Monotonie

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Egon Auf diesen Beitrag antworten »
Monotonie
Hi!

Ich habe folgende Aufgabe vor mir: seien und a<b. Sei ausserdem die monoton wachsende Funktion f gegeben: . Weiter ist . Die Folge ist rekursiv definiert als: .

Nun soll ich zeigen, dass die Folge entweder monoton wachsend oder monoton fallend ist. Ich habe das so angepackt:

Sei . Dann bedeutet das aufgrund der Monotonie der Funktion, dass gelten muss. Dies wiederum passt perfekt zur ursprünglichen Annahme, dass die Folge monoton wachsend ist.

Sei hingegen , so muss auch gelten .Auch dies passt zur ursprünglichen Annahme.

Damit ist bewiesen, dass die Folge entweder monoton wachsend oder monoton fallend sein muss.


Ist das korrekt und ist das schon alles? verwirrt Danke.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Die Funktion f ist monoton wachsend auf [a,b]. Nun solltest Du noch einen Schritt einfügen.

Start der Folge bei , dann liegt auch wegen der Definition von f . Dann kommt die Fallunterscheidung.

Interessant fände ich nun den Fall, dass man mit dem Startwert einen Fixpunkt trifft, was bei dieder Konstellation ja durchaus möglich wäre. Dann ist sie nämlich beides, somit die Aussage "entweder oder" nicht korrekt.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Es ist in der Tat eine weiter Teilaufgabe genannt, bei der ich zeigen soll, dass ein Fixpunkt ist.

Da habe ich aber echt keinen Plan...
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Was ich eher mit meiner Frage meinte, war, dass eine konstante Folge sowhl als steigend als auch als fallend gewertet werden kann, somit ist "entweder oder" nicht richtig.

Wenn Du die andere Aufgabe nicht komplett nennst, kann keiner weiterhelfen. Augenzwinkern
Egon Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Danke, tigerbine. Ja, diese ungenaue Ausdrucksweise (das entweder war natürlich falsch) ist mir nach deiner Bemerkung aufgefallen.

Die andere Aufgabe ginge eben darum, zu beweisen, dass ein Fixpunkt der bereits bei der ursprünglichen Aufgabe verwendeten Funktion f ist, also dass f(x)=x gilt.

Da aber von der Funktion f nur die Definitions- und Wertemenge gegeben ist, weiss ich gar nicht, wie ich das beweisen könnte.

Ich habe mir aber eine Überlegung gemacht (die ich im Moment nur unmathematisch formulieren kann):

Die Funktion bildet von [a,b] in [a,b] ab. Einerseits kann man sagen, sie wirke "vergrössernd", also f(x)>=x, weil ja die Folge (x_n) monoton wachsend sein kann.

Andererseits kann man auch sagen, die Funktion wirke "verkleindernd", also f(x)<=x, weil die Folge auch als monoton fallend angesehen werden kann.

Da nun aber Definitions- und Wertemenge identisch und beschränkt sind, kann die Funktion weder beliebig "vergrössern" noch "verkleinern", denn sonst würde ja das Ergebnis von f(b) oben hinausfallen bzwl das von f(a) unten.

Folglich muss es irgendwo einen Punkt geben, an dem f(x)=x ist; davor (oder dahinter) ist dann f(x)>x und dahinter (oder davor) ist f(x)<x.


Ich hoffe, das war einigermassen verständlich... Aber jetzt müsste ich das noch in die richtige Sprache übersetzen können.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Ist denn von der Funktion, außer dass sie monoton Steigend ist nichts weiter angegeben? Stetig?
 
 
Egon Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Sei eine monoton wachsende stetige Funktion.

