Zusammenhang

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Marcyman Auf diesen Beitrag antworten »
Zusammenhang
Lerne gerade für meine Ana I Klausur und merke, dass ich den Begriff Zusammenhang zwar verstanden habe, aber fast keine Beweistechniken drauf habe bzw. Sätze vernünftig anwenden kann. Haben dazu auch nur eine Aufgabe mal gekriegt (die hatte ich auch hier schon gepostet), bin daher ungeübt.

Wie beweise ich z.B. dass die Menge S^m={x e R^m: ||x||=1} zusammenhängend ist. Das muss doch fast trivial sein. Den Satz "Bilder zusammenhängender Mengen sind zusammenhängend unter stet. Fkt." kann ich hier nicht benutzen, denn ich schaffe es S^m nur als Urbild darzustellen. Dann bin ich immer geneigt Wegzusammenhang nachweisen zu wollen, aber alle Anschauung bringt mich nicht weiter. Vielleicht habt ihr n paar Tipps und Tricks, und andere Aufgaben (auf Ana I Klausur Niveau)

Achja, Zusammenhang haben wir darüber definiert, dass eine Menge zusammenhängend ist, wenn sie nicht in zwei relativ offene, disjunkte, nicht leere Mengen zerfällt.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Zusammenhang
Ich kenn den Begriff "zusammenhängend" unter folgender Definiton:
Eine Menge M heißt zusammenhängend, wenn man zwei bel. Punkte aus M stets mit einem Polygonzug verbinden kann, so dass dieser komplett in M liegt.

Jetzt frage ich mich, ob diese Definiton irgendwie mit eurer korrespondiert?
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ich sehe hier auch kein einfaches topologisches Argument, den Zusammenhang zu beweisen, so klar das von der Anschauung her ist. Ich würde daher, wie du es auch vorgeschlagen hast, den Wegzusammenhang nachweisen. Da kann man sich dann aber auch ganz von der Anschauung leiten lassen. Die Idee: Sich auf einem zweidimensionalen Großkreis auf der Kugel bewegen.
Deine Bezeichnungen verwirren mich etwas. Üblicherweise setzt man . Damit der Satz richtig ist, muß man dann voraussetzen.

Seien nun verschiedene Elemente von . Es gibt dann einen zweidimensionalen linearen Unterraum von mit . Man ergänzt zu einer Orthonormalbasis von . Dann existieren mit



Berechnet man jetzt im Sinne des Standardskalarproduktes, so folgt nach der binomischen Formel wegen und :



ist daher ein Punkt auf dem Einheitskreis. Folglich existiert ein mit



Dann ist



ein verbindender Weg in . Daß tatsächlich gilt, zeigt man wieder durch Berechnung von .


Eine Spur einfacher geht es vielleicht so:

Es sei die abgeschlossene Einheitskugel im . Die stetigen Abbildungen



haben als Bild die obere bzw. untere Hemisphäre von . Da nun zusammenhängend ist (das folgt z.B. aus der Sternförmigkeit), so sind auch die beiden Hemisphären von zusammenhängend. Und da diese wiederum gemeinsame Punkte besitzen, ist schließlich auch zusammenhängend.
Marcyman Auf diesen Beitrag antworten »

Ach du Schande. Erstmal danke für die Mühe Leopold, beeindruckst mich immer wieder. Aber ich fürchte (eher: hoffe) da muss es ein noch einfacheres Argument geben, denn das war mal ne Ana I Klausuraufgabe von unserem Prof und seine Klausuraufgaben sind nicht gerade schwer. Habe auch noch nie etwas von sternförmig gehört. Das Einzige, was wir in dieser Richtung gezeigt haben, war, dass die abgeschlossene Kugel konvex, also wegzusammenhängend und damit auch zusammenhängend ist, aber das wird wohl kaum weiterhelfen. Vielleicht irre ich mich auch und es geht nicht einfacher, werd am Montag mal nachfragen.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Falls du eine einfachere Lösung findest, bitte hier hereinstellen. Das würde mich interessieren.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Vielleicht wäre es so möglich:

Seien und weiter mit beliebig, aber fest.
Wähle , so dass .
Wähle dann , so dass .

Durch Fortsetzung dieses Verfahrens (gestoppt wird, falls ) erhhält man eine Menge mit und es gilt .

Nach Grenzübergang (ich gebe zu, dass dies wohl die kritischste Stelle ist) von erhalten wir einen Weg von nach , der ganz in liegt, woraus die Behauptung folgt.


Edit: Abbruchkriterium ergänzt!

PS: Mich würde noch interessieren, wie ihr relativ offene Mengen definiert habt, mir ist dieser Begriff neu. Danke! Wink
 
 
Marcyman Auf diesen Beitrag antworten »

Eine Menge B heißt relativ offen in M, falls es eine offene Menge A gibt mit .

@ Leopold,
werd ich machen.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Dual Space
Wähle , so dass .


Warum kann man das so wählen?
Ich denke, dass dies genau der Punkt ist, der für den zusammenhang zu zeigen ist.

Gruß vom Ben
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

@Ben: Stimmt ... verwirrt
Ich würde behaupten, dass kann ich so wählen, weil der zusammenhängend ist, aber das wird wohl nicht ganz als Begründung reichen. unglücklich
Marcyman Auf diesen Beitrag antworten »

Hab heute also nen wissenschaftlichen Mitarbeiter unseres Profs gefragt (Prof ist krank, Bein beim spazieren gehen gebrochen) und dem ist auch nichts leichteres eingefallen...
Abakus Auf diesen Beitrag antworten »

Wie ist folgendes?

Sei .

f ist sicher stetig und der Definitionsbereich zusammenhängend. Also ist es auch die Sphäre als Bild.

Grüße Abakus smile
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Und der Beweis funktioniert auch noch gleich für andere Normen. Freude

(Nur die Bezeichnung mit dem irritiert mich immer noch. Es sollte wohl heißen.)
Marcyman Auf diesen Beitrag antworten »

Sauber!!!
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