Stetigkeit - Denkanstoß |
29.12.2004, 16:30 | Yoko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Stetigkeit - Denkanstoß in der Weihnachtsübung ist folgende Aufgabe. Sei stetig und es gelte Dann ist f konstant. Also ich soll beweisen das f konstant ist. Erstmal zu meinem Verständnis. Eine Funktion f heißt stetig, wenn sie an jeder Stelle ihres Definitionsbereichs stetig ist. eine konstante Funktion ist eine Funktion, die für alle Argumente stets den selben Wert hat. Ist der Definitionsbereich einer Funktion nicht leer, dann ist die Funktion genau dann konstant, wenn ihre Bildmenge aus genau einem Element besteht. Aber ich verstehe die gegebene Funktion nicht. Wie kann f(x)=f(2x) sein? Gruß Yoko |
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29.12.2004, 16:40 | Bloodman | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
z.B. f(x)=5 |
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29.12.2004, 16:55 | Mazze | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Mann muss sich natürlich klar werden was konstant heißt. Eine Konstante Funktion ist schlichtweg eine Gerade paralell zur x-Achse und damit ist f(x) = 5 eine solche. Da f(x) = f(2x) = f(ax) = 5 für alle a aus R. Du weißt das die Funktion stetig ist und kennst die Bedingung das f(x) = f(2x). Schon ne Idee wie man das angehen müsste? |
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29.12.2004, 17:54 | Yoko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
also ist z.B f(x)=5 also auch f(2x)=5 und wenn genau das gilt ist f konstant. Also ein konstante Funktion ist eine Funktion die sich nicht ändert. Muss die denn immer parallel zur x-Achse sein, kann es nicht auch einfach eine Gerade im Raum sein? gruß yoko |
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29.12.2004, 17:56 | Bloodman | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
nein |
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29.12.2004, 19:10 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Bei handelt es sich um eine sogenannte Funktionalgleichung, eine Gleichungen zwischen Funktionswerten für verschiedene Argumente. Du kannst diese Gleichung auch umgekehrt lesen. Setze , dann heißt es: Und jetzt betrachte ein beliebiges und die Folge der Bestimme , führe den Grenzübergang durch und verwende die Stetigkeit von . |
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31.12.2004, 11:59 | etzwane | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Gegeben: f(x)=f(2x) Gesucht: f(x) Wenn die gesuchte Funktion f(x) differenzierbar ist, kann auf beiden Seiten der Gleichung differenziert werden. Nehmen wir also an, dass wir das dürfen, und beweisen hinterher, dass wir das durften. Links differenziert ergibt: df(x)/dx Rechts differenziert ergibt mit z=2*x und dz=2*dx: df(z)/dx=df(z)/dz*dz/dx=df/z)/dz*2 Somit: df(x)/dx=2*df(z)/dz. Schon daraus kann man schließen, dass df(x)/dx=0 sein muss, aber rechnen wir einfach mal formal weiter. Links steht eine Funktion von x alleine, rechts von z alleine, beide Seiten müssen also gleich sein einer Konstanten, z.B. K (die aus der Aufgabenstellung noch näher zu bestimmen ist, wenn möglich). Linke Seite: df(x)=K*dx, also f(x)=K*x+C1 (mit Integrationskonstante C1) Rechte Seite: df(z)=K/2*dz, also f(z)=K/2*z+C2, oder mit x anstelle von z: f(x)=K/2*x+C2 Also muss sein für alle x: f(x) = K*x+C1 = K/2*x+C2 Durch Koeffizientenvergleich folgt sofort: K=0 und C1=C2=C somit bleibt: f(x) = C = konstant für die gesuchte Funktion |
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02.01.2005, 09:40 | Yoko | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Frohes neues Jahr, man ist wieder nüchtern und kann sich an Mathe ranmachen Danke für eure Antworten, aber könntet ihr mir nochmal etwas zu Stetigkeit erzählen? Danke yoko |
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02.01.2005, 15:34 | AD | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Na, zu Stetigkeit gibt es jede Menge zu erzählen. Was du hier noch brauchst, ist die folgende Eigenschaft jeder stetigen Funktion: muss für jede konvergente Folge (t_n) gelten. Jetzt musst du das nur noch auf Leopolds Folge anwenden. |
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09.01.2005, 15:32 | BraiNFrosT | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Ich verstehe immernoch nicht wie man daraus die Schlussfolgerung zieht das alle Funktionswerte gleich sind. Anschaulich ist es mir klar. Also da f stetig ist gilt Für alle x_n im Definitionsbereich. (?) Ausserdem gilt Und nu ? Kann ich jetzt behaupten das der Grenzwert x_o beliebig aus IR ist und damit alle Funktionswerte gleich sein müssen ? |
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09.01.2005, 15:47 | AD | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Zu jedem reellen t_0 gilt für t_n=t_0/2^n: also liegt eine konstante Folge dieser Funktionswerte vor, also konvergiert diese Folge natürlich gegen diese Konstante, und das ist f(t_0). Andererseits folgt aber aus der Stetigkeit der Funktion f an der Stelle t=0: Also ist für alle reellen Zahlen t_0. Und das ist nichts anderes als die konstante Funktion - ich hoffe, das war im Zusammenhang mit Leopolds obigen Ausführungen klar und ausführlich genug. |
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09.01.2005, 16:37 | BraiNFrosT | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Ja, nun hats endlich *klick* gemacht, danke. Ich finde die Lösung faszienierend, aber wäre wohl nie allein darauf gekommen Ich werd gleich mal die nächsten Aufgaben posten mit denen ich Schwierigkeiten habe. |
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