Körper / Komplexe Zahlen

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LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »
Körper / Komplexe Zahlen
Halli Hallo Wink

ich muss in Mathematik eine GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen, wird wie eine Klausur gewertet) über die Themen "Division in C & Der Körper der komplexen Zahlen" halten und hätte dazu mal ein paar Frage.

(1.)
Damit man eine Zahlenmenge als "Körper" bezeichnen kann, muss diese ja verschiedene Eigenschaften besitzen:

- für die Addition gelten das Kommutativ- und das Assoziativgesetz
- zu jeder Zahl z gibt es eine Zahl -z, sodass z+(-z)=0 gilt
- für die Multiplikation gelten das Kommutativ- und das Assoziativgesetz
- zu jeder Zahl z außer 0 gibt es eine Zahl 1/z, sodass z * 1/z=1 gilt
- es gilt das Distributivgesetz
- für jede Zahl z gilt: z+0=z und z*1=z

Ich soll in meiner GFS nun zeigen, dass der 2. und der 6. Punkt auf , also die Menge der komplexen Zahlen, zutreffen.
Ich weiß nun nicht wirklich, was ich da zeigen soll bzw. wie, da das für mich irgendwie logisch klingt (1+(-1) gibt ja auch 0).


(2.)
Die Zahlenbereiche und sind ebenfalls Körper, dagegen ist kein Körper.
Hier soll ich nun zeigen, warum Z kein Körper ist.
Habe dazu Folgendes gefunden:

Bekannte Beispiele für Körper sind die Menge der rationalen Zahlen , die Menge der reellen Zahlen und die Menge der komplexen Zahlen jeweils mit der üblichen Addition und Multiplikation. Weitere Beispiele sind endliche Körper und die Körper der p-adischen Zahlen.

Ein Gegenbeispiel bildet die Menge der ganzen Zahlen (, +, *): Zwar ist (, +)eine Gruppe mit neutralem Element 0 und jedes a E Z besitzt das additive Inverse - a, aber ( \ {0}, *) ist keine Gruppe. Immerhin ist 1 das neutrale Element, aber außer zu 1 und - 1 gibt es keine multiplikativen Inversen (zum Beispiel ist 3^(-1) = 1 / 3 keine ganze, sondern eine echt rationale Zahl). Die ganzen Zahlen bilden keinen Körper, sondern lediglich einen Integritätsring, dessen Quotientenkörper die rationalen Zahlen sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rper_%28Algebra%29

Ich versteh da ehrlich gesagt nur Bahnhof. Kann mir vielleicht jemand von euch sagen, warum kein Körper ist?


(3.)
Stellen Sie den Rechenausdruck (1+i) + in der Form a+bi dar
Lösung:

(1+i) +
= (1+i) + 2 (3+i))
= (1+i) + (3+i)
= + i


Bei dieser Rechnung versteh ich nicht ganz, wie man bei Schritt 2 auf 9+1 kommt und beim Ergebnis auf 8/5, alles andere ist klar.


(4.)
Bringen Sie den Ausdruck in die Form a+bi

-

bei mir ergibt das dann - i
Stimmt das? Wenn nicht, poste ich den Rechenweg mal.



Ich weiß, dass ist jetzt alles recht viel auf einmal, aber es wäre wirklich suuuupi, wenn mir hierbei vielleicht jemand helfen könnte.

Liebe Grüße und jetzt schon vielen, vielen Dank im Voraus
Melody
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Körper / Komplexe Zahlen
Zitat:
Original von LaMelody
Ich weiß nun nicht wirklich, was ich da zeigen soll bzw. wie, da das für mich irgendwie logisch klingt (1+(-1) gibt ja auch 0).

Da brauchst du eben die Definition der komplexen Zahlen sowie die Definition von Addition und Multiplikation. Darauf basierend mußt du das jeweils geforderte zeigen

Zitat:
Original von LaMelody
Hier soll ich nun zeigen, warum Z kein Körper ist.
Ich versteh da ehrlich gesagt nur Bahnhof. Kann mir vielleicht jemand von euch sagen, warum kein Körper ist?

