"Motivierende" Floskeln

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Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »
"Motivierende" Floskeln
Hallo zusammen,

immer wieder höre und lese ich Floskeln wie "Das ist doch ganz einfach" oder "So schwer ist das doch gar nicht" von Helfern (sei es speziell hier im Board oder auch ganz allgemein wenn es darum geht jemandem etwas zu erklären)

Was meint ihr inwiefern solche schnell daher gesagten Floskeln zur Motivation (Fragesteller soll dadurch merken, dass keine Zauberei dahintersteckt um selbst auch auf die Lösung zu kommen) oder Demotivation (Fragesteller fühlt sich dadurch eher bedrängt, da ihm damit vermittelt wird dass er/sie nicht in der Lage ist etwas scheinbar so einfaches in den Griff zu kriegen).

Mein persönlicher Standpunkt geht eher in Richtung "unangebracht", sprich Demotivation - was meint ihr ?

Gruß Björn
Zizou66 Auf diesen Beitrag antworten »

Sehe ich genauso, ich halte es im allgemeinen für demotivierend. Auch wenn ich einräumen möchte, dass es Stellen gibt an denen man Leute mit solchen Floskeln aufbauen kann. Wenn jemand verzweifelt ist und nicht mehr weiter machen will halte ich ein "komm, so schwer ist es nicht. wir gucken es uns mal zusammen an" für durchaus hilfreich.

Eine Ausdrucks(un)art die ich noch weniger leiden kann ist wenn jemand häufig das Wort "logischerweise" benutzt. Vor allem in Vorträgen wird mir dann immer der Eindruck vermittelt ich würde es nicht verstehen. Viel schlimmer ist es noch wenn mit solchen Ausdrücken falsche Aussagen als wahr verkauft werden.
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

@ Zizou

Da sprichst du auf jeden Fall noch einen wichtigen Aspekt an, nämlich den Tonfall.

Zitat:
"komm, so schwer ist es nicht. wir gucken es uns mal zusammen an"


Das klingt wegen dem Zusatz "wir gucken es uns mal zusammen an" dann schon wieder ganz anders.

Zitat:
Viel schlimmer ist es noch wenn mit solchen Ausdrücken falsche Aussagen als wahr verkauft werden.


Big Laugh Das ist wohl wahr...und auch immer wieder erstaunlich wie sehr die Glaubwürdigkeit davon abhängt von der Art WIE man es vermittelt. Tritt jemand vollkommen souverän und sehr selbstsicher auf, dann glauben ihm/ihr eben die meisten Leute auch.
Dual Space Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Bjoern1982
Tritt jemand vollkommen souverän und sehr selbstsicher auf, dann glauben ihm/ihr eben die meisten Leute auch.

Getreu dem Motto: Eine starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis. Augenzwinkern
sulo Auf diesen Beitrag antworten »
RE: "Motivierende" Floskeln
Die von dir genannten Floskeln benutze ich auch selbst hin und wieder, ebenso aber auch in der Art von: "diese Schritte sind etwas knifflig..."

Ich denke, so pauschal kann man das nicht sehen, denn die Wirkung der Floskeln hängt von mehreren Faktoren ab.
Wichtig ist zum einen, dass man weiß oder einschätzen kann, wie der Kenntnisstand des Fragestellers ist. Wenn also ein 10.Klässler einen Dreisatz nicht hinbekommt, kann man ruhig sagen, dass es nicht schwer ist.

Weiterhin kommt es auf die Fragestellung bzw. die Aufgabe an.
Oftmals sind die Rechenschritte bei Textaufgaben wirklich einfach, das Problem liegt dann in der Umsetzung von Text zur Rechnung. Wenn man dann sagt: die Rechnung ist jetzt nicht schwer, dann sollte das o.k. sein.

Natürlich sollte man einem Fragesteller nicht gleich widersprechen, wenn der von einer "schweren Aufgabe" redet. Denn logischerweise gibt es immer Leute, die eine Aufgabe leicht finden, die man selber schwer findet. Deswegen bleibt die Aufgabe nach wie vor schwer für den Fragesteller....

Bei der Anwendung dieser Floskeln ist also etwas Fingerspitzengefühl gefragt, man sollte nicht überheblich erscheinen.
Wenn ich aber so unsere Threads lese, ist mir eigentlich kaum etwas in dieser Hinsicht unangenehm aufgefallen.

Deswegen die Frage an Björn: Gab es einen speziellen Anlass zu diesem Thread?

