Bachelor- oder Diplomstudium

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katatonie Auf diesen Beitrag antworten »
Bachelor- oder Diplomstudium
Hallo!

Da ich nun wahrsch. in Deutschland Mathematik studieren werde, stehe ich vor der Wahl zwischen Bachelor- und Diplomstudium.

Das Diplomstudium wird zwar wahrsch. auch in Deutschland abgeschafft, aber Studenten im Diplomstudiengang können diesen dann auch noch beenden (in Österreich ist der Diplomstudiengang schon abgeschafft worden).


Kann mir vl. jemand die wichtigen Unterschiede der zwei Studiengänge aufzählen bzw. welcher der beiden denn nun eher zu empfehlen ist? Pro/Contra etc.


Und weiß zufällig auch jemand ob es Probleme bzgl. Zulassung etc. mit einem österreichischen Maturazeugnis in Deutschland geben könnte?
Ich weiß, daß teilweise Feststellungsprüfungen durchgeführt werden aber das müssen normalerweise nur Leute aus Ländern machen, die kein dem Abi entsprechendes Abschlusszeugnis anbieten/haben. Und die Matura dürfte dem Abi doch gleichwertig sein...also, falls es hier Österreicher gibt, die in Deutschland studieren (oder sonst irgendjemand, der darüber bescheid weiß) - ich freue mich über jede Information. Augenzwinkern


Gruß! smile
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bachelor- oder Diplomstudium
Naja ... schlussendlich liegt die Entscheidung natürlich bei dir, aber hier ein paar Dinge die mMn zu beachten sind:

Die Abschaffung der Diplomstudiengänge hat Vor- und Nachteile. Bei einigigen Studienrichtungen (z.B. Mathematik, Naturwissenschaften, Ingeneurwissenschaften) überwiegen mMn aber die Nachteile. So ist mir z.B. zu Ohren gekommen, dass es für Dipl.-Ing.-Absolventen leicht war eine Green-Card für die USA zu bekommen. Die neuen Bachelor-Absolventen hingegen kriegen reihenweise Ablehnungen, weil das zuständige amerikanische Amt zurecht(?) begründet, sie hätten selber genug ausgebildete Bachelor-Ingeneure. Dazu kommt, dass der deutsche Bachelor offenbar nicht von den USA anerkannt wird, da die Regelausbildungszeit 2 Jahre überschreitet.

In den Naturwissenschaften und der Mathematik frage ich mich, was die Bachelor-Absolventen überhaupt an Wissen mitbringen können um in der Industrie oder Wirtschaft zu arbeiten. Ich bin selber in der Lehrausbildung involviert und befürchte, dass in dieser Zeit gerade einmal die Grundlagen (Analysis, Algebra, Numerik) vermittelt werden können. Wir werden sehen.

Über den Lehramtsbachelor brauchen wir wohl nicht sprechen. Das ist ja wohl der Witz der Nation und ein Schritt in die falsche Richtung. Das letzte was Deutschland braucht sind halbausgebildete Lehrer.

Wie du bemerkst trauere ich unserem guten alten Diplom nach. Wie so oft in der Politik wurden hier nur Fragmente des amerikanischen Bildungssystems herausgegriffen und schlecht (weil halbherzig) implementiert.
Gargy Auf diesen Beitrag antworten »

HI,
ich kann dir zwar zum Mathestudium nicht viel sagen, aber ich möchte dir zum Diplom raten. Ich denke, dass man gerade bei Mathe gar nicht weiß, wohin mit den Bachelorabsolventen.
In einer Fachzeitschrift (Physik Journal) war mal ein Artikel, der sich mit dem Thema befasst hat und es kamen viele Stimmen zu Wort, die meinten, dass man sich um die letzten Diplomabsolventen reißen wird, weil noch nicht klar ist, was der Bachelor überhaupt kann. Natürlich gibt es auch Gegenstimmen, aber ich denke, dass du keinen Nachteil hast, wenn du auf Diplom studierst. Damit sind wirklich viele Leute erfolgreich (auch international) klargekommen.


Viel Erfolg!
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Bachelor- oder Diplomstudium
Zitat:
Original von Dual Space
In den Naturwissenschaften und der Mathematik frage ich mich, was die Bachelor-Absolventen überhaupt an Wissen mitbringen können um in der Industrie oder Wirtschaft zu arbeiten. Ich bin selber in der Lehrausbildung involviert und befürchte, dass in dieser Zeit gerade einmal die Grundlagen (Analysis, Algebra, Numerik) vermittelt werden können. Wir werden sehen.


Das ist definitiv so. Eine vernünftige Ausbildung kann man so nicht bekommen.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Also an den meisten Unis lernst du im großen und ganzen das Gleiche. Wohlgemerkt vergleiche ich das Diplom (idR 5 Jahre in einer Naturwissenschaft) nicht mit dem Bachelor (3 Jahre), sondern mit einem zusätzlichen Master (3+2 Jahre).

Ich kenne jetzt schon viele Beispiele (darunter viele sog. "Elite Unis") von Umsetzung des Bachelors/Masters.
Meistens sind es exakt die selben Vorlesungen. Man kriegt nur anstelle eines Scheines eine Note (man schreibt natürlich die gleiche Klausur mit).
Hinzu kommt, dass alle Unis, die ich kenne, die ECTS Punktzahlen durch das Bestehen einer Klausur erfüllt sehen. Dies bedeutet, dass man jede Klausur bestehen muss, die der Studienplan vor sieht. Zu Diplomzeiten war das meistens nur etwa die Hälfte und man hatte freie wahl welche Hälfte. So konnte man wirklich schneller studieren.

