Verhalten an den Unis

Neue Frage »

mathe760 Auf diesen Beitrag antworten »
Verhalten an den Unis
Hallo,

Kuckt euch mal folgende videos an:

http://youtube.com/watch?v=tCoGHRupZhw

http://youtube.com/watch?v=7ChDgFNIdCM

http://youtube.com/watch?v=sTcwGpg3Oj8

http://www.youtube.com/watch?v=8j9RKlAVvqk&NR=1

Ich finde das sowas echt unerhört und sehr unpassend ist! böse
Ausserdem nehmen solche Leute nicht nur anderen den Platz weg sondern sie stören auch die anderen Studenten die vielleicht interessiert sind an der Vorlesung!!! böse böse böse unglücklich

Wie ist das bei euch, geht das da auch so zu mitten in einer Vorlesung?
Was kann man dagegen denn tun als interessierter Student?

Ich hoffe auf eure Erfahrungen.

Bis denn mathe760 Wink
aRo Auf diesen Beitrag antworten »

bei uns in den Vorlesungen gehts recht zivilisiert zu Augenzwinkern
Wenn man etwas Pech hat, sitzen um einen drumrum Leute, die etwas laut miteinander sprechen, aber sonst...
gugelhupf Auf diesen Beitrag antworten »

http://www.youtube.com/watch?v=qtwm4NiGfe0&feature=related

hhrhrhrhrr
sqrt4 Auf diesen Beitrag antworten »

Also den letzen Affenschrei find ich genial Augenzwinkern richtig authentisch.

Naja also sowas kommt ja wenn dann auch nicht dauernd vor. Aber Papierfieger warn bei uns in LA an der Tagesordnung - allerdings sollen diese dann erstaunlicherweise Augenzwinkern im 2. bzw.3 Semester mehr und mehr verschwinden - warum wohl?

Also wenn sowas nur ab und zu vorkommt find ichs jetzt nicht so schlimm.

Edit: ich finds da weitaus unangenehmer wenn um einen Leute rumsitzen die sich unterhalten (vgl. aRo) weil man sich dann dauerhaft nicht gut kontzentrieren kann, aber so einen kurzen SCherz find ich okay
Lazarus Auf diesen Beitrag antworten »

Da fällt mir ja nur der Wayneman oder der Superman ein, wobei solche Aktionen sicher nicht alltäglich sein dürften. Kann meinen vorrednern nur beipflichten, sich laut unterhaltende Leute sind deutlich nerviger. Aber spätestens nach ner Woche kennt man die dann auch und setzt sich halt je nach eigener Einstellung in die gewollte Position zu ihnen.
Ansonsten würde ich das mal nicht überschätzen: Vorlesungen hören und Klausur bestehen hat nur etwas mit einander zu tun wenn es Anwesenheitspflicht gibt Augenzwinkern
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Ich unterhalt mich immer laut in der Vorlesung. So Geflüster ist extrem aufwändig. Man trifft seine Leute ja sonst kaum. Wenn man da schomma inne Vorlesung geht, kamma doch auch ma reden, ist eh viel zu ausführlich an manchen Stellen. Aber dann hocken wir eher hinten. Wenn innem 40-50%ig besetzten Großhörsaal im hinteren Drittel Leute meinen, dass man ruhig sein soll, sindse selber Schuld, wennse aufpassen wollen und sich oben hinten neisetzen. Die guten in Physik sind eh blind und müssen vorne sitzen (bei uns in der "Elitestudiengang"sgruppe sind alle von den 21 außer ein Prof und ich Brillenträger).
Dafür sinds genau diese "Ich will aufpassen"-Nerds, die geschlossen im Gruppenzwang lachen wenn sich n Chemiedozent bei nem Experiment durch nen explodiertes Reagenzglas verletzt.

Wichtig ist:
Es muss für Leute, die aufpassen wollen, nen Platz geben, an dem sies können.
Der Prof darf auf keinen Fall gestört werden.

So Idioten die ne VL besuchen UM zu stören, werden eh net lange durchhalten.

Aber als Mathematiker/Naturwissenschaftler muss man schon weng aufpassen, dass so ausflippende Leute nicht noch richtig schadhaftes anstellen. Die Quote an weltfremden Menschen die sonst nichts, oder extrem wenig im Leben haben, das für ein ausgeglichenes Gemüt sorgt, ist unter diesen Studenten doch sehr hoch. Zum Glück kriegt bei uns nicht jeder ne Knarre wie in Ammiland Augenzwinkern Und körperlich sind jene Menschen glücklicherweise eher unterlegen.

