kucken oder gucken - Seite 2 |
24.04.2010, 15:02 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Die Deppenleerzeichen, die nichtmal wegen einer neuen Zeile auftreten, sind übrigens die allerschlimmsten. air |
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24.04.2010, 15:20 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich nicht.
Du bist mir aber ein Blitzmerker! |
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24.04.2010, 15:21 | Airblader | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Du meintest sicherlich, er sei ein Blitz Merker. air |
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24.04.2010, 15:37 | Vinyl | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Is das Thema "gucken oder kucken" noch aktuell? Laut meinem Rechtschreib-Duden ist gucken richtig! kucken, Kuckerin, Kucker ist umgangsprachlich und wird eher im nordeutschen Sprachraum verwendet. Aber mMn ist das Wort an sich doof. Wieso denn nicht einfach "schauen" Und dann eben Spanner oder Spannerin. Das gleiche mit dem Wort "kriegen". Also: "Was hast du gekriegt?" Das finde ich noch weitaus schlimmer. So viel mal dazu. Gruß Vinyl [Ein "das gleiche oder dasselbe"-Thread wäre doch bestimmt auch sehr amüsant! ) |
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24.04.2010, 21:12 | Equester | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich wusste gar nicht was wir zwei auslösen können, sulo! Wir zwei sind halt ein gutes Team |
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25.04.2010, 01:13 | ObiWanKenobi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich hätte nie vermutet, dass es ausgerechnet in einem Matheforum so viele Sprachpuristen gibt. Ich kucke jetzt mal, ob mein Bett schon auf mich wartet! |
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25.04.2010, 01:41 | giles | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Bitte was? Also wenn ich Sprachpuristen suchen müsste, wäre mein erster Tipp ein Matheforum. Ich persönlich stimme Leopold voll und ganz zu. "kucken" stößt mir schon etwas auf, aber es ist noch lange nicht so fürchterlich wie auf manchen Übungszetteln "Gauss" zu lesen oder das angesprochene Deppenapostroph. Ich sehe ja vieles ein, aber es ist auch schon eine Form der Höflichkeit etwas auf korrekte Ausdrucksweise zu achten und Gauß sollte zumindest in Deutschland noch richtig geschrieben werden. Wenn ich mir unsicher bezüglich der Schreibweise eines Wortes bin dann kopier ist es halt gerade in die Google Leiste und gucke ob es stimmt. |
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25.04.2010, 10:21 | Clar | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich find auch, dass kucken echt komisch aussieht. Erinnert mich immer an den Kuckuck Ich hab schon von klein auf beigebracht bekommen, dass man GUCKEN sagt. Wobei meine Deutschlehrerin auch dieses Wort immer unterstrichen hat und wollte, dass wir dafür ein (Zitat) schöneres Wort (Zitat Ende) finden |
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25.04.2010, 11:59 | Vinyl | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Is halt einfach kein schönes Wort, gucken. |
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25.04.2010, 12:12 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ja, es ist schon merkwürdig, warum bestimmte Wörter, die jeder, auch der Vornehmste, in seiner mündlichen Rede verwendet, im Schriftdeutschen als "unfein" gelten: gucken, kriegen - und da gibt es sicher noch weitere. Offenbar gibt es auch im Reich der Wörter ein Proletariat, von dem die feinen Leute besser Abstand halten. |
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25.04.2010, 14:11 | Gualtiero | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hahaha . . . gut gesagt. Ich würde aber "gucken" nicht zu den garstigen Wörtern rechnen, die man vermeiden sollte, sondern jenem Sprachbereich zuordnen, der das "schriftliche Gespräch" ein bisschen aufwärmt und geschmeidiger macht. Als Österreicher bin ich ja besonders darauf getrimmt, mich im schriftlichen Verkehr des Hochdeutschen - bzw. dessen, was uns als Hochdeutsch beigebracht wurde - zu bedienen, und mit der Zeit merkt man schon, dass dadurch die zwischenmenschlichen Untertöne ein wenig auf der Strecke bleiben. (Kann natürlich anderen Leuten genauso gehen.) Ab und zu ein gemäßigter Dialektausdruck macht das Ganze eben lebendiger, finde ich. "Guck mal in der Formelsammlung nach." klingt für mich sympathisch und drückt fast eine Vertrautheit mit dem Fragenden aus. |
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27.04.2010, 04:19 | WebFritzi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das finde ich äußerst unlogisch. Wozu die Bindestriche zwischen den Namen? Ich schreibe das so: Martin Luther King-Straße. Wenn es eine Regel gibt, die mir das verbietet, ist mir das egal, denn meins ist einfach logischer. "dass" mit Doppel-S finde ich auch super. Weil es logisch ist. Leider hat es mMn keine wirkliche Vereinfachung gebracht, denn viele schreiben es immernoch falsch (sieht man häufig hier auf dem Board). Zum Thema: Ich habe (als Norddeutscher!) früher auch beigebracht bekommen, "gucken" zu schreiben. Mal davon abgesehen, dass ich das Wort irgendwie auch doof finde, ist für mich "kucken" zwar schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich find's eigentlich gut. Warum? Weil ich es auch so ausspreche. Gibt es wirklich noch Leute, die (so gut wie) keinen Dialekt sprechen und trotzdem "gucken" sagen? Ich kann's mir kaum vorstellen. Falls es so sein sollte, fände ich "kucken" (autsch! ) sogar besser, weil man hier auch einer gewissen Logik folgt. Auch die Schriftsprache muss mit der Zeit gehen. Wo kommen wir denn hin, wenn in 100 Jahren die Hälfte aller deutschen Wörter nicht mehr so gesprochen wie sie geschrieben werden? Fände ich nicht gut. BTW: Kennt jemand die Ethymologie von "kriegen" im Sinne von "bekommen"? Würd mich mal interessieren. |
