Fermats letzter Satz

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m00xi Auf diesen Beitrag antworten »
Fermats letzter Satz
Ich nutze die Gunst der Stunde, um mal ein Thema anzureißen, was, wie ihr sicherlich wisst, die Mathematiker über mehr als 300 Jahre in Verzweiflung gestürzt hat: Fermats letzer Satz.
Ich habe mir SImon Singhs Buch über diesen Satz durchgelesen ( hier gleich mal ein Lob, wirklich ein geniales Buch ) und einen kleinen Eindruck davon bekommen, welche Komplexität hinter diesem Beweis steckt.
Nun wollte ich aber mal fragen, ob sich jemand den Beweis mal angesehen hat und versucht hat, ihn zu verstehen ( Leopold, wie wär's? Augenzwinkern )
Könnt ja auch mal eure Erfahrungen damit posten.

Gruß
Hanno
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke, außer ein paar Fachleuten, die sich mit Wiles Theorien auskennen, hat wohl kaum ein anderer den Beweis durchgelesen, geschweige denn verstanden. Und deswegen bin ich sehr skeptisch, ob der Beweis wirklich erbracht ist. Wer weiß, ob Wiles nicht irgendwo eine Kleinigkeit übersehen hat, vielleicht ein Vorzeichenfehler, ein falsch übernommener Exponent oder sonst etwas!

Hier kann man immer noch berühmt werden, wenn man einen Beweis findet, der, sagen wir, auf 2 DIN-A4-Seiten Platz hat und sich im wesentlichen auf Schulmathematik-Niveau bewegt.

Na, wie wär's?
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, ich habe versucht, den Beweis zu verstehen (steht bei uns im Matheinstitut im Regal). Ich weiss nicht mehr allzuviel von diesem Beweis, sondern nur, dass ich im zahlentheoretischen Teil bei den ersten 10 Seiten noch einigermassen mitkam, aber wie es dann an die elliptischen Kurven ging und die algebraische Geometrie ging, war komplett Sense. Den Beweis kann man bestimmt verstehen, ich kenne auch jemanden, der das kann - einen Doktoranden in der algebraischen Geometrie. Aber der hat mir schon bescheinigt, dass man ohne die Vorlesungen "elliptische Kurven" und "algebraische Geometrie" (deren Voraussetzungen die kommutative Algebra ist (deren Voraussetzung Algebra I und II ist)) da nicht viel verstehen wird. Big Laugh
m00xi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe gelesen, dass wiles da wohl eine Brücke zwischen 2 Gebieten der Mathematik geschlagen hat, nämlich zwischen Elliptischen Gleichungen und Modulformen. Unter beidem kann ich mir nicht allzu viel vorstellen verwirrt verwirrt

Gruß
Hanno
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Da hast du richtig gehört. Modultheorie ist mit das Schoenste, was es gibt - für meinen Teil. *g* Sie wird in der kommutativen Algebra eingeführt und in der algebraischen Geometrie fortgesetzt (hab ich gehört, war da ja nie drin...).
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, da ist man wohl erstmal ne ganze Zeit damit beschäftigt, sich die Grundlagen der benutzten Gebiete anzueignen.

@Irrlicht: Meint du der Besuch der von dir genannten Vorlesungen reicht für das Verständnis des Beweises aus? Oder muss man sich nachher nochmal richtig reinknien und diverse Methoden usw. selbst erarbeiten, bevor man sich an den Beweis machen kann?
Ist Algebra I&II Stoff aus dem Grundstudium?

Gruß vom Ben
 
 
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Algebra I und II sind Hauptvorlesungen, die man normalerweise nach dem Vordiplom hört (an manchen Unis wird die Algebra I vor dem Vordiplom gemacht, ist aber dann wesentlich gekürzt vom Umfang). Erst wenn man Algebra gehört hat und wirklich verstanden hat, kann man sich in die kommutative Algebra trauen usw.