Immer diese gemeinen Realisten die es auf den Punkt bringen.
 
 
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Es ehrt dich ja, dass du trotzdem irgendwie möchtest dass Leute, die aufpassen wollen auch einen Platz im Hörsaal haben dürfen, wo sie ungestört der Vorlesung lauschen können und auch der Professor nicht abgelenkt werden darf.

Aber so etwas wie eine "Raucherzone" innerhalb des Hörsaals klingt schon etwas unpassend, findest du nicht ? Aus dem Blickfeld des Profs werdet ihr dadurch doch auch nicht verschwinden und du kannst auch nicht verlangen, dass sich alle interessierten Studenten gefälligst weit genug von euch wegsetzen sollen. Oder versteckt ihr euch dann irgendwo unter den Sitzen ?

Und es war doch auch schon in der Grundschule so, dass man sich in den Pausen soviel unterhalten kann wie man will oder habt ihr alle vereinbart euch immer nur im Hörsaal zu sehen ? Seine Leute sieht man dann doch beim Rausgehen genauso und kann sich dann noch bestens miteinander unterhalten. Nonstop von einem Hörsaal in den nächsten von 9 Uhr bis 18 Uhr abends ohne Pause kann ich mir nicht so recht vorstellen verwirrt

Es ist doch auch so, dass wenn man schon gerne mit Leuten im Hörsaal reden will, es ja dann nicht mehr in Betracht zieht die Vorlesung zu verfolgen - insofern, was wollt ihr dann noch in diesem Hörsaal ? Ich kann nicht nachvollziehen dass man sich am liebsten in einem Hörsaal unterhält, da gibt es doch viel schönere Plätze...und nur als Gewissensberuhigung, dass man ja wenigstens sporadisch anwesend war, das kann es ja auch nicht sein.

In vielen Vorlesungen ist ja auch keine Anwesenheitspflicht und viele Professoren von mir sagen auch frei heraus, dass man genauso gut alles in der vorgeschlagenen Literatur nachlesen kann, wenn man nicht mit seinem Vorlesungsstil klarkommt und eher durch Selbststudium lernt. Möglich dass es bei dir so ist oder du eben oft gelangweilt bist von der Vorlesung weil dir vieles leicht fällt, nur sich unbedingt mit seinen Kommilitonen IM Hörsaal unterhalten zu müssen ist für mich nichts anderes als eine Alibilösung.

@ Lazarus

Dieser Superman ist der Knaller ROFL
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Bjoern1982
was wollt ihr dann noch in diesem Hörsaal ?


Zitat:
Original von Zellerli
ist eh viel zu ausführlich an manchen Stellen

Ist der Hauptgrund und außerdem geschehen ja viele Unterhaltungen aus aktuellem Anlass.
"Was? Wie hat der Prof des jetzt gemeint? Das ist doch garnicht direkt proportional, erklär mal schnell", man sucht ja die Schuld erstmal bei sich wenn man was nicht checken sollte, bevor man den Prof mit minderwertigen Problemen belastet.
Dann bespricht man wo und was man essen geht.
Was man abends treibt.
Ob die Aufgaben auf den Übungsblättern zum gerade vorgetragenen Thema klar sind.
Dass da gerade ne extrem heiße Medizinstudentin vorbeigeht.
Was der Prof mit seinem russischen Akzent jetzt eigentlich gesagt hat.
etc.
So musterhaft und begabt, dass ich mir alles die 1-2Std VL bis in die Pause merke und das dann mit dem Kollegen auf dem Weg in die nächste VL kläre, bin ich nicht. Das ist teilweise zwischenmenschlicher unnaturwissenschaftlicher Kram, aber eben auch Informationsaustausch, der einem späteres ineffizienteres Nachlesen durch die Klärung eines Missverständnisses direkt vor Ort, erspart.
Die Vorlesungen die wirklich umsonst sind (das war letztes Semester bei mir jetzt Mathe für Physiker und Anorganische Chemie) die besuche ich erst garnicht, da sehe ich ein, dass der Hörsaal natürlich ungeeignet ist, wenn man von der VL nichts hat, außer seine Leute zu sehen.
Ich denke, wenn das jeder so macht, kommen alle klar. Leute, die aufpassen müssen, Leute die lieber kommunikativ im Team lernen, faule Leute und die Profs Augenzwinkern

