Eindeutikeit von Lsg. einer D.gl. nach Picard-Lindelöf

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Curel Auf diesen Beitrag antworten »
Eindeutikeit von Lsg. einer D.gl. nach Picard-Lindelöf
Meine Frage:
Finden Sie die allgemeine Lösung der Differentialgleichung, lösen Sie das Anfangswertproblem und treffen Sie eine begründete Aussage über die Eindeutigkeit der Lösung.





Meine Ideen:



Habe ich somit drei unterschiedliche Lösungen und es liegt keine Eindeutigkeit vor?

Oder lassen sich die drei Lösungen zu einer zusammenfassen?

Wie würde ich dann den Satzes von Picard-Lindelöf anwenden? Beim Ueberpruefen der Lipschitz-Bedingung habe ich große Schwierigkeiten, da ich mir nicht vorstellen kann wie sich y' und y verhalten.
saz Auf diesen Beitrag antworten »

Zu dem Teil :

Du hast da glaube ich einen Fehler in deiner Umformung



(genauer gesagt müsste man an der Stelle auch noch das Vorzeichen von t beachten, aber sei )

Und wenn du jetzt setzt, folgt doch, dass



oder hab ich mich irgendwo selbst vertan? verwirrt Aber sollte schon stimmen... Als Lösung sollte jedenfalls rauskommen... Was du da hast, ist auf jeden Fall falsch, denn in deiner Lösung der DGL kommt ja rechts vom Gleichheitszeichen bei dir immernoch y vor:

Zitat:



Edit: Da du ja anscheinend sowieso nicht so schnell antwortest: Wenn dann hast du nur 2 Lösungen, denn bei der "speziellen Lösung" hast du doch nur die Konstante so bestimmt, dass die Lösung das Anfangswertproblem erfüllt.

Und zur Eindeutigkeit: Wie habt ihr denn Eindeutigkeit definiert?

Zur Lipschitz-Bedingung: Versuche doch mal den Mittelwertsatz anzuwenden, vllt. hattet ihr ja sogar eine Aussage dazu in der Vorlesung.
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »

Hi Saz,

ich habe das folgendermaßen berechnet:



ich bin aber leider ziemlich außer Übung, was Mathematik betrifft, deswegen bin ich mir einfach unsicher bei meinen Rechnungen.
saz Auf diesen Beitrag antworten »

So falsch ist das gar nicht, aber du hast dein y' falsch aufgeschrieben... vor der Wurzel steht nicht nochmal der Faktor t, also



Damit wird aus

Zitat:
Original von ghuji



dann das gleiche wie ich oben hatte:



(Nur so zur Einordnung: Bist du curel oder habt ihr nur beide die gleiche Aufgabe gerechnet?)
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »

mein Rechenweg bei der Umformung von y' war folgender:


dann muss es wohl so richtig sein:



Somit liegt mein erstes Problem eindeutig in grundlegenden algebraischen Umformungen.

Was mir aber noch mehr Kopfschmerzen bereitet ist, dass ich nicht weiß wie Picard-Lindelöf und die Lipschitz-Bedingungen auf so eine Differentialgleichung anwenden kann.

Wie erkenne ich beim Lösen der D.gl. ob es mehr als nur eine Lösung gibt?
Falls es doch nur eine gibt, wie kann ich die Lipschitz-Bedingungen anwenden?
Ich suche mal ein paar einfachere D.gl. und stelle sie hier ins Forum!?

PS: Ja, ich bin curel. Ich habe heute morgen lediglich meinen alten Zugang wieder entdeckt smile
saz Auf diesen Beitrag antworten »

Nunja, der Satz von Picard-Lindelöf sagt dir ja gerade, ob es eine eindeutige Lösung gibt. Das wichtige ist, dass es diese Lösung (fast) immer nur auf einem bestimmten Interall gibt!

Aber dazu müssen wir ihn natürlich erstmal anwenden. Sei dazu mal



Nun wollen wir zeigen, dass ein existiert, sodass für alle und für alle gilt, dass



(wobei das c,d hier noch zu bestimmen ist - es kann einfach sein, dass man hier Intervalle definieren muss, um eine entsprechende Lipschitz-Bedingung zu erhalten). Wie gesagt kann man hier den Mittelwertsatz anwenden:



Also kannst du ja zunächst mal die obige partielle Ableitung berechnen und versuchen zu schauen, ob man diese Ableitung (bzw. deren Norm) irgendwie nach oben abschätzen kann, sodass sie unabhängig von t, y wird...
 
 
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »
Nachtrag: Eindeutigkeit
Wir haben Eindeutigkeit folgendermaßen definiert (tut mir Leid, dass es so spät kommt):


ist stetig in Rechteck R
existiert und ist stetig in R

daraus folgt, es existiert ein Intervall I auf dem das Anfangswertproblem

eine eindeutige Lösung y(t) hat.
saz Auf diesen Beitrag antworten »

Najo, kannst dir ja nochmal meinen Post drüber durchlesen. Anscheinend hattet ihr den Satz ein wenig anders als wir, aber macht ja nichts. Auf jeden Fall musst du wie gesagt erstmal die partielle Ableitung von f bestimmen - und dann die Stetigkeit (bzw. Lipschitz-Bedingung) zeigen.
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von saz
Wie gesagt kann man hier den Mittelwertsatz anwenden:



Also kannst du ja zunächst mal die obige partielle Ableitung berechnen und versuchen zu schauen, ob man diese Ableitung (bzw. deren Norm) irgendwie nach oben abschätzen kann, sodass sie unabhängig von t, y wird...




