F16 ist Körper??

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BuzzDee Auf diesen Beitrag antworten »
F16 ist Körper??
hallo!
hab n kleines problem. und zwar mit ...
also es heisst hier wäre ein körper. ich kann mir aber darunter nicht so wirklich was vorstellen. wie sehen denn die elemente von aus?
ich stell mir darunter immer sowas vor wie Z/16Z. aber das is ja bekannterweise kein körper wg nullteilern.
wäre über bissl hilfe froh,
grüße,
buzz
4c1d Auf diesen Beitrag antworten »
RE: F16 ist Körper??
Zitat:
Original von BuzzDee
ich stell mir darunter immer sowas vor wie Z/16Z.

Laut Wikipedia ist das auch dasselbe. Demnach wäre F_16 kein Körper. In welchem Zusammenhang taucht das denn bei dir auf?
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »
RE: F16 ist Körper??
Für Primzahlen p gilt . 16 ist natürlich keine Primzahl, so dass die Konstruktion hier etwas aufwändiger ist.

Es gilt: , wobei f ein über irreduzibles Polynom ist, was teilt.

Die endlichen Körper sind bis auf Isomorphie eindeutig und haben -viele Elemente (p Primzahl).

Grüße Abakus smile
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Den Körper gibt es, aber er ist eben nicht gleich .

Das Verfahren von Abakus, für die Praxis ausgeführt:

Du weißt wahrscheinlich, wie man mit komplexen Zahlen rechnet. Daß man also wie gewöhnlich mit reellen Zahlen rechnen kann und nur die Regel beachten muß.

Und genau so kann man auch konstruieren. Nimm ein Objekt , das nicht in liegt, und betrachte formale Ausdrücke der Art



wobei jetzt allerdings die sind. Zwei solche Ausdrücke gelten nur dann als gleich, wenn sie in den Koeffizienten übereinstimmen, wobei allerdings die Reihenfolge der Summanden keine Rolle spielen soll. Eine einfache kombinatorische Überlegung zeigt, daß es 16 solche Ausdrücke gibt. Und wie üblich läßt man Summanden mit Koeffizient 0 einfach weg und unterdrückt den Koeffizienten 1. Man schreibt also z.B.

kurz statt ausführlich

Zwei solche Ausdrücke werden addiert, indem man entsprechende Koeffizienten addiert. Und sie werden distributiv multipliziert unter Beachtung - und jetzt kommt es! - der Regel



Das ist nun der Unterschied zu den komplexen Zahlen. Ein Beispiel zur Multiplikation:



Jetzt faßt man Koeffizienten gleicher Potenzen zusammen. Beachte, daß die Koeffizienten aus sind, also ist. Daher gilt . Somit hat man



Nach der Regel oben gilt und . Eingesetzt gibt das



Und jetzt hoffe ich nur, daß ich mich bei der ganzen Kopiererei nicht verrechnet habe.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo Leopold,

tolle Erklärung Freude

Um sie auch zukünftig mal wieder zu finden, möchte ich folgende Begriffe erwähnen, mit dem ich die Boardsuche füttern würde: Endlicher Körper, endliche Körper, Primzahlpotenz Augenzwinkern

Gruß vom Ben
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Und ein weiterer Suchbegriff: Galoisfeld, hier speziell
 
 
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Die Regeln für dieses Objekt (s.o.) ergeben sich aus der Polynomzerlegung von in irreduzible Faktoren. Es ist (gerechnet in ):



Da es hier um eine Erweiterung vom Grad 4 geht, haben wir die Wahl zwischen 3 Polynomen. Für lässt sich festsetzen:

Möglichkeit 1:
Möglichkeit 2: (wie Leopold es gemacht hat)
Möglichkeit 3:

Jede dieser Möglichkeiten führt letztendlich zu einer Darstellung von GF(16).

Grüße Abakus smile

EDIT: Latex
BuzzDee_ Auf diesen Beitrag antworten »

wow eure antworten sind echt super! vielen dank!
aber n bissl befremdlich isses ja schon wenn auf einmal i^4 nicht 1 ist...
naja =)
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Weil dieses hier NICHT die imaginäre Einheit ist, so wie du sie kennst. Wenn dich die Bezeichnung hier stört, dann nenne es anders, z.B. , oder vieleicht auch
BuzzDee Auf diesen Beitrag antworten »

achso ok. na dann is ja alles klar Prost
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von BuzzDee_
wow eure antworten sind echt super! vielen dank!
aber n bissl befremdlich isses ja schon wenn auf einmal i^4 nicht 1 ist...
naja =)


Dafür gilt etwas anderes Hübsches. Oben hatten wir gesehen: . Und jetzt rechnen wir ein bißchen:







Theoretischer Hintergrund: Eine endliche Untergruppe der multiplikativen Gruppe eines Körpers ist stets zyklisch.

Du kannst ja einmal sämtliche Potenzen von berechnen und wirst feststellen, daß alle Elemente von außer 0 darunter vorkommen:



Und damit ist auch klar, daß tatsächlich ein Körper vorliegt, denn jedes von 0 verschiedene Element hat ein multiplikatives Inverses:

mercany Auf diesen Beitrag antworten »

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