Gegen solche extremen Störer sollte man eigentlich sowas wie ne schlagende Truppe vor Ort haben, die den Clown dann in Zwangsjacke abführen Augenzwinkern
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
"Was? Wie hat der Prof des jetzt gemeint? Das ist doch garnicht direkt proportional, erklär mal schnell", man sucht ja die Schuld erstmal bei sich wenn man was nicht checken sollte, bevor man den Prof mit minderwertigen Problemen belastet.
Dann bespricht man wo und was man essen geht.
Was man abends treibt.
Ob die Aufgaben auf den Übungsblättern zum gerade vorgetragenen Thema klar sind.
Dass da gerade ne extrem heiße Medizinstudentin vorbeigeht.
Was der Prof mit seinem russischen Akzent jetzt eigentlich gesagt hat.
etc.

Bei uns wärst du mitsamt deinen Gesprächspartnern aus dem Hörsaal geflogen - und das zurecht. Man kann sich gegenüber Kommilitonen und Professoren kaum rücksichtsloser verhalten.
Bert Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
... Leute die lieber kommunikativ im Team lernen ... Augenzwinkern


... sollen zu Hause lernen.

Ja, ich habe meist vorne gesessen; die Quasselstrippen haben mich auch ziemlich genervt. unglücklich
Wenn ich eine Vorlesung langweilig fand, bin ich in die Cafeteria gegangen; wenn's eine (langweilige) Pflichtveranstaltung war, holte ich was zum Lesen (Zeitung, Paper) hervor und las da meine Sachen, aber ich ließ den Prof sein Zeug abwickeln... bin halt noch die „alte Schule“...

P.S. Heute stehe ich „da vorne" und gehe meinen Lehrverpflichtungen nach. Ich zwinge keinen da zu sitzen; wen das nicht interessiert, kann gehen oder braucht gar nicht zu kommen. Für eine themenbezogene Diskussion/Nachfrage bin ich zu haben, aber gequasselt wird nicht. Einem Studenten (Verhalten wie Zellerli) schenkte ich mitten in der Vorlesung zwei D-Mark und schickte ihn mit seinem Quasselpartner in die Cafeteria; seitdem habe ich Ruhe (wahrscheinlich hat sich das herumgesprochen... Augenzwinkern ).
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Weiß net wie groß eure Hörsääle sind. In soner kleinen Übungsgruppe ist man natürlich ruhig. Aber in den größeren Hörsäälen bei uns war noch nie Totenstille, wie das bei euch offensichtlich der Fall ist Augenzwinkern

Zitat:
Bert:
Einem Studenten (Verhalten wie Zellerli) schenkte ich mitten in der Vorlesung zwei D-Mark und schickte ihn mit seinem Quasselpartner in die Cafeteria


Da würdest du bei uns ca. 200-300 Leuten nicht nur schnell deine 2Mark Stücke los sein, sondern bei mir und meinen Kollegen wohl eher erst nach 20 Mark ankommen, wenn du nach Intensität vorgehst

Wie gesagt ich gehe selten in die Vorlesungen -zum Glück ist bei uns die für Bachelor-Studiengänge eingeführte Anwesenheitspflicht nicht so ausgeprägt-, weil das selbstständige Lernen (auch in Gruppen) bei mir eher fruchtet. Manchmal isses aber unumgänglich sich das nochmal live anzuhören. Aber ich glaube nicht, dass in nem mäßig gefüllten riesen Hörsaal irgend jemand gestört wird. Es gibt Profs, die bitten dann auch um Ruhe und sprechen konkret Leute an. Da waren wir bisher nie dabei, weil ne normale Unterhaltung im hinteren Bereich wohl doch leise genug ist. Also alle Vorlesungen die ich besuche finden in dem größten Hörsaal, den die Fakultät hat, statt.

