Anrede des Lesers in der Facharbeit

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tanzbär Auf diesen Beitrag antworten »
Anrede des Lesers in der Facharbeit
guten tag.
es klingt vielleicht komisch, aber ich habe bisher nie selbst was formuliert, daher stehe ich jetzt in der facharbeit vor einem kleinen problem. in den texten die ich gelesen habe heißt es z.b. immer "wir betrachten das teildreieck xyz", aber das klingt für mich ein wenig zu salopp, meinen lehrer mit "wir" anzureden, das hört sich außerdem an als wolle ich ihm was beibringen...
ich könnte auch schreiben "ich betrachte das teildreieck...", aber das ist auch seltsam, da ich es ja, in dem moment in dem er das liest, gar nicht betrachte.
"man betrachte..." würde funktionieren, aber es klingt auf die dauer komisch 10 seiten lang von "man" zu reden...

Buschmann
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

"Ich" ist tabu in einer wissenschaftlichen Arbeit - außer vielleicht in einer Einleitung oder einem Rückblick, in denen man den persönlichen Bezug zum Thema herstellt. Ebenso verbieten sich "Du" und "Sie" (höfliche Anrede). Sobald der eigentliche wissenschaftliche Text losgeht, schreibt man "wir" oder "man". Die 1. Person Plural ist hier eher im Sinne eines plurale modestatis (Mehrzahl der Bescheidenheit) als eines plurale maiestatis (Mehrzahl der Vornehmheit) aufzufassen. Zum Wörtchen "man" gibt es da keinen großen Unterschied. Um im Stil abzuwechseln, kann man ins Passiv oder passivische Wendungen ausweichen.

Beispiel (alle Aussagen bedeuten mehr oder weniger dasselbe):

"Durch Abspalten von Linearfaktoren reduzieren wir den Grad des Polynoms."
"Durch Abspalten von Linearfaktoren reduziert man den Grad des Polynoms."
"Der Grad des Polynoms wird durch Abspalten von Linearfaktoren reduziert."
"Der Grad des Polynoms läßt sich durch Abspalten von Linearfaktoren reduzieren."
"Nach Abspalten von Linearfaktoren reduziert sich der Grad des Polynoms."

EDIT
Ich finde es super, daß sich hier einmal jemand zu diesem Thema Gedanken macht. Ich habe schon so viele inhaltlich vielleicht gar nicht schlechte, aber im Stil grauenhafte Arbeiten gelesen. Freude
tanzbär Auf diesen Beitrag antworten »

danke! das hilft mir schonmal weiter.
eine frage noch: ich muss mich warscheinlich für eines von beiden entscheiden, "wir" oder "man", oder? also einmal wir, immer wir, oder kann ich da innerhalb der arbeit noch variieren und ab und zu von "man" reden?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Man sollte nicht nach jedem Satz zwischen "wir" und "man" wechseln. Aber an einer unauffälligen Stelle (wenn man z.B. im Passiv war) kann man das schon einmal tun. Und dann eine Zeitlang beim neuen Pronomen bleiben, dann wieder an einer unauffälligen Stelle wechseln usw., bis wir am Ende der Arbeit angelangt sind.

P.S. Ist dir der Wechsel zwischen "man" und "wir" in meinem Text spontan aufgefallen?
tanzbär Auf diesen Beitrag antworten »

Nein wie fies Hammer
Danke! smile
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Leopold
Ich finde es super, daß sich hier einmal jemand zu diesem Thema Gedanken macht. Ich habe schon so viele inhaltlich vielleicht gar nicht schlechte, aber im Stil grauenhafte Arbeiten gelesen.

Da kann ich nur zustimmen und möchte daher anregen, diesen Thread als wichtig zu markieren.
 
 
Steve_FL Auf diesen Beitrag antworten »

Anregung und PN angekommen Big Laugh
und als wichtig markiert Augenzwinkern
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »
Bilder
Hallo.

Ich habe auch eine Fragen zur Facharbeit.

Allgemein sind Bilder in einer Facharbeit im Anhang zu sehen, wurde mir mal erzählt.
Wenn ich jedoch nun über die geometrische Deutung einer DGL 1. Ordnung schreibe und ein Beispiel für ein Richtungsfeld einbauen will, dann gehört das doch an diesen Stelle in den Textfluss.
Es ist doch nervig, wenn man dann erst 10 Seiten weiter in den Anhang blättern muss verwirrt
Gast2005 Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe fast alle Bilder zum Thema "Kugelgeometrie" in meiner Facharbeit in die Arbeit eingebaut, weil sie notwendig waren, um den Sachverhalt zu klären. Ich würde mir die Frage stellen, ob die Bilder nur als Ergänzung dienen - Oder wirklich die Notwendigkeit besteht, um den Sachverhalt zu erläutern.

