Tutorenkreis

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Tutorenkreis
Hallo!

Durch den Thread "Endsemester Studentenkreis" von vor einigen Monaten bin ich darauf aufmerksam geworden, dass sich hier im Board doch EINIGE als Tutoren in Anfängervorlesungen beworben haben.

Darum möchte ich nachfragen: Wer hat es geschafft?
Ist es euer erstes Mal? Hattet ihr schon die ersten Übungen? Wenn ja, wie war's? Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt? Steht viel Arbeit an oder wenig? Wo gibt es Schwierigkeiten und was macht ganz besonders viel Spaß?

Vielleicht können wir so hier einfach ein bisschen Erfahrungen austauschen smile
Wer aber auch nur irgendwann einmal Tutor war, darf sich ebenso eingeladen fühlen, hier seine Erfahrungen schriftlich zu präsentieren!

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Ich fange dann auch mal an:
Dieses Semester gebe ich eine Übung zu Analysis I. Das Semester zuvor war ich bereits Tutor für Funktionentheorie, wo sehr wenig Arbeit anfiel und ich durchweg gute Erfahrungen gemacht habe.
Die erste Übung hatte ich diese Woche bereits...um es mal so zu beschreiben: die ersten Wochen werden noch eine Geduldsprobe ^^

22 Leute sind zurzeit noch in meiner Übung, insgesamt einfach sehr großer Jahrgang. Der Seminarraum ist für 22 eigentlich zu klein, deshalb hockt man (noch!) etwas aufeinander. Erfahrungsgemäß wird es ja aber innerhalb von wenigen Wochen immer erträglicher, weil viele aufhören...
Die allererste Übung für viele war...nunja, etwas schwierig. Sie haben eben noch dieses Schulwissen, das sie noch nicht bereit sind, abzulegen.
Obwohl die besprochenen Aufgaben (Präsenzaufgaben) relativ einfach waren, haben sie sich an total Grundlegendem aufgehangen.
Zum Beispiel kam bei einer Aufgabe als Definition


Und anhand dieser zeigten wir, dass Q ein Körper ist.
Nun fing einer dann laut an, anzuzweifeln, warum man denn dazu die reellen Zahlen kennen müsste und fand, dass das "x in R" in der Schreibweise überflüssig wäre...jedenfalls schien dieser Gedanke die Köpfe der anderen 21 wie ein Dominostein anzustoßen und gefühlte 10min wollte mir keiner glauben, dass es anders keinen Sinn macht. "Q ist doch einfach die Menge aller Brüche, mehr brauche ich nicht" war für kurze Zeit der Konsens.
Bis ich fragte "Wie definierst du sauber mathematisch, was ein Bruch ist?". Freilich war auf einmal Verwirrung da, denn in der Schule lernt man ja auch nicht, dass ein Bruch eigentlich Äquivalenzklassen von ganzen Zahlenpaaren sind - jedoch verstand trotzdem kaum einer, warum man an dieser Stelle auf die reellen Zahlen zurückgreifen muss.

Spaß gemacht hat mir, dass ich ihnen in der ersten Hälfte sehr viel Organisatorisches erzählen konnte. Denn ich zähle zu den Menschen, die sich vom ersten Augenblick an über alle wichtigen Dinge informieren - im Gegensatz zu denen, die am Ende des dritten Semesters perplex fragen "Wie, ich muss nächstes Semester Vertiefungsmodule wählen? Is ja doof, ich hab keine Ahnung, wofür ich mich so kurzfristig entscheiden muss". Dementsprechend kenne ich mich gut aus, was Studienordnungen und prüfungstechnische EDV-Probleme angeht.

Da Erstis diesbezüglich ja immer sehr viele Fragen haben, erzählte ich ihnen einiges über beides, aber vor allem die Anmeldung zu den Prüfungen und bei welcher Klausur die Note zählt und bei welcher nicht, die Ende des Semesters auf sie zukommen. Auch habe ich ihnen wärmstens emphohlen, mal in die Studienordnung zu schauen. Ich hoffe einfach, dass ich durch so etwas vermeiden kann, dass in ihrem Jahrgang zu viele oben beschriebene Pappnasen durch die Gegend laufen, die sich keinen Funken über längerfristige Entscheidungen Gedanken machen, was ihr Studium angeht.