Der Trend ist auf jedenfall da. Es kriegt jeder sein Abi hin, die Disziplin hört schon am Gymnasium auf. Außerdem werden die Studiengänge einfacher (war ja auch ne Forderung die zum Bolognaprozess geführt hat) und viele Veranstaltungen sind jetzt Pflicht, man muss ja die Arbeit nachweisen, dass man seine ECTS Punkte kriegt. Ich glaube langfristig wirds eher mehr sich langweilende und sich unterhaltende Leute geben, die in die Veranstaltungen gezwungen werden.
Natürlich ist es toll, wenn Menschen diszipliniert werden, andere Interessen vergessen können und total konzentriert sein können, wenn die Vorlesung stattfindet. Da haben wir auch alte Profs, die auf solche Studenten stolz sind.
Zum Glück gibt es auch viele, die den Menschen schätzen. Das Problem dabei ist halt, dass das Schulsystem verweichlicht und der funktionierende Mensch, wie er für die moderne Wirtschaft gebraucht wird, kaum in ein paar Jahren Uni gezüchtet werden kann. Übrigens wäre ich zu gern ein funktionierender Mensch.
Wär doch geil in der VL zu hocken und es faszinierend zu finden wie ausführlich ein primitiver physikalischer Sachverhalt zum 32. mal durchgegangen wird. Und obwohl man weiß, dasses im Skript steht, in 100 Büchern anschaulich erklärt ist und obwohl es quasi schon ins Gehirn eingebrand ist, hat man nichts besseres zu tun als in seiner schlechten Handschrift sorgfältig niederzulegen, was man aufmerksam verfolgt.
Wenn ich doch keinen störe, der so vorgeht -und das tu ich nicht- warum dann nicht die Zeit, in der die Vorlesung sich auf sowas beschränkt, zum Gespräch (auch über andere Themen) nutzen?
Antwort: Wenn du an manchen Stellen zu wenig oder zu viel weißt um dem Vorlesungsstoff in der genau festglegten Weise, im genau festgelegten Tempo folgen zu können, dann ist es deine Schuld und du sollst dein Wissen nicht durch Unterhaltung angleichen.
Übrigens ist das nur die eine Seite. Ich bin nicht nur der Fragende, sondern genauso der Befragte. Und es gelingt einem eben schneller und effizienter Verständnisprobleme direkt zu klären, wenn man auf ähnlichem Niveau wie der Fragende ist. Ich glaube nicht, dass man sich damit den Kommilitonen und den Professoren gegenüber respektlos verhält, sondern im Gegenteil: ersteren kann man helfen indem man die Unklarheit beseitigt und zweitere kann man unterstützen, indem man den vermittelten Stoff stellenweise ergänzt.
Also nochmal um Missverständnisse auszuschließen: Wenn ich irgendwie mitkriegen sollte, dass ich den Vorlesungsbetrieb störe, bin ich der letzte der dann nicht still ist oder den Raum verlässt. Ist nur bisher nur nie vorgekommen. Ich setz mich übrigens auch immer nach vorne, wenn ich was mitkriegen will und der Hintermann grade im Restalkohol seinen Kumpel über den gestrigen Abend aufklärt.
Mir wäre es auch lieber, wenn sich Studenten auf allen "Niveaus" zusammentun würden, um in Gruppen außerhalb der Vorlesung jene Arbeit regelmäßig durchzuführen. Aber leider ist es so, dass die ehrgeizigen, funktionierenden Naturwissenschaftler in ihrem Plan die Schwächeren eher als Konkurenz, die es zu überollen gilt, statt als Mitstudenten vorsehen. Eine kollegiale Zusammenarbeit würden sie auch nur eingehen, wenn sie selbst den größeren Vorteil daraus ziehen.

Untermauert wird diese These nicht nur dadurch, dass man schief angeschaut wird, bei ner freundlichen Frage, sondern auch, dass in der Gruppe unseres "Elitestudiengangs" kein einziger im Matheboard oder Physikerboard oder anderen Helferforen aktiv ist. Trotz insgesamt sehr hohen Internetaktivität.
Die "funktionierenden Menschen" sind es nämlich, die eher zum Abkapseln, zum Egoismus neigen, statt ihr Wissen zu teilen. Zum Beispiel sind bei uns die Lehramtler wesentlich kooperativer und gruppenorientierter.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Wär doch geil in der VL zu hocken und es faszinierend zu finden wie ausführlich ein primitiver physikalischer Sachverhalt zum 32. mal durchgegangen wird. Und obwohl man weiß, dasses im Skript steht, in 100 Büchern anschaulich erklärt ist und obwohl es quasi schon ins Gehirn eingebrand ist, hat man nichts besseres zu tun als in seiner schlechten Handschrift sorgfältig niederzulegen, was man aufmerksam verfolgt.

