Mathematik vs. Geisteswissenschaft

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Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »
Mathematik vs. Geisteswissenschaft
Also das ist doch einfach nur dreist: http://forum.web-z.net/thread.php?postid=123573#post123573 böse
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Mathematik gehört zu den Strukturwissenschaften Augenzwinkern
kiste Auf diesen Beitrag antworten »

Genauso wie der schöne Teil der Informatik, aber der ist ja bei Sonstigem böse
addor Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik vs. Geisteswissenschaft
Als Mathematiker zähle ich Mathematik eindeutig zu den Geisteswissenschaften, sicher NICHT zu den Naturwissenschaften, denn was sollte Mathematik mit der Natur zu tun haben? Die mathematischen Objekte entspringen dem Geist.
swerbe Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke, man/frau muss differenzieren (hier ist nicht das Ableiten gemeint Augenzwinkern .

Der Wort "Mathematik" ist in der heutigen Zeit doch eher als eine Art "Sammelbegriff" verschiedenster Disziplinen zu verstehen.
Er lässt sich im Wesentlichen in Reine und Angewandte teilen, die sich ihrerseits wieder Teilbereiche gliedern lassen.

Vielleicht lässt sich bei obiger Betrachtung die Reine Mathematik als Geisteswissenschaft auffassen, die Angewandte (Numerik, Stochastik,...) hingegen eher zu den Naturwissenschaften.

Schlussendlich glaube ich aber, der Begriff "Strukturwissenschaft" trifft es am besten, auch wenn er eigentlich nichts trifft Augenzwinkern
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Ursprünglich stammt die Mathematik wohl von der Philosophie ab (wenn man das so vage fassen darf - aber die ersten reinen Mathematiker waren zugleich immer auch Philosophen) - und ist deshalb bei den GEISTESWISSENSCHAFTEN anzusiedeln. In diesem Wort steckt ja das Wort "Geist" drin, was bedeuted, dass diese Wissenschaft nicht über Beobachtung (Naturwissenschaft) sondern über das bloße Nachdenken geschieht (analytische, kritische, spekulative Methoden im Gegensatz zur Empire). Unter die heutige Definition der Geisteswissenschaften würde ich die Mathematik aber nicht unbedingt fassen.

Heutzutuage gilt die Mathematik wohl als eine STRUKTURWISSENSCHAFT, wie therisen ja sagt (und nein, das wusste ich bisher nicht Augenzwinkern ), allerdings ist diese Einteilung noch sehr jung.
Da die mathematischen Methoden und ihre Ergebnisse aber vor allen Dingen Grundlagen und somit das "Handwerkszeug" (Verzeihung Augenzwinkern ) in den Naturwissenschaften sind, weshalb auch manche mathematischen Erkenntnisse Nebenprodukte naturwissenschaftlicher Untersuchungen sind. Hinzu kommt, dass die Mathematik zumindest in der Schule als NATURWISSENSCHAFT gilt und auch in den Hochschulen manchmal mehr solche ist (bzw. zumindest nahe bei den Naturwissenschaften liegt und, man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, früher wohl als solche zählte, als die Einteilung noch nicht so scharf war), wurde sie kurzerhand dorthin "verfrachtet", da es darum ging die Zahl der Kategorien so klein wie möglich zu machen (und damit so weit wie möglich zu fassen)

Zur Informatik: Nun, eine Naturwissenschaft ist es ja nicht, eine Strukturwissenschaft nur zur Hälfte, eine Geisteswissenschaft in einigen Zusammenhängen vielleicht - wieso also nicht "Sonstiges"?

Gruß
MI
 
 
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik vs. Geisteswissenschaft
Zitat:
Original von addor
Als Mathematiker zähle ich Mathematik eindeutig zu den Geisteswissenschaften, sicher NICHT zu den Naturwissenschaften, denn was sollte Mathematik mit der Natur zu tun haben? Die mathematischen Objekte entspringen dem Geist.


Als Mathematiker wehre ich mich entschieden dagegen ein Geisteswissenschaftler zu sein. Teufel
sqrt(2) Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik vs. Geisteswissenschaft
Zitat:
Original von addor
Als Mathematiker zähle ich Mathematik eindeutig zu den Geisteswissenschaften, sicher NICHT zu den Naturwissenschaften, denn was sollte Mathematik mit der Natur zu tun haben?

Eine ganze Menge.

Zitat:
Original von addor
Die mathematischen Objekte entspringen dem Geist.

Die physikalischen Modelle auch.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik vs. Geisteswissenschaft
Wenn man als Mathematiker promoviert wird, erhält man übrigens den Titel doctor rerum naturalium (Dr. rer. nat) - und das schon seit Jahrhunderten. Augenzwinkern
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich will auch kein Geistes"wissenschaftler" sein. Big Laugh
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Besonders cool finde ich die Gänsefüßchen bei

Zitat:
Original von WebFritzi
Geistes"wissenschaftler"



Big Laugh *keineWertung* Big Laugh
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Klingt irgendwie nach Sommerloch, diese Diskussion. Augenzwinkern

Es ist wohl weniger der Begriff Geisteswissenschaft, der viele hier stört. Sondern eher die daraus folgende Nachbarschaft zu gewissen anderen Wissenschaften, die dieser Kategorie zugeordnet werden... Teufel


Euer Dr. rer. nat. AD
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Arthur Dent
Sondern eher die daraus folgende Nachbarschaft zu gewissen anderen Wissenschaften, die dieser Kategorie zugeordnet werden...


... oder besser "Wissenschaften". Big Laugh *duck*
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Yeah! Big Laugh
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Ich sehe die Mathematik wie die Informatik als Strukturwissenschaften. Mit der Einordnung in die Naturwissenschaft wäre ich auch zufrieden, wenngleich es das nicht genau trifft. Die Zuordnung zu den Geisteswissenschaften gefällt mir nicht wegen der Nähe zu einigen der dort eingeordneten Disziplinen, richtig Augenzwinkern .

Allerdings trifft diese Einteilung nicht den Kern, worum es eigentlich geht. Besser sind vielleicht folgende Merkmale:

- Mathematik ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, was viele Wissenschaften in dem Maße nicht sind.

- Mathematik befasst sich mit Problemlösungstechniken, wie auch Accounting, Chemie, Informatik, VWL, Engineering, Finanzwirtschaft, Logik, und Physik (das ist dann auch die Gruppe von Wissenschaften, die zu Mathematik passen).

@ Dual Space: In Mathematik kannst du auch zum Dr. phil. promomieren (wobei der Schwerpunkt meist Mathematikgeschichte oder Didaktik ist dann).

Grüße Abakus smile
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von MI
Ursprünglich stammt die Mathematik wohl von der Philosophie ab [...] - und ist deshalb bei den GEISTESWISSENSCHAFTEN anzusiedeln.


Wenn das der Grund wäre, würde jede Naturwissenschaft zugleich Geisteswissenschaft sein.
Ein Dr. der Chemie bei uns an der Schule meinte die Chemie (und eigentlich alle modernen Naturwissenschaften) stammten von der Physik ab. Für diesen Teil übernehme ich mal keine volle Garantie, aber es war definitiv seine Aussage.
Die Physik stammt aber (über mehr oder weniger Umwege) von der Philosophie ab und dann wäre ja jede Naturwissenschaft eine Geisteswissenschaft.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast die Biologie vergessen.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Auf die wollt ich anspielen Augenzwinkern "und eigentlich alle modernen Naturwissenschaften"
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Abakus
In Mathematik kannst du auch zum Dr. phil. promomieren

Das war mir neu. Ist dennoch keine wirklich ernst zu nehmende Alternative, oder? Big Laugh
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »

Wie man's nimmt.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Schon mal den Kurs der T-Aktie betrachtet?
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »

Eigentlich meinte ich (auch) das.

Abgesehen davon, finde ich einen Dr. phil. im Zusammenhang mit der Mathematik aber auch nicht besonders ungewöhnlich, eben aufgrund der strukturwissenschaftlichen Verwandtheit beider Fächer.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Igitt. Der Großkapitalist hat den Titel des Philosophen nicht verdient.
Igitt ich spucke auf ihn!
Schaut den Lebenslauf an. Von einem Unternehmensvorsitz zum nächsten.
Mal sehen was ich noch dreckiges über ihn heraus finde Augenzwinkern
PG Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von MI
In diesem Wort steckt ja das Wort "Geist" drin, was bedeuted, dass diese Wissenschaft nicht über Beobachtung (Naturwissenschaft) sondern über das bloße Nachdenken geschieht (analytische, kritische, spekulative Methoden im Gegensatz zur Empire).
MI


Das stimmt nicht!! Empirische Methoden werden in der Stochastik verwendet und sogar empirische Beweise für die Richtigkeit der Methoden angewandt.
zweiundvierzig Auf diesen Beitrag antworten »

Einerseits ja, aber andererseits werden die so gewonenen Daten ja durch apriorische Mittel analysiert.

Siehe Wikipedia:
Zitat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Angewandte_Mathematik
Die Grenze zwischen reiner Mathematik und angewandter Mathematik ist fließend, wie der Begriff Angewandte Wissenschaft an sich problematisch ist. Die Zuordnung von Arbeiten in eines dieser beiden großen Felder hängt stark von der persönlichen Auffassung der beteiligten Mathematiker ab.
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