Durch diesen Vortrag meinerseits zu Anfang und dem Unverständnis bei manchen Aufgaben ging jedoch einige Zeit flöten - obwohl ich (nach der ersten Teilaufgabe) alles selbst vorrechnete, überzog ich UND vergaß noch die letzte Teilaufgabe...das hat mich im Nachhinein dann doch geärgert.

Gespannt bin ich auf die Abgaben, die ich morgen aus meinem Briefkasten hole - ich befürchte nämlich, dass ich beim ersten Zettel EINIGES zu korrigieren haben werde :-/
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

Hey,
ja meine erste Übung ist auch vorbei smile Ich wurde allerdings der Vorlesung "Mathematik für Physiker I" zugeteilt, was ganz witzig ist, weil die gerade genau der Prof hält bei dem ich damals meine allererste Vorlesung gehört habe (LA Augenzwinkern ). Was die Abgaben angeht bin ich Mathematisch gesehenschon auf das Schlimmste gefasst, hoffe aber, dass es nicht allzu dramatisch wird.
Die erste Übung habe ich bereits gehalten und es ist gut gelaufen: Keine gemeinen Fragen, die man nicht hätte beantworten können...
Einziges Problem: Wir sind 4 8-Stunden SHK (wobei eine 8-Stunden SHK immer eine Gruppe betreut), aber ca 160 Studenten. Macht 40(!) Leute pro Gruppe... Jedenfalls bisher. Und zum Glück waren auch nicht alle da... Ein Kollege und ich werden jetzt wahrscheinlich auf 16 Stunden "geupgradet", sodass noch zwei weitere Übungen angeboten werden können.
Das erste Übungsblatt habe ich auch bereits korrigiert: von 20 Punkten haben die Studenten im Median 14 erreicht, was ich garnicht mal soooo schlecht finde. Allerdings habe ich mir auch vorgenommen, bei der ersten Übung nicht zu streng zu korrigieren, denn das sind ja alles Erstis und ich konnte ihnen ja erst bei der ersten Übung sagen, worauf sie achten müssen. Da mussten sie ihre Lösung aber ja schon abgeben... Deshalb habe ich dieses Mal an mancher Stelle noch ein Auge zugedrückt und es einfach nur drangeschrieben, anstatt gleich Punkte abzuziehen. Ich habe aber auch schon angedroht, dass das ab Übung 2 anders werden wird. Und Übung 2 wird für die Studenten glaube ich hart, denn es geht fast ausschließlich um vollständige Induktion. Erfahrungsgemäß nicht gerade das Lieblingsthema, wenn man gerade mit dem Studium beginnt Augenzwinkern
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Hallöchen,

ich habe euch mal hierhin verschoben. Denn es geht ja schon um Mathe. Wenn ihr Lust und Zeit habe, würde ich mich freuen, wenn ihr die eine oder andere Übungsaufgabe (nach Abgabetermin Big Laugh ) in den obigen Fachforen einstellt. Für Neulinge als Beispiel "So sollte es sein/Das wird erwartet". Über diese Bereicherung des Boards würde ich mich sehr freuen.

