Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT

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Siddhartha Auf diesen Beitrag antworten »
Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Hallo ihr Erben von Nash, Neumann, Morgenstern Shapley, Einstein und co. smile

Ich bin noch nicht lange in den mathematischen Gefielden unterwegs. Genau genommen war das Schulfach für mich bis vor wenigen Monaten noch ein ziemlicher Horror. Ich habe noch immer einen schlechten Durchschnitt und der Schulstoff fängt an mir gewaltig auf die Nerven zu gehen.
Ich bin auf dem Abitur, 13.Klasse Gymnasium, in Luxemburg.
Wir fingen an mit komplexen Zahlen was für mich eine totale Katastrophe war, dann kamen Stammfunktionen, das geht, und jetzt Geometrie im 3D-Raum. Das gefällt mir wieder weniger.

Aber ich schweife ab. Ich stelle seit etwa zwei Monaten ein Interesse an der Wissenschaft bei mir fest.

Inzwischen habe ich mir ein Buch gekauft, 'Mathematik verständlich' von Robert Müller-Fonfara.

Zusätzlich beschäftige ich mich mit Kopfrechnen, Potenzen und Logarithmen.

Als triviales Wissen habe ich noch Pi und e auf jeweils zehn Stellen hinter dem Komma auswendig gelernt. Das sollte präzise genug sein für alles was ich auszurechnen habe. Ich bin ziemlich exakt und mag die Schreibweise x ~= a sehr wenig. Ich bevorzuge x = b, sprich sehr exakte Angaben. Ist eben eine Eigenschaft von mir, nichts besonderes.

Von dem schulischen Taschenrechner, einer Voyage200 von Texas Instruments, mache ich regen privaten Gebrauch um Funktionen zu zeichnen, Potenzregeln zu erforschen und sonstigen Kram auszurechnen, der mir in den Sinn kommt.

Als Literatur habe ich dann noch 'Genie und Wahnsinn' von Sylvia Nasar, eine Biographie des Mathe-Genies John F. Nash Jr.
Seine Gleichgewichtstheorie brauche ich mir wohl nicht anzuschauen, weil mir, wie schon im Titel erwähnt, das nötige Verständnis und vor allem das Wissen dazu fehlt.

Ich habe noch nicht vor, Mathe zu studieren. Auf der Uni steht Psychologie auf dem Programm und später, wenn möglich, aus Eigennutz ein Mathestudium, wenn ich mich schon fest im Leben etabliert habe.



Ich will von euch eigentlich wissen:

Was ratet ihr jemandem wie mir, dem es vielleicht an dem nötigen Verständnis fehlt, der sich aber dennoch für diese Wissenschaft interessiert?
Welche Erwartungen kann ich an mich stellen, kann ich Entdeckungen machen und ggf. auch feststellen dass es eine Entdeckung ist, und kann ein Gymnasiumschüler überhaupt wissen, was Mathematik ist?
bishop Auf diesen Beitrag antworten »

ich würde sagen das Ganze hängt an der Frage, ob du dir ein Berufsleben mit der Mathematik vorstellen kannst. Generell ist ja nichts unmöglich, die Frage is nur ob du bereit bist dafür hart zu arbeiten. 13 Jahre "keine Lust auf Mathe" lassen sich nicht in 5 Minuten rückgängig machen.

Ich nehme an, dass du nicht wohlhabend genug bist Mathe "nur so zum Spaß" studieren zu können. Aber auch ausserhalb der Hochschule lässt sich sehr viel erreichen, Selbststudium halt. Du wirst in der Geschichte sehr viele Menschen finden, die im Selbststudium großes in der Mathematik vollbracht haben.