Ich denke, dass diese Vorlesungen aber selbst nur das Hintergrundwissen bereitstellen. Der Beweis wird jemanden, der dieses Wissen hat, bestimmt noch alles abverlangen. Aber ich denke, das spornt deshalb auch an. Und ich denke, da sind bestimmt noch einige Stellen drin, wo es heisst "you can easily check that" und die Ausarbeitung dann aber "easily" auf 4 Seiten kommt.

Die lokale Version des Satzes Kronecker-Weber hat sich bei meiner Ausarbeitung von 3 Seiten auf 15 aufgeblasen, weil eben einiges doch nicht so "obviously" war, wie es der Verfasser behauptete.
Thomas Auf diesen Beitrag antworten »

Ich denke schon, dass der Beweis richtig ist - schließlich sind den nicht nur ein "paar" Mathematiker durchgegangen. Beim ersten Mal haben die ja einen Fehler gefunden, den Wiles aber dann beheben konnte...

Gibts den Beweis auch im Internet zum Ansehen?

Gruß,
Thomas
m00xi Auf diesen Beitrag antworten »

Also Suchen lohnt sich, ich habe ihn schonmal gefunden, weiß aber nicht mehr wo und wie :/

Gruß
Hanno
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Uebrigens heisst der Satz jetzt: "Theorem von Fermat-Wiles"

Hier ein Beweis des ersten Falles des Theorems (über 60 Seiten) der "nur" Darstellungstheorie und algebraische Zahlentheorie benutzt:
http://www.math.uiuc.edu/Algebraic-Number-Theory/0333/
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Irrlicht
weil eben einiges doch nicht so "obviously" war, wie es der Verfasser behauptete.


Das trennt doch auch in jedem Seminar die Spreu vom Weizen, oder? Ob man´s tatsächlich durchgearbeitet hat oder nur "zitiert" ( und dann "zittert" vor Nachfragen Augenzwinkern ).

Bei uns gibt´s im Grundstudium Algebra und Diskrete Mathematik I&II. Allerdings braucht man aus beiden Vorlesungen nur einen Schein, wenn man dort keine Prüfung machen will, weswegen sich die meisten den zweiten Teil (Galoistheorie) klemmen.

Gruß vom Ben
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Irrlicht
Die lokale Version des Satzes Kronecker-Weber hat sich bei meiner Ausarbeitung von 3 Seiten auf 15 aufgeblasen, weil eben einiges doch nicht so "obviously" war, wie es der Verfasser behauptete.

*lol* Das kenne ich nur zu gut. In meinem Funktionalanalysis-Buch von John B. Conway steht auch andauernd "The easy proof is left to the reader". Ziemlich nervtötend, wenn du mich fragst. Aber es gibt da auch bessere Bücher. Die ganzen Heusers finde ich dahingehend echt gelungen.
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von WebFritzi
In meinem Funktionalanalysis-Buch von John B. Conway steht auch andauernd "The easy proof is left to the reader".


Da wird ja zumindest noch zugegeben, dass es etwas zu beweisen gibt. Noch arroganter ist es doch, sowas als "offensichtlich" zu bezeichnen, oder?
fALK dELUXE Auf diesen Beitrag antworten »

Hallöle,

vllt mal in de.sci.mathematik nachschauen, auch wenn du dort nicht den kompletten beweis findest, sicher aber ein paar gute anregungen, grobe skizzierungen und eventuell andere Wege. Denn Fermat muss ja einen anderen Weg gefunden haben, der nicht über elliptische Gleichungen und Modulformen führt.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ben Sisko
Zitat:
Original von WebFritzi
In meinem Funktionalanalysis-Buch von John B. Conway steht auch andauernd "The easy proof is left to the reader".


Da wird ja zumindest noch zugegeben, dass es etwas zu beweisen gibt. Noch arroganter ist es doch, sowas als "offensichtlich" zu bezeichnen, oder?