Gruß Wink
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

@ Dunkit: Was, 40 Leute in einer Übung? geschockt das klingt nach viel Arbeit


Ich hab nun die ersten Abgaben korrigiert. Mal abgesehen von typischen Anfänger Fehlern, waren die Abgaben im Schnitt überraschend gut! Es waren sogar viele direkt beim ersten Zettel, in wessen Abgaben ich noch nicht mal hätte Fehler oder Unsauberheiten hineininterpretieren können...denen konnte ich nur volle Punktzahl geben. Augenzwinkern

Wobei ich wiederrum feststellen muss, dass mit voranschreitender Zeit die ersten Semester immer mehr zum Kuschelkurs verkommen...zumindest bei uns.
Wenn ich mich an meine ersten Semester zurückerinnere, wurden da noch ganz andere Anforderungen an uns gestellt Big Laugh
Üblich waren in jeder Vorlesung Blätter mit 4 teils anspruchvollen Aufgaben, die man in der Regel zu zweit abgeben durfte.
Mitlerweile hat sich das so gewandelt, dass man von besagten 4 Aufgaben nur 2 gekennzeichnete abgeben muss, dafür allein. Die anderen 2 zählen zu sogenannten Präsenzaufgaben, die wir in unserer Übung besprechen, jedoch sind die keine Pflicht...noch nicht mal ist es überhaupt Pflicht, in den Übungen zu erscheinen. Der Prof meinte bei der Besprechung, dass diese Aufgaben eher weniger anspruchsvoll werden, sondern leicht.
Trotz der allein-Abgabe ist Teamarbeit aber ausdrücklich erlaubt - was also bedeutet, dass die Leute genauso abschreiben wie vorher auch, nur dass sie es diesmal alle noch einmal sauber aufschreiben müssen.
Also bedeutet das im Klartext: die Hälfte des Aufwandes pro Vorlesung (was bei wirklich wenig anspruchsvollen Aufgaben noch weniger sein kann) und keine Anwesenheitspflicht.

Das Problem an dieser Herangehensweise ist, dass in den fortschreitenden Semester dann neue Vorlesungen kommen - ab dem 4. Semester nämlich Vertiefungsmodule. Und die werden meistens von sehr guten Profs gemacht, die damit ihr eigenes Fach stärken wollen - dafür ist dann auch Schluss mit lustig, was Kuschelkurs angeht.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass bei vielen mir bekannten Profs solche Leute mitkommen können, die in den ersten Semestern derart geschont werden. Es wäre desaströs, wenn die Erkenntnis "Mathe ist wohl doch nichts für mich" sich nun vom ersten Semester ins dritte oder gar vierte verschiebt verwirrt

So weit so gut...zu beachten ist dabei, dass das bisher nur reine Spekulation von mir ist. Ich habe ja jetzt nur die erste Woche mitbekommen, was heißen kann, dass ich mich auch irren kann.
Duedi Auf diesen Beitrag antworten »

Meine erste Übungsgruppe habe ich nächste Woche. Bin schon sehr gespannt smile . Ich habe zum Glück aber nur 15-20 Leute
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

Ja 40 Leute klingt tatsächlich nach viel Arbeit.
Ich habe allerdings mal gezählt: Abgegeben haben nur 31 etwas. Was mit den anderen 9 ist... mal abwarten, sind wahrscheinlich einfach in andere Gruppen gegangen.
Es werden ja nun auch noch mehr Termine angeboten, ist nur noch nicht ganz klar welche/r davon zu stande kommte...
 
 
Manus Auf diesen Beitrag antworten »

Darf man fragen, in welchem Semester ihr alle seid?

Ich bin zwar selbst erst im zweiten (und habe dementsprechend selbst noch genug Übungsgruppen), würde aber später gerne selbst mal Übungsgruppen betreuen (im Zweifelsfall LA; einfach ein schöneres Fach als Analysis).
Duedi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin im dritten Semester.
Dunkit: Du wunderst dich, wenn schlappe 23% nicht abgeben? In manchen meiner Vorlesungen waren Abgabequoten von unter 30% nicht selten Big Laugh
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Hmmm irgendwie interessant.

Ein Kumpel von mir in Berlin macht auch jetzt in seinem 5. Sem eine Übungsgruppe. Der bekommt sogar einen ordentlichen Tariflohn dafür.