Aber das mit den Entdeckungen, hm ich weiss nicht. Das Problem ist ja, dass die Mathematiker vieles bereits entdeckt haben. Das meiste Unentdeckte sind ja irgendwelchen fiesen Vermutungen etc (Riemann hier als klassisches Beispiel). D.h du wirst dann eine Entdeckung machen, wenn du an etwas denkst, woran noch kein anderer gedacht hat (eher unwahrscheinlich) oder einen Weg findest ein bekanntes Problem zu lösen (kommt auf deinen skill an)

Ich würde aber Mathe eher weniger nur wegen der Ehre machen. Es ist schon faszinierend genug das zu lernen, was bereits bekannt ist und neue Verwendungszwecke dafür zu finden smile
therisen Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Zitat:
Original von Siddhartha
Was ratet ihr jemandem wie mir, dem es vielleicht an dem nötigen Verständnis fehlt, der sich aber dennoch für diese Wissenschaft interessiert?
Welche Erwartungen kann ich an mich stellen, kann ich Entdeckungen machen und ggf. auch feststellen dass es eine Entdeckung ist, und kann ein Gymnasiumschüler überhaupt wissen, was Mathematik ist?


Es gibt Schüler, die sind schon fast mit ihrem Mathestudium fertig, wenn sie ihr Abitur gemacht haben Augenzwinkern Ich selbst habe mich auch schon während der Schulzeit mit Hochschulmathematik beschäftigt. Allerdings glaube ich, dass du nicht weißt, was richtige Mathematik ist:

Zitat:
Original von Siddhartha
Zusätzlich beschäftige ich mich mit Kopfrechnen, Potenzen und Logarithmen.

Als triviales Wissen habe ich noch Pi und e auf jeweils zehn Stellen hinter dem Komma auswendig gelernt. Das sollte präzise genug sein für alles was ich auszurechnen habe.


a) Mathe hat nichts mit Auswendiglernen zu tun.
b) Mathe != Rechnen.

Ich empfehle dir mal einen Blick in Analysis 1 von Königsberger zu werfen.
vektorraum Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Zitat:
Original von Siddhartha
Als triviales Wissen habe ich noch Pi und e auf jeweils zehn Stellen hinter dem Komma auswendig gelernt. Das sollte präzise genug sein für alles was ich auszurechnen habe. Ich bin ziemlich exakt und mag die Schreibweise x ~= a sehr wenig. Ich bevorzuge x = b, sprich sehr exakte Angaben. Ist eben eine Eigenschaft von mir, nichts besonderes.

Von dem schulischen Taschenrechner, einer Voyage200 von Texas Instruments, mache ich regen privaten Gebrauch um Funktionen zu zeichnen, Potenzregeln zu erforschen und sonstigen Kram auszurechnen, der mir in den Sinn kommt.



Abgesehen vom Rest des geschriebenen Textes nur zu dem zitierten so viel:

Was ist denn für dich triviales Wissen? Einen richtigen Mathematiker interessiert es nicht die Zahl oder auf so viele wie nur mögliche Stellen zu kennen (im Kopf verwirrt ), sondern viel mehr z.B., ob diese Zahlen bsw. Nullstellen von Polynomen mit rationalen Koeffizienten sind. Das ist doch wirklich die spannende Frage, denn kein Mathematiker "rechnet" mit dem wirklichen Wert von , sondern lässt es im Ergebnis stehen.

Also hast du das umsonst gelernt und unnötig Gehirnzellen verbraucht.

Mit Exaktheit hat das im übrigen auch wenig zu tun!

Zum Taschenrechner: braucht ein Mathematiker auch nicht. Ein gutes Computer-Algebra-System nimmt ihm die Rechnungen ab, weil Mathematiker meist überhaupt nicht rechnen können - weder mit kleinen noch sehr großen Zahlen. Sie "rechnen" mit Unbestimmten. Das eigentliche Ergebnis ist egal - die Existenz ist meist viel entscheidender.

Ich Frage mich im übrigen auch, was du mit deinem Taschenrechner erforschen willst - gerade bei den Potzenregeln. Ein ordentlicher Beweis der Regeln bringt viel mehr als deine Zeitverschwendung.

Du solltest wirklich mal Mathematik betreiben, befolge therisens Rat!
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Zitat:
Original von vektorraum
Ein ordentlicher Beweis der Regeln bringt viel mehr als deine Zeitverschwendung.


Ich finde, hier bist du zu hart, vektorraum. Wieso sollte es für einen, der 13 Jahre lang Mathe gehasst hat, Zeitverschwendung sein, sich mal ein paar Funktionen und deren Graphen auf dem Taschenrechner anzuschauen?