Lieben Gruß, sulo
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Getreu dem Motto: Eine starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis.


Big Laugh Genau so ist es

@ sulo

Ich muss jetzt los in die Uni - ich antworte heute Abend ausführlicher Wink
 
 
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Ich finde die Floskeln auch nicht pauschal negativ. Wobei sie hier glaube ich eher negativ wirkend gebraucht werden.

Oft durchblickt derjenige das Problem nicht ganz. Kein Sachverhalt ist komplizierter als der, den man nicht versteht!

Und wenn man dann denjenigen langsam auf den richtigen Weg bringt, kann man durchaus auch mal mit dem "so schwer ist das dann garnicht" in Aussicht stellen, dass der Rest des Weges einfacher ist, als er (für den neu Eingeführten) scheint.

Das kommt natürlich auch auf den Wissensstand und die Fähigkeiten des Hilfesuchenden an. Die muss man schon richtig einschätzen können, um sich zu erlauben das Problem für "einfach" zu erklären.

Ganz klar ist: Wenn solche Phrasen allein als Ausdruck der eigenen Fähigkeiten (also synonym für "für mich ist das einfach", etc.) gebraucht werden, können sie wohl kaum einen motivierenden Effekt haben Augenzwinkern
Julian@mb Auf diesen Beitrag antworten »

Ähnlich (oder auch ganz anders) verhält es sich in folgendem Fall.

A macht etwas und B bedankt sich in etwa so: "Vielen Dank, dass war großartig".

Oft hört man dann folgendes von A: "War doch keine große Sache".

Ist das jetzt eine Beleidigung? B hielt es offenbar für eine große Sache und wenn A sie als gering einschätz schätzt er damit auch gleich die "Fähigkeiten" von B ab - nach oben.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Das Problem, wenn man sich per PC unterhält, ist immer, dass weitere "Informationen" von den Beteiligten fehlen.
Mit Informationen meine ich:
- die Stimme
- die Mimik
- die Körpersprache allgemein

Diese Informationen sind wesentlich bei den alltäglichen Interaktionen. Sie laufen zwar meist auf einer unbewussten Ebene ab, helfen uns aber, Gesagtes richtig zu interpretieren.

All das fehlt bei der Kommunikation im Netz.
Daher kann ein Wortwechsel wie der von Julian@mb eben vorgestellte von verschiedenen Leuten verschieden gedeutet werden. Diesen Effekt kann man so dann und wann (nicht nur hier im Board) beobachten, wenn Dinge anders aufgenommen werden, als sie gemeint waren. (Das gibt es natürlich auch, wenn jemand die Körpersprache des anderen nicht versteht ...)

Hilfreich sind da die Smilies. Sie ersetzen ein kleines bisschen unsere Mimik und machen dem anderen verständlich, wie eine Aussage zu verstehen ist. Dies kann wichtig sein, wenn man kritisiert (z.B. auf einen falschen Rechenweg aufmerksam macht). Wenn man dazu diesen Smilie smile oder diesen Augenzwinkern sendet, weckt man sicher keine Abwehrhaltung beim anderen, sondern zeigt, dass man nur gute Absichten hat.
Bjoern1982 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Bei der Anwendung dieser Floskeln ist also etwas Fingerspitzengefühl gefragt, man sollte nicht überheblich erscheinen. Wenn ich aber so unsere Threads lese, ist mir eigentlich kaum etwas in dieser Hinsicht unangenehm aufgefallen. Deswegen die Frage an Björn: Gab es einen speziellen Anlass zu diesem Thread?


Nein es gab jetzt keinen speziellen Anlass, mir fiel das nur gerade so ein und dachte man könnte ja mal darüber disktutieren.

Zitat:
Wenn also ein 10.Klässler einen Dreisatz nicht hinbekommt, kann man ruhig sagen, dass es nicht schwer ist.


Zitat:
Oftmals sind die Rechenschritte bei Textaufgaben wirklich einfach, das Problem liegt dann in der Umsetzung von Text zur Rechnung. Wenn man dann sagt: die Rechnung ist jetzt nicht schwer, dann sollte das o.k. sein.