Bevor ich jetzt an dir vorbei rede, weil du das System noch nicht kennst, bzw. auch an alle Leser, die es vielleicht noch nicht kennen, ein
EINSCHUB
Man hat mehrere Vorlesungsreihen. Ein gutes Beispiel ist die Analysis I Vorlesung. Bei uns sind das 4 Stunden Vorlesung und 2 Stunden Übung. In der Übung besteht Anwesenheitspflicht. Zur Klausurzulassung muss man eine gewisse Punktzahl der Übungsblätter, die man zu Beginn jeder Woche kriegt und bis zum Ende bearbeiten und abgeben muss, erreichen und in der Übung anwesend sein und 3mal an der Tafel das Aufgaben des Blatts vorrechnen.
Wer die Klausur besteht kriegt den Schein. Bachelor Studenten kriegen eine Note und (sofern besser als 4,0) die ECTS Punkte, die jeweilige Vorlesungsreihe wert ist.
Das ganze hat man in einem Semester in der Regel mal vier (also 4 solcher Vorlesungsreihen).
ENDE DES EINSCHUBS

Von einer Modularisierung kann in keiner mir bekannten naturwissenschaftlichen Fakutlät die Rede sein. Es sei denn die Vorlesungsreihen jetzt "Module" zu nennen, ist eine Modularisierung.

Bachelor/Master:
-inhaltlich in den Naturwissenschaften an den meisten Unis das selbe wie das Diplom
-Gliederung in Bachelor (6 Semester, Studium der Grundlagen) und Master (4 Semester, Spezialisierung auf ein Fachgebiet)
-Man muss jedes "Modul" (=jede Vorlesungsreihe) bestehen, um die ECTS Punkte zusammen zu kriegen (180ECTS für Bachelor, 120ECTS für Master).
-Es gibt auf alles Noten, ähnlich wie in der gymnasialen Oberstufe müssen davon ein Großteil "eingebracht" werden und bilden die Gesamtnote.
-Es gibt sollte keine "schwerwiegenden" (im Sinne von sehr notenbildend) größere abschließenden Prüfungen geben. In einigen Unis gibt es jedoch im letzten Semester (im 6.) größere Prüfungen, die bis zu 50% der Gesamtnote ausmachen.
-Die Fristen und Hürden sind in der Regel wesentlich strenger als im Diplom. In vielen Unis hat man allerhöchstens 8 Semester Zeit, den Bachelor zu beenden. Außerdem wird häufig im 2. oder 3. Semester eine Punktehürde eingerichtet. Als Ersatz für das Vordiplom. Um zum Master zugelassen zu werden, wird häufig eine gewisse Durchschnittsnote im Bachelor verlangt. Wer die nicht hat, kann ziemlich einpacken, denn das Studium einer Naturwissenschaft ist auf 10 Semester angelegt. Ein Bachelor stellt also etwas mehr als ein halbes Studium einer Naturwissenschaft dar.
-Die "Module" sollen international anerkannt sein. Dabei ist hier zu Lande nichtmal ein Modul aus dem Uni-Bachelor für einen FH-Bachelor anerkannt... Da für das Modul das gleiche geleistet wurde, wie für den Schein, wird er auch genauso gut / schlecht anerkannt
-wenn du auch nur ein Modul nicht rechtzeitig bestehst, war deine gesamte Arbeit um sonst und du hast gar nichts.
-Kindergarten

Diplom:
-inhaltlich an den meisten Unis das selbe wie der Bachelor, bzw. eigentlich der Master
-man kriegt für jede bestandene Vorlesungsreihe (Aufwand der selbe wie im Bachelor/Master) einen Schein, jedoch keine Note
-Man braucht eine gewisse Anzahl Scheine aus gewissen Bereichen um zur Vordiplomsprüfung zugelassen zu werden. Diese hat mehrere Teile und erfasst mehrere Bereiche. Später nochmal das gleiche mit der Diplomprüfung, nur das man bis dahin auch seine Diplomarbeit abgegeben haben muss. Aus diesen drei Teilen (Vordiplprüfung, Diplprüfung, Dipl-Arbeit) ergibt sich die Gesamtnote. Die Leistung in den einzelnen Scheinen spielt keine Rolle.
-Es gibt keinen einzige Vorlesungsreihe, die man definitiv bestehen muss, um seinen Abschluss zu erhalten. Man kann wählen (z.B. "1 Schein aus Analysis I - III").
-jede Prüfung muss bestanden werden. Um gut ab zu schließen, sollte man selbstverständlich auch das Wissen aus den Vorlesungsreihen haben, in denen man sich keinen Schein geholt hat
-wenn du eine Vorlesung nicht bestehst, steht einem 1,0er Diplom trotzdem nichts im Wege
-Studium im akademischen Geist

Wenn du die Wahl hast, rate ich dir dringenst zum Diplom-Studium. Es ist mindestens genausoviel Wert wie der Master und du kannst mindestens genausoviel lernen. Es setzt dir jedoch keiner die Pistole auf die Brust und sagt dir wie du zu studieren hast, wie du deine Zeit einteilst und welche Gebiete dich zu interessieren haben.
Wenn du nachher aus irgend einem Grund den Bachelor/Master Abschluss machen willst, sollte das kein Problem sein, sofern du die Kriterien erfüllst und deine Scheine (=Klausurergebnisse) in eine Note umgewandelt werden können. Letzteres ist eigentlich immer der Fall, wenn eine Klausur sowohl Bachelor- als auch Diplomabsolventen mitschreiben.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Von einer Modularisierung kann in keiner mir bekannten naturwissenschaftlichen Fakutlät die Rede sein.


Ach was ...