Ich weiß ja nicht, was ihr da an eurer Hochschule so treibt, aber üblicher weise wird man an einer Uni in den richtigen Vorlesungen nicht mit Trivialitäten gelangweilt - häufig ist man mal froh, wenn einem etwas auf den ersten Blick klar ist.
Tomtomtomtom Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:

Der Trend ist auf jedenfall da. Es kriegt jeder sein Abi hin, die Disziplin hört schon am Gymnasium auf. Außerdem werden die Studiengänge einfacher (war ja auch ne Forderung die zum Bolognaprozess geführt hat) und viele Veranstaltungen sind jetzt Pflicht, man muss ja die Arbeit nachweisen, dass man seine ECTS Punkte kriegt. Ich glaube langfristig wirds eher mehr sich langweilende und sich unterhaltende Leute geben, die in die Veranstaltungen gezwungen werden.


Ich weiß nicht, woher du deine Trends beziehst, aber in der Realität gehen in den letzten Jahren die Erfolgsquoten beim Abitur in fast allen Bundesländern massivst in den Keller. Zum Beispiel in Sachsen von den 95% von vor etwa 10 Jahren auf mittlerweile unter 80%, kontinuierlich weiter fallend. Und diese Jahrgänge stehen jetzt am Anfang ihres Studiums.
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Zahlen aus Sachsen von 1995 heranzuziehen, halte ich für etwas gefährlich:

Schließlich haben vor der Wende im Osten nur ca. 10% jedes Jahrgangs das Gymnasium besucht. Ich kenn zwar nicht die Erfolgsquote, aber ich schätze mal um die 90% davon haben es dann auch bis zum Abitur geschafft

Natürlich hat sich das ab 1990 gravierend geändert. Aber erstens war die Gymnasialquote nicht sofort auf Westniveau, und zweitens brauchen die Jahrgänge am Gymnasium bis zum Abitur ja auch ein paar Jährchen.

Daher meine Bedenken hinsichtlich der Aussagekraft der Daten von 1995.



Arthur, Abiturjahrgang 1987 Sachsen Augenzwinkern



EDIT: Sorry, hab aus 95% gleich mal schnell 1995 gemacht - 1997 wäre für "vor 10 Jahren" passender. Das schwächt meine Argumentation natürlich ab (besonders das "zweitens"), aber gänzlich hinfällig ist sie nicht.
Bert Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Aber leider ist es so, dass die ehrgeizigen, funktionierenden Naturwissenschaftler in ihrem Plan die Schwächeren eher als Konkurenz, die es zu überollen gilt, statt als Mitstudenten vorsehen. Eine kollegiale Zusammenarbeit würden sie auch nur eingehen, wenn sie selbst den größeren Vorteil daraus ziehen.


Ganz so schlimm wird es wohl nicht sein. Aus meinem Studium, ist allerdings ziemlich lange her, kann ich mich an einige wesentliche Sachen erinnern:
Es gab schon immer Lernkreise; ein paar Studenten tun sich zusammen, um den Stoff für die nächste Klausur/Prüfung gemeinsam abzuackern. An sich eine gute Idee. Das Wissensniveau ist zwar sehr unterschiedlich, aber das ist nicht so schlimm, wenn die Teilnehmer der Gruppe die gleichen (Lern)Prioritäten (die nächste Klausur/Prüfung gut bestehen) setzen. So kann man tatsächlich konkreten Stoff (Fragen/Antworten) schneller durchnehmen und die „wissensschwächeren“ Studenten können von den „guten“ profitieren.
Problematisch wird es bei einer zu variablen Arbeitsmoral. Häufig wird viel Zeit einfach nur verquasselt, man schweift vom Thema ab (die letzte Party, der doofe Prof...), und die „Lernzeit“ verlängert sich um ein Vielfaches. Das fand ich persönlich nicht so gut (weiß mit meiner Zeit besser zu haushalten), deshalb habe ich schnell auf solche Lernkreise verzichtet und habe mich lieber allein vorbereitet („unendlich“ effektiver Augenzwinkern ).