Weil es nicht zu jedem Element ein Inverses bezüglich der Multiplikation gibt. Augenzwinkern

Zitat:
Original von LaMelody
Bei dieser Rechnung versteh ich nicht ganz, wie man bei Schritt 2 auf 9+1 kommt und beim Ergebnis auf 8/5, alles andere ist klar.

Da wurde offensichtlich der Bruch mit (3+i) erweitert. Auf die 8/5 kommst du, wenn du alle Realteile addierst.

Zitat:
Original von LaMelody
bei mir ergibt das dann - i
Stimmt das? Wenn nicht, poste ich den Rechenweg mal.

Ich habe was anderes raus. Also her mit deinem Rechenweg. smile
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

Guten Morgen,

erst einmal vielen lieben Dank für die schnelle Antwort

Zitat:
Da brauchst du eben die Definition der komplexen Zahlen sowie die Definition von Addition und Multiplikation. Darauf basierend mußt du das jeweils geforderte zeigen


"Eine komplexe Zahl ist eine Zahl, die aus einer imaginären und einer reellen Komponente besteht"
"Addition, eine der vier mathematischen Grundrechenarten - Hinzufügung, Zusammenzählung"
"Multiplikation, die dritte Grundrechenart - Verfielfältigung"

Und wie soll mir das nun helfen???


Zitat:
Weil es nicht zu jedem Element ein Inverses bezüglich der Multiplikation gibt.


Versteh ich immernoch nicht traurig


Nach erneutem Rechnen weiß ich nicht mehr, wie ich auf meinen alten Rechenweg gekommen bin und habe nun als Ergebnis 0 raus geschockt
Hier mal mein Rechenweg:

-
[Erweiterung mit (2+i) und (2-i)]
= (2+i) - (2-i)
= (2+i) - (2-i)
= - i - + i
= 0

stimmt das so?

Wünsche euch einen sonnigen Tag
Liebe Grüße
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von LaMelody

Zitat:
Da brauchst du eben die Definition der komplexen Zahlen sowie die Definition von Addition und Multiplikation. Darauf basierend mußt du das jeweils geforderte zeigen


"Eine komplexe Zahl ist eine Zahl, die aus einer imaginären und einer reellen Komponente besteht"
"Addition, eine der vier mathematischen Grundrechenarten - Hinzufügung, Zusammenzählung"
"Multiplikation, die dritte Grundrechenart - Verfielfältigung"


Das ist keine Definition.

Machen wir das mal anders.
Angenommen wir haben keine Ahnung von komplexen Zahlen, was die sind, obs die gibt usw.

Wir definieren nun einfach mal:
Wir nennen eine komplexe Zahl, wobei und nennen wir die imaginäre Einheit. Die ganze Menge solcher Zahlen wollen wir nennen.

So, bisher haben wir erstmal erklärt was wir unter einer komplexen Zahl verstehen wollen.
Bis hierher weiss man noch nicht wie man zwei solche komplexen Zahlen addieren soll, oder multiplizieren oder, oder...

Nun definieren wir weiter:
Es soll eine Addition geben in der Menge , nennen wir sie zunächst mal .
Diese Addition legen wir fest wie folgt:
Für zwei komplexe Zahlen und soll gelten:

wobei das "" in der Definition das "" aus den reellen Zahlen bedeutet.

Nun definiere du mal die Multiplikation .

Dann hast du eine Menge, eine Addition und eine Multiplikation, geschrieben .
Bis hierher ist aber immernoch nicht klar, dass man beispielsweise subtrahieren oder dividieren kann. Man kann dies aber erreichen indem man nutzt dass schon ein Körper ist und dementsprechend nun die Körperaxiome beweist.


Vielleicht wird dir dadurch auch klar was im Allgemeinen ein Körper ist.
Das ist einfach eine Menge, auf der zwei "Rechenoperationen" definiert sind (auch wenn meistens und geschrieben wird, muss das nix mit dem "üblichen" und zu tun haben), und diese erfüllen die Körperaxiome.

Insbesondere ist jede Menge , versehen mit zwei Verknüpfungen und , welche die Axiome erfüllt, ein Körper.
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von LaMelody
Zitat:
Weil es nicht zu jedem Element ein Inverses bezüglich der Multiplikation gibt.