(Quelle: http://www.hrk.de/bologna/de/home/1923_2115.php)

Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge müssen gemäß den Rahmenvorgaben für die Einführung von Leistungspunkten und die Modularisierung von Studiengängen und den ländergemeinsamen Strukturvorgaben gemäß § 9 Abs. 2 HRG für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen modularisiert sein.
Modularisierung eines Studiums bedeutet, dass Studieninhalte und Veranstaltungen zu größeren, in sich abgeschlossenen und abprüfbaren inhaltlichen Einheiten zusammengefasst werden. Ein Modul kann aus mehreren Veranstaltungen unterschiedlichen Typs bestehen, deren Gemeinsamkeit darin bestehen soll, dass sie gemeinsame Kompetenzen vermitteln. Ein Studium in einem modularisierten Aufbau besteht aus mehreren Modulen, von denen einige verpflichtend und andere Teil des Wahlbereiches sind. Jedes Modul wird mit einer Modulabschlussprüfung abgeschlossen und mit einer bestimmten Anzahl an Kreditpunkten und gegebenenfalls Noten versehen.
Der Vorteil der Modularisierung besteht darin, dass beim Design der Module und beim Aufbau des Studiums auf die zu erwerbenden Kompetenzen und damit auf die „Learning Outcomes“ der Studierenden fokussiert wird.
Bei der Gestaltung eines Studiengangs sollte zusätzlich zu Studien- und Prüfungsordnungen ein Modulhandbuch erstellt werden, das eine inhaltliche Beschreibung der Module, der zu vermittelnden Kompetenzen und der in den Modulen verpflichtend oder wahlweise vorgesehenen Veranstaltungen und Anforderungen enthält.
 
 
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe es glaube ich schonmal in einem Thread angesprochen: Das Problem besteht mMn darin, dass die ewige Vergleichbarkeit gefordert wird bzw. als rechtfertigung für den Bachelor/Master genannt wird. Dummerweise wird übersehen, dass da jede Uni ihr eigenes Süppchen kocht [mal von Analysis I und II und LinAlg I und II abgesehen - wobei auch dort gibt es unterschiedliche Regelungen wie man die ECTS-Punkte bekommt, alleine der Unterschied, dass viele Klausuren schreiben müssen, wir hingegen die mündliche Prüfung machen.]

Und gerade was die Vorlesungen im Aufbaustudium angeht, da variiert es doch erheblich (natürlich nicht zuletzt auch wegen der Kapazitäten der Unis).

Aber alles das führt zu einem Abschluss, der iwelchen Stoff in kurzer Zeit angesprochen hat und was sich doch ziemlich unterscheidet. Also keine Spur von Vergleichbarkeit.
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,
(persönlich Bachelor-Mathestudent)

Zitat:
-Es gibt auf alles Noten, ähnlich wie in der gymnasialen Oberstufe müssen davon ein Großteil "eingebracht" werden und bilden die Gesamtnote.

Bei uns ist es so, dass alle Module entsprechend ihrer ECTS gewichtet in die Abschlussnote einfließt, wobei ich meine die Bachelorarbeit nochmal stärker gewichtet wird.
Bei anderen Bachelorstudiengängen bzw. anderen Unis, kann es aber sein, dass die Module aus den ersten beiden Semestern nicht gewichtet werden.

Persönlich finde ich dies Vorteilhaft um eine Person beurteilen zu können, als wenn man nur die Noten aus Vordipl., Dipl.-Arbeit und Dipl.-Prüfung nimmt, da sich so für z.B. Personalberater ein Gesamtbild der Person ergibt, wodrin diese Stärken und Schwächen hat.


Zitat:
Um zum Master zugelassen zu werden, wird häufig eine gewisse Durchschnittsnote im Bachelor verlangt.

Dies hört man von vielen Personen, ob was wahres dran ist, kann ich nicht sagen. Manche die nun ihren Bachelor gemacht haben (für Lehrarmt), nicht in Mathe, sagen, dass eigentlich alle bei denen irgendwo einen Master anschließen konnte. Denn ein Bachelor auf Lehramt ist wirklich gar nichts wert.


Zitat:
wenn du auch nur ein Modul nicht rechtzeitig bestehst, war deine gesamte Arbeit um sonst und du hast gar nichts.

Jein.
Pflichtmodule muss man bestehen, d.h. du hast glaub ich 18 Monate Zeit dafür und kannst maximal 4 Klausuren mitschreiben.
D.h., wenn du die erste Klausur nicht bestehst, gehts in die Nachklausur. Wenn du die wieder nicht bestehst, musst du das Modul nächstes Semester/Jahr nochmal machen und hast dort wieder 2 Klausuren um es zu bestehen.
Sollte es dann immer noch nicht geklappt haben, kann man normalerweise mit dem Dozenten reden und er gewährt dir eine 5., meist mündliche, Prüfung, durch die man dann eigentlich kommen sollte.
Glaube kaum, dass ein Prof. die im 5. Semester da noch abschießt.

Bei Wahlmodulen ist dies anders, dort kann man sich meistens aussuchen, was man einbringt. Wenn man also ein Wahlmodul nicht besteht, dann kann man eben ein andere Wahlmodul belegen und dieses einbringen.


=============================

Ansonsten:
Natürlich kann man Bachelor nicht mit dem Diplom vergleichen, dort stehen 6 Semester gegen 9 (oft mehr) Semester.
Deswegen sollte man lieber Bachelor/Master und Diplom vergleichen, wenn überhaupt.
Und in vielen technischen Fächern, z.B. bei Ingenieure, ist ein normaler Bachelor nicht soviel wert, da dort einfach 6 Semester zuwenig sind.
Ob die Problematik mit dem anschließenden Master wirklich besteht, kann ich nicht sagen.

Bei Mathe könnte das anders sein, viele brauche in ihrem späteren Beruf nie wieder das mathematische Know How, welches man während des Studiums erwirbt, sondern dort sind die Soft Skills interessanter, die man während des Studiums erwirbt, d.h., strukturierte Vorgehensweise, analytisches Denken usw., siehe dazu z.B. MathematikerInnen stellen sich vor - MathematikerInnen in der Wirtschaft

Ich glaube schon, dass man in 6 Semester einige dieser Soft Skills erwerben kann und dazu nicht zwingend länger studieren muss. Wie gesagt, das erworbene mathematische Wissen brauchen viele später nicht unbedingt mehr.