Ja, da hast du wohl recht. Aber sowas hatte ich gerade neulich. "It is easy to see, that ...". Nicht mal mein Dozent konnte das beweisen. Erst nachdem wir in unsere Bibel, den Kato, geschaut hatten, war uns einiges klarer.
Fermat Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Fermats letzter Satz
Zitat:
Original von m00xi
Ich nutze die Gunst der Stunde, um mal ein Thema anzureißen, was, wie ihr sicherlich wisst, die Mathematiker über mehr als 300 Jahre in Verzweiflung gestürzt hat: Fermats letzer Satz.
Ich habe mir SImon Singhs Buch über diesen Satz durchgelesen ( hier gleich mal ein Lob, wirklich ein geniales Buch ) und einen kleinen Eindruck davon bekommen, welche Komplexität hinter diesem Beweis steckt.
Nun wollte ich aber mal fragen, ob sich jemand den Beweis mal angesehen hat und versucht hat, ihn zu verstehen ( Leopold, wie wär's? Augenzwinkern )
Könnt ja auch mal eure Erfahrungen damit posten.

Gruß
Hanno


cool das gleiche buch habe ich auf serbisch
m00xi Auf diesen Beitrag antworten »

Lol wie geil, auf serbisch? Nich schlecht, ich würds schon auf Englisch nicht verstehen smile

Gruß
Hanno
Fermat Auf diesen Beitrag antworten »

ich verstehe es schon auf serbisch, denn serbisch ist ja schließlich meine Muttersprache
m00xi Auf diesen Beitrag antworten »

Mooorgen.
Dann is ok, sonst hätt's mich ja sehr gewundert smile

Gruß
Hanno
henni Auf diesen Beitrag antworten »
Eine Frage hätte ich noch....
was genau ist "bei jedem Rechneschritt mod 50 reduzieren", und wie rechnet man das dann?
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Da hast wohl den falschen Thread erwischt. Ich habe dir in deinem Thread geantwortet. smile
Blacksun Auf diesen Beitrag antworten »
Ein zweiter Weg?
fALK dELUXE: ich bin mir sehr sicher das deine Annahme, Fermat könnte einen anderen Weg gefunden haben um seine Behauptung zu belegen, korrekt ist und das sie wesentlich einfacher nachzuvollziehen ist. Das ganze hat nur einen Schöhnheitsfehler - es interessiert leider keinen mehr, des Rätels Lösung ist gegeben und ob sie mit dem eigentlichen Weg übereinstimmt oder nicht ist leider unwichtig geworden >> erstens ist die Prämie weg und zweitens würde sich keiner trauen gegen Wiles mit ein paar Formeln anzutreten.
Aber wenn es ist dich interessiert - ein kleiner Tip: Ein Weg könnte sich in Zahlenmengen also auch in der Tatsache finden lassen, das man aus ungeraden Zahlen alle Zahlen der Menge N ohne Null darstellen kann.
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Wenn wir schon dabei sind wen hier was interessiert:

Ich denke keinen interessiert eine Antwort zu einem Thread, der schon knapp 5 Jahre alt ist Augenzwinkern
Airblader Auf diesen Beitrag antworten »

@Blacksun

Dem kann ich nicht zustimmen. Es wäre nach wie vor eine große Neuerung, einen simplen Weg für den Beweis zu finden.
Mit "mit ein paar Formeln gegen Wiles antreten" hat das auch nichts zu tun - wenn es stimmt, dann stimmt es. Punkt.

Das Interessante ist ja, dass der Beweis von Wiles Methodiken benutzt, die es zu Zeiten Fermats noch nichtmal gab.

Aber who knows ... vielleicht hat sich Fermat auch einfach geirrt mit seinem Beweis.

air
Elvis Auf diesen Beitrag antworten »
Fermat
Hallo,
es gibt ein sehr lesenswertes Buch, das beginnt mit einem Überblick über den Beweis von Fermats letztem Satz, und danach kann man sich einlesen in viele interessante Gebiete, die dazu gehören.
"Modular Forms and Fermat's Last Theorem" herausgegeben von Gary Cornell, Joseph H. Silverman und Glenn Stevens. Springer Verlag 1997, erste Softcover Version 2000. ISBN 0-387-98998-6
Etwas weniger als 600 Seiten, ich habe mir das in Oxford gekauft für 25,50 britische Pfund (bei dem Wechselkurs geradezu ein Schnäppchen).
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