Bei uns können (soweit mir bisher aufgefallen, sind eventuell gaaanz wenige Ausnahmen vorhanden, die ich nicht kenne) nur Leute, die schon durch sind (also ein Diplom haben, sind meist Doktoranden) eine Übungsgruppe Leiten. kA ob das nächstes Jahr, wenn die ersten Bachelorstudenten fertig, sind angepasst wird.

Studenten nach dem Grundstudium können lediglich Korrektoren der Übungsblätter sein (für einen Hungerlohn). Und in Physik Betreuer des Anfängerpraktikums (wobei auch hier meistens Doktoranden rumhüpfen).
Im Bachelor gibt es kein Grundstudium mehr, deshalb hat man einfach diverse Klausuren subsummiert und sie als Zugangsvoraussetzung erklärt.

Aber wie gesagt: Übungsgruppen nur für Leute mit Diplom in der Tasche.

Ich sehe außerdem, dass bei euch offenbar Gruppenleiter und Korrektor eine Personalunion darstellt. Bei uns gibt es 2-3 Gruppenleiter die im Marathon ca. 10 Übungsgruppen pro Woche abhalten und schätzungsweise 6-8 Korrektoren, von denen sich jede Woche einer halt seinen Anteil an Blättern schnappt und korrigiert.
Die Korrektoren haben auch (jeder eine Aufgabe) die Klausur korrigiert.

Dann kann man sich aber bei euch besser durchmogeln. Bei uns kriegen alle Studenten im Mittel die selbe Strenge bei der Übungsblattkorrektur ab. Bei euch sucht man sich dann einfach die laschste Übungsgruppe und das wirkt sich zugleich auf die Korrektur aus. Dass es Korrekturunterschiede gibt ist ja nicht abzustreiten. Kleine Anekdote: Ich hab mal auf meine Lösung als LaTeXausdruck 16,5 von 18,0 Punkten gehabt und ein Kumpel, der den selben Ausdruck abgibt, 11,5. Fachbetreuer meinte wir könnten froh sein, dass der Unterschied nur so gering sei und wir beide über 50% hätten.

Naja den Hungerlohn für die Korrektur (bei allerdings ultraflexiblen Arbeitszeiten) tu ich mir dann auch nicht an. Da gebe ich lieber Nachhilfe.
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

Hi. Also ich bin im 6. Semester.

Dass Übungsleiter und Korrektor dieselbe Person sind, finde ich (didaktisch) viel sinnvoller, als wenn ich die Übungen halten würde, aber überhaupt keine Ahnung habe, wo die Schwächen "meiner" Studenten sind... Es stimmt natürlich, dass dadurch manche die Zulassung einfacher bekommen als andere, aber bei der Klausuer wird ja dann "durcheinander" korrigiert, z.B. jeder Übuzngsleiter korrigiert nur eine Aufgabe.

Von daher finde ich das System schon ganz in Ordnung. Was ich etwas bedenklich finde ist, dass zumindest hier bei mir eigentlich jeder Übungsleiter werden kann, der shcon mindestens 4 Semester studiert hat. Unabhängig von irgendwelchen Prüfungen. Erst nach einem Semester wird anhand der Bewertungen der Studenten entschieden, ob der Übungsleiter weiter beschäftigt wird. Also könnte zumindest theoretisch jemand, der garkeine Ahnung hat, wenigstens ein Semester lang eine Übungsgruppe betreuen... Allerdings habe ich das noch nicht erlebt, die Leute sind wohl vernünftig genug, sich nur zu melden, wenn sie meinen ausreichend Fachwissen zu haben...

Ein bisschen doof ist, dass ich immernoch nicht weiß, ob ich heute abend ne Übung machne muss oder nicht -.-
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Naja das ist doch ein super System.

Jemand der am Fließband 1er in Klausuren abstaubt, muss kein guter Übungsleiter sein.
Ich hab im Elitestudiengang sehr viele Leute kennen gelernt, die weit mehr auf dem Kasten hatten als ich, aber die nichtmal die Hälfte davon vermitteln konnten.
Ich stelle mir grad deren "das muss man aber jetzt wissen, anders kann ichs nicht erklären" als Methode in der Übungsgruppe vor. Wenn ich es nicht erklären kann, sind die anderen Schuld Augenzwinkern
Solche methodischen Krüppel werden nachher wegen ihrer ungeheuren Fähigkeiten zu Recht Prof. Aber sie halten zu Unrecht allgemeine Vorlesungen für Studenten um Grundstudium.