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27.04.2010, 07:12 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Das ist nicht nur eine Sache von Logik, sondern auch eine von Verständnis: Beispiel aus der Werbung: Auf der Verpackung von L4yer Cake steht: "Mit James Bond Darsteller Daniel Craig" So wie das da steht, heißt das für mich: "Mit James Bond (Darsteller Daniel Craig)" Das ist aber falsch, es geht hier schließlich um den Darsteller von James Bond, also den James-Bond-Darsteller "Daniel Craig" Du schlägst die Schreibweise "Mit James Bond-Darsteller Daniel Craig" Für mich sieht das jetzt einfach nach einem krass seltsamen zweiten Vornamen aus, den der arme James Craig da hat. Natürlich kann man mit längerem Nachdenken immer darauf kommen, was wohl gemeint ist. Aber muss das sein? Der Ausdruck "MIt James-Bond-Darsteller Daniel Craig" ist unmissverständlich. Und was sollen Ausländer machen, die unsere Sprache erlernen? Deutsch ist ja schon so schwierig genug, soll man sie auch noch mit solch bescheuerten Sonderregelungen plagen, bei denen das Satzverständnis stark gefährdet ist? |
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27.04.2010, 07:23 | Calvin | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Jetzt muss ich blöd nachfragen: wie heißt es denn richtig? Gruß Calvin, für den Vergleiche wie "besser wie" (korrekt ist "besser als") das größte sprachliche Verbrechen sind *grusel* PS auch schön ist die bei uns gebräuchliche Formulierung "ich mache das meistens immer so...." |
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27.04.2010, 07:26 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Richtig wäre "erhältst" (also ein "t" mehr). Das "t" fällt im Sprachgebrauch gern weg, weil es flüssiger klingt "hälst" zu sagen. |
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27.04.2010, 07:33 | Calvin | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Hui, das habe ich noch nie gesehen Muss ich mal darauf achten. |
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27.04.2010, 11:04 | Thomas | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Die Regel nennt sich Durchkopplung und wird z.B. auch in der Wikipedia vehement praktiziert. |
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27.04.2010, 12:10 | WebFritzi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Danke, Thomas. @Duedi: Du nennst drei Gründe für die Durchkopplung: (1) Besserer Lesefluss, (2) keine Missverständlichkeiten, (3) besser für Ausländer. Darauf möchte ich eingehen. Mit (1) bist du auf dem richtigen Dampfer. Da hast du schon recht. Ich möchte nichts hingegensetzen. Bei (2) und (3) habe ich Einwände. Dass die Ausdrücke mit Durchkopplung unmissverständlich sind, ist nämlich keinesfalls richtig. Nehmen wir z.B. Ernst-Reuter-Platz. Dieser Platz könnte so auch nach den beiden berühmten Wissenschaftlern Ernst und Reuter benannt sein. Wir kennen ja auch z.B. den Satz von Mittag-Leffler. Hier wiederum wäre "Ernst Reuter-Platz" unmissverständlich. Bei (3) halte ich dagegen, dass es gerade umgekehrt sein könnte. Weil meine Variante einfach mal logischer ist. Und was wählt man, wenn man sich nicht sicher ist? Die logischere Variante. Von "Sonderregelung" kann hier keiner reden, denn dann wäre ja die Durchkopplung auch eine solche. |
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27.04.2010, 16:30 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Also als Mathematiker würde ich ja am Liebsten schreiben: "Ernst-Reuter"-Platz. Dann wäre die Sachlage auch klar. Und auch, wenn deine Variante (deiner Meinung nach) logischer ist (diese Meinung teile ich nicht, da Missverständnisse auf beide Arten gleichermaßen verursacht werden können - siehe mein bzw. dein Beispiel), sie ist falsch, beleidigt das Ästhetikgefühl vieler sprachversierter Menschen und du läufst Gefahr, für sprachlich inkompetent gehalten zu werden (das ist natürlich ein Risiko, das man tragen kann). Boah, ich trau mich fast nicht, sowas zu Chuck Norris zu sagen Besonders die letzten beiden Dinge sind natürlich nur meine eigene Meinung und soll keinesfalls beleidigend o. ä. wirken, ich weiß nur nicht, wie ich das anders ausdrücken könnte. |
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27.04.2010, 16:37 | Vinyl | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ach ja. Von Sprachverbrechen kann ich hier im Schwaben-Ländle nur ein Liedchen singen. Beispiel: "Unsere Krankenwägen sind die einzigsten, die gute Leistungen bringen und sind somit viel besser als wie die in Hamburg." Nunja, schlechtes Beispiel. Aber es macht deutlich, womit man sich hier herumschlagen muss. Auch sehr beliebt ist "wölltest." *graus* LG Vinyl |