Hmm sagen wir es mal so:

Also man selbst denkt dann sicher auch nicht daran, dass die Art der Formulierung beim Anderen irgendwelche Minderwertigkeitsgefühle hervorruft und ich würde da auch so gut wie keinem wirkliche Absicht bzw Vorsatz unterstellen.
Jedoch würde ich es so sehen, dass es dahingegen einen beträchtlichen Anteil der Fragesteller gibt, die eine solche Wertung seitens des Helfers - welche es ja zweifelsohne ist egal aus welchem Beweggrund oder in welcher Situation diese Wertung jetzt stattfand - als unangenehm, zumindest aber als nicht positiv bzw motivierend und deswegen eigentlich kontraproduktiv empfinden und man sich deswegen ja mal fragen könnte, ob jegliche Art von Belehrungen bzgl des subjektiven Schwierigkeitssgrads oder auch des Wissensstandes des Fragestellers, was er/sie vielleicht nach Empfinden des Helfers eigentlich können MÜSSTE, nicht vielleicht vollkommen verschwinden sollte.

Produktiver und motivierender würde ich eher allgemeine Empfehlungen ohne Wertung seitens des Helfers ansehen (z.B. was man sich zu einem bestimmten Thema besonders anschauen sollte), die dann keinen vorwurfsvollen Touch mehr haben und es dem FRAGESTELLER damit dann SELBST überlassen ist, ob er den volkommen wertfreien Ratschlag nun annimmt und damit nicht der HELFER seinen subjektiven Stempel wertend aufdrückt.

@ julian

Hmm dein Beispiel würde ich eher so sehen, dass es auch für Person B ersichtlich ist, dass Person A das auf sich selbst bezieht, sprich dass es für A aufgrund seines Wissensvorsprungs kein Problem dargestellt hat im Sinne von "Hab ich gerne gemacht, da ich ja einfach nur mein Wissen abspulen musste" ohne jetzt gleichzeitig eine Wertung über B abzugeben.
Ich meine im Endeffekt ist es ja immer so, dass es für denjenigen, der es KANN keine große Sache ist, was beiden Parteien dann ja auch intuitiv klar ist und sich deswegen eine solche Formulierung meiner Meinung nach selten Minderwertigkeitsgefühle auslöst - wenn überhaupt dann nur vielleicht Neid oder Staunen über den mit dem Wissensvorsprung, was einem zugleich dann auch anspornen kann genauso gut zu werden.

Zitat:
Das Problem, wenn man sich per PC unterhält, ist immer, dass weitere "Informationen" von den Beteiligten fehlen. Mit Informationen meine ich: - die Stimme - die Mimik - die Körpersprache allgemein Diese Informationen sind wesentlich bei den alltäglichen Interaktionen. Sie laufen zwar meist auf einer unbewussten Ebene ab, helfen uns aber, Gesagtes richtig zu interpretieren.


Genau das ist sehr entscheidend und genau deshalb könnte man sich eben fragen, ob es denn überhaupt irgendeinen Sinn darin gibt solche subjektiven Wertungen oder Belehrungen vom Stapel zu lassen bei den ganzen Missverständnissen, die auch so schon automatisch durch die erwähnte fehlende Gestik, Mimik..etc auftreten.

Meiner Meinung nach gibt es halt keinen Sinn darin zumindest bestimmte negative Wertungen und Belehrungen anzubringen, denn in 9 von 10 Fällen wird man nicht die Absicht des Helfers durchschauen selbst wenn sie im Endeffekt vielleicht sogar als Ansporn oder Hinweis gemeint war, eben weil man virtuell sehr minderbemittelt ist genau das rüberzubringen, was man wirklich meint.

Naja und zudem muss ich auch sagen finde ich es immer noch am Gerechtesten, wenn man demjenigen halt eine allgemeine wertfreie Empfehlung gibt OHNE diesen subjektiven "Das ist doch total einfach" oder "Das solltest du aber können" Stempel.
Ob der- oder diejenige sich jetzt gerne intensiver mit einer bestimmten Thematik auseinandersetzen will oder nicht könnte man dann doch auch einfach auf natürlichem Wege passieren lassen. Wenn jemand Interesse hat dann wird die Neugier ihn auch dazu treiben noch weitere Fragen zu stellen, das wird meiner Meinung nach dann auch ganz automatisch passieren, jedoch durch subjektive Wertungen wird dieser Prozess wohl eher gehemmt.

So...jetzt kann ich nicht mehr Big Laugh
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Also bei mir tauchen diese "Floskeln" bei verschiedenen Gelegenheiten auf. Zum einen als "wie man leicht nachrechnet" oder "der nächste Schritt ist nicht schwer", wenn ich einen groben Ablauf zum Beweis vorgebe. Das ist zwar immer Ansichtssache, aber eben ein etablierter Jargon, der ja auch in Vorlesungen auftaucht.