Die Übungsgruppe ist eben besonders notwendig für die, die in der Vorlesung nicht ohne weiteres mitkommen.

Ich finde eine Uni kann nichts besseres tun, als sich ihre Übungsgruppenleiter von der Zielgruppe bewerten zu lassen. Das muss in gesunder Balance zum Fachwissen stehen, aber so findet man wirklich sehr gute Gruppenleiter heraus (und die erkennt man eben seltenst nur an den Noten).
Naja und dass sich unfähige Studenten da nicht rantrauen, spricht immerhin für die Ehrlichkeit der Studenten unabhängig von ihren Leistungen.
Duedi Auf diesen Beitrag antworten »

Zu deinem Einwand mit dem Durchmogeln: Bei uns ist die Bearbeitung der Übungsblätter keine Voraussetzung für die Klausur. Daher ist es besser, wenn man einen strengen Korrektor hat. Wir wurden auch dazu angehalten, maximal pingelig zu sein, damit es dann bei der Klausur keine Realitätsverluste gibt.
Zellerli Auf diesen Beitrag antworten »

Na klar, dann ist das auch schlau von den Studenten sich in die Übungsgruppe zu setzen mit den anspruchvollsten Betreuer.

Bei uns gabs aber wirklich Vorlesungen da war es gegen Ende bei vielen richtig kanpp mit der Zulassung. Wenn mal 66,7% verlangt werden kann man sich auch kein großes Polster aufbauen.
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin (eigentlich) im 5. Semester. Auch bei uns ist der Ü-Leiter und Korrektor dieselbe Person.
Die Stellenvergabe erfolgt tatsächlich zunächst nach Noten - zurückliegende Tutorentätigkeiten werden aber meines Wissens ebenso berücksichtigt.

Mal unter uns gesagt...rechtlich ist diese x%-Hürde zur Klausurzulassung sowieso nicht zulässig. Es wurde schon diverse Male dagegen geklagt, und immer hatte der Klagende recht.
D.h. die Übung dient tatsächlich der Klausurvorbereitung. Allerdings führt man dennoch weiterhin die x%-Hürde ein...denn wenn die Studenten keinen Druck verspürten, mitzumachen, würden sehr viele die Übung einfach sausen lassen. Aber meiner Erfahrung nach kann keine einigermaßen anspruchsvolle Klausur bestanden werden, wenn man im Semester keine Übungsaufgaben gerechnet hat.
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Zellerli
Jemand der am Fließband 1er in Klausuren abstaubt, muss kein guter Übungsleiter sein.


Das stimmt sicherlich schon.

Auf der anderen Seite glaube ich aber auch, dass Jemand mit einem "befriedigend" oder schlechter im Vordiplom in den allermeisten Fällen nicht geeignet sein wird. Gut, auch da gibt es sicher Ausnahmen.

Generell hielte ich es schon für sinnvoll, wenn man bei der Einstellung zumindest mal einen Blick auf die Noten werfen würde... Naja, da bei uns aber schon Leute, die überhaupt Übungsleiter werden wollen, Mangelwaren sind, kann es sich die Uni wohl nicht leisten, da noch auszusortieren...

Zitat:
Original von tigerbine
Wenn ihr Lust und Zeit habe, würde ich mich freuen, wenn ihr die eine oder andere Übungsaufgabe (nach Abgabetermin Big Laugh ) in den obigen Fachforen einstellt. Für Neulinge als Beispiel "So sollte es sein/Das wird erwartet". Über diese Bereicherung des Boards würde ich mich sehr freuen.


Ist sicher eine gute Idee, aber bisher waren die Aufgaben noch nicht allzu spannend (bei mir jedenfalls nicht Augenzwinkern )
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

Hilfe, was waren die Korrekturen dieses WE schrecklich...ich saß endlos lange dran.

Ganz typisch offenbar im ersten Semester:

Man schreibt zwar eine ganze Seite, um zu begründen, dass und ...was ich in der Wertung nicht berücksichtigen kann, weil die Teilaufgabe, zu der das gehört, nen halben Punkt zählt.

Jedoch wird von fast allen in einer 2-Punkte Aufgabe wörtlich geschrieben

"Nach Voraussetzung gilt "

WAAAH!!!

Waren wir eigentlich früher auch so? Big Laugh
kiste Auf diesen Beitrag antworten »

Hey das ist noch nichts, ich hatte Abgaben für die Aufgabe:
Geben Sie eine Formel an die man nicht mit XOR darstellen kann.
Und als Antwort:
A XOR B
Hammer
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

Big Laugh der ist gut...

Bei mir vergangenes Semester:

Aufgabe "Negieren Sie die Aussage: konvergiert gleichmäßig gegen "

und bekam als Abgabe

" konvergiert nicht gleichmäßig gegen "
kiste Auf diesen Beitrag antworten »

Sehe daran nichts falsches Big Laugh
Duedi Auf diesen Beitrag antworten »

Hihi. Bei mir gabs eher "harmlose" Fehler; Angewohnheiten aus der Schule, die ich Ihnen austreiben musste. Etwa eine Aussage solange umformen, bis etwas Wahres rauskommt (und dabei die Äquivalenzpfeile für die Rückrichtung vergessen).
Sly Auf diesen Beitrag antworten »

Guten Tag alle zusammen!

Ich bring das Thema nach langer Zeit mal wieder hoch. Wie ist euer Tutorium so verlaufen?

Meines war ganz okay. Leider sehr viel zum korrigieren, weil bei mir kaum Leute abgesprungen sind...andererseits spricht das ja evtl. auch für mich Augenzwinkern wer weiß

Komm grad wieder von der Klausurkorrektur...etwa 350 Leute waren angekündigt, beim Korrigieren waren es gefühlte 1000 Big Laugh
Jetzt bin ich total fertig...

Für nächstes Semester habe ich mich beworben und wurde angenommen. Jedoch nicht für Analysis 2, sondern für Funktionalanalysis. Da freu ich mich schon drauf
sergej88 Auf diesen Beitrag antworten »

Bin jetzt selbst mit meinem 2ten Semester am Ende und werde wahrscheinlich hoffentlich smile zum nächstes Tutor. Welche Kurse werde ich noch sehen, wird da noch entschieden.
Bei uns zb. bekommt, man dafür Geld, wird aber auch am Ende des Semesters von den Teilnehmern online bewertet. Finde ich auch ganz gut so, den mal ehrlich zu jemandem der Fachlich nicht viel drauf hat hätte ich wohl kaum lust hinzugehen. Und da hab ich shcon einige geschichten leider gehört...

Und bei uns wird ebenfalls auf die qualitäten bei der Einstellung geachtet.
mfg.
jester. Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin ebenfalls am Ende meines zweiten Semesters und darf nächstes Semester Informatikern die lineare Algebra als Tutor näherbringen. Ich werde dann ab April auch mal meine Erfahrungen berichten.
Iorek Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von jester.
Ich bin ebenfalls am Ende meines zweiten Semesters und darf nächstes Semester Informatikern die lineare Algebra als Tutor näherbringen. Ich werde dann ab April auch mal meine Erfahrungen berichten.


Die armen Informatiker... :P
Duedi Auf diesen Beitrag antworten »

Ich bin nächstes Semester auch Tutor in Linearer Algebra. Meine Übungsgruppe hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht.
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

mein erstes Semester neigt sich auch dem Ende. Die Physiker mussten sich ziemlich ranhalten, bei 3 Vorlesungen pro Woche ein kein großes Wunder... Dementsprechend sind von den 150, die sich ursprünglich mal für die Übung gemeldet hatten auch viele zwischendurch ausgestiegen... Auf die Klausur bin ich mal gespannt, findet Ende des Monats statt.

