Reelle Potenzreihe

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glocke Auf diesen Beitrag antworten »
Reelle Potenzreihe
Hallo zusammen und alleine,

Ich sitze hier vor folgender Aufgabe und es will mir keine Lösung in den Sinn kommen, mit der ich zufrieden wäre:

Sei eine reele Potenzreihe mit Konvergenzradius R>0.

Zeigen Sie: Ist P(x) = 0 für alle x aus ]-R,+R[ (<- offenes Intervall), so ist für alle n aus

meine Argumentation sieht wie folgt aus:

Es gibt ein , dann folgt daraus, daß ist, weil man obdA setzen kann.
(also Kontraposition)

Irgendwie fehlt mir da was...ich denke da an eine alternierende Reihe, die in die Quere kommen könnte.
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Indirekter Beweis: Nimm also an, dass nicht alle Koeffizienten gleich Null sind. Dann gibt es ein kleinstes derartiges mit . Dann kannst du die Potenzreihe schreiben als



Und wenn du jetzt mal ein wenig über die Potenzreihe innerhalb der Klammern nachdenkst, dann findest du auch ein mit .


EDIT: Ja richtig, im Nenner steht statt , war ein Schreibfehler - korrigiert. Danke, glocke.
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Reele Potenzreihe
fast ähnliche Idee: Zeige durch vollständige Induktion, dass für alle k gelten muss.

Fange mit an.

Folgere dann durch Betrachten eines geeigneten Ausdrucks ( ausklammern), dass auch sein muss, wenn es alle vorherigen Koeffizienten sind.
Dabei musst du ausnutzen, dass in ein Produkt nur dann Null ist, wenn es mindestens einer der Faktoren ist und du einen positiven Konvergenzradius hast. smile
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

@Arthur
Verstehe ich nicht. So wie Du es hingestellt hast, müsste ich doch jetzt zeigen, dass die Summe in der Klammer ist, denn es soll P(x) != 0 dabei ´rumkommen...

Greez
Simon

PS: müßte es im Nenner nicht c_m heißen ?
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke, daß ich meine eigene Lösung nehmen werde:



was nur möglich ist, wenn ist

Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

@glocke
Ist nur die Frage, ob dein Prof das akzeptiert, denn du solltest schon noch begründen, warum das nur möglich ist, wenn ist für alle .
Nimm doch Arthurs Lösung. Du hast sie noch nicht Recht verstanden. Bei diesem Beweis musst du nur zeigen, dass es eine Zahl gibt mit und nicht dass dies für alle Zahlen gilt! Dann hast du schon den Widerspruch. Und das eine ist leicht zu finden ...

Gruß MSS
 
 
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Ich versuche es mal:

man müsste |x|<1 und ungleich 0 wählen, wäre ist der Faktor vor der Klammer ungleich 0. Die Summe in der Klammer ist dann einer geometrische Reihe ähnlich...dennoch plagt mich weiterhin der Gedanke, das die Summe ungleich -1 sein muß...irgendwie will das nicht in meinen Kopf - bzw aus ihn hinaus

Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:



was nur möglich ist, wenn ist


Das ist doch nur die Behauptung hingeschrieben; gefordert ist ein Beweis (ich nehme mal an, dass das für alle gelten soll?).

Einige Voraussetzungen, zB dass der zugrundeliegende Körper ist, müssten etwa in einen Beweis eingehen. Über endliche Körper ist die Behauptung falsch!

zB über
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

@abakus
aus der aufgabenstellung kannst du entnehmen, daß es sich um eine reele Potenzreihe handelt.

zum beweis:

es gilt P(x_1) = P(x_2)

also sind die Reihen gleich somit sind ihre einzelnen summanden identisch. mann nimmt jetzt ein i-tes Reihenglied aus beiden Reihen, setzt sie gleich, formt nach c_i um und stellt fest, das c_i = 0 für beliebiges i ist

Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von glocke
@abakus
aus der aufgabenstellung kannst du entnehmen, daß es sich um eine reele Potenzreihe handelt.


Ja. Nur muss das jeder mögliche Beweis dann auch als Voraussetzung benutzen, denn ansonsten wird die Behauptung falsch. An deinem Beweis sehe ich noch nicht, wo das genau eingeht. D.h. dein Beweis ginge auch für durch?


Zitat:

zum beweis:

es gilt P(x_1) = P(x_2)

also sind die Reihen gleich somit sind ihre einzelnen summanden identisch.


Woraus schließt du das? Es gibt doch viele Reihen, die für verschiedene Argumente dieselben Funktionswerte liefern. ZB sei:

und

Dann ist: , aber und beide Polynome auch verschieden vom Nullpolynom.

Grüße
Abakus
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Sorry, aber ich kann deinen Gedanken nicht folgen. Aus der Aufgabenstellung wird doch klar, daß es sich um eine Potenzreihe handelt, die auf eine bestimmte Art und Weise aufgebaut wird. Handelt es sich bei Deinen Beispielen um Potenzreihen ?
Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von glocke
Handelt es sich bei Deinen Beispielen um Potenzreihen ?