Das ist alles.
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Stetig ist aber wichtig.^^ Hat dann so eine Funktion einen Fixpunkt? (Widerspruchsbeweis)
Egon Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Ich habe jetzt nochmal in den Kursunterlagen gelesen und da einen "Trick" gefunden, der mir wahrscheinlich hier hilft: Wenn ich für eine Funktion beweisen kann, dass sie eine Nullstelle hat, dann kann ich daraus dann folgern, dass es (mindestens) eine Stelle gibt, an der f(x)=x gilt.

Ich habe lange über einen möglichen Widerspruchsbeweis nachgedacht, aber keinen finden können. Hast du mir noch einen Tipp? Ich würde nämlich deinen Weg auch gerne ausprobieren und was dabei lernen.

Danke
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Ich wollte im Grunde auch auf diesen Trick hinaus. Man nimmt eben an, dass es keinen Fixpunkt gibt und führt es dann zum Widerspruch (Zwischenwertsatz)
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Warum Widerspruch? Da nach abbildet, ist und , also und . Der Zwischenwertsatz bringt sofort das Gewünschte. Augenzwinkern
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Wir hatten das damals eben mit einem Widerspruchsbeweis gemacht. Augenzwinkern
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Ok, jeder so, wie er es am kompliziertesten mag. Big Laugh

Aber ist ja letztendlich auch egal.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Monotonie
Aber mir kommt nach der ersten Anfangs-Euphorie ein weiteres Problem in den Sinn: Mit meinem Vorgehen beweise ich ja nur, *dass* es einen Fixpunkt gibt, aber noch nicht, dass dieser Fixpunkt tatsächlich der Grenzwert der Folge ist... Dazu werde ich wohl morgen nochmal überlegen.

Danke für die bisherigen Tipps! (Fortsetzung folgt)
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von tigerbine
Stetig ist aber wichtig.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »

Ich nehme an, dass das ein Hinweis an mich sein soll..?
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Ja. Du kannst zeigen, dass die Folge konvergieren muss. Lasse nun in



gegen unendlich laufen.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »

Dass die Folge konvergieren muss, habe ich gezeigt (bzw. begründet, da sie monoton wachsend oder fallend ist und aufgrund der Funktionsdefinition beschränkt ist).

Wenn ich also bestimmen muss, dann ist das

(1) Die Folge (x_n) wächst monoton --> lim (x_n) ist die obere Schranke, also b
(2) Die Folge (x_n) fällt monoton --> lim (x_n) ist die untere Schranke, also a


Und jetzt?
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Was deine Aufzählung (1) und (2) bedeuten soll, verstehe ich nicht. Wenn du in der Gleichung gegen unendlich gehen lässt, dann musst du das aber auf beiden Seiten tun!

.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »

Ich glaube, langsam verstehe ich...

Da f(x) monoton wachsend ist, ist
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Nein, das ist leider total falsch - wie kommst du darauf?

Richtig ist: Da stetig ist, gilt für den Grenzwert :

.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »

unglücklich Ich bin darauf gekommen, weil ja die Funktion monoton wächst, also der Funktionswert immer grösser wird (oder gleich bleibt). Da müsste er ja irgendwann bei der oberen Schranke ankommen.

Auf das, was du schreibst, wäre ich nie gekommen. Jetzt, da ich es lese, finde ich es aber extrem naheliegend.
Mathespezialschüler Auf diesen Beitrag antworten »

Wer sagt denn, dass die kleinste obere Schranke ist? Ich verdeutliche dir mal, was deine Argumentation bedeutet, indem ich sie an einem konkreteren Beispiel durchführe. Dann wirst du sicher sehen, was falsch ist:

Die Folge mit



ist monoton wachsend und nach oben beschränkt durch . Somit konvergiert sie gegen .

So ungefähr war deine Argumentation - dir ist sicher jetzt auch klar, dass das falsch ist.
Egon Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, das ist mir jetzt in der Tat klar. Ich muss mich noch an die Sprache und die Gepflogenheiten gewöhnen; und wahrscheinlich nicht nur an das...

Auf jeden Fall vielen Dank an dich und tigerbine für die Tipps & Geduld.
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