Für nächstes Semester habe ich als 1. Wunsch Numerik I angegeben (deckt sich ganz gut mit meinem eigenen Schwerpunkt) bzw. als 2. Wunsch dann halt Mathe für Physiker II, weil es sich halt anbot.

Ich wünsche eine erholsame Freizeit Augenzwinkern
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Grüßt euch ihr fleißigen Tutoren. Wink

Hättet ihr ein paar Tipps für eure Studenten, was man besser machen kann? Also was ist euch so im Laufe des Semester aufgefallen an typischen Fehlern und wie kann man sie vermeiden.
Dunkit Auf diesen Beitrag antworten »

Naja folgendes kann man im Nachhinein denke ich sagen: Wer konsequent jede Woche sein Übungsblatt selbstständig bearbeitet (was nicht heißt, dass unbedingt alles perfekt sein muss), versteht deutlich mehr als andere. Das wird in den Diskussionen während der Übungsstunde und bei Aufgaben, die in ähnlicher Form schon einmal vorkamen, deutlich. Wer also während des Semesters viel getan hat, wird es voraussichtlich auch bei der Klausurvorbereitung leichter haben und sollte die Klausur auch ohne Probleme bestehen, denke ich.

Wer sich jede Woche mit dem aktuellen Thema beschäftigt macht denke ich auch weniger Fehler, was die falsche Verwendung irgendwelcher Sätze oder merkwürdige Formulierungen wie angeht. Oder er/sie macht sie zumindest nur einmal Augenzwinkern
Wer hingegen nur gelegentlich die Übung besucht und sich nur ab und an mit dem Stoff auseinandersetzt, dem drohen Probleme bei der Mindestpunktzahl für die Zulassung, sowie viel Arbeit vor der Klausur, solle man beabsichtigen diese zu bestehen.
Interesse Auf diesen Beitrag antworten »

mal ne dumme Frage. Ich studiere zwar nicht Mathematik. Aber mich interessiert trotzdem, wozu man das R braucht im Ausgangspost.

Gast2as Auf diesen Beitrag antworten »

Das R steht für die Reelen Zahlen. In der Gleichung kann man dadurch sehen wie Groß x sein kann. Es gibt ja noch einen großeren Zahlenbereich als die Reelen Zahlen und den grenzt man damit aus
G0rd0nGeKK0 Auf diesen Beitrag antworten »

Müssen eure Studenten auch mindestens einmal vorrechnen, um für die Prüfung zugelassen zu werden?? Freude
chrizke Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von G0rd0nGeKK0
Müssen eure Studenten auch mindestens einmal vorrechnen, um für die Prüfung zugelassen zu werden?? Freude

Ja das ist bei uns am Anfang auch so. Nach den ersten zwei Semestern wird eh alles entspannter.

Aber das Vorrechnen ist eine sehr gute Möglichkeit seinen Präsentationsstil zu schulen. Leider wird zu wenig Kritik dabei geübt und alles geschluckt wie der vorne vorrechnet (nicht vom Inhalt her, da achten die Übungsleiter natürlich drauf, aber der Stil ist bei manchen echt schlecht und bessert sich auch nicht über die Semester)
tigerbine Auf diesen Beitrag antworten »

Von der Studi Seite bitte in Korrektur von Übungsblättern posten
api² Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Tutorenkreis
Zitat:
Original von Sly

Die allererste Übung für viele war...nunja, etwas schwierig. Sie haben eben noch dieses Schulwissen, das sie noch nicht bereit sind, abzulegen.
Obwohl die besprochenen Aufgaben (Präsenzaufgaben) relativ einfach waren, haben sie sich an total Grundlegendem aufgehangen.
Zum Beispiel kam bei einer Aufgabe als Definition