Wie ist denn Norm definiert?

Für große t geht die partielle Ableitung von f(t,y) gegen Null. Naja, ich weiß aber nicht, wie ich das Verhalten von y im Zähler hinteren Terms deuten soll.
saz Auf diesen Beitrag antworten »

In dem Fall ist es einfach der "normale" Betrag. Du hast übrigens im zweiten Teil der Ableitung das y in der Wurzel unten vergessen ...

Wie auch immer: Was für Schlussfolgerung würdest du denn zunächst für den Wertebereich von t ziehen (damit man zunächst eine Abschätzung unabhängig von t bekommt)? Mal ein paar Vorschläge für dich:



mit
...?
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von saz



mit
...?


ich würde erst mal sagen:

mit , da bei die partielle Ableitung von f nach y nicht definiert ist.

Da das Intervall zusammenhängend sein muss vermute ich, dass es zwei Möglichkeiten gibt:

mit
mit

Aber ich verstehe nicht, wie ich damit L bestimmen kann. Vielleicht durch Betrachtung der gesamten Ungleichung für t gegen die Intervall-Grenzen, also 0 und bzw. 0 und ?
saz Auf diesen Beitrag antworten »

Naja, dein Anfangswertproblem möchtest du ja für lösen, also sollte man wohl betrachten. Wichtig ist nur, dass du nicht betrachtest, sondern wirklich (der Unterschied sollte dir bewusst sein).

Was dir das hilft? Du kannst es einfach erstmal weiter abschätzen:



also hängt die Norm jetzt nur noch von y ab. (In dem Fall (da man ja immer durch t dividiert) reicht es eben eine untere Grenze für t zu haben.)

Edit: Um das ganze zu vollenden (also eine Abschätzung unabhängig von y zu erhalten) könnte man zB den Satz vom Maximum anwenden. Hast du da selbst eine Idee wie?
ghuji Auf diesen Beitrag antworten »
Roter Faden
Ich versuche es mal:

Satz vom Minimum und Maximum
Ist stetig, so gibt es Stellen , so dass


Bezogen auf meine D.gl.
stetig, also gibt es Stellen , so dass


ich habe aber total den Faden verloren. Vielleicht brauche ich noch mal eine Zusammenfassung:

  • Ich möchte zeigen, dass meine D.gl. eine eindeutige Lösung hat.
  • Erstmal berechne ich die Lösung (Ist das überhaupt notwendig bzw. sinnvoll?)
  • Ich habe eine Fallunterscheidung und bis jetzt nur t>0 betrachtet? Ist das ausreichend, oder muss ich noch t=0 und t<0 betrachten?
  • ich muss zeigen, dass f(t,y) stetig ist und partiell nach y ableitbar ist?
  • ich muss zeigen das ein L>0 existiert, so dass sie Lipschitz-Bedningung erfüllt ist?
  • Zum Abschätzen von L kann ich z.B. die Norm der partiellen Ableitung nach y berechnen, wobei ich diese unabhängig von t und y bekommen soll? (z.B. durch Eingrenzen des Wertebereichs von t und Anwendung des Extremwertsatz für y? )


Habe ich das bis jetzt richtig verstanden?

PS:
Ich fühle mich jetzt wirklich dumm. Zur Erklärung: ich bin ein Biologe mit viel Interesse an Mathematik, da ich biologische und chemische Vorgänge modellieren möchte. Aber das macht für mich nur Sinn, wenn ich die Mathematik hinter den Modellen verstehe. Leider fehlt mir dafür ein Menge Hintergrundwissen.

LG,
Curel
saz Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, soweit ist der Satz richtig. Allerdings ist ja y deine "Variable" und nicht t, also ist das Intervall unpassend (weil es ja der Wertebereich für t ist). Du betrachtest einfach ein beschränktes Intervall und damit weißt du dann, dass f beschränkt ist, also die Lipschitz-Konstante endlich ist.

Und zu deiner Zusammenfassung: Eigentlich macht man es so:
1. Prüfung der Existenz einer Lösung
2. Prüfung der Eindeutigkeit einer Lösung, Ermittlung des Intervalls auf dem diese eindeutige Lösung ggf. existiert
3. Jetzt kannst du die Lösung berechnen (auf dem erhalteten Intervall). In dem obigen Fall betrachtest du ja ein Intervall als Wertebereich für t, also brauchst du auch nur bei der Ermittlung der Lösung zu berechnen.

zu 2.

- Du musst die Lipschitz-Bedingung zeigen und das L ermitteln. Das kannst du eben z.B. über den Mittelwertsatz (partielle Ableitung nach y) machen und wie oben versuchen diese Norm der Ableitung (die da auftaucht) dann so abzuschätzen, dass sie von t und y unabhängig ist (weil das L ja für alle t,y gelten soll). Meistens ist es hierzu notwendig, dass man irgendwelche beschränkten Intervalle betrachtet - in den seltensten Fällen gibt es eindeutige Lösungen im gesamten Intervall. Hierbei musst du natürlich auch immer dein Anfangswertproblem im Blick haben: Nämlich an welcher Stelle soll denn das Anfangswertproblem gelöst werden...
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