Damit fährt man eigentlich am besten.
Crotaphytus Auf diesen Beitrag antworten »

Allerdings sollte man da genau drauf achten, wie die Bilder eingebaut werden. Mal ein linksbündiges Bild, das rechts vom Text umflossen wird, dann wieder ein rechtsbündiges mit Text auf der linken Seite und so weiter (wie es mit Word und Co. allzu einfach zu machen ist...) ist absolut grausam.
Da ist es dann doch angenehmer, die Bilder zentriert reinzusetzen und mit dem Text untendrunter weiterzumachen. Zusätzlich sollte jedes Bild ne kleine Bildunterschrift mit Numerierung und kurzer Zusammenfassung, was man auf dem Bild sieht, haben. Also so was in der Art "Abb. 1: Richtungsfeld" oder wie auch immer du das betiteln willst. Der Vorteil ist, dass man nur beim Betrachten des Bildes weiß um was es geht und dass du dich im Text gut darauf beziehen kannst. "Wie auf dem Bild irgendwo da oben zu sehen ist" klingt nämlich ziemlich doof...

Ganz wichtig bei Bilder ist auch, dass du Angaben machst wo die herkommen. Dass man bei Zitaten aufpassen muss wird einem ja höllisch eingetrichtert, aber bei Bildern vergisst man das trotzdem hin und wieder. Also am besten gleich in der Bildunterschrift nen Quellenverweis mit angeben. Zusätzlich sollte dann noch im Quellenverzeichnis mit angegeben werden, dass sämtliche Bilder, sofern nicht anders gekennzeichnet, selbst angefertigt wurden. Wers ganz nobel mag kann das ganze auch in Literatur - und Bilderverzeichnis aufsplitten, aber ich denk, darauf wird kein Lehrer bestehen...
iammrvip Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Crotaphytus
Da ist es dann doch angenehmer, die Bilder zentriert reinzusetzen und mit dem Text untendrunter weiterzumachen. Zusätzlich sollte jedes Bild ne kleine Bildunterschrift mit Numerierung und kurzer Zusammenfassung, was man auf dem Bild sieht, haben. Also so was in der Art "Abb. 1: Richtungsfeld" oder wie auch immer du das betiteln willst. Der Vorteil ist, dass man nur beim Betrachten des Bildes weiß um was es geht und dass du dich im Text gut darauf beziehen kannst. "Wie auf dem Bild irgendwo da oben zu sehen ist" klingt nämlich ziemlich doof...

Dann habe ich ja alles richtig gemacht Big Laugh .

Zitat:
Zusätzlich sollte dann noch im Quellenverzeichnis mit angegeben werden, dass sämtliche Bilder, sofern nicht anders gekennzeichnet, selbst angefertigt wurden.

Das habe ich nicht gemacht. Ich hoffe meine Lehrerin kreidet mir das nicht an verwirrt (heute war Abgabe)
Crotaphytus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Das habe ich nicht gemacht. Ich hoffe meine Lehrerin kreidet mir das nicht an


Halt ich für eher unwahrscheinlich, es sei denn der steht absolut auf formalen Kram. Den meisten Lehrern geht das eigentlich eh sonstwo vorbei, die schauen halt drauf, dass die wichtigsten Sachen eingehalten sind, weißen vielleicht noch auf das ein oder andere hin und gut ist. Wenn der Inhalt passt werden solche Kleinigkeiten kaum noch was ausmachen. Zumindest würd ich das so handhaben, wenn ich Lehrer wär...
JochenX Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Crotaphytus
Zitat:
Das habe ich nicht gemacht. Ich hoffe meine Lehrerin kreidet mir das nicht an


Halt ich für eher unwahrscheinlich, es sei denn der steht absolut auf formalen Kram.[....]


der lehrerin smile
Crotaphytus Auf diesen Beitrag antworten »

Hammer

So viel zum Thema zu blöd zum Lesen... *argh* Ich glaub, ich sollt ins Bett gehen... Augenzwinkern
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