Eigenwerte, Eigenvektoren einer Matrix

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Felix Auf diesen Beitrag antworten »
Eigenwerte, Eigenvektoren einer Matrix
Folgende Definition von Eigenwerten einer Matrix ist in meinem Buch zu finden:

Ein Element heißt Eigenwert einer Matrix , falls ein Eigenwert einer lin. Abbildung ist, die bezüglich einer Basis durch definiert ist.
Das bedeutet: Das Element ist ein Eigenwert von , falls es eine Basis von gibt, so dass die lin. Abbildung , die durch definiert ist, den Eigenwert hat.


... Hier hab ich nur was nicht relevantes gelöscht - meine Fragestellung hat sich geändert Augenzwinkern

lg

Edit:

hat sich schon geklärt ...
Felix Auf diesen Beitrag antworten »

Folgenden zwei Sätze bezüglich dieser Definition verstehe ich nicht:

1) Eigenwerte einer Matrix sind die Eigenwerte der zugehörigen linearen Abbildung.

Ein und die selbe Matrix beschreiben bezüglich verschiedener Basen verschiedene lineare Abbildungen. Haben diese alle die selben Eigenwerte ???

2) Die Definition des Eigenwerts einer Matrix ist unabhängig von der Auswahl einer Basis.

Das wird folgendermaßen begründet: Ähnliche Matrizen haben die gleichen Eigenwerte. Da Basiswechsel den Übergang zu einer ähnlichen Matrix bedeutet folgt die Aussage.

Wenn ich für ein und dieselbe Matrix zweimal zwei Basen zugrunde lege um damit zwei verschiedene lineare abbildungen zu beschreiben, dann ist das doch kein Übergang zu einer ähnlichen Matrix. (Der findet ja nur dann statt wenn man schon mal eine Darstellungsmatrix einer eindeutig bestimmten lin. Abb. hat und hier dann die Basis wechseln möchte)

Ich bin absolut verwirrt. Ich hoffe ihr könnt mir helfen smile
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Felix
Folgenden zwei Sätze bezüglich dieser Definition verstehe ich nicht:

1) Eigenwerte einer Matrix sind die Eigenwerte der zugehörigen linearen Abbildung.

Ein und die selbe Matrix beschreiben bezüglich verschiedener Basen verschiedene lineare Abbildungen. Haben diese alle die selben Eigenwerte ???


Ja. Genau das sagt doch (2) aus.


Zitat:
Original von Felix
2) Die Definition des Eigenwerts einer Matrix ist unabhängig von der Auswahl einer Basis.

Das wird folgendermaßen begründet: Ähnliche Matrizen haben die gleichen Eigenwerte. Da Basiswechsel den Übergang zu einer ähnlichen Matrix bedeutet folgt die Aussage.

Wenn ich für ein und dieselbe Matrix zweimal zwei Basen zugrunde lege um damit zwei verschiedene lineare abbildungen zu beschreiben, dann ist das doch kein Übergang zu einer ähnlichen Matrix. (Der findet ja nur dann statt wenn man schon mal eine Darstellungsmatrix einer eindeutig bestimmten lin. Abb. hat und hier dann die Basis wechseln möchte)


Lieber Felix, da hast du allerdings recht. Was dort steht, ist absolut blödsinnig aufgeschrieben, verwirrend und unlogisch. Die Begründung kann so erfolgen:

Wenn M Darstellungsmatrix von zwei linearen Abbildungen f: V --> V und g: W --> W ist, dann gibt es Isomorphismen und so dass



und



gelten. Mach dir das z.B. an einem kommutierenden Diagramm klar. Sei nun ein Eigenwert von f. Dann gibt es so dass



Setze Dann ist (denn und sind Isomorphismen), und es gilt



Also ist auch ein Eigenwert von g. Analog zeigt man, dass Eigenwerte von g auch Eigenwerte von f sind.
Felix Auf diesen Beitrag antworten »

Ok das sieht schon viel besser aus Big Laugh

Zitat:



und



gelten. Mach dir das z.B. an einem kommutierenden Diagramm klar.


Wie sieht so ein kommutierendes Diagramm aus? Wenn ich das richtig verstehe, dann soll ich damit beweisen, dass es für eine Darstellungsmatrix einer lin. Abb. immer einen Isomorphismus gibt, so dass . Dabei nehm ich mal an das M als lineare Abbildung aufgefasst wird, indem man jeden Vektor v auf abbildet.
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Felix
Wenn ich das richtig verstehe, dann soll ich damit beweisen, dass es für eine Darstellungsmatrix einer lin. Abb. immer einen Isomorphismus gibt, so dass . Dabei nehm ich mal an das M als lineare Abbildung aufgefasst wird, indem man jeden Vektor v auf abbildet.