Ja. Polynome sind ein besonders einfaches Beispiel von Potenzreihen. Es sind lediglich endlich viele Koeffizienten verschieden von Null.

Grüße
Abakus
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Ja richtig. Allerdinds sind im meinen Fall die Koeffizienten in beiden Polynomen identisch...

Greez
Simon
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von glocke
Ja richtig. Allerdinds sind im meinen Fall die Koeffizienten in beiden Polynomen identisch...

... was du aber erst beweisen musst! Du drehst dich mit deiner Argumentation im Kreis, und Abakus hat mit seinen kritischen Anmerkungen sehr wohl recht.
glocke Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Reelle Potenzreihe
Zitat:
Original von glocke

Sei eine reele Potenzreihe mit Konvergenzradius R>0.



Hier steht doch das die Koeffizienten sind. Die Dinger verändern sich nicht, egal welches ich da einsetze.

Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Richtig, aber das ist lange noch keine Rechtfertigung für (d)einen Beweis!

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Wo ist da die Lücke ?

Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Nun, wie auch von den anderen schon gesagt wurde: Bis jetzt hast du die Behauptung nur hingeschrieben, zwar in anderer Form, aber das ist ja noch nicht mal ein richtiger Beweisansatz.

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

hmmm....

angenommen es gäbe ein .

P(x)=0 ist für alle x aus dem Konvergenzintervall, dann ist



=



Für dieses m-te Reihenglied gillt dann:



also



Das ist aber ein Widerspruch zur Annahme.

Ist das so richtig(er) ?

Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von glocke

angenommen es gäbe ein .

P(x)=0 ist für alle x aus dem Konvergenzintervall, dann ist



=



Für dieses m-te Reihenglied gillt dann:



Offenbar setzt du erstmal voraus. Aber selbst damit folgt es nicht. Das können doch erstmal beliebig viele Koeffizienten ungleich Null sein.


Grüße
Abakus
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Abakus
Offenbar setzt du erstmal voraus.
...
Das können doch erstmal beliebig viele Koeffizienten ungleich Null sein.


Das erste ist richtig. Ist das Zweite erledigt, wenn ich als das erste Element der Reihe welches ist bezeichne ? Abgesehen davon habe ich nicht angenommen, daß es GENAU Element != 0 gibt, sondern daß MINDSTENS eins existiert.

Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

OK. Du nimmst jetzt das kleinste mit .

Wie folgerst du nun, dass die beiden m-ten Reihenglieder gleich sind? (Wenn du die Reihen zB voneinander abziehst, könnten da unendlich viele Reihenglieder ungleich 0 stehen).

Eine Summe bzw. der Reihengrenzwert kann sich ja auf viele unterschiedliche Möglichkeiten durch Summanden bilden:

zB: 0 = -4 + 1 + 3 oder 0 = -1 - 4 + 5


Grüße
Abakus
Ace Piet Auf diesen Beitrag antworten »

Wie sieht die algebraische, sprich hier Gruppen- bzw. bestenfalls Vektorraumstruktur von Potenzreihen über irgendeinem Körper aus?

Die Addition ist die der Koeffizienten(!), man hat Assoz.Gesetz und Existenz von Links- + Rechtsneutralen und damit(!) die Eindeutigkeit des neutralen Elementes. - Wohlbemerkt sprechen wir hier beim Vergleich zweier Potenzreihen (wann betrachte ich 2 Elemente als "gleich") über deren Koeffizienten und nicht über deren Argumente... Algebraisch habe ich daher abzählbar (über die Potenzen) viele Elemente in diesem "Reihenraum".
.
.
(aufgepasst)
.
.
Nun definieren wir eine Äquivalenzrelation(!) mit
p ~ q :<=> p(x) = q(x) für alle x aus K (zB. AUCH K = Z2)...
...
und wir wissen ja(?), dies ist Gleichheit bzgl. einer Eigenschaft...


Man stellt (in Z2) x^2 = x fest und damit x^n = x für n>=1. - Damit reduziert sich die "Potenzreihe" x^2 + x zu x + x = (1+1)x = 0 und man kommt auf die Idee, dass der Potenzreihenraum über Z2 die Dim = 2 hat, also von (1; x) erzeugt wird, ergo gibt es die Äquivalenzklassen ([0],[1],[x],[1+x]), die also je unendlich viele Elemente algebraischen Ursprungs beinhalten.

Knackpunkt ist wohl "x^n = 1 für jedes x aus K mit geeignetem n < |K|" in endlichen Körpern, was die algebraische Definition der Gleichheit (KoeffizientenVgl.) nicht mit der von "~" übereinstimmen lässt. - Wann also sind die "~"-Äquivalenzklassen 1-elementig? Dann erst nämlich wären KoeffizientenVgl. mit Abbildungsgleichheit (über dem ArgumentenKörper) gleichzusetzen(!) - Ich hoffe, ich langweile niemanden?