@Siddhartha: Du weißt aber schon, dass du auch während eines Psychologie-Studiums Mathematik brauchst? Und zwar gar nicht so wenig. Statistik ist das Stichwort. Obwohl es ja so Vögel gibt, die meinen, Statistik sei keine Mathematik. Augenzwinkern Wie dem auch sei - für dich wird es sicher Mathematik sein; und zwar eine, die gar nicht so besonders leicht zu verstehen ist.
vektorraum Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Zitat:
Original von WebFritzi
Zitat:
Original von vektorraum
Ein ordentlicher Beweis der Regeln bringt viel mehr als deine Zeitverschwendung.


Ich finde, hier bist du zu hart, vektorraum. Wieso sollte es für einen, der 13 Jahre lang Mathe gehasst hat, Zeitverschwendung sein, sich mal ein paar Funktionen und deren Graphen auf dem Taschenrechner anzuschauen?


Es geht ja nicht um das anschauen an sich, sondern um die Tatsache in welchem Kontext diese Aussage gemacht wurde. Und da wird nun mal nicht das Bild von höherer Mathematik deutlich.
 
 
Siddhartha Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik - Interesse JA; Können EHER NICHT
Zitat:
Original von WebFritzi@Siddhartha: Du weißt aber schon, dass du auch während eines Psychologie-Studiums Mathematik brauchst? Und zwar gar nicht so wenig. Statistik ist das Stichwort. Obwohl es ja so Vögel gibt, die meinen, Statistik sei keine Mathematik. Augenzwinkern Wie dem auch sei - für dich wird es sicher Mathematik sein; und zwar eine, die gar nicht so besonders leicht zu verstehen ist.

Ja, weis ich.
Statistik und Wahrscheinlichkeit habe ich bereits im Schulstoff.

Wenn Mathematik 'etwas vollkommen anderes' ist, warum heisst dann das Schulfach 'Mathematik' und nicht 'Rechnen'?

Um was geht es denn in der richtigen Mathe?

Und was versteht sich unter 'reiner Mathematik'?
mathe760 Auf diesen Beitrag antworten »

@Siddhartha: Ich habe mich auch schon sehr oft gefragt, warum das Fach Mathematik heisst, das ist echt blöd. böse
Den Schülern wird ein vollkommen falsches Bild der Mathematik in den Kopf gesetzt! Und da wundert man sich das es an z.B Ingenieuren fehlt, obwohl man die Schüler nicht mal ansatzweise (Es gibt vielleicht sehr wenige Ausnahmen) die Wissenschafft Mathematik näher bringt! verwirrt

Zu der Frage was Mathematik ist, denke ich das Mathematik so einem großen Teil aus Logik, Sätzen und Thoremen besteht, die man in der Natur anwenden kann. Ja und durch verschiedene Sätze und Thoereme erhält man evt. weitere Teilgebiete der Mathematik.
Im klartext: Für mich ist Mathematik die Wissenschaft zum beschreiben von Vorgängen in der Natur und in anderen Einsatzgebieten.
Das rechnen ist dann nur eine sehr kleine Nebensache die dann in der Bioloigie, Chemie, Physik, Astronomie, Informatik etc zum Gebrauch kommt.

Das ist meine Auffassung von der Mathematik, aber das muss jeder selbst für sich entdecken smile

Bis denn mathe760 Wink
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Natürlich ist Mathematik weit mehr als Zahlenrechnen. Trotzdem halte ich nichts von erhabenem Naserümpfen über "ordinäres" Zahlenrechnen:

Ein wenig "Gefühl" beim Zahlenrechnen kann auch bei Beweisen mitunter ganz nützlich sein. So ist mir z.B. der Beweis so schnell eingefallen, weil ich sofort an im Zusammenhang mit gedacht habe. Augenzwinkern

Auch ist man auf viele mathematische Aussagen erst nach extensiver Betrachtung von Zahlenbeispielen gekommen, bevor man sie dann auch allgemein formuliert und bewiesen hat.
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