Austauschlemma ist verwirrend!?

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Arnie Auf diesen Beitrag antworten »
Austauschlemma ist verwirrend!?
Lerne gerade für lineare Algebra 1. Habe 2 unabhängige Musterlösungen zu folgender Aufgabe vorliegen:
v1 = (2,-6,-2,1) v2 = (3,-1/2,-1,1/2)
Bestimmen Sie zwei weitere Vektoren v3,v4 Element R4, so daß B := {v1,v2,v3,v4} eine Basis von R4 ist.


Nun unterscheiden sich jedoch die beiden Musterlösungen in der Lösung. Die eine kommt auf {v2,e2,e3,v1} und die Andere auf die Basis {v2,e1,e3,v1}? Kann man sich frei entscheiden, ob man nun e1 oder e2 nimmt? Das wäre nicht gerade mathematisch eindeutig.

Zweite kleine Frage: Warum darf e3 nicht rausfallen, wenn wir bei v2 = ... + 0e3 + ... herausbekommen? (durch das Austauschlemma bekommen beide e4 = ... + v1 + ..., durch Einsetzung von e4 in v2 wird e3 = 0!

Hoffe Ihr könnt mir helfen, habe nämlich noch weitere Aufgaben zum Durchackern vor mir...

MfG
Arnie
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Hallo,

wie kommst du nur darauf, dass eine Basis eindeutig bestimmt ist?

Beide Mengen sind zunächst einmal linear unabhängig...


EDIT: Lies dir vielleicht mal die Definitionen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Basis_%28Vektorraum%29 durch. Vor allem die Dritte.

EDIT 2: Kannst du mal deine zweite Frage etwas mathematisch präziser formulieren? Vielleicht versteht ja unser Hellseher Jochen mehr Big Laugh

Gruß, therisen
Arnie Auf diesen Beitrag antworten »
Austauschlemma ist verwirrend!?
Hallo therisen,

vielen Dank für den wiki-Verweis. Ich habe bisher immer gedacht, daß es nur eine Basis geben kann... Dachte, daß man, wenn es mehrere Basen gäbe, die anderen aus deren Linearkombinationen erzeugen kann.
Nun gut. Ich verstehe jedenfalls nicht, wieso e3 NICHT rausfallen darf obwohl es 0*e1 nach dem Austauschlemma gibt.
Wieso hat man denn nun die Wahl zwischen e1 und e2?

MfG
Arnie
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Ähm, deine Basis muss doch aus genau 4 Vektoren bestehen, schließlich ist doch . Wenn du jetzt einen weg lässt, dann hast du doch nur noch 3 Augenzwinkern Oder verstehe ich deine Frage falsch?


EDIT: Du kannst natürlich schon weglassen, aber dann musst du eben deine 3 linear unabhängigen Vektoren um einen vierten im Bunde ergänzen Augenzwinkern

Gruß, therisen
Arnie Auf diesen Beitrag antworten »

Ich glaube, daß Du mich falsch verstehst ;-). Die Aufgabenstellung ist eine b-Aufgabe. In der a-Aufgabe sollten wir beweisen, daß v1 und v2 l.u. sind. Also haben wir bereits 2 Basisvektoren. Nun sollen wir in dem b-Teil noch 2 weitere Basen mit Hilfe des Austauschlemma ermitteln.
In der Musterlösung wird so begonnen

-------------------------------------------------------------

Durch das Austauschlemma folgt

ausgerechnet dann:


So denn. Da haben wir nun . Warum ist es denn dann ZWINGEND ein Basisvektor? Und warum darf man sich und als weiteren Basisvektor AUSSUCHEN?

Hoffe, daß mein Anliegen jetzt ein wenig deutlicher geworden ist. Augenzwinkern

MfG Arnie
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Arnie
In der Musterlösung wird so begonnen



Das ist keine Äquivalenzumformung Augenzwinkern Es ist nämlich

Zitat:

Durch das Austauschlemma folgt


Diese Folgerung hat bisher nichts mit dem Austauschlemma zu tun.

