Stärke von Korrelationen

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gessi Auf diesen Beitrag antworten »
Stärke von Korrelationen
Hallo,

ich stehe gerade total auf dem Schlauch...

Worum es grob gesprochen geht: Ich habe eine Studie, bei der ich das emotionale Erleben von Schülern in unterschiedlichen Fächern vergleiche. Unter anderem geht es darum, ob das emotionale Erleben fächerspezifisch ist.
Berechnet wurden die Korrelationen für jede einzelne Emotion und Fächerkombination (also: Emotion A in Fach X korreliert mit Emotion A in Fach Y, Emotion A in Fach X korreliert mit Emotion A in Fach Z usw.) und daraus nach Fisher-z-Transformation Durchschnittskorrelationen für Fach X und Fach Y, für Fach X und Fach Z usw. berechnet, die anschließend noch z-standardisiert wurden. Je höher diese Durchschnittskorrelationen sind, d.h. umso mehr eine Emotion im einen Fach mit derselben Emotion in einem anderen Fach zusammenhängt, umso geringer ist das emotionale Erleben fachspezifisch.
So weit, so gut.

Aber ich bin jetzt völlig verwirrt, wie das bei negativen Werten aussieht. Eine stark negative Korrelation für Fach X und Y heißt ja, dass das emotionale Erleben in Fach X nichts mit dem in Fach Y zu tun hat. So gesehen würde ich sagen, dass stark negativ bedeutet, dass es relativ fachspezifisch ist. Im Gegensatz zu stark positiv, was bedeuten würde, dass es eher fachunspezifisch ist.
So wäre es für mich logisch, aber mich verunsichert die 0 - eine Korrelation von 0 sagt ja eigentlich auch schon aus, dass es nichts miteinander zu tun hat. Und weniger als nichts kann es ja nicht miteinander zu tun haben...

Ich blick da grad gar nicht mehr durch und muss dringend diese Arbeit fertigbekommen traurig Um den Prof zu fragen, ist es zu spät - und als wir das letzte Mal mit ihm drüber gesprochen haben, war er irgendwie genauso verwirrt wie wir... Zwischenzeitlich dachte ich, ich hätte es kapiert, aber jetzt habe ich doch wieder Chaos im Kopf verwirrt

Also falls mir jemand helfen könnte, wäre ich seeeeehr dankbar!
AD Auf diesen Beitrag antworten »

Das klingt jetzt irgendwie so, als begegnet dir sowas wie negative Korrelation zum ersten Mal. verwirrt

Zitat:
Original von gessi
Eine stark negative Korrelation für Fach X und Y heißt ja, dass das emotionale Erleben in Fach X nichts mit dem in Fach Y zu tun hat.

Das ist schlicht falsch: Nein, es bedeutet, dass Emotion in den einem Fach X für diese Person bewirkt, dass im Fach Y eine eher unterdurchschnittliche Emotion zu erwarten ist. Das ist eine Abhängigkeit, und zwar eine gegengerichtete!

Zitat:
Original von gessi
eine Korrelation von 0 sagt ja eigentlich auch schon aus, dass es nichts miteinander zu tun hat.

So stimmt es.
gessi Auf diesen Beitrag antworten »

Danke schonmal, Arthur!

Zitat:
Original von Arthur Dent
Das klingt jetzt irgendwie so, als begegnet dir sowas wie negative Korrelation zum ersten Mal. verwirrt


Viel fehlt dazu nicht... ich hab sowas eigentlich nie wirklich gelernt, nur der Prof hat uns das mal kurz erklärt. Aber ich finde das Beispiel halt nicht so intuitiv. An anderer Stelle haben wir zum Beispiel die Abwechslung im Unterricht mit den Emotionen korreliert. Dabei korreliert - wie erwartet - Abwechslung stark positiv mit Freude und stark negativ mit Langeweile. So kann man es doch sagen, oder? Und bei dem u.g. Beispiel hat auch wirklich der Prof total rumgeeiert à la "Sie müssen die Beträge nehmen - ach nein, doch nicht - oder? oh ja, vielleicht doch..."


Zitat:

Das ist schlicht falsch: Nein, es bedeutet, dass Emotion in den einem Fach X für diese Person bewirkt, dass im Fach Y eine eher unterdurchschnittliche Emotion zu erwarten ist. Das ist eine Abhängigkeit, und zwar eine gegengerichtete!


Hm... nach durchgearbeiteter Nacht funktioniert mein Hirn grad nicht so wirklich. Wenn ich nun habe, dass bei Schüler 1 die Korrelation (z-standardisiert) -1,14 beträgt und bei Schüler 2 beträgt sie -0,72: Bei welchem Schüler "beeinflussen" sich die Emotionen von Fach X und Y stärker? Ich glaube, zwischendurch war ich auch mal soweit, also Aussage bei einer stark negativen Korrelation: Hohes Freudeempfinden in Mathe bewirkt für den Schüler, dass er in Musik eher weniger Freude zu erwarten hat. (Stimmt die Aussage?)
Heißt das, dass ich die betragsmäßige Größe der Korrelationen betrachten muss, wenn ich herausfinden möchte, bei welchem Schüler die Zusammenhänge zwischen dem emotionalen Erleben in unterschiedlichen Fächern stärker sind?
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