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27.04.2010, 19:39 | WebFritzi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Da du mich ja schon ein wenig kennst, wirst du dir schon denken können, dass mir das herzlich egal wäre, denn ich weiß, dass das Gegenteil der Fall ist. Übrigens: Wenn, dann "Ernst Reuter"-Platz. |
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27.04.2010, 19:56 | Leopold | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich kenne Sabine Leutheuser-Schnarrenberger und Doris Schröder-Köpf. Aber wer, verdammt noch mal!, ist Ernst Reuter-Platz? |
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27.04.2010, 20:32 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich benutze solche Ausdrücke nur selten, aber: pwnd! |
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30.04.2010, 20:43 | WebFritzi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Platz-der-vereinten-Nationen |
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30.04.2010, 20:58 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Steht das irgendwo so? Das ist nämlich falsch. |
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30.04.2010, 21:51 | Vinyl | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Wieso ist das denn falsch? (Keine Kritik, nur Interesse ) |
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30.04.2010, 23:33 | WebFritzi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Natürlich ist das falsch, und es steht auch nirgendwo so. @Vinyl: Diese Bindestrich-Orgie verwendet man sicher nur, wenn das Hauptwort (Straße, Platz usw.) am Ende steht. |
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01.05.2010, 10:10 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Nicht unbedingt, schließlich sind die "vereinten Nationen" auch ein Hauptwort. Es geht hier eher darum, klarzustellen, dass es hier um einen Platz geht. Deshalb gibt es folgende Möglichkeiten: Platz der vereinten Nationen (hier ist von vorneherein klar, dass wir einen Platz vor uns haben, der dann näher spezifiziert wird) Vereinte-Nationen-Platz (sehr unschön, aber notfalls auch richtig. Falsch wäre "Vereinte Nationen-Platz" - wegen des theoretisch möglichen Missverständnisses mit einem Nationenplatz, der wiedervereint wurde - wenn auch grammatikalisch falsch) |
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01.05.2010, 11:45 | Gualtiero | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
In Österreich gab es einen bekannten Maler aus der Biedermeierzeit, Georg Ferdinand Waldmüller. Ich weiß nicht, ob es einen nach ihm benannten Platz gibt, aber wenn es ihn gäbe, müßte er so lauten: Georg Ferdinand Waldmüller-Platz Meine Begründung: Jeder Mensch lernt schon von Kindesbeinen an, dass wir hier in Europa einen Vornamen und einen Zunamen haben, manche haben sogar mehrere Vornamen. Wenn wir Georg Ferdinand Waldmüller hören, denken wir nicht an einen, der den Vornamen Georg hat, an einen zweiten mit Vornamen Ferdinand und an einen dritten, von dem wir nur den Nachnamen kennen, sondern damit ist ein Mensch gemeint mit Nachnamen Waldmüller und den zwei Vornamen Georg und Ferdinand. Bildlich gesprochen könnte man eine Klammer um den vollen Namen machen, denn im Kopf haben wir: (Georg Ferdinand Waldmüller). Und wenn man diesen Namen zur Bildung eines zusammengesetzten Hauptwortes verwendet, genügt ein Bindestrich nach der Klammer, daher: (Georg Ferdinand Waldmüller)-Platz im Kopf; auf dem Schild dann ohne Klammer. |
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01.05.2010, 13:27 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Ich verweise auf Leopolds Post: Hier könnte man denken (außer man steht direkt vor dem Schild, das auf einem Platz steht), es sei hier ein Mann gemeint, der Georg Ferdinand (Vornamen) Waldmüller-Platz (zusammengesetzter Nachname) heißt. Ihr könnt euch noch so viele gescheite Begründungen einfallen lassen, solange es so im Duden festgelegt ist, ist es ganz einfach falsch . Wenn ihr Öffentlichkeitsarbeit leistet, wenn die Mehrheit der Bevölkerung eine andere Schreibweise für richtig erachtet, meinetwegen. Aber wenn jeder die Rechtschreibung nach seinem Gusto auslegt, kann daraus nichts Gescheites werden. Überspitzt: dan schraibe ich ap soford ainfach so wi ich möchde unt wi das word aigendlich auch klinkt, lassä dise blöhde gros und klain schraibung weck und, kommas sint ja, auch, egahl wi mann si, sezd. |
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01.05.2010, 13:35 | Vinyl | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
*Applaus* |
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01.05.2010, 13:38 | Iorek | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Wenn es im Duden falsch steht, würden wir das merken? |
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01.05.2010, 13:40 | Duedi | Auf diesen Beitrag antworten » | ||||
Viellicht nicht wir, aber es gibt genug Leute, die die Sprache gut kennen, den Duden studieren und Fehler melden. Spitzfindigkeiten |
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