Versteh ich immernoch nicht traurig

Dann nenne mir doch mal das Inverse bezüglich der Multiplikation zur Zahl 2 innerhalb der ganzen Zahlen. smile

Zitat:
Original von LaMelody
= - i - + i

Diese Zeile ist falsch. (Vorzeichen vom 2. Term).

Tipp: Sowohl i als auch die Zeichen + und - dürfen im Latexcode stehen. Das spart das ständige Öffnen und schließen der Latex-Tags.
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

Nabend

@ klarsoweit:

Zitat:
Dann nenne mir doch mal das Inverse bezüglich der Multiplikation zur Zahl 2 innerhalb der ganzen Zahlen.


Ja das Inverse bezüglich der Multiplikation zur Zahl 2 wäre doch oder nich? Ist aber dann wiederum keine ganze Zahl, also nicht Element Z und somit ist eine notwendige Körpereigenschaft für Z nicht erfüllt - ergo, Z ist kein Körper.
Richtig?

Ist das dann der einzige Grund, warum Z kein Körper ist?


Muss mich was meine Rechnung betrifft wohl beim Ausmultiplizieren verrechnet haben, Ergebnis in der Form a + bi müsste also eigentlich lauten
Richtig?



@ system-agent

Addition: (a + bi) + (x + yi) = (a + x) + (b + y)*i
Multiplik.: (a + bi) * (x + yi) = (ax - bd) + (ad + bc)

sooo.. und nun? (Oh jee.. wie peinlich unglücklich )
 
 
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von LaMelody
Ja das Inverse bezüglich der Multiplikation zur Zahl 2 wäre doch oder nich? Ist aber dann wiederum keine ganze Zahl, also nicht Element Z und somit ist eine notwendige Körpereigenschaft für Z nicht erfüllt - ergo, Z ist kein Körper.
Richtig?

Ja. Freude

Zitat:
Original von LaMelody
Ist das dann der einzige Grund, warum Z kein Körper ist?

Wenn du so willst, ja.

Zitat:
Original von LaMelody
Muss mich was meine Rechnung betrifft wohl beim Ausmultiplizieren verrechnet haben, Ergebnis in der Form a + bi müsste also eigentlich lauten
Richtig?

Ja.

Zitat:
Original von LaMelody
Addition: (a + bi) + (x + yi) = (a + x) + (b + y)*i
Multiplik.: (a + bi) * (x + yi) = (ax - bd) + (ad + bc)

sooo.. und nun?

Bei der Multiplikation kommen rechts die Variablen c und d vor, links aber nicht.
Wenn du das korrigiert hast, kannst du wieder zu der ursprünglichen Aufgabe zurückkehren. Was war da zu tun?
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

Oh, entschuldigung, das liegt wohl daran, dass wir immer a + bi und c + di und nicht x + yi schreiben, war wohl die Gewohnheit

(a + bi) * (x + yi) = (ax - by) + (ay + bx)*i

Ursprünglich ging es mal darum zu zeigen, dass gilt:

1. zu jeder Zahl z gibt es eine Zahl -z, sodass z+(-z)=0
2. für jede Zahl z gilt: z+0=z und z*1=z

für 1. gilt:
z = a + bi
-z = - (a + bi) = -a -bi
z + (-z) = a + bi - a - bi = 0

Wie ich das für den 2. Punkt zeigen soll ist mir noch nicht ganz klar
z + 0 = a + bi + 0
z * 1 = 1a + 1bi

?
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Der erste Punkt ist OK, man sollte nur noch schreiben, dass du damit die Inversen aus benutzt um die Inversen in zu finden (was ja auch OK ist Augenzwinkern )

Zum zweiten Punkt:
Um das beweisen zu können, musst du ersteinmal definieren, was denn die Null und die Eins in der Menge überhaupt sein sollen?
Denn wenn du zuerst festlegst, dass eine komplexe Zahl die Form haben soll (), dann macht nur natürlich keinen Sinn.
Wir definieren nun also zwei spezielle komplexe Zahlen (zur Unterscheidung von der Null und der Eins aus mache ich extra erstmal einen Strich dran):
und .