Hier mal meine Liste mit Vor- und Nachteilen des Bachelorstudienganges:

Vorteile
- Laut Stern schafft von vier Erstsemestern nur einer das Diplom. Wenn man evt. im 4. Semester merkt, dass Mathe einem nicht mehr wirklich liegt, quält man sich evt. die 2 Semester noch und hat einen Bachelor.
Ob man die 5 (meistens mehr) Semester noch zum Diplom macht, ist unwahrscheinlich.

- Man kann nach dem Bachelor sich nocheinmal neu orientieren. Wenn man anfängt Mathe zu studieren, dann hat man gar keine Ahnung, welche Vertiefung einen interessiert, da einem alles vollkommen neu ist.
Nach den 6 Semestern weiß man aber dann, ob man sich lieber mit Analysis, Algebra oder Zahlentheorie beschäftigt.
Wenn man also seinen Bachelor beendet hat, kann man sich ein passendes Masterprogramm aussuchen, evt. eine Uni, die besonders führend auf dem ausgewählten Gebiet ist.
Bei Diplomer ist ein Uni wechsel schwerer, wenn man merkt, dass einen Algebra & Zahlentheorie evt. total interessiert, kann es gut angehen, dass bei der am Anfang ausgewählten Uni dieser Sektor nicht besonders vertreten ist und evt. nur Grundvorlesungen zum Thema existieren.
Hier ist der Bachelor im Vorteil, dort kann man sich eine passende Uni für die gewünschte Vertiefung im Master suchen, während Diplomer an die angebotenen Vertiefungen gebunden sind.

- Man lernt, sofern man seine Uni wechselt, eine andere Stadt, neue Leute und neue Profs. kennen. So kann man das positive von zwei Universitäten mitnehmen. Im Bachelor Studiengang hört man die interessanten Module der einen Uni, und im Masterstudiengang entdeckt man dann neue, andere interessante Vorlesungen die man dann ebenso wählen kann. Dadurch verbreitert sich das Sortiment.
Auch hat man so die Möglichkeit, leichter in Ausland zu gehen um dort evt. seinen Master zu beenden. Du machst einen deutschen Bachelor und evt. in Zürich deinen Master oder ähnliches.

- Evt. lernt man sogar mehr in Bachelor/Master System, bzw. wird besser gewertet von der Personalabteilung. Bei vielen Diplomer (kenne keine Mathe-Diplomer, kann über die also nichts sagen), merkt man, dass die sich oft schleifen lassen und es oft nur darum geht, den Schein zu bestehen, da die Note ja egal ist.
Beim Bachelor/Master Verbund ist das anders, viele sind schon sehr ergeizig und wollen dort gute Noten erzielen und denen gehts nicht nur ums bestehen.
Könnte mir vorstellen, dass gute Bachelor/Master Noten besser bewertet werden als eine gleiche Diplomnote, sofern sich diese nur aus Vor. Dipl., Dipl. Prüf. und Dipl. Arb. zusammensetz.
Siehe dazu ebenso den 1. Punkt unter Nachteile.


Nachteile
- Die Anforderungen sind bestimmt höher, was ich nicht unbedingt negativ findet. Liest man mal den Artikel Kuschelnoten, so ist es schon sehr verwunderlich, dass 60% der Biologen ihr Diplom mit 'sehr gut' beenden.
Da nun alle Leistungen bewertet werden, werden eben die belohnt, die konstant gute Ergebnisse liefern was auch ein ungerechte Behandlung in einem Studiengang erschwert. Wenn jemand einen super netten Prof. hat, der seine Diplomarbeit mit sehr gut benotet, macht dieses sehr viel der Endnote aus. Obs gerechtfertig ist, ist eine andere Frage.

- Evt. schwierigkeiten mit dem Master, wie da die Lage ist, kann ich nicht sagen. Aber ich denke mal, dass auch viele dort übertreiben.
Viele Berichte legen auch falsche Zahlen dar, z.B. (fiktiv) dass auf alle Bachelor-Plätze nur rund 25% Master-Plätze kommen. Wenn aber von vier Erstsemester nur einer das Diplom erreicht, sind diese Master-Plätze vollkommen ausreichend und Probleme sollte es nicht geben, wenn man soweit ist.
Kanns aber nicht beurteilen.

- Der Studienplan ist straffer und bietet nicht soviel freiraum. Wenn irgendetwas außerhalb des Regelstudienplanes passiert, z.B. durch ein Modul gefallen, Auslandspraktikum, dann hängt dies meistens mit einer Verlängerung der Studienzeit zusammen.



Ansonsten würde ich die Entscheidung nicht so stark an Bachelor/Master bzw. Diplom festmachen, sondern lieber dir die Uni ausschauen, die dir zusagt und dort dann entsprechend studieren.
Wenn du später flexibel sein möchtest und gerne evt. einen Hochschulgrad im Ausland (z.B. UK) erwerben möchtest, bietet sich Bachelor/Master schon an.
Möchtest du mehr Freiheiten und weißt jetzt schon, dass du bei Bachelor/Master eh nicht die Uni wechsel würdest, ist eher Diplom zu empfehlen.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

@Dual Space:
Zitat:
Es sei denn die Vorlesungsreihen jetzt "Module" zu nennen, ist eine Modularisierung.


Hab ich auch geschrieben, gleich im nächsten Satz. Und mehr ist nicht passiert in den meisten Unis Augenzwinkern

Ob man die 5 (meistens mehr) Semester noch zum Diplom macht, ist unwahrscheinlich.

@42:

Die 2 Semester Bachelor habens dann aber noch in sich: Man muss alles bestehen, was man bisher nicht bestanden hat und obendrein entsprechen 2 Semester Bachelor ca. 6-10 Scheinen.
Wer es bis zum vierten Semester gepackt hat (Vordiplom) der schafft nach der alten Bauernregel auch das Diplom.
Beim Bachelor werden vermutlich sehr viele erst dann scheitern, wenn sie schon 3-4 Jahre Lebenszeit investiert haben.

