung, jede Idee, jeder Gegenstand und jede Tätigkeit, die durch Sprache ausgedrückt werden könne, lasse sich im Prinzip in eine Kette von Nullen und Einsen verschlüsseln. Diese Zeichenfolgen könnten dann vom Programm einer Rechenmaschine umgewandelt und schliesslich als neue Aussagen entschlüsselt werden. Der Philosoph aus Österreich ist hingegen der Ansicht, dass die Kriterien für Sprache und Denken nicht in der Logik von Maschinen, Bändern und Codes, sondern in der tatsächlichen Praxis einer Sprachgemeinschaft stecken. Bedeutung sei letztlich in sozialer Praxis zu Hause, nicht in der Logik, und zum Denken gehöre eben sehr viel mehr als nur das Befolgen einer Reihe von Regeln.

Die in Castis Buch behandelten Fragen sind von grossem Interesse. Insbesondere seit der Grossmeister Gary Kasparow nach seiner Niederlage gegen das Schachprogramm «Deep Blue» gesagt hat, er habe hinter dem Programm eine menschenähnliche Intelligenz erahnen können, fragen Experten aus vielen Wissenschaftsgebieten erneut nach den Möglichkeiten und Grenzen der künstlichen Intelligenz.


http://images-eu.amazon.com/images/P/3453160614.03.LZZZZZZZ.jpg
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen