Der Mond als neues Alaska

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Mazze Auf diesen Beitrag antworten »
Der Mond als neues Alaska
Huhu,

ich habe gerade einen interessanten Bericht im Fernsehen gesehn über den Mond und dort vorkommende Rohstoffe und wollte dazu eine Diskussionsrunde starten da ich bei solchen Dingen ziemlich der "Meinung" des Berichtes anschliesse und sehr aufgeschlossen neuen Dingen gegenüber bin ohne viel nachzudenken. Daher hoffe ich auf viele Meinungen. So zum Thema :

Wir alle wissen das der stetig wachsende Energiehunger der Erde nicht auf dauer gedeckt werden kann. Es gibt verschiedene Ansätze wie Biomasse, erneuerbare Energiequellen und was für den Mond von wichtigkeit ist, Kernfusion. Die "herkömmliche" Fusion wird mit Deuterium und Tritium geführt und laut dem Bericht enstehen dabei ca. 80% freie Neutronen die die Reaktorwand beschädigen und radioaktiv konterminieren. Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung von Helium-3 ein isotop das(laut Bericht) nur ein freies Neutron hat was aufgefangen werden kann. Diese Reaktion würde weit weniger freie Neutronen erzeugen und so theoretisch einen auf längere Dauer benutzbaren Reaktor ermöglichen.

Auf der Erde gibt es dieses Helium-3 so gut wie garnicht, was dem Bericht zu folge an Atmosphäre und Magnetfeld der Erde liegt. Sonnenwinde tragen dieses Element von der Sonne ins All. Nun besitzt der Mond weder Magnetfeld noch Atmossphäre, zumindest nicht in den Erddimensionen und man hat bereits in den Mondgesteinsproben der Apollomissionen erhebliche Mengen Helium-3 gefunden. Man erwartet also gehörige Mengen dieses Isotops auf dem Mond und einige Länder wie China/USA/Russland planen bereits die Industrielle Nutzung des Mondes.

Es gibt einige Hürden wie zum Beispiel Kostenaufwand und die erschwerten Lebensbedingungen. Auch dazu gab der Bericht eine Lösung. Der Kostenfaktor soll sich im Vergleich wie der damalige Bau der Trans-Alaska-Pipeline verhalten, was die Lebensbedingungen angeht :

Ein wissenschaftliches Institut hat einige Mengen Mondstaub auf 800°C erhitzt und bei der Reaktion ist Wasser entstanden. Sofern diese Prozedur auf den Mondstaub auf dem Mond übertragbar wäre könnte man direkt vor Ort Wasser erzeugen, und damit, laut Bericht, auch Sauerstoff. Die Lebensgrundlagen könnten also direkt auf dem Mond erzeugt werden. Nun gibt es aber viele Probleme über die ich gerne Meinungen hören würde :

- Wem gehört der Mond? Ein Politisches Problem. Es wurden bereits viele Teile des Mondes verkauft. Sind diese Geschäfte überhaupt bindend? Könnte der Wettlauf neue Spannungen auf der Welt erzeugen?

- Darf man den Mond einfach so ausbeuten? Viel weiss man nicht über den Mond, sollte eine industrielle Nutzung im großen Stil möglich sein, würde nicht vielleicht interessantes Forschungsgebiet einfach zerstört?

- Utopie ? Übertreibt der Bericht einfach nur (das kann wohl nur jemand sagen der ihn auch gesehn hat (ist n' BBC Bericht). Sollte man sich nicht erst einmal um die Erde kümmern?

- Wird Kernfusion bald soweit sein das es überhaupt Sinn macht eine solche Aktion zu starten?

- Sind wir technisch überhaupt soweit? Gibt es eventuel "Spezialisten" die dazu mehr sagen können?

Ein für mich hochinteressantes Thema und vielleicht finden sich ja einige die dazu auch was sagen wollen.

gute Nacht Augenzwinkern

update

Ein online Artikel der das Thema aufgreift.
Poff Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Der Mond als neues Alaska
Ich würde das ohne tieferes Nachdenken als unrealistischen Unfug bezeichnen, ähnlich dem Seilaufzug ins All.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Der Mond als neues Alaska
Ich habe mal nachgeschaut, das ganze kam heute auf VOX, für alle die sich selbst ein Urteil über die Qualität des Beitrags machen wollen, es zu folgendem Termin wiederholt:

Zitat:

Mond zu verkaufen: 30.09.2007 - VOX- 09:50 Uhr
Tobias Auf diesen Beitrag antworten »

Wie soll denn die Energie vom Mond auf die Erde gelangen? Oder sollen nur die Rohstoffe zur Erde transportiert werden? Wenn ja: Wie? Im Moment sieht es doch so aus, als könne man sich im All nur durch Brennstoffe fortbewegen.

Was wir im Moment wirklich für die Energieversorgung gebrauchen können sind Methoden zur Energiespeicherung. Man kann den gesamten Energiebedarf der Erde aus einer vergleichbar kleinen Fläche decken, auf der die eingestrahlte Sonnenenergie genutzt wird. Die Sahara soll sich aus naheliegenden Gründen gut eignen. Wie bekommt man die Energie von dort ans andere Ende der Welt und wie kann man sie effizient speichern?

Ich vermute mal, dass der Mann im Mond da so schnell keine Antwort drauf weiß.
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Wie soll denn die Energie vom Mond auf die Erde gelangen? Oder sollen nur die Rohstoffe zur Erde transportiert werden? Wenn ja: Wie? Im Moment sieht es doch so aus, als könne man sich im All nur durch Brennstoffe fortbewegen.


Laut Beitrag sollte das Helium-3 im Flüssiggaszustand (wie Propanflaschen etwa) zurück transportiert werden.

edit : Ich werde in den nächsten Tagen mal im Internet dazu was raussuchen. Habe oben bereits einen Artikel verlinkt und gerade einen Hinweis gefunden das die einzige Mondmission die die Nasa "demnächst" plant auf die Rückseite des Mondes führen soll.
Tobias Auf diesen Beitrag antworten »

Und die arbeitslosen Kumpel aus dem Ruhrgebiet schulen wir alle zu Mondarbeitern um. Es gibt zwar keinen Wochenendzuschlag (denn auf dem Mond ist jeder Tag Montag) aber dafür einen Mondrückseitenbonus.

Aber mal ehrlich: Auf dem Mond ein autarkes System zu errichten dürfte wohl noch mehr als 50 Jahre dauern. Das Energieproblem ist in 50 Jahren recht aktut.
 
 
jama Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Aber mal ehrlich: Auf dem Mond ein autarkes System zu errichten dürfte wohl noch mehr als 50 Jahre dauern. Das Energieproblem ist in 50 Jahren recht aktut.

Dieser Satz bringt die momentane Relevanz auf den Punkt, wobei die Fragen durchaus interessant sind.

Weiß jmd hierauf eine Antwort?

Zitat:
Es wurden bereits viele Teile des Mondes verkauft. Sind diese Geschäfte überhaupt bindend?
Poff Auf diesen Beitrag antworten »

Wieviele kg/Jahr müssten denn hierher transportiert werden?
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Mich interessiert (@jama) viel mehr der erste Teil: Wer nimmt sich das Recht raus, den Mond zu besitzen?

Wenn das nur einem gelingt setze ich mich dafür ein, dass ihr alle in meinem Universum wohnt und viele Steuern zahlen müsst Big Laugh

air
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Wieviele kg/Jahr müssten denn hierher transportiert werden?


Folgender Link erklärt :

Zitat:
eine Zehnmilliarden-Menschheit, die in Wohlstand und Bequemlichkeit lebt, braucht ja mindestens 4000 bis 5000 Tonnen Helium – 3 pro Jahr,


Zitat:
Aber mal ehrlich: Auf dem Mond ein autarkes System zu errichten dürfte wohl noch mehr als 50 Jahre dauern. Das Energieproblem ist in 50 Jahren recht aktut.


Pläne den Mond als Rohstoffquelle zu nutzen sehen 2015-2020 vor :

Russland

George Bush

Zitat:
Wir wollen bis 2015 eine permanente Basis auf dem Mond errichten


Nettes Zitat vom Spiegel :

Zitat:
Offen ist, wie ernst Sewastjanows Ankündigung gemeint ist. Beobachter vermuten dahinter eher den Versuch, von der russischen Regierung zusätzliche Fördergelder zu erhalten. Auffällig ist die Überschneidung der russischen Pläne mit denen der USA. US-Präsident Bush hat der Nasa aufgetragen, bis 2020 wieder Astronauten zum Mond zu schicken. Dort könnten die Amerikaner dann russische Fabriken besichtigen, sollten die Energija-Pläne wahr werden.


Technologisch ginge das sicher, aber ob das auch autark möglich sein soll wage ich auch zu bezweifeln. Zur Thematik des "Besitzes" : Ich vermute mal der Mond wird als Neuland betrachtet und wer seine Fahne am schnellsten in einem Gebiet reinsteckt gewinnt. Die ganzen Grundstücke die eine Firma verkauft hat dürften für nichtig erklärt werden, vermute ich zumindest.
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

Sollte der Mond nicht denen gehören, die ihn das erste Mal als Grundstück entdeckt haben? Bzw. deren Nachkommen oder wie auch immer Big Laugh

Mit der Fahnenmethode bleibt es nur abzuwarten, wie lange es dauert, bis die Amis eine Fahne, verpackt in einer Rakete, ins All direkt auf den Mond schießen Augenzwinkern

Abgesehen davon haben die Amis ja schon eine Fahne dort oben...

air
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Sollte der Mond nicht denen gehören, die ihn das erste Mal als Grundstück entdeckt haben? Bzw. deren Nachkommen oder wie auch immer Big Laugh


Ich wär ja für eine gemeinschaftliche Lösung das man die Anstrengungen, sofern es Sinn macht mit der Energiegewinnung, kombiniert und jeder den gleichen Nutzen davon hat. Das dass natürlich nicht funktioniert ist klar ;D
MI Auf diesen Beitrag antworten »

Wem der Mond gehört? Wohl demjenigen, dem das Weltall gehört oder? Und das sind doch die Amerikaner! Wusstet ihr das noch nicht?
Okay, ich gebe zu: wirklich so GESAGT hat der gute Bush das nicht - aber im Grunde muss man das Ganze als einen Besitzanspruch lesen:

http://www.focus.de/politik/ausland/us-s...aid_117676.html

Dagegen war der Imperialismus der europäischen Staaten nichts Augenzwinkern .

Und jetzt mal zur vertraglichen Realität: Auf keinen Himmelskörper darf irgendein Staat irgendwelche Besitzansprüche melden (siehe dazu das "Outer Space Treaty" oder so ähnlich. Das ist ein UNO-Vertrag, der das verbietet).
Allerdings gilt das ganze NICHT für private Leute. Und so hat irgendwann einmal irgendein Amerikaner den Mond für sich beansprucht, und weil niemand innerhalb einer Frist von 8 Jahren Einspruch erhoben hat, gehört der Mond nach amerikanischem Recht jetzt ihm...

Und noch ein Kommentar zu den Bestrebungen von Russland und China: Meiner Meinung nach sollten die erst einmal schauen, dass es ihrer eigenen Bevölkerung einigermaßen gut geht, bevor diese Staaten Milliarden in seltsame Raumfahrtunternehmen stecken, die aus öffentlicher Hand kommen und besser dorthin zurückfließen.
Selbiges gilt natürlich auch für die USA - aber wohl doch nicht in dem Ausmaß...

Gruß
MI
Elan Auf diesen Beitrag antworten »

Mag sein, daß der Mond nach amerikanischem Recht einem Amerikaner gehört. Der Haken dabei ist aber, daß dieses amerikanische Recht vom Rest der Welt nicht anerkannt werden muß. So sehe ich das zumindest, nach diesen besagten internationalen Verträgen.
Ich kann mir also als Deutscher dasselbe Grundstück auf dem Mond vermutlich nochmal kaufen, sofern ich es ausserhalb der USA tue und bin dennoch dem andern gleichgestellt.
Naja, vie Theorie. In der praktischen Politik zählt nicht selten, daß sich derjenige durchsetzt, der unterm Strich besseres Verhandlungsgeschick, bessere Waffen und mehr Skrupellosigkeit besitzt. Augenzwinkern
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Selbst wenn die wertvollsten Rohstoffe (Gold, Platin etc.) nur so zum Aufheben auf der Mondoberfläche rumliegen würde, lohnt sich der Abbau nach momentanenen Technologiestand nocht nicht - die Transportkosten übersteigen den Rohstoffwert um das Zigfache. Das wird sich auch in naher Zukunft (die nächsten Jahrzehnte) kaum ändern. (Nun ja, trotzdem kann man sich natürlich drüber Gedanken machen.)

Da ist das momentane Gerangel einiger Staaten (USA, Kanada, Russland) um das Nordpolargebiet wesentlicher ernster zu nehmen.
Mazze Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Selbst wenn die wertvollsten Rohstoffe (Gold, Platin etc.) nur so zum Aufheben auf der Mondoberfläche rumliegen würde, lohnt sich der Abbau nach momentanenen Technologiestand nocht nicht - die Transportkosten übersteigen den Rohstoffwert um das Zigfache. Das wird sich auch in naher Zukunft (die nächsten Jahrzehnte) kaum ändern. (Nun ja, trotzdem kann man sich natürlich drüber Gedanken machen.)


Dazu wurde sich auch geäußert und es wurde in der Tat gesagt das es sich nicht lohnen würde für Gold dieses Unternehmen zu starten, wohl aber für das Helium-3. Der Schwarzmarktwert der Mondproben (100 von 133 Gastgeschenken der USA können nicht weiterverfolgt werden, laut Bericht) liegt im Einstelligen Millionnbereich und das soll wohl nur ein Bruchteil von dem Wert sien wenn in dieses Proben jenes Helium zu finden wäre. Gehandelt wurde

Zitat:
ie Gewinnung und der Rücktransport des flüssigen Heliumistopes zur Erde sind technisch machbar und angeblich extrem gewinnträchtig, zumindest dann, wenn der häufig genannte Preis von 16 Mill. $ pro kg realistisch wäre.


Link dazu

Weiteres Zitat der Seite :

Zitat:
Dieser Preis ist aber blanker Unsinn.

Nur wenn Helium-3 viel billiger angeboten wird, (z.B. weit unter 1 Mill. $ pro kg) wird sich ein großer Käufermarkt finden und nur dann kann dieser Rohstoff seine segensreichen Wirkungen in der Energieerzeugung und in der "schnellen Raumfahrt" voll entfalten.


edit :

3 Kg von dem Zeug und wir haben usnere Haushaltsneuverschuldung Augenzwinkern (sofern ich auf dem Laufenden bin)
Poff Auf diesen Beitrag antworten »

Die Zahlen sprechen für sich, das ist Nonsens.

Man stelle sich diese Menge vor, erhöht um die Masse der Kapselflaschen, das wären zig Tonnen Nutzlast pro Tag in die eine Richtung allein und zig Tonnen Produktion auf dem Mond ...,

all die Abstürze, nix mit warten bis das Wetter passt, das erfordert kontinuierlichen Betrieb, ....


da wär ich dann eher für eine Pipeline zum Mond. Wer Seile in den Weltraum bauen will, der kann auch Pipelines bauen, nur eben keinen Stahl dafür benutzen, der macht das Spiel nicht mit. Augenzwinkern
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