Und anhand dieser zeigten wir, dass Q ein Körper ist.
Nun fing einer dann laut an, anzuzweifeln, warum man denn dazu die reellen Zahlen kennen müsste und fand, dass das "x in R" in der Schreibweise überflüssig wäre...jedenfalls schien dieser Gedanke die Köpfe der anderen 21 wie ein Dominostein anzustoßen und gefühlte 10min wollte mir keiner glauben, dass es anders keinen Sinn macht. "Q ist doch einfach die Menge aller Brüche, mehr brauche ich nicht" war für kurze Zeit der Konsens.
Bis ich fragte "Wie definierst du sauber mathematisch, was ein Bruch ist?". Freilich war auf einmal Verwirrung da, denn in der Schule lernt man ja auch nicht, dass ein Bruch eigentlich Äquivalenzklassen von ganzen Zahlenpaaren sind - jedoch verstand trotzdem kaum einer, warum man an dieser Stelle auf die reellen Zahlen zurückgreifen muss.


Also ich studiere noch gar nicht Mathe (ab dem nächsten WS Mathe + x auf Lehramt für Gym oder BK) aber da ich schon in das eine oder andere Skript und sowohl online als auch live in ein paar Vorlesungen rein geschaut habe will ich meine Gedanken mal mit euch teilen.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe die Definition der rationalen Zahlen in dieser Form auch noch nicht gesehen. Normal kenne ich es so, dass zuerst die natürlichen Zahlen axiomatisch eingeführt werden und dann erweitert diese Menge bis zu den komplexen Zahlen. Ich hab aber irgendwo schon mal gelesen, dass manchmal auch direkt die reellen Zahlen eingeführt werden.

Ausgehend von erster Variante macht es für mich auch wenig Sinn bei den rationalen Zahlen auf die Reellen Zahlen zurück zu greifen wenn man die Menge der reellen Zahlen noch gar nicht definiert hat. Habe mir als Laei auch mal die Equivalenzklassen angeschaut, aber die helfen mir in dieser Hinsicht auch nicht weiter. Kann es sein, dass in der betreffenden Vorlesung die Zahlen von oben nach unten definiert wurden?

Ansonsten wären ein paar Quellen, evtl die betreffenden Seiten aus dem zugehörigen Skript sehr nett.

Beste Grüße
api² Auf diesen Beitrag antworten »

Habe jetzt selbst nochmal nachgeforscht und evtl was passendes gefunden.
Im Analysis 1 Skript von Eberhard Freitag von der Uni Heidelberg werden zuerst die reellen Zahlen eingeführt. Dann werden die anderen Zahlenmengen, teils unter Rückgriff auf die reellen Zahlen eingeführt. Unter anderem steht auf Seite 20, in Definition 2.5:

'Eine reelle Zahl heißt rational, wenn sie sich in der Form

, a, b Z; b 0

schreiben läßt.'


Ausgehend von diesem Ansatz ist es schon logisch Q unter zu Hilfe Nahme von R zu definieren. Anders herum - da bleibe ich mit meinem noch beschränktem Mathematik-Wissen Hammer bei - ist es für mich unlogisch R zu nutzen falls es noch nicht eingeführt wurde. Und ich würde sogar behaupten, diese Mengenmäßige definition ist nicht die einzig logische Möglichkeit Q zu definieren. Ob man nur auf diese Art und Weise zeigen kann, dass Q ein Körper ist, das kann ich nicht beurteilen. Habe jetzt erst 7 Jahre nach meinem Abi wieder anfangen mich wieder tiefer mit meiner Schulleidenschaft zu beschäftigen. Wink
Christian_P Auf diesen Beitrag antworten »

Ich habe ein wenig in dieses Thema reinigeschnuppert. Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die reellen Zahlen die Grundlage bilden und auf dieser Grundlage dann alles andere aufbauen. Man erntet dann sozusagen die Früchte fremder Arbeit. So lässt sich die Menge der rationalen Zahlen leicht definieren.


Grüße
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