Umfrage: Religion - Seite 7

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ale Auf diesen Beitrag antworten »

ich glaube, dass es im Leben viele Zufälle gibt. Mir fällt dazu nur im Moment kein geeignetes Beispiel ein. Wir können ja auch nicht alles kontrollieren zum Beispiel das wir älter werden. Dafür gibt es ja so weit ich weiß kein Gesetz. Man kann nicht alle Dinge in Gesetze fassen. Außerdem auch bei dem was wir tun. Das kann ja auch niemand außer uns selbst beeinflussen...
JochenX Auf diesen Beitrag antworten »

apropos zufall/gesetze...

ist das nicht das thema von homo faber? und kommt der autor (Ma x Frisch) nicht am ende zum schluss, dass es zufälle geben muss und nicht alles vorherbestimmt sein kann?
MisterSeaman Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke, dass der Wissenschaftglaube heutzutage vielen die Religion ersetzt, weil man etwas braucht, auf das man sich stützen kann. Man hat vielleicht das Gefühl, dass man die Natur beherrschen kann, weil 'man' (oder die Wissenschaftler) sie verstehen.

Dass dieser Glaube (die Natur kann von Menschen beherrscht werden) nicht gerechtfertigt ist, hat in meinen Augen die jüngste Flutkatastrophe gezeigt. Ich glaube nicht, dass sie weniger verheerend verlaufen wäre, wenn man sie vor den Küsten des 'modernen' Europa stattgefunden hätte. Man hätte vielleicht bessere Warnsysteme gehabt, das wäre meiner Meinung nach aber auch der ganze Unterschied gewesen. Evakuieren hätte man trotzdem müssen.

@ale:
Natürlich braucht man nicht für alles Regeln, und wir können auch nicht alles kontrollieren, siehe oben. Aber kann man nicht auch an das wissenschaftlich Erklärbare glauben oder andersherum akzeptieren, dass die Menschen vielleicht nicht alles wissen/verstehen können? Ich glaube, dass es nicht schadet, zu versuchen die Welt zu verstehen, in der man lebt.

Wäre Gott 'ein anderer' wenn man wissenschaftlich beweisen könnte, dass es ihn gibt/nicht gibt? Falls du darauf antworten möchtest: Wäre dein Glaube ein anderer?
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von ale
Dafür gibt es ja so weit ich weiß kein Gesetz.

Magst du nicht Deutsch, dann magst du bestimmt auch die Biologie. Deine Biologielehrer gerne erklären, wie das mit dem Älterwerden funktioniert Augenzwinkern .

Ich hoffe, dass es nicht wieder als Bekehrung ausgelegt wird, aber meine Meinung ist einfach, dass Gott eine Erfindung des Menschen ist.

Frührer konnte man sich vieles nicht erklären, also folgte für die Menschen daraus, dass es eine "Übermacht" geben muss; etwas das alles beherrscht und bestimmt. Im antiken Griechenland waren es Götter, Platons "Ideenwelt", etc. Aus diesen philosophischen Anschauungen enstand das frühre Christentum, welches schamlos die Menschen ausnutze, quälte und sich dabei immer wieder auf die "Bibel" beruft und dies auch heute noch tut. (man denke an Homosexuelle, ... - obgleich man dafür auch Gegenpassagen in der Bibel findet)

Nun kommt die Wissenschaft zu immer mehr Erkenntnissen und kann die "Welt" immer besser erklären. Auch so kann sich die einzelne Person freier entfalten. Die Menschen wenden sich von der Kirche ab, da sie merken, was dort erzählt wird, stimmt nicht. Doch dies gefällt der Kirche nicht, denn so verliert sie Einnahmen und der gute Herr Lehmann hat kaum noch genug Geld zum Essen und Leben. Also versucht man die Menschen wieder in die Kirche zu locken und bekommt dabei noch Unterstützung von höchster Stelle (Beispiel Amerika). Doch wie es aussieht, werden sich in absehbarer Zeit, immer weniger Menschen zum Glauben gezogen fühlen.
PK Auf diesen Beitrag antworten »

.....also im Gegensatz zum Frühwarnsystem hätte Gott garnichts gesagt. Ich weiß um die Naturvölker Sumatras, die sich rechtzeitig ohne Frühwarnsystem retten konnten und auch um diese Kirchengemeinde, die ihren Gottesdienst genau an dem Tag auf einen Hügel verlagert haben, aber trotzdem, die Flutwelle ist ein schlechtes Beispiel.