Zu den Noten: Physik Diplom Durchschnittsnote ist 1,3.
Bisher stehen die meisten in meinem Semester in etwa auf ner 3. Die Noten werden definitiv normal durch das neue System.

Also wenn du mir nen Arbeitgeber nennst, der was mit nem Bachelor Naturwissenschaftler anfangen kann, nur her damit Augenzwinkern
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
Zitat:
Original von Zellerli
Die 2 Semester Bachelor habens dann aber noch in sich: Man muss alles bestehen, was man bisher nicht bestanden hat und obendrein entsprechen 2 Semester Bachelor ca. 6-10 Scheinen.

Naja, nur weil man merkt das Mathe für einen nichts ist, heißt dies nicht, dass man unbedingt die Niete in Mathe ist und schon durch diverse Veranstaltungen gefallen ist.
Ist gibt bestimmt auch einige die aufhören, nicht, weil es denen zu schwer ist, sondern weil die den Stoff einfach zu öde und zu trocken finden und lieber etwas anderes machen.
Wie gesagt, sich da noch 2 Semester durchzuqäulen ist es evt. wert.


Zitat:

Beim Bachelor werden vermutlich sehr viele erst dann scheitern, wenn sie schon 3-4 Jahre Lebenszeit investiert haben.

Hmm, wie gesagt, kenn mich mit Diplomstudiengängen kaum aus, da hier das meiste auf Bachelor schon umgestellt wurde.
Aber beim Bachelor wird vom 1. Semester an bewertet, ich könnte mir vorstellen, dass man dort schneller merkt, dass das nichts für einen ist (Stoff zu anspruchsvoll) als es beim Diplom der Fall ist.
Dort bekommt man ja bereits das Ergebnis von Anfang an vorgesetzt und muss nicht warten, bis man in der Vordiplomsprüfung gnadenlos durchfällt.


Zitat:
Zu den Noten: Physik Diplom Durchschnittsnote ist 1,3.
Bisher stehen die meisten in meinem Semester in etwa auf ner 3. Die Noten werden definitiv normal durch das neue System.

Was ich begrüßen kann.
Was bringt es mir, wenn so gut wie jeder mit 1,2-1,5 abschneidet (60% der Biologen in 2003 mit sehr gut). Wenn dort wirklich einer Potenzial hat und auch wirklich gut ist, wird dieses nicht erkannt, da ja auch so gut wie alle anderen (zu unrecht) die selben Noten erzielen.


Zitat:
Also wenn du mir nen Arbeitgeber nennst, der was mit nem Bachelor Naturwissenschaftler anfangen kann, nur her damit Augenzwinkern

Naja Mathematik ist ja keine Naturwissenschaft, obwohl diese dort oft aufgezählt wird.

Anders als z.B. in der Physik oder Chemie, benötigen viele Arbeitgeber nicht das mathematische Know How, die die Bewerber mitbringen. Was soll man in der Unternehmensberatung, Risikomanagment in Versicherung o.ä. z.B. mit Körpererweiterungen, Reziprozitätsgesetz, Wegintegrale und ähnlichem Stoff anfangen? Wobei diese Themen wirklich Grundlagen sind und oft in den ersten Semestern abgehandelt werden.
Leute die dem Abschluss näher stehen können da bestimmt noch deutlich seltsameren Stoff aufzählen.

Wie gesagt, viele Unternehmen schätzen an Mathematikern ihr gutes analytisches Denkvermögen, komplexe Sachverhalte zu beherschen (zu strukturieren, analysieren) sowie deren systematische Arbeitsweise.


Ansonsten zu den Unternehmen:
McKinsey hat z.B. ein extra Bachelor-Programm, Pressmitteilung bzw. Junior Fellow
Und dort arbeiten nicht nur Wirtschaftswissenschaftler, rund 14% der Berater haben ein naturwissenschaftliches Fach (Physik, Chemie, Mathematik, Biologie) studiert.


Es gibt bestimmt noch viele weitere Unternehmen, die auch Personen mit nur einem Mathe-Bachelor einstellen, dazu muss es aber erstmal Absolventen von diesem Studiengang geben.
Gargy Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 42
Aber beim Bachelor wird vom 1. Semester an bewertet, ich könnte mir vorstellen, dass man dort schneller merkt, dass das nichts für einen ist (Stoff zu anspruchsvoll) als es beim Diplom der Fall ist.
Dort bekommt man ja bereits das Ergebnis von Anfang an vorgesetzt und muss nicht warten, bis man in der Vordiplomsprüfung gnadenlos durchfällt.


Naja, man fällt dann nicht erst durch, bis dahin sind ja ebenfalls Scheine zu erlangen. Wenn man die nicht bekommt, wird man auch nicht zu gelassen. Im übrigen haben viele Diplomstudiengänge nicht mehr die klassische Vordiplomsprüfung. Was auch immer das soll... So ein halbes Ding. Jedenfalls merkt man doch sehr schnell, ob man das Fach weiter machen will oder nicht. Dazu muss ich keine 4 bekommen.

Im übrigen ist es vielleicht möglich sich durch die übrigen 2 Semester durchzuquälen, aber sowas sollte man hier nicht hinschreiben. Man kann sich sein Leben auch kräftig versauen mit so einer Aktion. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, wenn man etwas anfängt, was man eigentlich nicht will. Egal ob Bachelor oder Diplom - sofort wechseln. Man wird nicht glücklich werden. Und arbeiten mag man dann schon gar nicht in dem Berufsfeld.

Zitat:
Original von 42
Zitat:
Zu den Noten: Physik Diplom Durchschnittsnote ist 1,3.
Bisher stehen die meisten in meinem Semester in etwa auf ner 3. Die Noten werden definitiv normal durch das neue System.


