System von Mengen: Beweis |
07.10.2008, 22:44 | eierkopf1 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
System von Mengen: Beweis Wieder ein Beispiel, bei dem ich eigentlich die Lösung weiß, aber den Beweis nicht schaffe auszudrücken bzw. nicht weiß, was als Beweis gilt und was nicht: Es , , ein System von Mengen mit . Gibt es stets zwei Mengen mit ? (Beweis oder Gegenbeispiel). Mein Lösungsansatz: Das sollte bewiesen werden: Ich weiß nicht, wie ich das beweisen soll. Aber es ist doch klar, wenn das System von Mengen keine Elemente enthält, dass auch 2 Teilmengen davon geschnitten leer sind, oder? Wie beweise ich das? mfg |
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07.10.2008, 23:14 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Hallo, Nur um die Bezeichnungen zu klären: F ist der Name für das Mengensystem, oder? Also Die Frage ist dann: Wenn der Durchschnitt über dem Mengensystem, also leer ist, gibt es dann mindestens zwei Mengen des Systems, die disjunkt sind? Versuche es mal mit der Gegenannahme. // edit:
Da würde ich Quantoren benutzen, und die „Relationskette“ rechts nebem dem Implikationspfeil kann man nicht eindeutig interpretieren -- die kann alles Mögliche bedeuten. |
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07.10.2008, 23:50 | eierkopf1 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Danke für die Antwort! Das mit kommt mir auch seltsam vor. Aber F ist niergends definiert. Und das Megensystem heißt . Ich ignoriere F einfach mal bzw. denke, dass es in diesem Fall bedeutungslos ist. Zur Relationskette: So OK? Mein Beweis: Ich nehme die Gegenrichtung (kann man das so ausdrücken) an: Wenn der Druchschnitt des Mengensystems mit ..... leer ist, dann exestieren KEINE Teilmengen ( ist doch Teilmenge vom Mengensystem oder?) und aus F, für die gilt, dass ihre Vereinigungsmenge leer ist. Darum gilt: Zählt sowas wieder als Beweis? Wenn ja, warum eigentlich? mfg |
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08.10.2008, 00:00 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Du hast die Behauptung nun falsch notiert. Es wird nicht behauptet, dass beliebige 2 Mengen einen leeren Schnitt haben, sondern lediglich, dass es stets zwei Mengen gibt, die einen solchen haben. Also: Das logische Gegenteil davon wäre: air |
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08.10.2008, 00:04 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Bis auf den Quantor stimmt es: Die Behauptung lautet, dass es mindestens zwei Mengen des Systems gibt, die disjunkt sind. Du sagst aber aus, dass je zwei Mengen immer disjunkt sind. Letzteres stimmt sicherlich nicht, z. B.: {{1, 2}, {1, 4}, {3, 5}} Zum Beweis: Ich würde die Gedanken erstmal in Worte fassen, statt gleich mit dem formalen Beweis anzufangen: Die Gegenannahme zu „Wenn der Durchschnitt des Systems leer ist, dann gibt es zwei disjunkte Mengen“ lautet: „Es ist möglich, dass zwar der Durchschnitt leer ist, aber je zwei Elemente immer mindestens ein gemeinsames Element haben“. Führe diese Annahme zu einem Widerspruch. Wenn je zwei Mengen niemals disjunkt sind, dann gibt es ein Objekt, das Element jeder Menge ist. // edit:
Das ist nicht richtig -- abgesehen davon, dass man die Schreibweise nicht richtig verstehen kann. Die Negation von „A --> B“ ist „A und nicht(B)“ Also:
Wie kommst Du jetzt auf die Vereinigungsmenge? Und als Begründung reicht das wahrscheinlich nicht aus, denn eigentlich behauptest Du nur etwas.
