Diophantische Gleichung |
15.07.2007, 15:51 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Diophantische Gleichung Löse die Gleichung in ganzen Zahlen und . Die einzige Lösung der Gleichung ist . Beweis: Zunächst ist . Daraus folgt, dass und beide gerade sein müssen, da in allen anderen Fällen kein Quadrat wäre. Also setzen wir und , mit . Damit ergibt sich: . Dies ist jedoch dieselbe Gleichung, die wir oben schon haben, nur mit vertauschten Variablen - was genau folgt daraus? So soll es nämlich weiter gehen: Daher müssten sich und beliebig oft teilen lassen (wieso?). Da dies offensichtlich nicht möglich ist, kann es für diese Gleichung, abgesehen von , keine Lösung im Bereich der ganzen Zahlen geben. |
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15.07.2007, 16:05 | therisen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Hallo, das Beweisprinzip nennt sich Methode des unendlichen Abstiegs. Lass den trivialen Fall mal weg. Dann haben und das gleiche Vorzeichen. Betrachte die Mengen Die Gesamtheit aller Lösungen ist dann Zu zeigen ist also, dass . Angenommen, . Dann gibt es bezüglich der lexikographischen Ordnung ein kleinstes Paar . Die obigen Überlegungen liefern aber ein neues Paar, das bezgl. dieser Ordnung kleiner ist. Widerspruch. Gruß, therisen |
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15.07.2007, 16:06 | tmo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
wenn es 2 lösungen x und y gibt, so sind auch die k und j mit und lösungen. daraus folgt jedoch, dass auch m und n mit und lösungen sind. denn sowie in deinem post mit x und y argumentiert wurde, kann man auch mit k und j weiterargumentieren. d.h. wenn es 2 lösungen x und y gibt, so müssten diese beiden zahlen unendlich oft durch 2 teilbar sein. solche zahlen gibt es aber nicht, wenn man von der 0 absieht. also ist (0|0) die einzige lösung dieser gleichung. die methode nennt sich "methode des unendlichen abstiegs": man zeigt, dass, wenn es eine lösung gibt, so gibt es auch eine (vom betrag her) kleinere lösung und wenn es die gibt, gibt es eine noch eine kleinere lösung usw... da man sich aber im bereich der ganzen zahlen befindet, geht es irgendwann nicht mehr kleiner, spätestens bei der 1 (bzw. 0) ist schluss. edit: ich sehe gerade therisen hat das ganze etwas "mathematischer" erklärt. naje entscheide dich welche erklärung dir besser gefällt |
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15.07.2007, 16:19 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Kann das jemand bitte ausführlicher erklären? Ich verstehe was ihr meint, kann es mir mathematisch aber noch nicht ganz vorstellen. Kann jemand vielleicht einfach meinen Beweis so weiter führen, dass man direkt zu dem Schluss "x und y müssen sich beliebig oft teilen lassen" kommt? |
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15.07.2007, 16:47 | therisen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Daraus folgt, dass . Also und somit , d.h. . Induktiv folgt für beliebiges . Gruß, therisen |
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15.07.2007, 19:21 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Ah, jetzt hat es Klick gemacht! Vielen Dank! |
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15.07.2007, 19:29 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Obwohl: "Da dies offensichtlich nicht möglich ist..." ist wahrscheinlich mathematisch kein besonders überzeugendes Argument. Wie kann man zeigen, dass und für ein beliebiges nicht teilbar sind (oder ist das trivial)? |
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15.07.2007, 19:48 | AD | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Die Antwort darauf überlass ich mal therisen. Alternative Gleichungslösung: Den unendlichen Abstieg kann man sehr oft vermeiden, falls gewünscht (es gibt ja den einen oder anderen "Induktionsfeind", auch hier im Board), so auch hier: Angenommen, es gibt eine Lösung . In diesem Fall betrachte man , so hat man die Darstellung und mit dann teilerfremden . Eingesetzt muss dann auch gelten. Der Rest folgt mehr oder weniger der obigen Argumentation: Wegen der Teilerfremdheit ist eine der beiden Zahlen, o.B.d.A. ungerade. (*) erzwingt dann, dass auch die andere Zahl ungerade ist. Schon hat man einen Widerspruch, da Primfaktor 2 in (*) links mit geradem Exponent vorkommt, rechts aber mit Exponent 3. |
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15.07.2007, 20:35 | therisen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
So ganz klar ist mir nicht, was du eigentlich wissen willst. Ich schreibe mal einfach ein paar ergänzende Worte: Die Basis für die folgende Argumentation ist die Gültigkeit von Zu zeigen ist, dass daraus folgt. Es ist klar, dass man sich auf beschränken kann. Offensichtliches beweist man häufig durch Kontraposition; so auch hier. Angenommen, es wäre . O.B.d.A. kann man annehmen. Dann hat die Darstellung mit und sowie . Die Gleichung liefert mit sodann einen Widerspruch. Gruß, therisen PS: Elegante Lösung, Arthur |
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15.07.2007, 20:52 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Die Lösung ist nicht schlecht, aber jetzt kommt die ganz lässige Variante. Es ist . Nach der pq-Formel gilt nun: . Da gerade und ist, kann nicht in liegen. |
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15.07.2007, 20:53 | 3,14 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
(in der zweiten Gleichung muss das letzte Vorzeichen natürlich ein + sein.) |
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16.07.2007, 09:18 | pi-quadrat | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Woran erkennst du, dass das obige Paar kleiner ist als ? Wie kann man überhaupt etwas über die Größe der Lösungspaare aussagen? |
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16.07.2007, 11:21 | therisen | Auf diesen Beitrag antworten » | ||
Es gilt Das impliziert und . Gleichheit kann nicht bestehen, da . Man definiert genau dann, wenn entweder oder und . Das nennt man dann lexikographische Ordnung. Daher ist . Gruß, therisen |
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