Was ich begrüßen kann.
Was bringt es mir, wenn so gut wie jeder mit 1,2-1,5 abschneidet (60% der Biologen in 2003 mit sehr gut). Wenn dort wirklich einer Potenzial hat und auch wirklich gut ist, wird dieses nicht erkannt, da ja auch so gut wie alle anderen (zu unrecht) die selben Noten erzielen.


Ok, das wusste ich gar nicht, aber wenn man sich bei den Geisteswissenschaften umhört, ist es eher so, dass mit dem Bachelor jetzt alle auf 1 stehen und damit keine Unterscheidung mehr möglich ist. Ich dachte, dass wäre bei den Naturwissenschaften auch so. Aber wenn's anders ist, ist der Bachelor wenigstens zu etwas gut Big Laugh

Zitat:
Original von 42
Zitat:
Also wenn du mir nen Arbeitgeber nennst, der was mit nem Bachelor Naturwissenschaftler anfangen kann, nur her damit Augenzwinkern


McKinsey hat z.B. ein extra Bachelor-Programm,


Na, und abgesehen von den großen Firmen, gibt es, glaube ich doch einige kleine, die den Bachelor toll finden. Mein Chef findet das, glaube ich, auch gut. Aber da sind die Meinungen sehr unterschiedlich.
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
Zitat:
Original von Gargy
Ok, das wusste ich gar nicht, aber wenn man sich bei den Geisteswissenschaften umhört, ist es eher so, dass mit dem Bachelor jetzt alle auf 1 stehen und damit keine Unterscheidung mehr möglich ist. Ich dachte, dass wäre bei den Naturwissenschaften auch so. Aber wenn's anders ist, ist der Bachelor wenigstens zu etwas gut Big Laugh

Also hier ist es bei den Naturwissenschaftlern zumindestens so, dass die Notendurchschnitte normal sind, denke mal dass es bei anderen Unis ähnlich sein wird.

Die Durchschnittsnote der Leute die Analysis II bestanden haben (d.h. 1.0 bis 4.0), ist 2,8 und bei Algebra (2. oder 4. Semester) 2,7, in Experimentalphysik IV auch 2,8.

Gut, in der Nachklausur kann man seine Note noch verbessern, aber im großen und ganzen würde ich schon sagen, dass sich die Noten normalisiert haben, zumindest in den Naturwissenschaften.
Und das sind ja nur die Noten, die auch bestanden haben. Hinzukommen noch die rund 30% bis 40% die das Modul nicht beim 1. mal bestehen.


Zitat:
Na, und abgesehen von den großen Firmen, gibt es, glaube ich doch einige kleine, die den Bachelor toll finden. Mein Chef findet das, glaube ich, auch gut. Aber da sind die Meinungen sehr unterschiedlich.

Joa kommt immer darauf an, in welchem Bereich man eingesetzt werden soll. Soll man in der Entwicklung/Forschung tätig sein, dann wird das nichts mit dem Bachelor. Mindestens Master/Dipl., bei Naturwissenschaften besser Doktor.

Aber nicht jeder hat dieses Berufsziel, und ich denke man kommt auch mit einem Bachelor ganz gut unter, wobei man mit einem Master natürlich bessere Möglichkeiten hat.

Ansonsten hier noch ein Artikel zum Berufseinstieg mit Bachelor:
wege ins studium
Gargy Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

Zitat:
Original von 42
Die Durchschnittsnote der Leute die Analysis II bestanden haben (d.h. 1.0 bis 4.0), ist 2,8 und bei Algebra (2. oder 4. Semester) 2,7, in Experimentalphysik IV auch 2,8.


Ach so, du beziehst dich auf die laufenden Klausuren... Das kann man aber nicht mit der Endnote vergleichen. Bei uns sind die Ergebnisse der Klausuren ähnlich, wenn man die erreichte Punktzahl jetzt in eine Note packen würde (teilweise sogar schlechter - spielt sich alles um 3 ab). Warum am Ende 1,3 bei der Diplomprüfung rauskommt, versteh ich auch nicht - habs aber schon öfter gehört. Vielleicht kriegen ja alle noch einen Geistesblitz und sind die Totalabräumer - keine Ahnung. Big Laugh

Zitat:
Original von 42
Aber nicht jeder hat dieses Berufsziel, und ich denke man kommt auch mit einem Bachelor ganz gut unter...


Ja, da hast du absolut Recht.
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Hi,
Zitat:
Original von Gargy
Zitat:
Original von 42
Die Durchschnittsnote der Leute die Analysis II bestanden haben (d.h. 1.0 bis 4.0), ist 2,8 und bei Algebra (2. oder 4. Semester) 2,7, in Experimentalphysik IV auch 2,8.


Ach so, du beziehst dich auf die laufenden Klausuren... Das kann man aber nicht mit der Endnote vergleichen. Bei uns sind die Ergebnisse der Klausuren ähnlich, wenn man die erreichte Punktzahl jetzt in eine Note packen würde (teilweise sogar schlechter - spielt sich alles um 3 ab). Warum am Ende 1,3 bei der Diplomprüfung rauskommt, versteh ich auch nicht - habs aber schon öfter gehört. Vielleicht kriegen ja alle noch einen Geistesblitz und sind die Totalabräumer - keine Ahnung. Big Laugh

Naja bin ja Bachelor Student, und bei uns zählt jedes Modul entsprechend der ECTS in die Bachelornote, d.h. wobei n_i die erreichte Note im Modul und p_i die ECTS-Punkte des Modules ist.

Wenn der Notendurchschnitt der Klausuren bei rund 2,5-3,0 liegt, dürfte sich später der Bachelornotenschnitt auch im Bereich 2,5 abspielen und nicht plötzlich im Bereich 1,0 bis 1,5 liegen, wie es scheinbar bei Diplom häufig der Fall ist.

Und mit einer sehr guten Bachelorarbeit kann man dann auch nicht mehr viel retten, diese, inkl. Thema, wird soweit ich weiß auf der Bachelorurkunde zwar erwähnt, spielt aber für die Berechnung der Gesamtnote oft eine untergeordnete Rolle.
Deswegen sollte man sich auch alle 6 Semester anstregenen, sofern man auf einen guten Abschluss hofft.