Eine ganz andere Erfahrung habe ich in Zweiergruppen gemacht; da haben wir den Stoff schnell und gründlich durchgenommen und haben uns gegenseitig sehr gut ergänzt/befruchtet, trotz des unterschiedlichen Wissensniveaus. In solchen Zweiergruppen habe ich meist die Arbeitsmoral „bestimmt“, der/die andere „steuerte“ das Lerntempo/Lerntiefe. Profitiert haben wir davon beide - der eine erweiterte sein Fachwissen, der andere erweiterte seine Sozialkompetenz. Es ist wohl einfacher, zwei Leute auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, als eine heterogene Gruppe.
_____
Zum Wissensniveau in den neuen Bundesländern nenne ich einige Beispiele aus unserem Forschungsinstitut (Niedersachsen). Alle Doktorand/inn/en sind in diesen Wochen bei der Abgabe ihrer Dissertation, alle haben ihr Abi vor 8-10 Jahren in ihrem Heimatbundesland gemacht, alle haben in Westdeutschland studiert.
1) Frau, Ossi: fleißig, gründlich, hervorragende Recherche und Analysen.
2) Frau, Wessi: fleißig, gründlich, hervorragende Recherche und Analysen.
3) Frau, Wessi: fleißig, gründlich, hervorragende Recherche, schwache Analysen.
4) Mann, Ossi: fleißig, oberflächlich, gute Recherche und miserable Analysen.
5) Mann, Wessi: sehr gemütlich bis bequem (um nicht zu sagen faul), schlechte Recherche, oberflächliche Analysen
6) Mann, Wessi: fleißig, praxisorientiert, hervorragende Recherche und Analysen.

Für mich ist da kein signifikanter Unterschied zwischen Ost und West auszumachen, eher sehe ich, daß jeder Mensch individuell ist – in seinem Wissensstand und in seiner Arbeitsmoral. smile
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Naja du hast Recht und jede Studie bestätigt, dass wir "zu wenig" Abiturienten haben. Aber was da raus kommt ist doch unter aller Sau! Und wie man sein Abitur schafft (sogar in Bayern) ist ja wohl auch lächerlich. Ich meine ja weniger, dass die Abiturientenzahl steigt, sondern mehr, dass die Schüler da dümmer rauskommen. Es gibt auch Studien die belegen, dass in Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften die Leute nicht nur fehlen, weil wenig Leute da sind und viele gebraucht werden, sondern weil offenbar zu wenige der Abiturienten genug auf dem Kasten dafür haben. Manche Experten schieben das auch darauf, dass am Gym zu wenig Wert auf Naturwissenschaften gelegt wird. Ich kann jedenfalls bestätigen, dass man in Bayern nicht um zwei Fremdsprachen, wohl aber um eine solide physikalische / chemische Grundbildung herumkommt. Jeeedenfalls prangert das die EU und die Wirtschaft an, dass wir zu wenig Ingenieure "produzieren". Leider sehe ich bisher keinen Trend, der an den Ursachen ansetzt, sondern eher einen die Symptome bekämpfenden: Bachelorstudiengang, neue entschärfte Ingenieursstudiengänge und am schlimmsten: man erkennt ECTS an von Leuten, die die (beispielsweise) in Engeland geholt haben. Da wird in den ersten Semestern Stoff gemacht, der vergleichbar mit nem Kollegstufenleistungskurs ist! Wird nicht lange dauern, bis da mehr draufkommen.

@Bert:
Ja das Zweierteam ist eigentlich ne sehr gute Idee. Ich merks bei uns, wir teilen uns die Arbeit teilweise (da, wo wir gut bescheid wissen) und besprechen gemeinsam den Stoff wos hängt. Wir neigen beide zum abschweifen - sind auch gute Freunde, aber einer schaffts immer den anderen wach zu rütteln und klar zu machen warum man das grade durchpaukt.
Die negativen Erfahrungen, die du schilderst hab ich mit den Leuts von meinem Elitestudiengang gemacht. Wir haben uns nach den VLs abends nen Seminarraum gesucht und das bis dato schwerste Übungsblatt "zusammen" erarbeitet. Es ist immer der, der grade weiter wusste vor an die Tafel und hats dargestellt. Das war schwer am Ball zu bleiben. Nicht nur vom Niveau her, sondern auch nach nem harten Unitag nochmal vier Stunden in das selbe Fach zu stecken. Einige fanden das bis zum Ende super, aber die meisten hatten danach echt genug (egal ob sies schneller oder langsamer verstanden hatten). Glaube viele waren einfach nur müde, aber mich hat unter anderem auch die Eintönigkeit des immer selben Fachs angekackt. Ein riesen Problem an dem Abend war die Unfähigkeit der Gruppe entweder: die richtige Frage zum Verständnisproblem zu stellen oder sie richtig aufzufassen und angemessen zu beantworten. Wir sind quasi Kommunikationsversager.
Neue Frage »
Antworten »



Verwandte Themen

Die Beliebtesten »
Die Größten »
Die Neuesten »