Ansonsten verwende ich es bei der Wertung von Schwierigkeitsgraden, allerdings nicht auf die Ausgangsfragestellung bezogen, sondern wiederum nur bei einzelnen Teilschritten. Wenn also jemand vor einer Hauptachsentransformation sitzt, kann ich ihm ja schlecht sagen, dass das alles ganz einfach ist. Wenn ich aber mit ihm arbeite, und er dann simpelste Zwischenschritte, wie z.B. ein LGS zu lösen, nicht hinbekommt, dann sind diese Probleme eben wirklich leicht, verglichen mit dem Schwierigkeitsgrad der Hauptaufgabe.
Als Helfer will man die Aufgaben nicht jedesmal über zwei oder mehr Seiten betreuen. Wenn ein Zwischenschritt zu banal ist, dann mache ich dem Fragenden unmissverständlich klar, dass er sich das anderweitig zu Gemüte führen muss und ich im entsprechenden Thread nicht noch die tiefsten Grundlagen aus der Schulmathematik wiederholen möchte.

Natürlich macht dabei auch der Ton die Musik und ich möchte auch niemanden bewusst vor den Kopf stoßen, doch es passiert einfach zu häufig, dass jemand eine Aufgabe stellt, aber selbst von den Grundvoraussetzungen zur Lösung keinen Plan hat. Je nach zuvor erkennbarem Bemühen haue ich dann auch gerne mal ein "Das ist zu einfach, um es nochmal zu erklären." oder "Das musst Du können!" raus.

Manchmal sind Beweisschritte auch wirklich so einfach (fast im gruppentheoretischen Sinn Augenzwinkern ), dass man sie nicht weiter zerlegen oder erklären kann. Dann weiß ich nicht, was ich sonst schreiben soll, außer "Das ist offensichtlich!". Ich würde dann trotzdem gern helfen, aber ich weiß eben nicht, wie man einem Hochschulstudenten Schritte auf Grundschulniveau erklären soll.

Gruß,
Reksilat.
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Das Problem ist, dass sich die (ich nenn sie jetzt mal drastischerweise) "Matheloser" (*) auf ihre breite gesellschaftliche Anerkennung (unterstützt durch Künstler, sogenannte Stars und bisweilen sogar Politiker) berufen können und dies auch weidlich nutzen. So ist es sehr beliebt, dass ein Student, der die Potenzgesetze (Mittelstufe!) nicht beherrscht auf eine entsprechende Entgegnung ("das muss man als Student mit Hochschulreife doch können") einfach schamlos mit "es kann ja nicht jeder ein Mathegenie sein" o.ä. antwortet, in völlig absurder Herabstufung dessen, was ein Mathegenie wirklich auszeichnet.

Für mich zumindest ist das ein unerträgliches Klima, und ich habe beschlossen, mich künftig aus solchen Threads dann schneller als bisher zurückzuziehen, um Eskalationen aus dem Wege zu gehen.


(*) Ich habe diesen Begriff gewählt, weil sich so oder ähnlich sogar Leute freiwillig selbst bezeichnen - auch eine Folge der angesprochenen gesellschaftlichen Anerkennung.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Ich finde es auch nicht gerade super, dass es "in Mode" ist, mit seinen Mathematikunkenntnissen zu prahlen. Aber

ich sehe das zum Beispiel im Gemeinderat, wo verschiedene Talente und Berufe aufeinandertreffen:
Ich kann den Kollegen schnell durchrechnen, was der effektive Jahreszins der Investition ist oder wie die physikalische Einheit heißt (und was sie bedeutet), die in dem Gutachten auftaucht.
Aber ich stehe immer sehr dumm da, wenn Fachbegriffe aus der BWL auftauchen oder wenn mir ein Handwerker erstmal erklären muss, warum dieser Bauschritt nicht vorgezogen werden kann. Und schließlich staune ich Bauklötze wie verzwickt unser Rechtssystem ist und bin dann froh, dass wir einen Arbeitsrechtler (dessen Stärke auch nicht Mathe ist) in der Fraktion haben, der mir das ins Deutsche übersetzt.

Gegenüber den Kaufleuten und BWLern rechtfertige ich mich dann auch ähnlich sarkastisch "bin halt kein gelernter Halsabschneider", "weiß halt net, wie man jemanden sauber übers Ohr haut." und fürs Auswendiglernen im Jurastudium reicht meine Motivation auch nicht.