Dann gibt es noch die ECTS-Note (ich weiß nicht ob und wie die in der Bachelorurkunde auftaucht, in der Prüfungsordnung steht aber, dass die Gesamtnote um diese ECTS-Note ergänzt wird), diese setzt deine Leistung relativ zu deinem Studienjahrgang (ggf. zzgl. vergangene Jahrgänge, sofern die Jahrgänge sehr klein sind).
Du bekommst dann z.B. ein A, wenn du zu den 10% der Besten gehöhrt hast.


Also für Außenstehende wird es dadurch glaub ich schon leichter, deine Leistungen entsprechend zu bewerten, besonders da teilweise eine beigefügte Liste der Module mit Noten ein Bestandteil des Zeugnisses ist.
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 42

Und mit einer sehr guten Bachelorarbeit kann man dann auch nicht mehr viel retten, diese, inkl. Thema, wird soweit ich weiß auf der Bachelorurkunde zwar erwähnt, spielt aber für die Berechnung der Gesamtnote oft eine untergeordnete Rolle.
Deswegen sollte man sich auch alle 6 Semester anstregenen, sofern man auf einen guten Abschluss hofft.


Bin auch Bachelorstudent, aber eine Bachelorarbeit müssen wir nicht schreiben, die BSc-Note rechnet sich alleine durch die erzielten Noten aus allen mündlichen Vorlesungsprüfungen zusammen. (Klausuren gibts keine mehr, zumindest nichts relevantes)

Aber ich finde es auch gut, dass man keine BSc-Arbeit schreiben muss, denn grade in Mathematik braucht man doch viel Stoff aus vielen Vorlesungen um etwas halbwegs interessantes schreiben zu können (ich denke eine BSc-Arbeit sollte doch bischen mehr sein als Seminararbeiten, die sämtlich auf Zusammenfassungen hinlaufen).
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Him
Zitat:
Original von system-agent
Bin auch Bachelorstudent, aber eine Bachelorarbeit müssen wir nicht schreiben, die BSc-Note rechnet sich alleine durch die erzielten Noten aus

Ehrlich gesagt ist mir das total neu, dachte die Bachelorarbeit sei sogar verpflichtend um ein Bachelor degree zu bekommen, naja sieht man wieder mal, wie unterschiedlich die einzelnen Auslegungen sind und der Bachelor war ja eigentlich dafür gedacht, leicht innerhalb des Studiums die Uni zu wechseln (Europaweit)

Zitat:
allen mündlichen Vorlesungsprüfungen zusammen. (Klausuren gibts keine mehr, zumindest nichts relevantes)

ieh, mündliche Prüfungen in Mathe Augenzwinkern
Ist das dann mit 'vorrechnen' oder wie läuft dort die Prüfung ab?


Zitat:

Aber ich finde es auch gut, dass man keine BSc-Arbeit schreiben muss, denn grade in Mathematik braucht man doch viel Stoff aus vielen Vorlesungen um etwas halbwegs interessantes schreiben zu können (ich denke eine BSc-Arbeit sollte doch bischen mehr sein als Seminararbeiten, die sämtlich auf Zusammenfassungen hinlaufen).

Joa, in den Naturwissenschaften sind Bachelorarbeiten wohl schon ein harter Brocken, bei uns bringen diese nur 15 credit points, sprich man darf in dem Semester noch 15 credit points normale Vorlesungen hören und muss dazu dann noch die Ausarbeitung fertig machen.
Wenn das ein bischen Forschung erfordet, was eigentlich ja auch Sinn der Arbeit ist, dann kann das ganz schön hart werden.

Aber Themen gibts genug, zwar keine die vermutlich irgendwelche sensationellen Erkenntnisse liefern, dennoch ist da bestimmt das ein oder andere interessante Thema dabei.
Aber vergleichen mit der Dipl. Arbeit bzw. Master Arbeit kann man es nicht, ich denke mal oft bekommt man Themen zu denen es schon gute Literatur gibt, evt. mehrere Artikel zusammenträgt und selbst noch irgendwie etwas bewerten muss (z.B. in der Numerik Näherungsverfahren).
Eine kurze Suche hat z.B. folgendes Thema geliefert: Zweidimensionale Knapsackprobleme


Darf man fragen an welcher Uni dieser Luxus existiert?
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 42
ieh, mündliche Prüfungen in Mathe Augenzwinkern
Ist das dann mit 'vorrechnen' oder wie läuft dort die Prüfung ab?


Da kommst in die meistens schönen Büros vom Professor und dann hockst du da mit ihm und noch einem Beisitzer vor einem Block Papier. Manchmal werden dir kleinere Aufgaben gegeben, die du lösen musst, manchmal wird auch "bloss" nach Ergebnissen der Vorlesung gefragt [Sätze und Zusammenhänge]. Der nächste Professor schreibt dir ein Beispiel hin und fragt dich an dem Beispiel die komplette Theorie ab [zb. Lineare Algebra: Ich bekam eine Matrix und musste quasi von A bis Z alles an dieser Matrix erklären].

Aber alles in Allem finde ich diese Art der Prüfung viel angenehmer als Klausuren, denn man ist wirklich gezwungen sich "richtig" darauf vorzubereiten. Bei Klausuren kann man immermal eine Aufgabe weglassen.


Zitat:
Original von 42
Darf man fragen an welcher Uni dieser Luxus existiert?


Uni Basel
42 Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,
Zitat:
Original von system-agent
Zitat:
Original von 42
ieh, mündliche Prüfungen in Mathe Augenzwinkern
Ist das dann mit 'vorrechnen' oder wie läuft dort die Prüfung ab?