Zitat:

ausgerechnet dann:


So denn. Da haben wir nun . Warum ist es denn dann ZWINGEND ein Basisvektor? Und warum darf man sich und als weiteren Basisvektor AUSSUCHEN?


Ohne die Korrektheit deiner Rechnungen überprüft zu haben, kann ich mir jetzt denken, worauf das Ganze wohl hinauslaufen wird.

Es muss lediglich gezeigt werden, dass linear unabhängig ist (wobei und noch zu bestimmen sind), d.h. aus muss folgen. Wir wissen bereits, dass impliziert, dass . Diese Tatsache machen wir uns nun zu Nutze:

Wählen wir und , so ist mit . Aus folgt nun sofort, dass und da wir uns in einem Körper befinden, . Damit haben wir eine maximal linear unabhängige Teilmenge von gefunden.

Vermutlich ist also deshalb dabei, damit auch wirklich alle sind, das kann ich jetzt nicht genau sagen, da ich die Korrektheit deiner Rechnungen nicht überprüft habe.

Gruß, therisen
 
 
Arnie Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Arnie
In der Musterlösung wird so begonnen



Hier hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Es muß nach der Umstellung nach heißen!

Zitat:

Durch das Austauschlemma folgt


Zitat:
Original von therisen
Diese Folgerung hat bisher nichts mit dem Austauschlemma zu tun.

Unser Prof. hat jedoch extra angemerkt, daß man die Vektoren dort austauscht und das "Austauschlemma" heißt. Auf jeden Fall taucht dieses Schema in der Musterlösung auf.

Zitat:
Original von therisen
Ohne die Korrektheit deiner Rechnungen überprüft zu haben, kann ich mir jetzt denken, worauf das Ganze wohl hinauslaufen wird.

Es muss lediglich gezeigt werden, dass linear unabhängig ist (wobei und noch zu bestimmen sind), d.h. aus muss folgen. Wir wissen bereits, dass impliziert, dass . Diese Tatsache machen wir uns nun zu Nutze:

Wählen wir und , so ist mit . Aus folgt nun sofort, dass und da wir uns in einem Körper befinden, . Damit haben wir eine maximal linear unabhängige Teilmenge von gefunden.

Vermutlich ist also deshalb dabei, damit auch wirklich alle sind, das kann ich jetzt nicht genau sagen, da ich die Korrektheit deiner Rechnungen nicht überprüft habe.


Aber wieso kann man sich dann und als Basisvektoren aussuchen? das mit der bekomm ich jetzt auf die Reihe, aber bei den anderen beiden weiß ich immer noch nicht warum...
therisen Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Arnie
Aber wieso kann man sich dann und als Basisvektoren aussuchen? das mit der bekomm ich jetzt auf die Reihe, aber bei den anderen beiden weiß ich immer noch nicht warum...


Und schon wieder der Fehlerteufel Augenzwinkern Du meinst wohl und . Die konkrete Rechnung sollte zeigen, dass egal ob du entweder oder zu deiner Basis hinzufügst, die stets ungleich Null sind. Hast du den "Trick" bei dieser Sache verstanden?

Eine Anmerkung zum Austauschlemma: Das ist keine konkrete Rechenvorschrift (o.ä.), sondern lediglich eine Existenzaussage (also nicht konstruktiv).

Gruß, therisen
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Bevor du diese Aufgabe zu verstehen versuchst, solltest du dich dringend mit dem Begriff der Basis beschäftigen (Definition; Vektoren bilden Basis, wenn sie a) maximal linear unabhängig sind bzw. b) ein minimales Erzeugendensystem bilden) und dir das Austauschlemma selbst ansehen (Beweise können das ein oder andere Mal auch zum Verständnis eines Satzes beitragen, wenn man sie genau liest Augenzwinkern ).

Gruß vom Ben

Edit: Die Darstellung eines Vektors als Linearkombination der Basisvektoren kann auch nicht schaden bzw. wirst du benötigen.
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