Mathematik als Kunst

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TomBombadil Auf diesen Beitrag antworten »
Mathematik als Kunst
Ich hatte heute eine Vorlesung bei einem etwas älteren Prof(soll ja ab und zu bei Profs vorkommen Augenzwinkern )

Dieser verbreitete folgende Sätze: ,,Mathematik ist eine Kunst. Sie existiert durch die Eleganz und die Schönheit einer Lösung oder eines Gedanken. Eventuelle Berechnungen wie z.B. Berechnen einer Brücke oder eines Hochhauses ist ein unterzuordnenter Nebenverdienst und dient nur zum Überleben der Mathematik als Kunst"

Würde mich mal interessieren was ihr davon haltet.
Warum interessiert ihr euch für Mathe bzw. was versprecht ihr euch davon. Ist ein Mathematiker Künstler oder Ingenieur?
Deakandy Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Mathematik als Kunst
MAthe ist mehr als eine Kunst...So gut wie immer direkt verständlich...
Wie oft habe ich in der Schule an einem TExt in Deutsch gesessen und habe ihn nicht verstanden...
Bei gleichem Zeitaufwand konnte ich in MAthematik fast 3 Stunden vorarbeiten wenn ich gewollt hätte.
Diese Präzision in der MAthematik hat doch was oder?
Warum boomt dieses Board hier?
Weil es wie ein gutes Frage und Antwort spiel funktioniert.
Andy
DeGT Auf diesen Beitrag antworten »

Mathe ist auch insofern eine Kunst, als das man Muster erkennen können muss, um effektiv zu rechnen.
Es gibt allerdings auch Leute, die auf ihren grafischen Taschenrechnern Bilder mit Formeln malen, das ist auch Kunst...
Christina-Johanne Auf diesen Beitrag antworten »

"...Kunst entfaltet sich als Stilgeschichte. Der Stil entsteht aus dem Widerspruch zwischen der Integrität des Werkes (Ganzheitlichkeit) und der Autonomie (Selbstständigkeit) der Kunst. Wenn wir Kunst von anderen Bereichen - etwa Handwerk oder Technik- unterscheiden wollen, brauchen wir etwas, was trotz der Integrität jedes Einzelwerks mehrere Werke miteinander verbindet. Das ist dan Stiel"
aus Schwanitz, Dietrich; Bildung, alles was man wissen muss; Frankfurt am Main 1999

Mathematik ist definitiv keine Kunst. Kunst ist ein Mittel seine Kreativität und Individualität zu präsentieren. In der Mathematik herrscht keine Kreativität oder Individualität sondern Präzision und Richtigkeit. Meine Kreativität kann auf einmal nicht behaupten, dass der Satz des Pythagoras auch in gleichseitigen Dreiecken funktioniert, das ist definitiv nicht wahr. Dein Professor meint, denke ich, Mathematik sei ein Mittel um Kunst zu erfassen. Ich kann ein architektonisches Meisterwerk mathematisch erfassen, die Statik berechnen und und und... Aber die Idee, das individuelle daran, entsteht im Kopf. Diese Idee versucht man dann mit Hilfe der Mathematik zu verwirklichen.
Es gibt das Argument, wenn Mathematik dazu verwendet wird Kunst zu erfassen, ist Mathematik Kunst. Das kann ganz einfach widerlegt werden:
Mathematik dient zur Erfassung von Kunst (z.B. Goldener Schnitt), zur Erfassung der Kunst gehört aber auch die Geschichte, die eine Interpretation erst möglich macht. Geschichte ist allerdings auch keine Kunst. Sondern Kunst kann ein Teil der Geschichte sein (Kunstgeschichte). Aber eben diese Kunst ist epochial durch Stil zu erfassen. Eben diesen Stil faßt Kunst zusammen. Weder Geschichte noch Mathematik haben einen Stil in diesem Sinne. Es gibt zwar verschiedene Stile Mathe oder Geschichte zu erfassen, jedoch nicht in ihr selber. :P

@Deakandy: sooo schwer sind Deutsch Texte nicht. Sie verlangen nur das Gegenteil von Logik... Obwohl es auch Systematiken gibt Texte zu erfassen, nur es gibt kein RICHTIG und kein FALSCH

Liebe Grüße Christina-Johanne

PS: Vasarely hat sich die Geometrie zu eigen gemacht um wundervolle Kunst zu erstellen...
Christina-Johanne Auf diesen Beitrag antworten »

Habe noch ein Bild. Wie hängt man mehrere an??
Christina-Johanne Auf diesen Beitrag antworten »

und noch eines...
 
 
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Kann es sein, dass du noch nicht ganz so lang Mathe studierst?
Ich denke die meisten etwas erfahreneren Mathematiker werden mir zustimmen, dass man in der Mathematik häufig kreativ sein muss. In deinem Beispiel ist dafür natürlich wenig Platz, da man den Satz des Pythagoras in dem Fall ja nur verstehen will. Wenn man aber aktiv Mathematik betreibt, etwa etwas beweisen will, was vielleicht keine Standard-Übungsaufgabe ist und nach Schema F funktioniert, dann muss man sehr wohl kreativ sein. Und ich denke, dass sich die Kreativität von mathematischen Genies (hier suche sich jeder selber seine Liebsten aus) durchaus mit der von großen Malern, Bildhauern oder Musikern vergleichen lässt.