Genauso ist es. Die Abbildung nennt man auch Koordinatenabbildung. Die Bilder der Vektoren einer (vorher fest gewählten) Basis von V sind gerade die Einheitsvektoren des Das solltest du aber eigentlich schon wissen.
Felix Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von WebFritzi
Zitat:
Original von Felix
Wenn ich das richtig verstehe, dann soll ich damit beweisen, dass es für eine Darstellungsmatrix einer lin. Abb. immer einen Isomorphismus gibt, so dass . Dabei nehm ich mal an das M als lineare Abbildung aufgefasst wird, indem man jeden Vektor v auf abbildet.


Genauso ist es. Die Abbildung nennt man auch Koordinatenabbildung. Die Bilder der Vektoren einer (vorher fest gewählten) Basis von V sind gerade die Einheitsvektoren des Das solltest du aber eigentlich schon wissen.


Naja ich kenn das nur indirekt. Seien und zwei Darstellungsmatrizen einer linearen Selbstabbildung f (bezüglich verschiedener Basen). Dann gibt es eine invertierbare Matrix mit .
Wie mache ich mir das mit den Koordinatenabbildungen am besten klar? Ich tappe gerade im Dunklen.

lg
 
 
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Felix
Wie mache ich mir das mit den Koordinatenabbildungen am besten klar? Ich tappe gerade im Dunklen.


Du scheinst ein paar Defizite zu haben. Aber das ist normal, denke ich. Man muss sich ja erstmal an den ganzen Kram gewöhnen. Das Prinzip der vollständigen Induktion z.B. habe ich auch erst recht spät kapiert. Also, ich werde mal versuchen, dir das zu erklären.

Wir haben also eine lineare Abbildung f: V --> V (ein sogenannter Endomorphismus, da f den Vektorraum V in sich selbst, und nicht in einen anderen Vektorraum W hinein abgebildet). Sei eine Basis von V. Dann setzen wir

(j-ter Einheitsvektor im ), j = 1,...,n.

So wird eindeutig eine lineare Abbldung definiert. Wie man leicht sieht, ist ein Isomorphismus. Dieser Isomorphismus ist eine sogenannte Koordinatenabbildung. V wird so über die Basis B mit dem identifiziert. wird mit identifiziert, und damit



mit dem Vektor



Der j-te Spaltenvektor der Darstellungsmatrix von f bzgl. der Basis B ist nun der Koordinatenvektor (bzgl. der Basis B) des Bildes (unter f) des j-ten Basisvektors von B (also ). Was bedeutet das? Das Bild (unter f) des j-ten Basisvektors von B ist Da dieses Bild in V liegt, kann man es durch eine Linearkombi der darstellen:



Der Koordinatenvektor (bzgl. B) ist nun gerade



Also ist dieses der j-te Spaltenvektor der Darstellungsmatrix von f bzgl. der Basis B. Das kann man auch anders schreiben:



Das werden wir im folgenden benutzen. Ist M die Darstellungsmatrix, dann ist also



Die sind ja die Spaltenvektoren von M. Sei Dann hat x eine Darstellung



Damit gilt



Daraus folgt



beziehungsweise



Oder andersherum



Wenn du irgendwas nicht verstehst, frag ruhig nach.
Felix Auf diesen Beitrag antworten »

Alles klar. Super erklärt, danke Freude
Wenn man es dann so aufgeschrieben sieht, fragt man sich warum man da nicht selbst draufgekommen ist Big Laugh
Andererseits finde ich es eigentlich auch seltsam, dass diese Beziehung kein einziges Mal erwähnt wurde, ich denke ich sollte mich mal um ein anderes Buch bemühen oder gibt es zur linearen Algebra auch gute Internetseiten, die den Stoff behandeln?

lg
WebFritzi Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, Bücher sind ja nicht so teuer. Besorg dir einfach den Fischer. Damit lernst du alle Grundlagen der linearen Algebra. Es sind gute Erklärungen darin, auch Aufgaben und vor allem keine Fehler (jedenfalls nicht, dass ich wüsste). Auf Amazon gibt es den bestimmt auch gebraucht.
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