Nein, die sind Elemente des Mengensystems. |
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08.10.2008, 00:09 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Man könnte auch über eine Kette gehen, indem man durch fortlaufendes Annehmen der negierten Behauptung zwei Mengen per Schnitt zu einer neuen zusammenfäßt etc. Dies führt dann am Ende zu einem Widerspruch, da der Schnitt zweier Mengen nach Voraussetzung dann leer ist, die negierte Behauptung jedoch aussagt, dass es kein Paar von Mengen gibt, deren Schnitt leer ist - man hat nun aber nur noch zwei Mengen dortstehen. air |
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08.10.2008, 00:44 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
@ Airblader: Die Negation oben ist nicht ganz richtig: „nicht(A --> B)“ ist „A und nicht(B)“. Außerdem finde ich es sinnvoll, erstmal einen Ansatz zu verfolgen. ;-) @ eierkopf1: Sorry, wenn es brutal klingt, aber Du legst IMHO viel zuviel Wert auf irgendwelche Zeichenketten und verwendest dafür mehr Zeit als für die eigentlichen Inhalte. :-( Da passieren Dir dann auch die Fehler. Ich schreibe das nur nochmal, weil es mir bei den anderen Beweisen auch aufgefallen ist. |
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08.10.2008, 03:20 | tmo | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
08.10.2008, 06:43 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
mhm .. da muss ich nochmal nachdenken, wo in meiner Vorgehensweise der Fehler stecken muss. Übrigens: Streng genommen verbietet die Aufgabenstellung gar nicht, dass ist. Damit findet man natürlich immer zwei Mengen mit leerem Schnitt .. Vermutlich wird aber gefordert sein, oder? Edit: Und dabei dachte ich gestern zunächst auch an ein Gegenbeispiel und hatte praktisch genau das selbe, nur dann übersehen, dass es wirklich eins ist air |
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08.10.2008, 08:21 | eierkopf1 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Danke an alle für die große Mühe @Jacques @ Bis auf den Quantor stimmt es: Dieses stets (=immer) hat mich etwas verwirrt, deswegen dachte ich zuerst an den Allquantor. Aber jetzt ist mir klar, warum ich den Existenzquantor nehmen muss. @Zum Beweis: Dein Vorgehen verstehe ich soweit. Nur wie begründe ich das bzw. wie führe ich das zu einem Widerspruch: "Führe diese Annahme zu einem Widerspruch. Wenn je zwei Mengen niemals disjunkt sind, dann gibt es ein Objekt, das Element jeder Menge ist." @ Was ist an dieser Schreibweise nicht richtig zu verstehen (außer, dass es falsch negiert ist.) @Wie kommst Du jetzt auf die Vereinigungsmenge? Ich dachte, dass wäre dasselbe: und @zu viel Wert auf Zeichenketten: Es stimmt natürlich, was du sagst. Aber ich möchte es auch richtig anschreiben können, da ich auf der Tafel vorrechnen muss und es auch für Prüfungen können muss. Aber mein größtes Problem ist immer noch: "Wie beweise ich etwas" Mit Wahrheitstabellen war das noch kein Problem, aber jetzt bin ich mir nie sicher, was ein Beweis ist und was nicht. mfg |
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08.10.2008, 08:47 | papahuhn | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Dann schau mal tmo's Beitrag. |
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08.10.2008, 08:53 | eierkopf1 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Danke für die Antwort! Ich verstehe nicht, was du meinst. tmo hat ein Beispiel für das Mengensystem angegeben mfg |
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08.10.2008, 09:41 | Huggy | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
tmo hat ein Gegenbeispiel gegeben! Keine zwei seiner Mengen haben eine leere Schnittmenge. Die Schnittmenge aller drei Mengen ist ab leer. |
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08.10.2008, 09:42 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
tmo hat ein Beispiel für ein Mengensystem gegeben, bei dem der Durchschnitt zwar leer ist, aber es trotzdem keine zwei disjunkte Mengen gibt. Damit gibt es ein Gegenbeispiel zu der Behauptung, also ist sie falsch. Bitte entschuldige, dass Du jetzt die Mühe mit meinem falschen Ansatz hattest. Also mein Fehlschluss lag bei der Gegenannahme: Ich habe von „zwei Mengen sind niemals disjunkt“ auf „es gibt ein Objekt, das Element jeder Menge ist“ geschlossen. Das ist falsch, also führt die Gegenannahme nicht zu einem Widerspruch, und der Beweis funktioniert nicht. |
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08.10.2008, 10:07 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Aber noch zu den Schreibweisen u. s. w.:
Es ist einfach gar nicht klar, was Du damit meinst. Was heißt ? Dass die ganze Aussage falsch ist? Dass eine falsche Aussage aus ihr folgt?