Gruß vom Ben
Poff Auf diesen Beitrag antworten »

Mathematik ist KEINE Kunst, das ist richtig,

aaber die Art wie sie zelebriert und UMGESETZT wird,
.... KANN bei Ausnahmepersönlichkeiten durchaus Kunst sein


Zitat:
Original von Christina-Johanne
... und Individualität zu präsentieren. In der Mathematik herrscht keine Kreativität oder Individualität sondern Präzision und Richtigkeit.


soo ist das mit Sicherheit falsch.



Für Standart (Schul-)Mathematik könnte das zutreffen,
.... nicht aber für das Gebiet schlechthin


smile
Thomas Auf diesen Beitrag antworten »

Anmerkung: Man kann maximal ein Bild / eine Datei pro Post anhängen.

Gruß,
Thomas
Christina-Johanne Auf diesen Beitrag antworten »

Ihr habt recht! Es gehört viel Kreativität, Genie und Gewitztheit dazu Mathe zu betreiben.
Habe das auch anders gemeint. Das mit der Präsezision war auch auf das Zitat von TomBombaldis Prof bezogen, der das da erwähnte.
Man hat halt bei der Kunst unendliche Möglichkeiten (okay, bei Mathe auch, da erst recht, die Unendlichkeit ist wohl ein mathematisches Problem).Ist irre schwer zu erklären: Kunst ist überall mit allem möglich, es ist nicht an irgendwelche Sätze und Beweise gebunden. Kunst ist einfach regelfrei.

@ Sisko studiere wirklich noch nicht lange Mathe. 2. Fachsemester, allerdings wurde das 1. u. 2. Semester einfach zusammengelegt. Bin auch ein Lehramt auf Haupt- und Realschule. Da ist natürlich auch gaaaaaanz viel Mathedidaktik und Pädagogik mit drin.

Hoffe ich habe Euch Mathegenies Augenzwinkern nicht beleidigt
TomBombadil Auf diesen Beitrag antworten »

Hhhm... interesante Antworten!

d.h. ihr würdet bedingt der These zustimmen. Mich hat nur die Absolutheit der Ausage abgeschreckt. Betreibt ihr ausschließlich Mathe zum Erfreuen der Sinne??? Oder habt ihr handfeste Fragen im Hinterkopf. Also ich für meinen Teil finde Mathe ohne Hintergrund ist irgendwie gegenstandslos. Natürlich weiß ich wohl, dass man den praktischen Teil nie ganz ohne die Theorie erreicht, aber im Großen un Ganzen sollte doch immer ein grobes Ziel vorhanden sein.
Christina-Johanne Auf diesen Beitrag antworten »

Seine Sinne erfreuen wohl nur Hardcore-Mathematiker daran. Es kann Spaß machen Aufgaben zu lösen, aber ich persönlich erfreue meine Sinne an Dingen die auch meine Sinne betreffen und nicht nur meinen Geist. Andererseits kann ich mich an Farbkompositionen erfreuen, warum andere nicht an Zahlen...
Ben Sisko Auf diesen Beitrag antworten »

Mein Ex-Algebra-Prof hat mal von einer Anwendung seiner Arbeiten erzählt, an die er vorher nie gedacht hatte. Seine Ergebnisse wurden da ca. 2 Jahre nach Veröffentlichung für eine sehr praktische Anwendung genutzt (die ich leider vergessen habe unglücklich ), obwohl er überhaupt keine Anwendung im Sinn hatte (war sozusagen einzig und allein als reine Mathematik gedacht).

Selbst wenn man darauf bestehen sollte, dass Mathematik als Selbstzweck keine Daseinsberechtigung hätte, würde dies das Argument doh schon etwas entkräften.

Gruß vom Ben

PS: @Chris-Jo: Zumindest ich wollte das nicht als Antwort auf eine Beleidigung verstanden wissen. Ich hab eher die Hoffnung, dass du diese Erfahrung noch machen wirst smile
abraxas Auf diesen Beitrag antworten »

also, ich als Kunst-Lkler (nein, die liebe, tolle, fürsorgliche, *umwerfende* kultusministerinBaWü, frau schavan hat das ja jetzt NF genannt, also) Kunst-NFler muss natürlich auch was sagen:

Was ist schon Kunst? Kunst ist nicht nur malen, nicht nur musizieren, nicht nur selbstdarstellung. es ist auch nicht nur ausdruck persönlicher kreativität und ähnlichem... eine genaue, absolute defínition scheint mir vermessen... aber man kann sagen, was kunst macht: sie reißt mit. sie weckt emotionen. und das ist individuell unterschiedlich. ich sitz mit meiner mutter oft vor moderner kunst und ich sag: das is aber schön! und sie sagt: bah, die paar striche, das kann ich auch!...

mathematik ist eine... kunst der anwendung, oder vielleicht lieber anwendungskunst... denn die größte freude erlebt der mathematiker ja eigentlich beim rechnen selbst und nicht beim anschauen einer lösung. mathematik muss man in ihrer gesamtheit nachvollziehen können, um die ästhetik dieses in sich geschlossenen systems zu erfassen. aber ich bin ja auch nur hobbymathematiker... smile
Irrlicht Auf diesen Beitrag antworten »

Nehmen wir doch mal das Fermat-Wiles-Theorem und seinen Beweis. Eigentlich ist das wirklich Kunst. Es ist ein Happening. Die Reaktionen der Leute gehoeren ebenso zu diesem Kunstwerk wie der Beweis selbst.

In diesem Sinne ist Mathematik und jede Wissenschaft ein einziges grosses nicht endendes Happening. Big Laugh
Poff Auf diesen Beitrag antworten »

... so wie die letzten beiden Post's etwa, in diesem Geiste,
soo seh ich das auch ...


smile
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