Eleganter Schwenk: Koeff. = Argumente = IR
(kühne Behauptung) Es liegt an den endlichen Körpern...
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ace Piet
Wie sieht die algebraische, sprich hier Gruppen- bzw. bestenfalls Vektorraumstruktur von Potenzreihen über irgendeinem Körper aus?


Die Frage tut nicht viel zu dem Problem hier, aber mal eine Antwort: Algebraisch bilden die Potenzreihen über einem Körper einen (lokalen) Ring. Zwei Potenzreihen lassen sich dabei mit dem Cauchy-Produkt multiplizieren.

Zitat:
(kühne Behauptung) Es liegt an den endlichen Körpern...


Es liegt daran, dass in bestimmten Körpern möglich ist. Endliche Körper haben insbesondere diese Eigenschaft. Mit als Grundkörper ist der hier diskutierte Satz jedoch richtig. Dies bedeutet dann aber auch, dass spezielle Eigenschaften von im Beweis gebraucht werden. Mehr sollte mein Beispiel oben nicht bedeuten.

smile

Grüße
Abakus
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

@Ace Piet
Danke für Deinen Beitrag. Es war auf keinen Fall langweilig, allerdings wird es wohl noch 2 Semester dauern, bis ich das verstehen kann Augenzwinkern

@Abakus:
Du hast recht, so ohne weiteres kann ich das nicht folgern, aussedem drängt sich der Gedanke auf, daß es "my way" diesmal überhaupt nicht machbar ist...

Greez
Simon
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Ich versuche es nochmal mit Arthur´s Ansatz:
Sei
Angenommen, es sind nicht alle , so existiert ein kleinstes m, s.d. ist. Dann kann man die Potenzreihe auf folgende Art niederschreiben:



Ist dieses das einzige ungleich 0, so ist man an dieser Stelle bereits fertig, denn dann ist .
Ist das nicht der Fall und es existieren noch weitere, so könnte man annehmen, daß es ein gibt mit

dann müsste es doch aber auch ein mit geben,
so daß

ist,

Womit indirekt gezeigt wurde das gilt.
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Du machst es viel zu kompliziert. Nutze Arthurs Darstellung und berechne . Dann hast du schon den Widerspruch. Du willst ja gerade zeigen, dass es ein mit gibt und deswegen verstehe ich es nicht, dass du immer wieder auf dieses hinauswillst.

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

verwirrt
wenn ich setze dann ist doch P(x')=0. Wo ist da der Widerspruch ?
Schade, daß es keinen Smily gibt, der gerade in seinen Schreibtisch beisst...

Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Du hast Recht. Das liegt aber auch nur daran, dass du falsch abgeschrieben hast! böse

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Also ich habe orginal das hingeschrieben, was Arthur geschrieben hat...



Was stimmt damit nicht ?

Greez
Simon

EDIT: ups, habe oben das unterschlagen...jetzt stimmt es aber.
wenn ich jetzt x=0 setzte, dann habe ich doch:



und das will ich doch gerade nicht zeigen...
deshalb suche ich nach einem x 0 bei dem ich mir sicher sein kann, dass die Klammer nicht null wird.
Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von glocke

Du hast ein vergessen. Nun hab ich aber eine andere Idee. Sei



Dies ist auch eine Potenzreihe, die stetig ist (ich hoffe, das ist bekannt!?). Wegen gibt es deshalb zu eine -Umgebung um , sodass ...

Kannst du das weiterführen?

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

habe den letzten editiert...
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, das ist ok. Nun, da nicht geht, habe ich ja eine neue Idee gepostet. Ist dir die Stetigkeit von Potenzreihen bereits bekannt?

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

ja, ist bekannt. es sind grob gesprochen Polynome mit potentiell unendlich vielen Summandnen und Polynome sind stetig.

ich führe mal weiter:

...so daß gilt:
mit ist
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Ganz genau. Für diese gilt dann natürlich ...

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

EDIT: zu peinlich, um stehengelassen zu werden Augenzwinkern
...und das war schon der zweite heute...
Greez
Simon
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Doch, natürlich! Warum nicht?

Gruß MSS
glocke Auf diesen Beitrag antworten »

Hammer Hammer Hammer
es war ein langer tag...gerade dann ist g(x) ja sowas von ungleich -1
Schläfer

Greez
Simon
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Der Ansatz ist ja schon Klasse: Augenzwinkern

Annahme: es existiert mindestens ein , dann existiert auch ein kleinstes m, mit .

Dann gilt:

für alle x aus dem Konvergenzbereich.

(ich habe es etwas anders hingeschrieben noch)

Da für folgt sofort:

für alle .

Q muss denselben Konvergenzbereich wie P haben und ist stetig, insbesondere auch in 0. Jetzt braucht ihr nur noch genauer betrachten. Wegen der Stetigkeit ist , wie ja schon von euch erkannt. Ferner .

Naja, der Rest ist ja wohl klar?

(Das ist die Idee, aber ihr seid ja schneller smile )

Grüße
Abakus
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Richtig, so geht es auch. Der indirekte Beweis ist ja im Prinzip das Gleiche, nur von hinten aufgerollt ... Augenzwinkern

Gruß MSS
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