Ich hab mich noch nie sonderlich an Leuten gestört, die zu Mathe einen nur schwachen Zugang haben. Aber nach solchen Erfahrungen nehme ich es erst recht nicht ernst (oder gar persönlich), wenn jemand mit seinem Mathe-Losertum anfängt.
Weil ich ähnlich vorgehe, wenn ich mir vom BWLer erklären lasse, was genau ein Erbpachtvertrag bewirkt. Dann darf der nämlich auch bei annähernd Null anfangen (und das trotz gut hängengebliebener Wirtschaftsstunden bis in die Kollegstufe).


Wenn es aber um Grundlagen geht, die ein Inhaber des Abiturs in jedem Fach in gewissem Umfang können muss, dann hört die Toleranz natürlich auf. Da kann man dann auch gerne mal ein "das musst du doch wissen" fallen lassen. Vielleicht bewirkt es ja Scham und ein selbstständiges nachlernen Augenzwinkern
So ein Satz verhindert natürlich kein Weiterhelfen!
Reksilat Auf diesen Beitrag antworten »

Falls ich in einem Beruf arbeiten will, in dem die Mathematik nur marginal benötigt wird, dann stören die Unkenntnisse ja auch keinen.
Von jemandem, der Mathematik studiert, möchte ich aber zu Studienbeginn doch erwarten dürfen, dass er zumindest die einfachsten Grundlagen beherrscht. In der Realität ist es ja eigentlich noch schlimmer, da man angehende Mathelehramtsstudenten, die drei Monate nach dem Abi nicht mal mehr ein banales LGS lösen können, ja nicht einfach wegen Rumtrollerei sperren kann.

Wenn sie in Mathe schon immer schlecht waren - gut. Wenn es ihnen auch noch egal ist - gut. Aber dann sollen sie doch bitte etwas studieren, was mit Mathematik so wenig wie möglich zu tun hat. Ansonsten müssen sie eben damit leben, dass sie Probleme bekommen und diese ihnen auch direkt aufgezeigt werden.

Gruß,
Reksilat.
sulo Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Bjoern1982

Naja und zudem muss ich auch sagen finde ich es immer noch am Gerechtesten, wenn man demjenigen halt eine allgemeine wertfreie Empfehlung gibt OHNE diesen subjektiven "Das ist doch total einfach" oder "Das solltest du aber können" Stempel.
Ob der- oder diejenige sich jetzt gerne intensiver mit einer bestimmten Thematik auseinandersetzen will oder nicht könnte man dann doch auch einfach auf natürlichem Wege passieren lassen. Wenn jemand Interesse hat dann wird die Neugier ihn auch dazu treiben noch weitere Fragen zu stellen, das wird meiner Meinung nach dann auch ganz automatisch passieren, jedoch durch subjektive Wertungen wird dieser Prozess wohl eher gehemmt.


Grundsätzlich kann ich nachvollziehen, was du meinst, und der Grundgedanke ist sicherlich auch richtig.

Aber: siehst du den Unterschied zwischen "Das ist doch total einfach" bzw. "Das solltest du aber können"
und
"Die nächsten Schritte sind einfach" oder "Der Rechenweg ist nicht schwer" ....?

Die ersten beiden Zitate sind abwertend dem Fragesteller gegenüber gemeint, sie enthalten einen Vorwurf und sind somit in der Tat demotivierend.
Die letzteren beiden sind eine Bewertung der Rechnung durch den Schreiber. Das mag der Fragesteller anders sehen, aber er wird nicht persönlich angegriffen und der Schreiber kann sicher objektiv begründen, warum er es schreibt.
Wenn der von mir oben beschriebene 10.Klässler keinen Dreisatz kann (und das erlebe ich häufig genug in der Nachhilfe), kann er aber mit Sicherheit viel kompliziertere Rechenoperationen, sodass man wirklich sagen kann, dass der Dreisatz einfach ist. Dem Schüler fehlt schlicht die Methode (oder die Fähigkeit, mal zu überlegen), um einen Dreisatz rechnen zu können. Und ihm dies zu erklären ist einfach, warum sollte man das nicht sagen? Das Ganze ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit einem fröhlichen smilie.

Wichtig finde ich übrigens auch, den Fragesteller (dezent) zu loben, wenn er eine Lösung gefunden hat. Das ist auf jeden Fall motivierend. smile
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