Jetzt aber mal was ganz blödes von mir an die ganzen Wissenschaftsfanatiker (ich mag die ganzen Naturwissenschaften ja auch), aber woher kommen eigentlich die vielen, vielen physikalischen Konstanten? Warum ist das Licht im Vakuum genau so schnell, wie es ist und nicht anders? Warum sind die Dinge so, wie sie sind? Die vielen Grundlagen der Naturwissenschaften sind genauso verzwickt wie die ganzen Axiome der Mathematik, deren Widerspruchsfreiheit sich weder beiweisen, noch widerlegen lässt usw. Da fehlen uns die Erklärungen (Ironisch, dass ich das in 'nem Religionsfred bringe, oder?)
Aber ansonsten kann ich mich unserem Herrn VIP doch anschließen, dass die Religionen aus den unbeantworteten Fragen und Elenden entstanden.
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »
Bin getröstet
Hallo an alle die noch mitmachen,

Ich bin froh, dass die Diskussionsform in eine uns Menschen angemessene Form gewechselt hat. Ich werde mich daher mit Freude beteiligen smile

Di Naturkonstanten kommen meiner Auffassung nicht von irgendwoher, sondern sind beobachtete Größen, die sich schlicht und ergreifend über längere Beobachtungszeiträume nicht verändert haben. Da sie Zusammenhänge darstellen, die öfter gebraucht werden, hatman sie schlicht und ergreifend mit Namen versehen, schließlich spricht sich "Pi" leichter als "DreiKommaEinsVier..." Nichts destotrotz sind es Vereinbarungen von Menschen unter Menschen, wir können nicht davon ausgehen, dass anderes "Leben" dieselben Zusammenhänge wahrgenommen hat wie wir und dieselben "Konstanten" festgelegt hat wie wir.

Der zweite Punkt zum Thema Konstanten: Nach neueren Erkenntnissen scheinen gewisse Konstanten (Gravitationskonstante, Lichtgeschwindigkeit) mitnichten konstant zu sein, nur ist deren Änderung einem so unglaublich langsamen Prozess unterzogen, dass wir erst jetzt erahnen können, dass sie eine Änderung vollziehen könnten.

Ich selbst zähle mich zu den Bekenntnislosen, dass sind nach meiner Lehrmeinung diejenigen, die in irgendeiner Form an ein übergeordnetes Prinzip glauben ohne sich zu einer der existierenden Religionen zu bekennen. Damit unterscheiden sich diese Leute von den Atheisten, die an kein übergeordnetes Prinzip glauben und damit keinen Gottesbegriff haben. Warum nicht Atheist? Die Vorstellung, dass durch einen dusseligen Zufall sich Energie beim zusammenraufen in mehr "Materie" als "Antimaterie" verwandelt hat und daraus nach vielen Umwegen äußerst komplexe Strukturen entstanden sind wäre für mich reinste Verschwendung, ich wünsche mir, dass irgendjemand dabei (Erschaffung) einfach Spaß gehabt hat.
Warum Bekennnislos? Bei allen Religionen exisitiert eine Abhängigkeitesbeziehung zwischen dem übergeordneten Prinzip und dem untergeordneten Wesen. Ich persönlich glaube, dass die aktuell existierende Komplexität (Weltall, allein auf der Erde mehrere Billiarden Lebewesen) zu groß ist um damit efektiv "arbeiten" zu können. (Der Buddhismus hat daher auch keine lenkende Gottheit, sondern nur ein Prinzip, eine Art Weltordnung oder "Naturgesetz" nachder alles abläuft" um es bewusst zu lenken. Ich glaube auch, es macht mehr Spaß ein System zu schaffen, dass stabil vor sich hin läuft ohne sich um jedes Detail zu kümmern. (Ja ich weiß, dass keine Religion davon ausgeht, dass jeder Schritt nicht selbst bestimmt ist) Zum Zweiten haben die meisten Religionen (Ausnahme Buddhismus) ein Bittstellerverhältnis zum übergeordneten Prinzip. Ohne über Sinn und Unsinn dieses Verhältnisses mag ich nicht streiten, aber es wurde in der Geschichte zu oft ausgenutzt, als dass ich mich zu einer dieser Machtstrukturen bekennen könnte.

Da mein Glaube (also mein übergeordnetes Prinzip) Teil vieler Religionen ist ist seine Beschreibung leicht und doch schwer verständlich:
Zitat:
Ich glaube, dass der Mensch im Grunde gut ist.
Ohne diesen Glauben wäre es mir nicht wirklich möglich in dieser Welt weiter zu leben, oder gar zu arbeiten. In diesem Punkt gleicht sich, denke ich, jeder Glauben: er ermöglicht Leben in sonst schwierigen Lagen.