Nein, das würde nur gelten, wenn zwei Mengen genau dann nicht disjunkt wären, wenn ihre Vereinigung die leere Menge ist. Das stimmt aber nicht, ein Gegenbeispiel: {1, 2}, {2, 3}. Die Mengen sind nicht disjunkt, aber ihre Vereinigung ist trotzdem nicht die leere Menge.
Klar, aber das ist doch immer erst der zweite Schritt. Ich würde mir zuerst überlegen, wie der Beweis überhaupt aussehen soll, und erst danach mit dem Formalisieren anfangen. Also die Gedanken einfach erstmal in Worte fassen.
Also da würde ich mir einfach ein paar Musterbeweise aus Büchern o. ä. ansehen. Du hast IMHO einen zu „formalen“ Ansatz, also Du glaubst, Du müsstest jeden Schluss durch rein formale Umformung machen. Das ist aber kaum nötig, schließlich schreibst Du die Beweise nicht für die maschinelle Überprüfung, sondern für Menschen -- und die werden z. B. den Schluss „m und n sind natürliche Zahlen, also ist m+n natürlich“ wohl auch so verstehen und nicht erst dann, wenn Du diese Aussage seitenlang in „Elementarschlüsse“ zerlegt hast. ;-) |
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08.10.2008, 11:29 | eierkopf1 | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
@Jacques Kein Problem. Ich lerne aus diesem Fehler Dh. Wenn ich annehme, dass die Aussage Z richtig ist. Dann nehme ich das Gegenteil an und sehe, dass es keinen eindeutigen Widerspruch gibt (= es gibt Beispiele, bei denen die Gegenannahme stimmt) und sehe dann auch, dass die Aussage Z falsch sein muss, oder? Wenn ich das weiß, dann könnte ich eigentlich mit dem Beispiel von vorne beginnen und gleich ein Gegenbeispiel dazu suchen. Dh, ich beweise nicht allgemein (dh, ohne ein Gegenbeispiel anzugeben), dass die Aussage falsch ist, SONDERN es reicht völlig aus, nur ein Gegenbeispiel anzugeben, oder? Mein Beispiel ist dann so fertig gelöst: Ich gebe das Gegenbeispiel an: Damit ist bewiesen, dass die obige Aussage falsch ist. Stimmts? @ Ich meine, dass diese Aussage falsch ist. Zum Rest: Ich werds versuchen Aber Lehrbücher haben wir keine. mfg |
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08.10.2008, 11:47 | Jacques | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||||||
Das ist so nicht richtig. Ich würde es einfach so formulieren: Die Behauptung ist ja von der Form „für alle x gilt y“. Wenn Du jetzt einfach ein Gegenbeispiel findest, also ein x, das nicht die Eigenschaft y hat, dann ist die Behauptung doch widerlegt. Zum Beispiel: „Alle natürlichen Zahlen sind gerade“. Dann gibt man einfach 1 als Gegenbeispiel an: 1 ist natürlich, aber ungerade. Also stimmt die Aussage nicht. Deine obige Formulierung ist deswegen falsch, weil man aus der Tatsache, dass man auf keinen Widerspruch trifft, wirklich gar nichts folgern kann. Man kann auch von einer falschen Annahme auf wahre Folgerungen kommen! Dieses Prinzip mit der Gegenannahme funktioniert nur in einem ganz bestimmten Schema: Man nimmt das Gegenteil der Behauptung als wahr an und zeigt, dass sich daraus ein Widerspruch ergibt. Dann kann man folgern, dass die ursprüngliche Behauptung wahr ist.
Ja! Ich würde nur noch eine Begründung dazuschreiben: Behauptung: Wenn der Durchschnitt über einem Mengensystem leer ist, dann findet man immer mindestens zwei disjunkte Mengen. Falsch! Gegenbeispiel: {{1, 2}, {2, 3}, {3, 1}}. Der Durchschnitt über dem System ist zwar leer, aber man findet trotzdem keine zwei disjunkten Mengen! Also ist die Behauptung falsch.
Dann schreibe das mit „nicht(...)“. Denn Deine Schreibweise ist auf jeden Fall nicht „offziell“, und man kann sie auch nicht ohne Erklärung verstehen.
Die kannst Du Dir aber privat zulegen. |
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