Da kommst in die meistens schönen Büros vom Professor und dann hockst du da mit ihm und noch einem Beisitzer vor einem Block Papier. Manchmal werden dir kleinere Aufgaben gegeben, die du lösen musst, manchmal wird auch "bloss" nach Ergebnissen der Vorlesung gefragt [Sätze und Zusammenhänge]. Der nächste Professor schreibt dir ein Beispiel hin und fragt dich an dem Beispiel die komplette Theorie ab [zb. Lineare Algebra: Ich bekam eine Matrix und musste quasi von A bis Z alles an dieser Matrix erklären].

Aber alles in Allem finde ich diese Art der Prüfung viel angenehmer als Klausuren, denn man ist wirklich gezwungen sich "richtig" darauf vorzubereiten. Bei Klausuren kann man immermal eine Aufgabe weglassen.

Ja stimmt, da kann der Professor relativ gut aufs Wissen eingehen (oder fieß sein und nur das Nichtwissen ausloten). Hängt aber vermutlich auch wieder mit der Anzahl der Studenten zusammen, bei ~160 Stundenten (was noch vergleichsweise wenig ist), stell ich mir soetwas für den Prof. schon als Qual vor, wenn man jedem eine halbe Stunde 'verhören' muss.
Wie viele Studenten sitzen denn in der Schweiz so in der Vorlesung?

Zitat:

Zitat:
Original von 42
Darf man fragen an welcher Uni dieser Luxus existiert?


Uni Basel

Gut, das ist ja die Schweiz (nicht in der EU). Hab wie gesagt in Deutschland noch nie gehört, dass es einen Studiengang ohne Bachelorarbeit gibt.

Bei Google habe ich z.B. dazu folgendes gefunden:
Zitat:
(4) Bachelor- und Masterstudiengänge umfassen obligatorisch eine Bachelor- oder Masterarbeit.


Thüringer Hochschulgesetz
Es scheint also hier gesetzlich vorgeschrieben, dass am Ende die Bachelorarbeit ansteht,


Aber es ist doch erstaunlich, wie stark sich die Studiensystem in den verschiedenen Ländern unterscheiden, obwohl nun viele Bachelor/Master haben.
Besonders das australische Studiensystem unterscheidet sich sehr stark von z.B. deutschen und der Master hat da nicht ansatzweise den Stellenwert wie hier. Dort wäre die akademische Laufbahn Bachelor with Honors (1 Jahr länger als Bachelor, nur für die besten des Bachelorjahrganges), Ph.D.
system-agent Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von 42
Hängt aber vermutlich auch wieder mit der Anzahl der Studenten zusammen, bei ~160 Stundenten (was noch vergleichsweise wenig ist), stell ich mir soetwas für den Prof. schon als Qual vor, wenn man jedem eine halbe Stunde 'verhören' muss.
Wie viele Studenten sitzen denn in der Schweiz so in der Vorlesung?


Ja, das hängt sicherlich auch mit der Anzahl Studenten zusammen. Ich kann dir nicht sagen wie das schweizweit aussieht, sondern nur von meiner Uni:
Wir haben ein vergleichsweise sehr kleines Institut. In Infinitesimalrechnung und Lineare Algebra waren wir ca je 80 Studenten (inklusive Physiker etc) und jetzt so in den Mathevorlesungen ca. 30-40 (wobei da eigentlich immer Studierende aus dem 3. und 5. bzw. 4. und 6. Semester zusammen sind.)
Vergangenes Semester in einem Proseminar sogar bloss 7 Leute.
Ist so doch viel gemütlicher Augenzwinkern


Zitat:
Original von 42
Aber es ist doch erstaunlich, wie stark sich die Studiensystem in den verschiedenen Ländern unterscheiden, obwohl nun viele Bachelor/Master haben.
Besonders das australische Studiensystem unterscheidet sich sehr stark von z.B. deutschen und der Master hat da nicht ansatzweise den Stellenwert wie hier. Dort wäre die akademische Laufbahn Bachelor with Honors (1 Jahr länger als Bachelor, nur für die besten des Bachelorjahrganges), Ph.D.


Womit die vielpropagierte "Vergleichbarkeit des Abschlusses" widerlegt ist.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

system-agent:

Zitat:
Aber alles in Allem finde ich diese Art der Prüfung viel angenehmer als Klausuren, denn man ist wirklich gezwungen sich "richtig" darauf vorzubereiten. Bei Klausuren kann man immermal eine Aufgabe weglassen.


Also ich finde es entweder angenehmer, weil man eben leicht ein Thema mit "Puh, das kann ich nicht beantworten, machen wir weiter" übergehen kann. ODER ich finde sie nicht angenehmer, weil eben der Prof durchaus mal den Finger in die Wunde legen kann und das eine schwach vorbereitete von fünf Teilgebieten den Großteil der Prüfungszeit abfragt.

Liegt natürlich am Prof. Bei ordentlichen Prüfungen ist glücklicher Weise genau festgelegt, welches Teilgebiet wie lange geprüft werden muss.

Aber diese Situation kann sich auch innerhalb des Teilgebiets ereignen. Und ab nem gewissen Level hat letzten Endes der Prof freie Hand und kann über Leben und Tod entscheiden *dramatisiert, muss nicht stimmen*.
katatonie Auf diesen Beitrag antworten »

Hier gehen die Meinungen auseinander. Augenzwinkern

Ich habe mich jetzt für ein Diplom-Studium an der Uni Konstanz beowrben.

Soweit ich weiß, kann man ihmmer noch umsteigen...wird aber nicht nötig sein.


Ich habe noch eine Frage, die zwar vom ursprünglichen Thema abweicht, aber vl. doch von einigen hier beantwortet werden könnte.

Ich weiß, daß teilweise Festellungsprüfungen durchgeführt werden; für Bewerber aus Österreich, die in Deutschland studieren möchten ist das aber nicht nötig, oder?

Da die österreichische Matura dem deutschen Abi entsprechen sollte.

Oder hat da jemand schon andere Erfahrungen gemacht?
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