Wegen der Entstehungen aus unbeantworteten Fragen: Soweit ich weiß, hat die Beantwortung alter Fragen in der Wissenschaft grundsätzlich mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet wurden, nur sind die Fragen spezieller geworden und das Gefühl des nicht spezialisierten Menschen, das "alles" beantwortbar ist ist gestiegen. Ich als armer kleiner Naturwissenschaftler bin immer wieder an Punkte gestoßen, wo die Antwort lautete: "Das ist eben so!" Ob das eine wirkliche "Antwort" ist oder doch eher "Glaube"?
Weiterhin habe ich in meiner Nachhilfetätigkeit gemerkt, dass es oft sehr einfach ist physikalische oder chemische Zusammenhänge zu erklären, indem man Dingen Willen zuschreibt.
Ein Beispiel dazu aus der Geschichte:
Zitat:
Giordano Bruno hat kurz vor Gallilei erklärt wie und warum sich die Planeten und die Sonne bewegen, allerdings hat er nicht irgendwelche physikalischen und technischen Argumente angeführt, sondern (stark vereinfacht) gesagt, die Planeten wollten sich um die Sonne drehen, es würde ihnen bequemer sein.
Damit hat er eine übergeordnete Willensinstanz erschaffen, die neben Gott oder zumindest zwischen Gott und Mensch stünde. Außerdem hätte man daran glauben müssen... Bruno wurde verbrannt, Gallilei durfte weiterleben. Denn auch wenn seine Lehren den Aussagen der katholischen Kirche widersprach hat sie nicht versucht einen anderen Glauben zu installieren.

Insofern glaube ich (hoppla schon wieder), dass es schwierig sein wird einen echten, reinen Atheisten zu finden, denn bereits die Akzeptanz von Naturkonstanten als gegebene, feste Größen stellt im weitesten Sinne einen Glauben an ein übergeordnetes Prinzip dar, zu dem ein Abhängigkeitsverhältnis besteht, oder will jemand sagen, er könne verändernAugenzwinkern ?
 
 
JochenX Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bin getröstet
Zitat:
Original von kurellajunior
Ein Beispiel dazu aus der Geschichte:
Zitat:
Giordano Bruno hat kurz vor Gallilei erklärt wie und warum sich die Planeten und die Sonne bewegen, allerdings hat er nicht irgendwelche physikalischen und technischen Argumente angeführt, sondern (stark vereinfacht) gesagt, die Planeten wollten sich um die Sonne drehen, es würde ihnen bequemer sein.

Damit hat er eine übergeordnete Willensinstanz erschaffen, die neben Gott oder zumindest zwischen Gott und Mensch stünde. Außerdem hätte man daran glauben müssen... Bruno wurde verbrannt, Gallilei durfte weiterleben. Denn auch wenn seine Lehren den Aussagen der katholischen Kirche widersprach hat sie nicht versucht einen anderen Glauben zu installieren.


aber galileo galilei hat seine thesen widerrufen und wurde deswegen nicht verbrannt, wenn ich mich recht entsinne?!
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bin getröstet
Ja, er hat sie offziell widerrufen und sie später dann doch mit Erlaubnis veröffentlicht! Bruno wurde nicht einmal die Möglichkeit gegeben zu widerrufen, er wurde schlichterdings verbrannt. Er war einfach zu gefährlich... oder?
Ich erinnere mich da an zwei Funktionen, die es ganz gerne hätten wenn 1 bzw. 0 ist?Hammer
ale Auf diesen Beitrag antworten »
jaja
das ist eine gute Frage MisterSeaman...
ich glaube man wird das nie beweisen können...
ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass man z.B. nach dem Tod nirgendwo mehr ist...einfach weg...nee, das ist für mich einfach viel zu seltsam.
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »
Wirklich?
Du findest also die Vorstellung, dass Du nachdem Du Dich 80 oder mehr Jahre mit dieser Welt und Ihren Menschen rumgeschlagen hast, nicht nur das Geschehen weiterverfolgen zu müssen sondern auch noch nicht mehr eingreifen zu können, angenehmer als endlich Deine Ruhe zu haben?
Nach meiner Erfahrung mit alten, oder kranken Leuten, sind die meisten irgendwann an einem Punkt, wo sie sagen: "Jetzt ist genug" oder "Tschüß". Wenn ich mir vorstelle, dass ich nach meinem Tod mich mit all den Menschen/Seelen auseinandersetzen muss, die vor mir gestorben sind... Dat is mir ehrlich gesagt zu gruselig.
Ich finde es denen, die es hinter sich haben, gegenüber unfair, sie noch in einer Warteposition zu halten, damit wir nicht glauben müssen sie seien wirklich weg. Ich finde es fair, dass wir von Leuten/Wesen die gestorben sind ehrlich Abschied nehmen und uns nicht damit zu trösten versuchen, dass sie ja noch irgendwo sind. Tote haben es meiner Meinung nach verdient nur noch Erinnerung zu sein.
Jan
ale Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Wirklich?
ich denke da halt anders. Jeder hat da sicherlich eigene Vorstellungen vom späteren "Leben" oder Tod...ich fände es gut wenn ich die Leute die ich kenne wiedersehen würde...
KnightMove Auf diesen Beitrag antworten »

Es würde mich abschließend doch interessieren, was die 5 "anderen" sind. Was habe ich vergessen? Möchte sich niemand davon deklarieren?
kurellajunior Auf diesen Beitrag antworten »

Also mein Bekenntnis findest Du hier
Musstu genau lesen Augenzwinkern
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