Und jetzt erst haben die Gleichungen einen Sinn, soll heissen:
Zeige, dass
und gilt für jedes .
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

aaaaaaha... also

z + 0 = a + bi + 0 + 0i = a + bi = z

z * 1 = a + bi * 1 + 0i = a + bi * 1 = z

wars das dann?
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Bei der zweiten Gleichung fehlen Klammern !!!



Nun musst du eben noch alle weiteren Körperaxiome nachweisen:
Die Existenz des Inversen bzgl Multiplikation (also für eine Division, das heisst zeige für jede komplexe Zahl gibt es ein so, dass ), Assoziativgesetz, Distributivgesetz
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von system-agent
Bei der zweiten Gleichung fehlen Klammern !!!

Obendrein ist nicht erkennbar, daß LaMelody die Definition der Multiplikation der komplexen Zahlen angewendet hat. Bei der Addition ist es im Grunde auch nicht erkennbar. Ich würde da jedenfalls einen Punkt abziehen.

Zitat:
Original von system-agent
Nun musst du eben noch alle weiteren Körperaxiome nachweisen:

LaMelody muß wohl nicht das komplette Programm durchackern. smile Es geht wohl nur um:
Zitat:
Original von LaMelody
Ursprünglich ging es mal darum zu zeigen, dass gilt:

1. zu jeder Zahl z gibt es eine Zahl -z, sodass z+(-z)=0
2. für jede Zahl z gilt: z+0=z und z*1=z
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Körper / Komplexe Zahlen
Ich denke sie muss doch alle Axiome nachweisen oder wenigstens kurz begründen, denn das Thema ist

Zitat:
Original von LaMelody
"Division in C & Der Körper der komplexen Zahlen"


und da ist ausdrücklich vom "Körper" die Rede, ergo muss man auch zeigen, dass ein Körper ist.
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

aber, aber... nicht streiten LOL Hammer

Wie klarsoweit richtig vermutet hat, geht es wirklich nur um diese 2 Aussagen, zumindest meinte mein Lehrer, dass ich diese beiden Punkte kurz erläutern solle.

(a + bi) + (c + di) = (a+c) + (b+d)*i
z + 0 = (a + bi) + (0 + 0i) = (a + 0) + (b + 0)*i = a + bi = z

(a + bi) * (c + di) = (ac - bd) + (ad + bc)*i
z * 1 = (a + bi) * (1 + 0i) = (a*1 - b*0) + (a*0 + b*1)*i = a + bi = z


So müsste das doch dann stimmen? Ich habe dann (bzw. ihr Augenzwinkern ) definiert, was 1 und 0 sind und das dann mit der Definition von Multiplikation und Addition der komplexen Zahlen verbunden, oder?
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast damit gezeigt, dass diese Null bzw. diese Eins das neutrale Element der Addition bzw. der Multiplikation ist (wohlgemerkt die Addition und Multiplikation von komplexen Zahlen !)
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Dieser Teil wäre dann erledigt. Jetzt mußt du noch zeigen, daß es zu jeder komplexen Zahl z ein bzgl. Addition inverse komplexe Zahl (-z) gibt, so daß also z + (-z) = 0 ist. Die 0 ist dabei natürlich das Null-Element der komplexen Zahlen.
LaMelody Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Jetzt mußt du noch zeigen, daß es zu jeder komplexen Zahl z ein bzgl. Addition inverse komplexe Zahl (-z) gibt, so daß also z + (-z) = 0 ist.


Ich dachte, das hätte ich damit:

z = a + bi
-z = - (a + bi) = -a -bi
z + (-z) = a + bi - a - bi = 0

laut system-agent
Zitat:
Der erste Punkt ist OK, man sollte nur noch schreiben, dass du damit die Inversen aus benutzt um die Inversen in zu finden (was ja auch OK ist )


?
klarsoweit Auf diesen Beitrag antworten »

Das habe ich übersehen. Aber auch hier solltest du formal sauber vorgehen:

Zu z = a + bi wird das Inverse -z mit -z := -a + (-b)*i festgelegt. Dabei sind -a und -b die im Bereich der reellen Zahlen Inversen zu a und b.
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